Daimler und Bundeswehr besiegeln Gelände-Übergabe in Immendingen

Das Bundesministerium der Verteidigung und die Daimler AG haben heute in Immendingen eine Vereinbarung zur Übergabe des dortigen Bundeswehrstandortes geschlossen. Daimler plant, auf dem Gelände in den kommenden Jahren ein zukunftsorientiertes Prüf- und Technologiezentrum anzusiedeln und so den Automobilstandort Baden-Württemberg weiter zu stärken.

Die Vereinbarung regelt die Übergabetermine für den Standortübungsplatz (ab Mitte 2014), die Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne (Mitte 2016) und die Sammelstandortschießanlage (Mitte 2017). Außerdem wird festgehalten, dass die Nutzung einzelner Gebäude und Flächen schon vor der planmäßigen Übergabe möglich ist, wenn beiderseitiges Einvernehmen besteht und der militärische Betrieb gewährleistet ist. Christian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung,und Prof. Dr. Thomas Weber, Vorstand der Daimler AG für Konzernforschung und Entwicklung Mercedes-Benz Cars, unterzeichneten die Vereinbarung stellvertretend für Ministerium und Unternehmen.

Christian Schmidt: „Wir freuen uns, dass wir heute gemeinsam einen wichtigen Schritt gehen konnten. Das geplante Prüf- und Technologiezentrum stellt sicher, dass die Gemeinde Immendingen nach unserem Abzug weiterhin von diesem Standort profitiert.“

Prof. Dr. Thomas Weber: „Dieses Zukunftsprojekt lebt nicht zuletzt von der breiten Unterstützung durch die Politik in der Gemeinde, im Land und auf Bundesebene sowie durch die Bürgerinnen und Bürger. Nur gemeinsam konnte es gelingen, den heutigen Planungsstand zu erreichen und damit die Voraussetzungen zu schaffen, dieses Projekt zügig umzusetzen. Immendingen ist auf dem Weg, künftig die Mobilität der Zukunft mitzugestalten.“
Neben dem Gastgeber Bürgermeister Markus Hugger waren auch der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder, sowie Guido Wolf, Präsident des Landtags Baden-Württemberg, und Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium Baden-Württemberg, bei der Unterzeichnung in Immendingen anwesend.
Ministerin Krebs betonte: „Für die Landesregierung ist es von großer Bedeutung, dass der gewählte Standort in Baden-Württemberg liegt und dass die Chance ergriffen wurde, eine Konversionsfläche zu nutzen – ein starkes Signal für die Region und den ländlichen Raum insgesamt. Es ist besonders erfreulich, dass sowohl die Immendinger Bürgerinnen und Bürger wie die Naturschutzverbände frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden. Wir haben den Prozess, der zur heutigen Unterzeichnung geführt hat, gerne und wohlwollend unterstützt.“

Die Daimler AG rechnet für das Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen mit einem Investitionsvolumen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Hierin sind sowohl die Kosten für die Realisierung der innovativen Prüfmodule, als auch für den Erwerb der Liegenschaft enthalten. Der entsprechende Verkaufspreis wird in einem komplexen Bewertungsverfahren ermittelt, das noch aussteht. Zudem ist davon auszugehen, dass die Investition zahlreiche positive Impulse für das Gesamtgewerbe in der Region nach sich ziehen wird.

Enger Dialog der Beteiligten begleitet das Projekt
Ziel der Daimler AG war es von Beginn an, das Projekt des Prüf- und Technologiezentrums in Immendingen im engen Dialog mit allen Beteiligten, dem Umwelt- und Naturschutz sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort weiterzuentwickeln. So hat das Unternehmen bereits Anfang des Jahres dem Gemeinderat in Immendingen und der breiten Öffentlichkeit anlässlich eines Bürgergesprächs den aktuellen Planungsstand des Prüf- und Technologiezentrums vorgestellt, das auf dem Gelände der Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne entstehen soll. In diesem Rahmen wurden auch die Ergebnisse der Kartierung von Flora und Fauna auf dem Areal sowie die weiter ausgearbeitete Anordnung der Prüf- und Testmodule vorgestellt. Die Ergebnisse der Kartierung haben keine stark limitierenden Faktoren ergeben und sind in die überarbeitete Planung der Testmodule eingeflossen.

Seit Spätherbst 2012 laufen bereits Gespräche mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sowie weiteren Betroffenen, einschließlich Nachbarn und allen bekannten Nutzern der Flächen, darunter Schäfer, Landwirte und Jäger. Diese Gespräche werden auf Basis der nun getroffenen Vereinbarung weiter fortgesetzt.

Das geplante Prüf- und Technologiezentrum der Daimler AG
Die Daimler AG hatte im Jahr 2011 beschlossen, ihre Planungen für ein Prüf- und Technologiezentrum in Baden-Württemberg auf den Standort Immendingen zu fokussieren. Die im Zuge der Bundeswehrreform frei werdende Fläche der Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne und des angeschlossenen Standortübungsplatzes bietet auf mehr als 400 Hektar die Möglichkeit, alle vorgesehenen Module des Prüfzentrums zu realisieren.
Durch dieses neue und hochmoderne Technologiezentrum für zukünftige Automobil-Technologien sollen 300 Arbeitsplätze in Immendingen angesiedelt werden. Im Mittelpunkt stehen bei den künftigen Aktivitäten die Weiterentwicklung alternativer Antriebe wie Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellentechnologie und die Optimierung von Verbrennungsmotoren. Darüber hinaus soll an der Verbesserung von Fahrsicherheitssystemen – bis hin zum autonomen Fahren – gearbeitet werden. Ziel dieser Entwicklungen ist, den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge immer weiter zu minimieren und schließlich ganz zu vermeiden sowie die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern und den hohen Qualitätsstandard des Unternehmens zu sichern.