Pirelli verteidigt Reifen-Test mit Mercedes

Der Reifenhersteller Pirelli hat sich nun erstmals öffentlich zum Reifentest von Mercedes-Benz in Barcelona geäußert – um seine Sicht der Dinge darzustellen.

In einer über das Internet ausgestrahlten Telefonkonferenz verteidigte Pirelli-Sportchef Paul Hembery das Vorgehen gegen die Vorwürfe des gemeinsamen Reifentests mit Mercedes in Mercedes. Bekanntlich hat Mercedes rund 1.000 Kilometer Reifen-Tests dort durchgeführt, was von vielen F1-Teams stark diskutiert worden ist.

Möglichkeit der Tests auch für andere Teams
„Wir haben im März alle Teams darüber informiert, dass die Möglichkeit von 1000 Kilometer Reifen-Tests besteht. Da kam aber keine Antwort, die Einladung haben wir in unterschiedlichem Umfang an einige Teams wiederholt“ – so Hembery. „Wir müssen den Teams aber in Kürze Informationen über die 2014er Reifen geben, deshalb war es auch wichtig, mit einem repräsentativen Auto zu testen. Wir haben dabei nicht konkret um ein 2013er Auto gebeten – dass Mercedes ein Auto der aktuellen Saison eingesetzt hat, wurde zwischen dem Team und der FIA abgesprochen.“

Pirelli selbst verfügt bekanntlich über ein 2010er Testfahrzeug von Renault, das jedoch laut Pirelli auch rund 4 Sekunden langsamer ist, als die aktuelle Generation – so sei dieses nicht repräsentativ und stand nicht zur Verfügung, da es bei einem Promo-Event auf dem Philippinen im Einsatz war.

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Der Reifentest war blind – und nicht markiert
„Der Test war komplett blind, die Reifen waren nicht markiert – wir haben Mercedes nicht erlaubt, Setup-Änderungen durchzuführen. Wir habendem Team nur gesagt, welche Runs sie absolvieren sollen. Es kam außerdem eine Reifenmischung zum Einsatz, die 2013 nicht verwendet wird. Mit dieser Mischung haben wir 12 verschiedene Konstruktionen getestet, nur eine davon mit Kevlar.“ – so der Sportchef von Pirelli.

Die Reifen der Saison 2013 wurden, so Pirelli, nicht verwendet – auch keine, die im Kanada-Training von den Teams getestet werden dürfen. Zusätzliche wurde die Strecke in Barcelona offiziell unter den Namen Pirelli angemeldet – so hieß es – Trucks standen sichtbar im Fahrerlager, das Personal war in offizieller Pirelli-Teamkleidung unterwegs.

Nach den Angaben von Pirelli seien für die 2014er Reifen besondere Maßnahmen erforderlich, zumal sich bei den 2014er Motoren das Drehmoment erhöht und die Reifen angeblich noch im vierten und fünften Gang durchdrehen können.

Bild: Daimler AG