Exklusiv: Einblicke in die SUV-Produktion

Allein Einblicke in die Produktion von Mercedes-Benz zu nehmen, ist im Rahmen einer Werksführung schon besonders – hierbei fotografieren zu können, um so mehr. Wir haben nun vor 2 Wochen einen Einblick in die SUV-Produktion von Mercedes-Benz im US-Werk Tuscaloosa in Alabama nehmen dürfen.

Tuscaloosa produziert für den weltweiten Bedarf
Tuscaloosa ist eine Stadt am Black Warrior River im US-Bundesstaat Alabama im Tuscaloosa County. Der Name der Stadt leitet sich aus zwei Worten in der Sprache der Choctaw Indianer her: „Tushka“ für „Krieger“ und „lusa“ für „schwarz“. Bereits seit 1996 baut Mercedes-Benz U.S. International (MBUSI) unweit davon – in Vance Fahrzeuge, aktuell die Baureihen der M-Klasse, ML-Klasse – sowie für China noch die R-Klasse. Ab 2014 kommt hier die neue C-Klasse der Baureihe 205 hinzu, dessen Produktion aktuell vorbereitet wird. Ab 2015 kommt eine dynamische Geländewagen-Baureihe als fünftes Produkt des Standorts hinzu.

180.300 Fahrzeuge Jahresproduktion – M/GL/R-Klasse
Das SUV Werk von Alabama produziert für den weltweiten Bedarf SUVs, seit 2012 produziert das Werk zusätzlich Fahrzeug-Bausätze der neuen M- und GL-Klasse, die dann in Indien und Thailand (hierfür nur M-Klasse) für den lokalen Markt endmontiert werden. Das Werk Tuscaloosa von Mercedes-Benz U.S. International Inc, welches im Jahr 1995 gegründet worden ist, umfasst 350.700 m2 auf 3.803.240m2 Grund und beschäftigt aktuell rund 2.900 Mitarbeiter. Die Jahresproduktion liegt bei rund 180.300 Fahrzeugen (Stand 31.12.2012) – maximal können wohl 250.000 Autos pro Jahr produziert werden. Aktuell produziert Mercedes-Benz etwa zwei Drittel seiner Autos in Deutschland, circa 80 Prozent werden jedoch im Ausland verkauft.

2011 wurde der 1.5 Millionste SUV aus Tuscaloosa ausgeliefert. Daimler wollte zuletzt von 2010 bis 2014 rund 2.4 Millionen zusätzlich in den Standort investieren, dem einzigen Mercedes-Benz Werk in den USA, hier gezielt für die C-Klasse und das zusätzliche SUV-Modell.

Produktion Just-in-Time – 2/3 von US-Lieferanten
Das US-Werk besteht aus einer Karosseriefertigung, sowie aus 2 Lackier- und 2 Montagelinien – unter einem Dach. Produziert wird Just-in-Time, d.h. mit Zwischenlagerzeiten der zugelieferten Teile von nur wenigen Stunden. Zugeliefert werden die Materialen im zu zwei Drittel von nordamerikanischen Lieferanten, viele davon direkt in der Region in Alabama – Motoren und Getriebe kommen dabei jedoch aus Deutschland, einige deutsche Zulieferer haben jedoch auch Niederlassungen in unmittelbarer Nähe.

Der GL von Mercedes-Benz entsteht im Werk 1, die R-Klasse für China sowie die M-Klasse wird im Werk 2 produziert. Im Karosseriebau arbeiten rund 1.150 Roboter, im gesamten Werk um die 1.300. Der Energieverbrauch des Werkes in Vance im Tuscaloosa County liegt übrigens – bei voller Produktion – bei rund 50 Megawatt.

Gezeigt wurde uns größtenteils der Rohbau der Produktion von Mercedes-Benz U.S. International in Vance, eher wenig die Endfertigung bzw. den ganzen Produktionsablauf – worauf meistens verzichtet wird. Das US-Werk ist dabei ein reines Produktionswerk, ohne großartigen Publikumsverkehr.

Bilder: MBpassion.de / Canon 6D
Mit freundlicher Unterstützung von Canon Deutschland