BAUMA: eActros LongHaul für Baustellen-Zulieferverkehr

Mercedes-Benz zeigt auf der BAUMA 2022 in München die eActros LongHaul Variante für einen möglichen Baustellen-Zulieferverkehr. Dabei verfügt das Fahrzeug über eine eigene elektrische Schnittstelle für Auflieger, die z.B. für Kippsattel geeignet ist.

eActros LongHaul mit Schnittstelle für Auflieger

So zeigt man auf der BAUMA in der Messe München aktuell das Konzept-Prototyp des eActros Longhaul, welche bereits auf der IAA Transportation im September vorgestellt worden ist – nun aber über eine elektrische Schnittstelle für Auflieger, wie Kippsattel, verfügt.  Damit eignet sich der E-Lkw für den Zulieferverkehr von Baustellen und kann bisherige Lösungen auf Basis des Dieselantriebs sowohl in Sachen Transport als auch bei der Schnittstelle ersetzen. Der eActros für den schweren Verteilerverkehr stattet der Hersteller bereits seit mehreren Monaten mit einer entsprechenden elektrischen Schnittstelle aus.

In Kooperation mit dem Kipphersteller MEILLER hat Mercedes-Benz Truck das Fahrzeug nun mit einer speziellen elektrischen Schnittstelle für unterschiedliche Auflieger ausgestattet: Einen sogenannten Nebenabtrieb, der es ermöglicht, hydraulische Arbeitsausrüstungen rund um Baustellen-Einsätze wie etwa Kippsattel- oder Schubbodenauflieger effizient zu betreiben. Das für den eActros LongHaul entwickelte und auf der bauma als Prototyp vorgestellte System hat eine Dauerleistung von 58 kW. In der Serie soll der elektrische Nebenabtrieb eine deutlich höhere Leistung generieren. Das Drehmoment des Prototyps liegt bei 300 Nm.

Elektrischer Nebenantrieb

Der elektrische Nebenantrieb wandelt mittels eines auf der Rückseite des Fahrerhauses angebrachten Wechselrichters den Gleichstrom des Hochvoltnetzes in Wechselstrom. Damit treibt ein zusätzlicher Elektromotor die Pumpe an, welche die hydraulische Leistung zur Bedienung des Aufliegers bereitstellt. Vorteile dieser Lösung im Vergleich zum bisherigen dieselbasierten Betrieb: vollständige lokale CO2-Neutralität sowie stark reduzierte Geräuschbildung, vor allem relevant für den Einsatz in Städten und Wohngebieten. Die kompakte Bauweise des Systems erlaubt den Betrieb des eActros LongHaul mit Standardaufliegern – ein großer Vorteil für Transportunternehmer, die das Fahrzeug für die unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen.

Reichweite mit über 500 Kilometer 

Der eActros LongHaul verfügt in der Serie über eine Reichweite von rund 500 Kilometer mit einer Batterieaufladung und wird das Hochleistungsladen ermöglichen. Im eActros LongHaul kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensdauer und mehr nutzbare Energie aus. Die Batterien des eActros LongHaul lassen sich in der Serie an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen.

Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe

 

 

2 Kommentare
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Benzfahrer
2 Jahre zuvor

Die vollkommen geschlossene Front mag ja aerodynamische Vorteile haben, sieht aber mega-hässlich aus.

Ralf Rath
2 Jahre zuvor

Es wäre historisch wohl äußerst aberwitzig, wenn ein E-Lkw der jüngsten Generation gegenwärtig noch so hergestellt würde, als ob sich nicht spätestens seit den frühen 1990er Jahren ein Wechsel des Rationalisierungsparadigmas industrieller Arbeit in globalem Maßstab vollzieht. Sollte der anlässlich der BAUMA in München nunmehr vorgestellte eactros Longhaul insofern in einer Art und Weise produziert werden, die keine Anstalten unternimmt, mit dem Paradigmenwechsel Schritt zu halten und damit auf der Höhe der Zeit zu sein, befände sich die Daimler Truck AG an den weltweiten Märkten hoffnungslos in Rückstand. Angesichts dessen interessieren dann weniger die technischen Daten des Fahrzeugs. Entscheidend ist vielmehr, ob der in Leinfelden-Echterdingen ansässige Konzern die dadurch unabweisbaren Voraussetzungen sozialer Effizienz erfüllt. Um darüber Auskunft zu erhalten, müsste notwendig die Form der dortigen Arbeitsorganisation einer wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen werden. Versperrt somit das Unternehmen einschlägig bewanderten Forschern weiterhin den Zugang, lässt sich nichts über dessen tatsächliche Wettbewerbsfähigkeit sagen. Für die Kunden der Daimler Truck AG bedeutet das, letztlich völlig blind das Erzeugnis zu kaufen.