Österreichische Post liefert Ergebnisse zu Feinstaub-Filtertechnik

Im August wurden zwei eSprinter der Österreichischen Post mit integrierten Feinstaubfiltern im Frontmodul zur Reduzierung von Feinstaubemissionen ausgestattet. Seither sind die vollelektrischen Transporter täglich in Graz unterwegs und haben mittlerweile zusammen fast 6.400 km auf ihren Auslieferrouten zurückgelegt. Mercedes‑Benz Vans erprobt zusammen mit der Österreichischen Post die in Kooperation mit MANN+HUMMEL entwickelte Filtertechnik damit im Realbetrieb. Die Technik wurde erstmals im Oktober 2021 mit dem Technologieträger SUSTAINEER (SUSTAINABILITY PIONEER) von Mercedes‑Benz Vans vorgestellt. Weitere Ergebnisse aus dem Testbetrieb werden zur Mitte des Jahres 2023 erwartet.

Österreichische Post liefert Ergebnisse zu Feinstaub-Filtertechnik

Die Luftqualität ist ein Schlüsselfaktor für urbane Lebensqualität. Doch insbesondere CO2-Emissionen und Feinstaub belasten Klima, Mensch und Umwelt. Zur Reduzierung der Feinstaubbelastung und um umfassende Erkenntnisse bezüglich Effektivität, Wettereinflüsse und Dauerhaltbarkeit im Realbetrieb zu gewinnen, starteten Mercedes‑Benz Vans, die Österreichische Post sowie MANN+HUMMEL im August ein Pilotprojekt. Dazu wurden zwei eSprinter Serienfahrzeuge der Österreichischen Post mit integrierten Feinstaubfiltern im Frontmodul ausgestattet. Die beiden eSprinter sind seither in der Grazer Innenstadt unterwegs. Sie absolvieren ihre Routen im wöchentlichen Wechsel, um über die verbauten Feinstaubsensoren repräsentative Werte zur Feinstaubkonzentration zu ermitteln.

Erste Ergebnisse nach 3 Monaten

Auf ihren täglichen Touren fahren die vollelektrischen Transporter im Durchschnitt 53 km. Dabei führen die Routen vom Post-Logistikzentrum in Kalsdorf in die Grazer Innenstadt und zurück. Auf einer Tour liefert jeder der beiden eSprinter im Durchschnitt 160 Pakete aus und stoppt knapp 100-mal.

Nach erfolgter Überprüfung und Untersuchung der Filter durch den Filtrationsspezialisten MANN+HUMMEL lässt sich feststellen, dass die Filter unbeschädigt und ohne Verformung sind. Seit Beginn des Pilotprojektes waren die eSprinter an knapp 60 Tagen im Einsatz und haben jeweils rund 6400 Milligramm Staub aus der Umgebungsluft gefiltert.

Damit wird bereits nach wenigen Wochen Testbetrieb klar, dass der Einsatz der Filter in dieser urbanen Ausliefersituation ein geeigneter Anwendungsfall ist. Der Feinstaub wird quellennah, d.h. dort wo die Feinstaubemissionen entstehen, gefiltert.

Neben der Dauerhaltbarkeit der Filter werden im Rahmen des Pilotprojekts auch die Auswirkungen auf die Fahrzeuge analysiert.Durch Druckverlustmessungen wurde die Haltbarkeit der Filter bestätigt und ein Beladungszustand von 15 Prozent festgestellt. Bisher gibt es keine Einschränkungen im Betrieb und um weitere Erkenntnisse zu sammeln, läuft das Pilotprojekt noch bis Mitte des Jahres 2023.

Das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) in Duisburg begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die weitere regelmäßige Überprüfung der Filter vor Ort erfolgt durch Mercedes-Benz Vans und den Filtrationsspezialisten Mann+Hummel.

Die Initiative fügt sich nahtlos in das smarte Gesamtkonzept der Österreichischen Post ein, das sich „Grünes Graz“ nennt. Schon seit November 2021 sind in der Grazer Flotte der Österreichischen Post ausschließlich rein elektrische Fahrzeuge für die Zustellung von Paketen, Briefen, Werbesendungen und Printmedien im Einsatz, sodass diese frei von Abgasen erfolgt. Damit tragen die Maßnahmen der Österreichischen Post zu einer Reduzierung der CO2– und Lärmemissionen in der Stadt bei. Das Pilotprojekt soll aufzeigen, wie diese Erfolge weiter optimiert werden können. Bis 2030 will die Österreichische Post im gesamten Land rein elektrisch zustellen. Seit dem Frühjahr dieses Jahres wird die Flotte nur noch um rein elektrische Zustellfahrzeuge erweitert.

2021 bereits im SUSTAINEER vorgestellt: Frontmodul- und Unterbodenfilter reduzieren Feinstaubfußabdruck

Die Technik dieses Pilotprojekt stammt aus der Entwicklung des Mercedes-Benz Vans Technologieträgers SUSTAINEER. Der SUSTAINEER zeigt, wie der elektrifizierte, gewerbliche Transportsektor zu lebenswerten Städten und Ressourcenschonung beitragen kann. Der Ende 2021 vorgestellte Technologieträger ist zur Reduzierung des Feinstaubfußabdruck mit zwei Feinstaubpartikelfiltern ausgestattet. Die moderne Filtertechnik wurde in Kooperation mit dem Filtrationsspezialisten MANN+HUMMEL entwickelt, sie filtert die Luft im direkten Fahrzeugumfeld und kompensiert einen Teil der Feinstaubemissionen in einer Partikelgröße von bis zu zehn Mikrometern (PM10). Der positive Effekt hängt dabei von der Umgebungskonzentration ab, das bedeutet in Gebieten mit schlechterer Luftqualität kann der SUSTAINEER einen größeren Teil seiner eigenen Emissionen kompensieren.

Österreichische Post liefert Ergebnisse zu Feinstaub-Filtertechnik

Im Pilotprojekt mit der Österreichischen Post wird derzeit der im Frontmodul des SUSTAINEER integrierte Filter erprobt. Er filtert in Kombination mit dem bereits im Fahrzeug vorhandenen Sauglüfter Feinstaub aus der Luft. Er kann auch bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten und während des Ladevorgangs Feinstaub aus der Umgebungsluft herausfiltern. Zudem ist das Fahrzeug mit einem Feinstaubsensor ausgestattet. Dieser misst die Feinstaubkonzentration in der Luft und kann entsprechend die Filtrationsleistung steuern. So lässt sich das Fahrzeug auch als mobile Messstation nutzen. Die Filterelemente können beim jährlichen Service einfach entnommen und ersetzt werden.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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JMK
1 Jahr zuvor

Bin mir jetzt nicht wirklich sicher, ob die Entsorgung der Filter die Filtrationsleistung von knapp 40g pro Jahr in der Luft wirklich rechtfertigt. Könnte mir vorstellen, dass der Filter nicht so einfach zu recyclen ist und demnach pyrolytisch entsorgt werden muss.

P. Armbruster
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Dass Feinstaub (bitte das Wort und dessen Bedeutung beachten) kein grosses Gewicht aufweist bitte nicht _vollständig_ missachten. Es wäre im Gegenteil äusserst überraschend, wenn hier Tonnen gefiltert würden.

JMK
Reply to  P. Armbruster
1 Jahr zuvor

Das ist klar, aber die Filter filtrieren sicherlich nicht nur Feinstaub, sondern auch Grobstaub und Blütenpollen sowie vieles mehr.
Da muss die Frage schon erlaubt sein, ob es denn nachhaltig ist einen Wechselfilter einzusetzen.

P. Armbruster
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Hab nix dagegen, dass er auch Pollen rausfiltern würde, ehrlich gesagt. Und Grobstaub – gemäss Beschreibung – eben genau nicht. Also noch einmal: Es wäre absurd und beängstigend, würde er Tonnen statt Kilogramm herausfiltern, weil das bedeuten würde, dass tausendfach mehr Feinstaub vorhanden wäre, als ist. Die Nachhaltigkeit der Wechselfilter ist eine separate Frage, die mit der Tatsache des Feinstaubs nix zu tun hat erstmal. Natürlich wäre es besser, der Feinstaub würde gar nicht erst in die Luft gesetzt, was auch nachhaltiger wäre. Gedankenblockade beim eigentlichen Problem scheint mir aber nicht gerade hilfreich.