Die Daimler Truck Holding AG konnte im Jahr 2024 ein solides Konzernergebnis erzielen, das insbesondere von einer starken Performance in Nordamerika und im Bussegment getragen wurde. Gleichzeitig hatte das Unternehmen mit Herausforderungen in Europa und Asien zu kämpfen, insbesondere aufgrund eines Nachfragerückgangs bei Mercedes-Benz Trucks in den europäischen Kernmärkten.
Nach dem Rekordjahr 2023 verzeichnete Daimler Truck 2024 einen leichten Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Der Konzern setzte weltweit 460.409 Nutzfahrzeuge ab, was einem Rückgang von 12 % im Vergleich zum Vorjahr (526.053 Einheiten) entspricht. Trotz der schwächeren Nachfrage konnte der Absatz von batterieelektrischen Lkw und Bussen um 17 % auf 4.035 Einheiten gesteigert werden. Der Konzernumsatz sank um 3 % auf 54,1 Mrd. € (2023: 55,9 Mrd. €), während das bereinigte EBIT um 15 % auf 4,67 Mrd. € fiel. Die bereinigte Umsatzrendite des Industriegeschäfts lag bei 8,9 %, nach 9,9 % im Vorjahr.
Mitarbeiter erhalten für das Jahr 2024 – sofern anspruchsberechtigt – eine Beteiligung in Höhe von 4.140 Euro – die Auszahlung erfolgt mit der Entgeldabrehcnung bereits im April 2024.
Regionale Entwicklung und Marktbedingungen
Während Nordamerika und Daimler Buses weiterhin starke Ergebnisse lieferten, litt das Geschäft in Europa unter einer schwachen Nachfrage. Mercedes-Benz Trucks verzeichnete in Brasilien eine gute Entwicklung, konnte jedoch die Verluste in Europa nicht ausgleichen. Auch in Asien blieb der Markt schwach, wenngleich Trucks Asia solide operative Ergebnisse erzielte.
Der Auftragseingang ging im Jahr 2024 insgesamt um 2 % auf 417.131 Einheiten zurück. Besonders betroffen war die EU30-Region sowie der Markt in Indien, Indonesien und anderen asiatischen Ländern. Dennoch konnte Daimler Truck im vierten Quartal 2024 einen deutlichen Anstieg der Bestellungen um 15 % gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnen, insbesondere bei Mercedes-Benz Trucks und Trucks Asia.
Finanzielle Entwicklung und Kapitalmaßnahmen
Trotz des rückläufigen Umsatzes konnte Daimler Truck seinen Free Cash Flow im Industriegeschäft um 12 % auf 3,15 Mrd. € steigern. Das Ergebnis je Aktie (EPS) betrug 3,64 € (2023: 4,62 €), wobei einmalige Wertberichtigungen und Bewertungsanpassungen mit einem EBIT-Effekt von 591 Mio. € enthalten sind.
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen eine unveränderte Dividende von 1,90 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2024 vor. Zudem wird das bereits 2023 gestartete Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt, dessen zweite Tranche bis August 2025 abgeschlossen sein soll.
CFO Eva Scherer betonte die solide Cash-Generierung des Konzerns, verwies jedoch auf die unbefriedigende Performance in Europa. Sie kündigte an, dass bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Resilienz in dieser Region eingeleitet wurden. Gleichzeitig bekräftigte sie die Strategie, eine stabile Dividendenpolitik zu verfolgen und eine Ausschüttungsquote von 40–60 % beizubehalten.
Ausblick für 2025
Für das Jahr 2025 rechnet Daimler Truck mit einer weitgehend stabilen Geschäftsentwicklung. In Nordamerika soll sich der Markt für schwere Lkw (Class 8) zwischen 280.000 und 320.000 Einheiten bewegen (2024: 308.000 Einheiten). In der EU30-Region bleibt die Nachfrage voraussichtlich schwach, mit einem erwarteten Marktvolumen zwischen 270.000 und 310.000 Einheiten (2024: 315.000 Einheiten).
Der Konzern plant, zwischen 460.000 und 480.000 Fahrzeuge abzusetzen und rechnet mit einem Umsatz im Industriegeschäft zwischen 52 und 54 Mrd. €. Das bereinigte EBIT soll um 5–15 % gegenüber 2024 steigen, während die bereinigte Umsatzrendite voraussichtlich zwischen 8 % und 10 % liegen wird. Allerdings erwartet Daimler Truck einen Rückgang des Free Cash Flow im Industriegeschäft um 10–25 % im Vergleich zu 2024.
Herausforderungen und Unsicherheiten
Der Ausblick für 2025 hängt maßgeblich von der globalen wirtschaftlichen Entwicklung sowie geopolitischen Faktoren ab. Insbesondere mögliche Importzölle und regulatorische Änderungen könnten das Geschäft beeinflussen. Zudem sind die finanziellen Auswirkungen laufender Gespräche zum China-Geschäft sowie potenzielle Restrukturierungskosten im Zuge des europäischen Effizienzprogramms derzeit nicht in den Prognosen enthalten.
Insgesamt erwartet Daimler Truck ein operativ stabiles Jahr 2025, sieht aber weiterhin Verbesserungspotenzial, insbesondere in Europa.
Quelle: Daimler Truck AG