Daimler übernimmt von Evonik 50,1 % Anteil an Li-Tec und 10 % Anteil an der Deutsche ACCUmotive

Die Daimler AG und die Evonik Industries AG ordnen ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der Elektromobilität in Kamenz und Kirchheim/Teck neu und tragen damit gemeinsam den veränderten Marktbedingungen Rechnung. Daimler übernimmt die bisher von Evonik gehaltenen Anteile an der Li-Tec Battery GmbH (50,1 Prozent) und Deutsche ACCUmotive GmbH & Co. KG (10 Prozent). Daimler wird damit Alleineigentümer der beiden Unternehmen. Über die Einzelheiten der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.

In den vergangenen Jahren haben Daimler und Evonik gemeinsam die industrielle Serienproduktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen für Elektrofahrzeuge in Kamenz aufgebaut. Im Zuge der konsequenten Ausrichtung auf die Spezialchemie hatte Evonik neue Perspektiven für sein Lithium-Ionen-Geschäft gesucht.

„Die Lösung wahrt für den Industriestandort Deutschland wichtige Chancen in einem anspruchsvollen internationalen Wettbewerbs­umfeld bei der Verwirklichung der Elektromobilität als Antrieb der Zukunft. Evonik und Daimler haben damit gemeinsam einen guten Weg gefunden“, sagte Thomas Hermann, Leiter Konzernentwicklung von Evonik Industries.

Harald Kröger, Leiter Entwicklung Mercedes-Benz Cars Elektrik/ Elektronik, erklärte: „Wir verfügen nun entlang der Wertschöpfungs­kette für Antriebsbatterien mit Lithium-Ionen-Technologie über die zwei wichtigsten Bausteine: die Herstellung von Batteriezellen und die daran anschließende Entwicklung und Produktion von hochkomplexen Antriebsbatterien als Verbund von Zellen und Batterieelektronik. Wir sichern uns so nicht nur die Kompetenz in Sachen Elektromobilität, sondern auch die Standorte Kamenz und Kirchheim/Teck.“

Die Li-Tec Battery GmbH entwickelt, produziert und vertreibt in Kamenz bei Dresden mit rund 380 Mitarbeitern großformatige Lithium-Ionen-Batteriezellen. Sie werden im aktuellen Modell des smart fortwo electric drive verbaut. Die Elektro-Variante des zweisitzigen Stadtflitzers war 2013 mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent der Marktführer unter allen neu zugelassenen Elektro-Pkw in Deutschland.

Die Deutsche ACCUmotive war im April 2009 als Gemeinschafts­unternehmen zur Sicherung der Vorreiterrolle der Daimler AG auf dem Gebiet der Elektromobilität gegründet worden. Durch den Start des Unternehmens wurde Daimler einer der wenigen Automobil­hersteller, der Batterien für automobile Anwendungen entwickelt und seit 2012 in Deutschland auch produziert. Die Deutsche ACCUmotive hat zum Jahresende 2013 insgesamt rund 230 Mitarbeiter. Der Gesellschaftssitz sowie der Forschungs- und Entwicklungsstandort befindet sich unweit von Stuttgart in Kirchheim unter Teck/Nabern. Produktionsstandort der Deutschen ACCUmotive ist seit 2010 Kamenz, wo im Juli 2013 eine zweite Produktionshalle in Betrieb genommen wurde.

Quelle: Daimler AG / Bilder: MBpassion.de Philipp Deppe

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Stein
10 Jahre zuvor

Das der 10 prozentige Teil der Deutsche ACCUmotive übernommen wird, ist nachvollziehbar.
Die Li-Tec überrascht mich allerdings jetzt doch sehr.

Tim Schaefer
10 Jahre zuvor

Meine Meinung dazu ist, dass Li-Tec Battery ein großes Potenzial besitzt, speziell in innovativer Hinsicht zu den Lithium-Ionen Batterie Zellen, aber ebenso in Qualität und Kosten…

Mutsch
10 Jahre zuvor

@Tim was ist denn eine Li-Tec Batterie? So heisst die Firma. Li-Tec nutzt aktuell die normale Lithium-Ionen Technologie bei der Produktion ihrer Zellen.

Tim Schaefer
10 Jahre zuvor

@Mutsch, meine Meinung zu Li-Tec war zunächst einmal auf das Potenzial bezogen, der Firma, des Systems Li-Ionen NMC, des Zell Design-in, Qualität und Kosten, des IP Portfolios…Wer heute auch in Lithium-Ionen Technologie >7 Schritte und 23 Tage Endkontrollprozesse fährt (ein alt.Beispiel EV Zelle Marktführer)hat Know-how, wie man Zellen als Automotiv tauglich diagnostiziert.Das ec-System bietet noch echten Innovationsgahlt nach oben (NMC+, neue LF Additive, Design, Elektrolyte, Kosten…), wobei mutmaßlich Optimierungen schon gelungen sein sollten, auch prozessual. Die IP ist eine gute Grundlage für mehr, wenn man dies anpackt. Ich wollte aber nur ein Beispiel geben, …ich sehe das optimistisch-realistisch, positiv.

Zara
10 Jahre zuvor

Das Potenzial der Technologie mag gewiss gross sein, für mich liest sich die Überschrift jedoch ganz anders: Evonik verkauft seine Anteile an Daimler, denn „… Im Zuge der konsequenten Ausrichtung auf die Spezialchemie hatte Evonik neue Perspektiven für sein Lithium-Ionen-Geschäft gesucht.“
Es hört sich eben besser an, wenn man der MACHER, als der Getriebene ist.

In Kürze wird wieder sukzessive alles an einen Investor verkauft, siehe Tognum.