Wie vermutet: angekündigter Mercedes-Benz Pickup auf Nissan NP300-Architektur

Die Vermutung unserer Leser hat die Daimler AG heute bestätigt: der angekündigte Mercedes-Benz Pickup wird Teile der Fahrzeug-Archtektur des neuen Nissan NP300 übernehmen, um eine Zuladekapazität von einer Tonne zu erreichen. Die Konstruktion und das Design kommt weiterhin aus dem Hause Mercedes-Benz.

Renault-Nissan Allianz und die Daimler AG weiten ihre seit fünf Jahren bestehende strategische Kooperation nun auf das Segment mittelgroßer Pickups aus: die beiden Hersteller werden zusammen für Mercedes-Benz einen Pickup mit einer Tonne Zuladung entwickeln, wie der Konzern heute im Rahmen einer Pressemitteilung bestätigte. Der Stuttgarter Hersteller hatte kürzlich den Eintritt in dieses Marktsegment bekanntgegeben, ohne bislang Details auf den Entwicklungspartner zu erwähnen.

Der Mercedes-Benz Pickup wird teilweise die Architektur des neuen Nissan NP300 übernehmen, jedoch von Daimler konstruiert und designt, um den spezifischen Anforderungen seiner Kunden zu entsprechen. Der Pickup wird dabei jedoch weiterhin alle für Mercedes-Benz charakteristischen und markenprägenden Merkmale aufweisen, so die heutige Meldung.

Der Pickup mit Doppelkabine soll Privatkunden und gewerbliche Kunden gleichermaßen ansprechen. Die primären Zielmärkte sind Europa, Australien, Südafrika und Lateinamerika.

Nissan ist weltweit die Nr. 2 unter den Herstellern mittelgroßer Pickups mit einer Tonne Zuladung und blickt auf über 80 Jahre Erfahrung in Produktion und Verkauf dieser Fahrzeuge zurück. Seit 1933 wurden über 14 Millionen Pickups von Nissan für den Personen- und Gütertransport abgesetzt, auch für härteste Einsatzbedingungen. Der NP300, der – je nach Markt – unter dem Namen NP300 Navara oder NP300 Frontier verkauft wird, kam im Juni 2014 auf den Markt und wird derzeit in Thailand und Mexiko produziert.

Nissan und Renault arbeiten bereits an der Entwicklung eines 1-Tonnen-Pickups für Renault, der ebenfalls auf Basis des Nissan NP300 gebaut wird. Das Fahrzeug im für Renault charakteristischen Design ist auch für Renault der erste mittelgroße Pickup. Die Produktion dieses Pickups wird 2016 im Nissan-Werk in Cuernavaca, Mexiko, beginnen. Mit dem 1-Tonnen-Pickup wird Renault bereits zum zweiten Mal im Pickup-Segment auftreten, nachdem das Unternehmen im Verlauf dieses Jahres noch einen Pickup mit einer halben Tonne Zuladung auf den Markt bringen wird.

Für Lateinamerika wird der Mercedes-Benz Pickup von Nissan im Renault-Werk in Cordoba, Argentinien, produziert werden – gemeinsam mit dem Nissan NP300 und dem mittelgroßen Renault Pickup. Die drei Pickups werden auch im Nissan-Werk in Barcelona, Spanien, für andere Märkte gefertigt, mit Ausnahme von Nordamerika. Die Produktion der Pickups in den beiden Werken beginnt vor Ende des Jahrzehnts.

Im Werk in Barcelona werden für die drei Partner jährlich etwa 120.000 Fahrzeuge vom Band laufen, in Cordoba fast 70.000. Der hohe Anteil lokal produzierter Teile wird voraussichtlich die Zulieferung aus Spanien und Argentinien deutlich erweitern.

Das gemeinsame Pickup-Projekt ist der jüngste Meilenstein in der strategischen Partnerschaft zwischen Daimler und der Renault-Nissan Allianz, die diesen Monat bereits den fünften Jahrestag feiert. Zu Beginn der strategischen Kooperation der drei Unternehmen am 10. April 2010 beschränkte sich die Zusammenarbeit noch auf drei Projekte mit Schwerpunkt auf Europa. Seither hat sich das gemeinsame Portfolio von Renault-Nissan und Daimler fast vervierfacht und umfasst nun 13 Projekte in Europa, Asien und Amerika.

14 Kommentare
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HorstiHorst
9 Jahre zuvor

Er kann, sie kann, Nissan.

Habe ich nie verstanden.

AMG Power
9 Jahre zuvor

Wie läufst eigentlich mit dem anderen super Projekt dem „Citan“? Ist recht ruhig geworden oder? War das jetzt der Knaller oder eher ein Schuss in den Ofen?

GT
9 Jahre zuvor

Ob da noch was weiterentwickelt wird, gute Frage. Man munkelte im WWW mal von einem neuen Armaturenbrett.

Die Autos, die im Markt laufen, sind aber sehr haltbar. Und so wenig sind das dann doch nicht…

Benjamin
9 Jahre zuvor

Die Verkaufszahlen des Citan liegen ganz knapp über den Erwartungen (ca. 10%)

Manuel
9 Jahre zuvor

Wunderbar, war doch nur eine Frage der Zeit, nachdem schon in der neuen C Klasse ein Renault Motor verbaut wurde.

Bleibt zu hoffen das durch die Zusammenarbeit nun die Mercedes PKW Preise fallen und ein Mercedes bald den gleichen Neupreis hat wie ein Volkswagen.

Engelbert
9 Jahre zuvor

Hauptsach es ist ein Stern drauf. Nur dumm dass der bald durch solche Aktionen auch nix mehr wert ist. 130 Jahre Ingenieurskunst werden von Dr. z und seinem präpotentem Hellboy aus der Stilistikabteilung grad durch den Kamin gejagt.
Mahlzeit

phillipp_max
9 Jahre zuvor

oder gar ein BMW mit Peugeot-Motor…
und der 1er ist immer noch teuerer als ein Volkswagen..

Und wer Mercedes fahren will kann schliesslich auch Nissan bzw. Lexus kaufen.
Ist ja auch ein MB-Motor verbaut. Und der ist günstiger!

KF
9 Jahre zuvor

Dünnes Eis, auf dem MB sich da bewegt.

mehrzehdes
9 Jahre zuvor

aber, aber….die plattform interessiert den zahlenden neuwagenkunden nicht, auch nicht der motor. noch schlimmer: selbst in der minderheit nach motorfakten schauender kunden bevorzugt eine mehrheit indessen zurecht die „renault-motoren“ – haltbarer, kultivierter, sparsamer. was spricht objektiv gegen die nissan-plattform? nix! kaufen!

Markus Taxacher via Facebook
9 Jahre zuvor

Na dann können wir uns ja schon mal auf ein Interior-Design aus dem Hause Renault-Nissan freuen. Wie beim smart und beim Citan. Läuft.

Arild Eichbaum via Facebook
9 Jahre zuvor

Als ob der Rahmen der G-Klasse oder vom Unimog nicht viel geiler gewesen wäre. Und vor allem 100 pro MB

Frit Epp via Facebook
9 Jahre zuvor

Das wird bestimmt so ne Erfolgsstory wie der Citan!

Manuel
9 Jahre zuvor

Zitat: haltbarer, kultivierter, sparsamer. was spricht objektiv gegen die nissan-plattform?

Dann aber auch zu Renault Preisen und nicht zu Mercedes Preisen nur weil ein Stern drauf ist.

Mercedes scheint ja den gleichen Plan zu verfolgen wie Volkswagen. Mehr Modelle, Preisgünstigere Motoren einbauen, die Produktion mehr nach China verlagern und somit Stärkste Automobilmarke zu werden.

Martin K.
8 Jahre zuvor

@Markus Jordan/Philipp Deppe:
Gibt es eigentlich was neues zu dem Thema? Wenn 2016 die Produktion beginnen sollte müsste man doch langsam was hören über Markteinführung und Bestellbarkeiten?