Schon gefahren: die Modellpflege der A-Klasse als 220 d mit 177 PS

Mercedes-Benz hat die A-Klasse überarbeitet, – nicht nur im Exterieur, sondern auch im Interieur und vor allem endlich beim Fahrwerk. Wir konnten die Modellpflege der Baureihe W 176 bereits jetzt, vorab der Händlerpremiere, rund um Dresden erstmals probefahren.

Komfort nun auch wahlweise in der neuen A-Klasse
Die Modellpflege der A-Klasse zeigt sich auf den ersten Blick dezent, – im Exterieur gibt es dabei auch wenig Änderungen. Der Detailblick zeigt eine neue, sportlichere gepfeilte Front mit einer weiterentwickelten Softnose, sowie Diamantgrill mit einer Lamelle (nun bereits in der Serienausstattung). Ein neuer Frontstoßfänger mit verchromtem Zierstab in der Ausstattungslinie Style und Urban zeigen nun noch einen dynamischeren Auftritt.

Das Heck der Modellpflege hat einen neuen Heckstoßfänger erhalten, die Heckleuchten zeigen parallel eine neue Heckleuchtengrafik in LED-Technik, die Endrohrblenden sind nun – falls in der Linie überhaupt sichtbar – in den Stoßfänger integriert. Neben einer neuen Lackfarbe, elbaitgrün metallic, gibt es nun auch 6 neue Radsätze.

Interieur im Detail verbessert
Im Interieur findet man die neue Lenkradgeneration vor, des Kombiinstrument hat nun ein neues Design – ab „Urban“ in Doppeltuben-Design. Ein 20.3 cm bzw. 8 Zoll großes Media-Display mit neuem Deckkglas ist nun auch optional für das Audio 20 bestellbar. Mit 3 neuen Zierelementen un Style, Urban und Exklusiv-Paket sowie neue Elemente in Silberchrom sowie neuen Sitzdesigns bei Style und Exklusiv-Paket wird der Innenraum noch wertiger.

Apple CarPlay und MirrorLink optional
Die Ambientebeleuchtung umfasst nun 12 Farben, das optionale Smartphone-Integrationspaket bringt nun Apple CarPlay und MirrorLink an Bord, zusätzlich kommt die neueste Telematikgeneration (NTG 5*1) mit Mercedes connect me erstmals zum Einsatz. Das Sitzkomfort-Paket verfügt nun über eine erweiterte Sitzeinstellung mit Sitzkissentiefenverstellung. Der Collision Prevention Assist Plus kann nun notfalls eine autonome Teilbremsung vornehmen, der Attention Assist ist nun zusätzlich auch einstellbar.

DYNAMIC SELECT mit 4 Fahrprogrammen
Technisch wird nun erstmals DYNAMIC SELECT mit 4 Fahrprogrammen angeboten, das Fahrwerk verfügt dabei optional über eine adaptive Verstelldämpfung mit 2 fixen Abstimmungen. Neben der neuen Einstiegsmotorisierung als A 160 mit 75 kW gibt es eine neue Diesel-Variante A 180 d BlueEFFICIENCY Edition mit 89 g/km CO2. Für den A 250 und A 250 Sport ist nun ein manuelles Getriebe verfügbar, der A 250 SPORT und A 220 d (inkl. 4MATIC) wurde in der Leistung gesteigert.

Detailverbesserung auch technisch
Mercedes-Benz stellt nun auch auf einige die Fehler der bisherigen A-Klasse ab, sodass man beim Heckdesign der Ausstattungslinie „urban“ mittig den Endtopf nun mehr gesehen. Der Wunsch, den A 250 / bzw. das SPORT-Modell auch mit Handschalter anzubieten, wurde auch berücksichtigt. Aber auch das Topmodell der A-Klasse, der Mercedes-AMG A 45 4MATIC ist nun mittels AMG DYNAMIC PLUS Paket u.a. mit Vorderachs-Sperrdifferenzial lieferbar.

Intelligent Light System nicht mehr verfügbar
War man bislang Intelligent Light System (ILS) bei Mercedes-Benz in der A-Klasse gewöhnt, entfällt dies jedoch mit Einführung des neuen LED High Performance Scheinwerfers. Wie in der Modellpflege der B-Klasse wird auf die Option eines dynamischen Scheinwerfers verzichtet, da auch im Kompaktmodell dies wenig bestellt wurde.

Unser Fahrtest
Als Testkandidat wählten wir den A 220 d in der Ausstattungslinie „Urban“, – dabei war die Motorisierung zweitrangig. Unser Schwerpunkt war, ein Fahrzeug zu fahren, wie es so – oder in ähnlicher Konfiguration – in der Mehrzahl auch von den Kunden gekauft wird.

Die „Urban“ Linie hat hier weiterhin 2 sichtbare Auspuffendrohre, nun aber endlich keinen sichtbaren Endtopf mittig am Heck. Endlich,-  für die Beseitigung dieses Designfehlers war es auch Zeit..

Wichtig war es für uns aber auch, den Unterschied zum bisherigen Fahrwerk zu „erfahren“, war das bisherige Serienfahrwerk für uns meist ein wenig zu unbequem bzw. zu hart. Mittels der neuen adaptiven Verstelldämpfung kann nun – optional – abgeholfen werden. Die Ansteuerung der Dämpfer werden von Beschleunigungssensoren übernommen, die Lenkradwinkel und Gierrate, sowie die Aufbaubewegung selbst messen und danach den Öldruck über ein Proportionalventil stufenlos  – für jedes Rad einzeln – elektrisch regeln.

Wer möchte, kann im „Sportmodus“ die Schlaglöcher zwar weiterhin per Knopfdruck spüren, in der Komfort-Einstellung wird das Fahrzeug aber nun endlich ein entspannter Langstreckenläufer. Kennt man die Bequemlichkeit der aktuellen B-Klasse (W 246), muss man sich bei der A-Klasse nun kaum umgewöhnen. Die Modellpflege nimmt Unebenheiten nun gelassen, ohne zu poltern. Im Stadtverkehr wird schnell nicht jeder Kanaldeckel spürbar, auf schlechten Landstraßen lässt das Fahrwerk hingegen weiterhin leichte Bewegungen zu. Mittels Knopfdruck verhält sich das Fahrwerk jedoch jederzeit anders – im SPORT-Modus geht es hier schnell spürbar straffer über die Straße.

Mittels „DYNAMIC SELECT“ Schalter mittig in der Mittelkonsole kann zwischen ECO / SPORT / COMFORT und Individual gewählt werden, was Lenkung, Motor, Getriebe und Stoßdämpfereinstellung ändert – ärgerlich dabei: die ECO-Taste aktiviert sich bei jeweils erneut. Zwischen SPORT und COMFORT ist der Abstand aber entsprechend, die Lenkung ist nach wie vor direkt und setzt Befehle unmittelbar um.

Die Einstellungen der einzelnen Parameter im Fahrprogramm „Individual“ kann der Fahrer in einem Konfigurationsmenü im Media-Display auswählen. So lässt sich zum Beispiel auch eine komfortable, leichtgängige Lenkungskennlinie mit einer sportlich-straffen Fahrwerksabstimmung kombinieren.

Das Dämpfer-System ist zwar nur gegen Aufpreis erhältlich, aber ist gerade für die A-Klasse bei jeder Neuwagenbestellung ab sofort eine mehr als sinnvolle Investition. Ebenso überlegenswert ist das neue Sitzkomfort-Paket mit Sitzkissentiefenverstellung, auch wenn die Kopffreiheit sich bei der Modellpflege nicht geändert hat.

Beim Einstieg in die Modellpflege der A-Klasse fällt zuerst die neue Lenkradgeneration auf, dessen Bedienführung für die Punkte des Kombiinstrumentes für erfahrene A-Klasse Fahrer erstmals eine kleine Umstellung sein kann, – wenn auch nur sehr kurzzeitig. Das größere Display des Navigationssystems passt – für uns – gut in das Gesamtkonzept des Interieurs und ist nun selbst für das kleinere Radiogerät erhältlich.

Abgesehen vom Lenkrad, Navigationssystemupdate und geändertem Fahrwerk sowie Sitzkissentiefenverstellung hat sich bei der B-Klasse jedoch wenig getan, das Fahrverhalten zeigt sich gleich. Die Mehrleistung beim 220 d von 7 zusätzlichen PS bleibt dabei ebenso wenig spürbar. Die grundsätzlichen Mängel der A-Klasse bleiben designbedingt, wie z.B. die breit wirkende B-Säule, die weiterhin zwingend durch Mitbestellung der Totwinkelsensoren ausgeglichen werden muss. Das Platzangebot im Fond- und im Kofferaum bleibt unverändert knapp.

In der Summe zeigt sich die Modellpflege der A-Klasse jedoch als eine gute Verbesserung (im Detail). Das hier, auch bei Einführung von optionalen LED Scheinwerfern vorne, auf das mehr als angenehme Intelligent Light System verzichtet wird, nimmt man jedoch nur sehr ungern und zähneknirschend in Kauf – hier hilft es auch nicht, endlich eine Rückfahrkamera zu haben, die nur bei Nutzung sichtbar ist und sonst geschützt unter der Verkleidung sitzt.

Die wichtigsten Ausstattungen unseres Testfahrzeug im Überblick:

  • A 220 d Limousine, 177 PS, 7G DCT Automatikgetriebe, 107 g/km zum Grundpreis von 34.646,85 Euro in Zirrusweiß (ohne Aufpreis) sowie 18″ LMR 4-fach in 5-Doppelspeichen-Design (Paketbestandteil ohne Aufpreis), Polsterung Leder saharabeige/schwarz (Paketbestandteil ohne Aufpreis)
  • Ausstattungslinie „Urban“ für 892,50 Euro
  • Ablage Paket 196,35 Euro
  • Spiegel Paket 357 Euro
  • Fahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory-Funktion 386,75 Euro
  • Licht und Sicht Paket 452,20 Euro
  • Klimakomfort Paket 630,70 Euro
  • Spur-Paket 928,20 Euro
  • Exklusiv Paket 1.785,00 Euro
  • Ambientebeleuchtung 142,80
  • Beifahrersitz elektrisch einstellbar mit Memory-Funktion 321,30 Euro
  • Fahrwerk mit adaptiver Verstelldämpfung 1.237,60 Euro
  • Smartphone Integration 0,00 Euro (Bestandteil COMAND Online)
  • Harman Kardon Logic 7 Surround Soundsystem 815,15 Euro
  • Digitales Radio DAB 505,75 Euro
  • COMAND Online 3.629,50 Euro
  • Media Interface Kabel Kit 59,50 Euro
  • Komfort-Telefonie 416,50 Euro
  • Aktiver Fernlicht-Assistent 214,20 Euro
  • Aktiver Park Assistent 803,25 Euro
  • Distronic Plus 1.023,40 Euro
  • Keyless-Go 654,50 Euro
  • LED High Performance Scheinwerfer 1.041,25 Euro

Gesamtpreis des Testfahrzeuges: 52.389,75 Euro

Bilder: Daimler AG / MBpassion.de

11 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
CETIX
8 Jahre zuvor

War das Fotofahrzeug auch euer Testfahrzeug? Wenn ja, hatte es aber kein Night-Paket, oder?

ralf
Reply to  CETIX
8 Jahre zuvor

52.000€ für eine A-Klasse.

Gehts nur mir so, daß ich das für viel zu viel Geld halte in Relation zum Gegenwert?

Marc W.
8 Jahre zuvor

@Ralf: aber nein.

Deshalb fahren zB wir, für nur wenig mehr Geld, noch viel mehr Auto.
Die Preis-Gegenwert-Relation wird dann ab Maybach wieder unangemessener 😉

Achja, wann zeigt Comand endlich halbwegs stimmige Höhenwerte an?
Bei Citroen sind sie wenigstens in einer 20m-Genauigkeit und bei älteren Aldi-Navis stimmts IMMER auf 2-5m genau !

Volker
8 Jahre zuvor

52.000 Euro für einen Kleinwagen sind extrem viel Geld, zumal der Wertverlust nach erfolgter Erstzulassung brutal zuschlägt. Ich drehe seit Jahren den Spieß um und profitiere davon. Alle drei Jahre eine E-KLasse als Jahreswagen, 40% unter NP cash bezahlt und dann in den folgenden 3 Jahren einen sehr langsamen Wertverfall.

HO
Reply to  Volker
8 Jahre zuvor

als privatperson ist das natürlich eher ein schlechter deal. als firmenwagen sind neuwagen hingegen eher sinnvoll, wegen der 1% besteuerung.
außerdem bezahlt ja kaum jemand den listenpreis. ein freund hat kürzlich 17% auf seine c-klasse bekommen, weil sein fahrzeug bis zur übergabe noch für 3 monate von einem händler-mitarbeiter gefahren wurde. ich habe mir privat auch schon mal einen slk als neuwagen gekauft und 15% bekommen.
am besten geschäftlich mind. 8% rabatt rausschlagen (sollten eigentlich immer drin sein) und dann die 19% mwst ziehen.

Otto
8 Jahre zuvor

Wer baut denn die 89% Diesel- motörchen? auch wieder die Franzosen?
Wie schaut es denn da aus mit der gerade aktuellen Softwareoptimierung?
gibt’s da schon offizielle Infos vom Stern?

Dennis Rochel via Facebook
8 Jahre zuvor

Wer auch immer 52.000€ für eine A klasse ausgibt.

Amy
8 Jahre zuvor

Hallo,
habe gehört dass es Lieferschwierigkeiten bei den LED Schweinwerfern geben soll….habt ihr dazu nähere Infos?