Innovationsquelle: Aus Business Innovation wird Lab1886

Seit 2007 werden innovative Projekte von Business Innovation realisiert. Jetzt zum zehnten Geburtstag wird die Innovationsschmiede der Daimler AG zum Lab1886. Seit dem Bestehen arbeitet dieser „Think & Act Tank“ wie ein Start-up erfolgreich an der Entwicklung von Ideen für neue Geschäftsmodelle. Dabei entstanden beispielsweise der flexible Carsharing-Dienst car2go, die Mobilitäts-App moovel und Mercedes me, der digitale Zugang zur Mercedes-Benz Welt. Anlässlich des Jubiläums leitet Daimler jetzt die nächste Evolutionsstufe in seinem Innovationsprozess ein.

Ziel ist es, schneller von der Idee zum Produkt oder Geschäftsmodell zu gelangen. Lab1886 fungiert als neues Innovationslabor der Daimler AG mit eigenem Inkubator und stellt neben neuester Hard- und Software qualifiziertes Personal bereit, das die Daimler-Mitarbeiter bei der Umsetzung kompetent begleitet.

Bodo Uebber, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für Finanzen & Controlling sowie Daimler Financial Services: „Seit zehn Jahren treibt Business Innovation neue Ideen und Projekte voran, die den Pioniergeist unserer Gründer fortschreiben und die Innovationskultur im gesamten Konzern fördern. Mit dem Lab1886 setzen wir diese Erfolgsgeschichte fort. Auf intelligente Weise verbinden wir unser Business mit agilen Methoden und unkonventionellem Vorgehen aus der Start-up-Welt, um neue und innovative Geschäftsmodelle erfolgreich zur Marktreife zu entwickeln.“

An vier Standorten auf drei Kontinenten ist Lab1886 aktiv: Stuttgart und Berlin in Deutschland, Peking in China und Sunnyvale in den USA. Unter vergleichbaren Arbeitsbedingungen wie denen eines Start-ups setzt Daimler beim Lab1886 gezielt auf die Schwarmintelligenz. Ideen einzelner Mitarbeiter, von Teams und Business Units sollen schnell und unkonventionell auf den Weg gebracht werden. Dazu verfügt Lab1886 über alle notwendigen Infrastrukturen und Kompetenzen sowie eine zehnjährige Erfahrung bei der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. In diesem Freiraum können Mitarbeiter in flachen Hierarchien und kreativer Atmosphäre arbeiten.

„Wir setzen unseren Inkubator Lab1886 gezielt ein, um interne wie externe Ideen außerhalb der klassischen Prozesse schneller zur erfolgreichen Marktreife zu bringen“, so Wilko Stark, Leiter Daimler und Mercedes-Benz Strategie und Leiter CASE. Lab1886 ist Bestandteil der Daimler CASE Initiative. CASE – diese Buchstaben prägen die Zukunft der Mobilität. Sie stehen für die Felder: Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric). Die vier CASE Felder sind integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie der Daimler AG.

Der Volocopter – urbane Mobilität in einer neuen Dimension
Was das Verlassen gewohnter Bahnen bedeuten kann, zeigt das Engagement für die unkonventionelle Idee der vertikalen Mobilität. Mit der Beteiligung am Start-up-Unternehmen Volocopter GmbH wird Lab1886 die Entwicklung innovativer Mobilitätsprodukte und Services in einer neuen Dimension unterstützen und aus der Zusammenarbeit in einem neuen Mobilitätssegment lernen. Volocopter will die vertikale, urbane Mobilität mit dem innovativen Urban Air Taxi Volocopter für jedermann ermöglichen.

Die Mobilität der dritten Dimension gewinnt angesichts zunehmender Urbanisierung und signifikantem Technologiefortschritt in den Bereichen Konnektivität, Sensorik, Elektrik/Batterie und Drohnenentwicklung an Bedeutung. Urbaner On-Demand-Luftverkehr könnte in Zukunft eine Rolle spielen, um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten und durch eine alternative Möglichkeit auf dem Luftweg zu bereichern. Der Volocopter kann eine attraktive Ergänzung für Transportbedürfnisse insbesondere in urbanen Räumen darstellen. Durch den vollelektrischen Antrieb über 18 Rotoren bietet der Volocopter einen emissionsfreien, geräuscharmen und innerurbanen Transport und mittelfristig eine automatisierte Mobilität im Luftraum.

Geplant ist sowohl eine bemannte als auch eine unbemannte Version des Volocopters. Für den Personentransport stehen die Versionen VC100 für eine und VC200 für zwei Personen sowie VC400 als Viersitzer auf dem Programm. Für den unbemannten Warentransport sind mit dem uVC100 und dem uVC200 zwei unterschiedlich große Lastdrohnen geplant. Komplettiert wird das Volocopter-Portfolio mit dem uVC400, einer Schwerlastdrohne. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt im September wird der Volocopter VC200 erstmals auf einer großen Bühne der Öffentlichkeit gezeigt.

Neues Ideenmanagement in drei Phasen
Das Lab1886 verbindet das Know-how des Konzerns mit der Schnelligkeit von Start-ups und hat die Freiheit, sich mit Themen auseinander zu setzen, die über das Kerngeschäft hinausgehen. Das Vorgehen von Lab1886 gliedert sich in drei Schritte: In der ersten Phase können Daimler-Mitarbeiter ihre Ideen einreichen. Über Instrumente der Start-up-Welt, Crowd Voting, Funding und Pitch im Haifischbecken (Shark Tank), erfolgt die Auswahl für die nächste Phase. Anhand von festgelegten Kriterien wird geprüft, ob eine Idee das Potential für ein neues Produkt oder Geschäftsmodell hat. Der Shark Tank ist mit einem Mitglied des Vorstands, Führungskräften aus unterschiedlichen Fachbereichen, einem Vertreter des Betriebsrats sowie externen Venture-Capital-Experten besetzt.

In der zweiten Phase des Innovationsprozesses, der Inkubationsphase, werden die vom Shark Tank ausgewählten Projekte pilotiert und zur Marktreife weiterentwickelt. Unterstützt werden die Ideengeber beispielsweise durch professionelles Mentoring, Betreuung von Spezialisten in komplexen Arbeitsschritten, Nutzung von Co-Working-Spaces und Werkstätten, finanzielle Förderung, inspirierendes Arbeitsklima und die Entwicklung neuer Prototypen. Für die Arbeit in dieser Phase werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ihren sonstigen Aufgaben freigestellt. Nach erfolgreicher Inkubationsphase stellen sich die „jungen“ Produkte oder neuen Services in der dritten Phase, der Kommerzialisierung, den Herausforderungen des globalen Markts. Hat eine Idee oder ein Produkt Bestand und Potenzial für ein künftiges Geschäftsmodell, erfolgt der Roll‑out. Der Prozess schließt mit der Überführung in die Daimler-Organisation oder einer Ausgründung ab.

„Mit wegweisenden Ideen und Geschäftsmodellen – wie zum Beispiel car2go, Mercedes me oder STARTUP AUTOBAHN – hat der Bereich Business Innovation in den vergangenen zehn Jahren bewiesen, dass Innovation nur gemeinsam geht”, so Susanne Hahn, Leiterin Lab1886. „ Durch die Transformation zu Lab1886 schaffen wir einen neuen Raum, in dem unsere internen Vordenker, Fachbereiche und Business Units in einem hohen Umsetzungstempo erstklassige Innovationen hervorbringen können. Wir sind zielorientiert, professionell und agieren mit inspirierendem Teamgeist, um neue Lösungen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.“

Bereits Ende Mai wurden erste Ideen und Mitarbeiter ausgewählt und in Lab1886 aufgenommen. Der Mitarbeiterpool „atmet“, das heißt er passt sich flexibel den anstehenden Aufgaben und der Anzahl der Projekte an. In einem mehrstufigen Prozess mit klar definierten Meilensteinen und Erfolgskriterien arbeiten die Ideengeber und Teams an der Umsetzung ihrer Projekte. Dafür winken ihnen im Erfolgsfall attraktive Anreize oder auch eine Beteiligung.

Quelle: Daimler AG