Anlauf der neuen A-Klasse im Mercedes-Benz Werk Rastatt

Der offizieller Produktionsstart – der sogenannte Job 1 – für die neue Generation der A-Klasse ist nun im Mercedes-Benz Werk Rastatt erfolgt. Der Hochlauf der Produktion ist parallel die Initialzündung für die Produktion der neuen Kompaktwagengeneration – in fünf Werken auf drei Kontinenten.

Mit der A-Klasse läuft das erste von acht Modellen der neuen Kompaktwagen-Generation im Lead-Werk Rastatt vom Band. Zum Serienanlauf fuhr Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain, das erste Fahrzeug in Rastatt vom Band und nahm dabei symbolisch bereits den nächsten Anlauf ins Visier. Mit dem Infotainment-System MBUX und der What3Words Adresse steuerte er das Werk Kecskemét in Ungarn an: Die Adresse „empires.astronaut.handshake“ führt exakt zum Ende der Produktionslinie, wo in wenigen Wochen bereits die erste A-Klasse „ Made im Mercedes-Benz Werk Kecskemét“ vom Band laufen wird.

„Mercedes-Benz Cars startet mit der A-Klasse eine beispiellose Anlaufkaskade. In unserem globalen Produktionsnetzwerk können wir innerhalb kürzester Zeit die Fertigung unserer Fahrzeuge in gewohnter Top-Qualität hochfahren und den Markt weltweit noch schneller beliefern. Wir nutzen dafür moderne Industrie 4.0 Technologien. Unsere Werke werden noch flexibler und effizienter“, so Markus Schäfer.

Erste neue A-Klasse läuft in Rastatt vom Band
Im globalen Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Cars ist Rastatt das Lead-Werk für die Kompaktwagen. Das Werk verantwortet die globale Steuerung und Planung der Produktion sowie das Qualitäts- und Lieferantenmanagement. Außerdem steuert Rastatt im Kompaktwagen-Produktionsverbund die Fertigung im ungarischen Werk Kecskemét, bei Beijing Benz Automotive Co. (BBAC) in China sowie beim finnischen Produktionspartner Valmet Automotive in Uusikaupunki. Zukünftig erweitert das Joint Venture-Produktionswerk COMPAS (Cooperation Manufacturing Plant Aguascalientes) in Aguascalientes in Zentralmexiko den globalen Kompaktwagen-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars. Im zweiten Quartal 2018 folgt der Anlauf der A-Klasse in Kecskemét und bei Valmet Automotive. Das Werk Rastatt unterstützt den reibungslosen Anlauf in den anderen Werken, etwa durch die Qualifizierung von Mitarbeitern und Fachexperten vor Ort.

„Unsere Rastatter Mannschaft hat in den letzten Monaten Großartiges geleistet. Wir haben das anspruchsvolle Produktionsprogramm der aktuellen Kompaktwagengeneration gemeistert, den Anlauf der neuen A-Klasse bei uns im Werk erfolgreich gestemmt und gleichzeitig unsere Kolleginnen und Kollegen in den anderen Kompaktwagenwerken optimal vorbereitet“, so Thomas Geier, Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Rastatt.

Für den Produktionsstart der A-Klasse haben Auszubildende aus dem Werk Rastatt mithilfe moderner additiver Fertigungsverfahren (3D-Druck) ein Lenkrad-Modell hergestellt. Dieses verfügt über einen Bildschirm, auf dem die Mitarbeiter Grußbotschaften für das folgende Werk in der Anlaufkaskade hinterlegen können. Das Lenkrad wird wie eine Staffel von Werk zu Werk weitergereicht und reist somit einmal um die ganze Welt.

Am Standort Rastatt setzt der Anlauf der neuen A-Klasse einen neuen Meilenstein. Es ist die mittlerweile vierte Kompaktwagen-Generation, die in Rastatt vom Band läuft. Mehr als 4,7 Millionen Pkw wurden seit 1992 in Rastatt produziert. Die erste Mercedes-Benz A-Klasse lief im Jahr 1997 im Werk Rastatt vom Band und begründete die Erfolgsgeschichte der Kompaktwagen bei Mercedes-Benz.

Umfangreiche Baumaßnahmen waren Teil der Vorbereitungen auf die neue Kompaktwagen-Generation. So wurden zwei Karosserie-Rohbauhallen auf über 50.000 m2 erweitert. Der Aufbau der zusätzlichen Produktionsflächen war erforderlich, um die Vorgängergeneration der A-Klasse sowie die B-Klasse und den GLA ohne Unterbrechung bis zum Anlauf der neuen Fahrzeug-Generation fortzusetzen. Die neuen Flächen werden künftig auch für die Produktion der neuen Modelle am Standort benötigt. Dazu gehören in Zukunft auch kompakte Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ.

Im neuen Training-Center im Werk Rastatt, dem zentralen Qualifizierungsort für alle Kompaktwagenwerke, können gleichzeitig bis zu 240 Mitarbeiter geschult werden. Diese geben dann das Gelernte an ihre Kollegen am Standort und in den anderen Kompaktwagen-Werken weiter.

Digitale und flexible Produktion
Alle Mercedes-Benz Werke im globalen Produktionsnetzwerk sind über das System „Integra“ miteinander vernetzt. Damit kann beispielsweise das Werk Rastatt als Lead-Werk für die Kompaktmodelle weltweit auf die Daten aus allen anderen Standorten des Produktionsverbundes zugreifen und sich – falls nötig – auf Anlagen und Roboter aus der Ferne aufschalten oder Programme aufspielen und diese vor Inbetriebnahme testen. So können Verbesserungen für alle Werke im Sinne eines best practice übernommen werden. Darüber hinaus kommen moderne, digitale Produktionstechnologien und zukunftsweisende Industrie 4.0-Lösungen zum Einsatz:

  • Fahrerlose Transportsysteme (FTS): Mit seiner Vielzahl an Ausstattungsvarianten setzt die neue A-Klasse im Hinblick auf Effizienz und Flexibilität hohe Anforderungen an die Produktion, die unter anderem mithilfe von intelligenten Logistikkonzepten umgesetzt werden. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) liefern Warenkörbe mit den exakt auf das individuelle Fahrzeug abgestimmten Komponenten und Bauteilen ans Band, wo sie ohne Zwischenpuffer montiert werden.
  • Das Konzept einer „papierlosen Fabrik“, das die Dokumentation der einzelnen Arbeitsschritte auf Papier ersetzt, wird durch modernste Datenübertragung und neue Hardwarelösungen sukzessive in die Hallen integriert. Zusätzliche mobile Endgeräte wie Tablets, Smartphones und Smartwatches unterstützen die Mitarbeiter bei den einzelnen Arbeitsschritten.
  • Justierung von Head-up Displays: Die neue A-Klasse verfügt über ein optionales Head-up-Display (HUD). Wichtige Informationen werden damit direkt ins Sichtfeld des Fahrers an die Frontscheibe projiziert. Damit die Anzeige genau im Sichtfeld des Fahrers liegt, muss diese nach der Montage justiert werden. Bei der neuen A-Klasse kommt dafür ein neues und besonders einfaches Verfahren zum Einsatz. Dies kann an ausgewählten Stellen auf dem Montageband durchgeführt werden. Ein Mitarbeiter setzt sich dazu mit einem Tablet-Computer, der mit zwei zusätzlichen Kameras bestückt ist, hinter das Lenkrad. Die eine Kamera misst das Tablet auf einen bestimmten Punkt in der Instrumententafel ein. Auf dem Bildschirm erhält der Mitarbeiter über Pfeile Hinweise, in welche Position er das Tablet bringen muss. Ist diese erreicht, wird automatisch eine Aufnahme über die zweite Kamera ausgelöst und das Bild analysiert. Die abgeleiteten Einstellparameter werden über WLAN via OBD-Schnittstelle an das Steuergerät des HUD gesendet und dieses entsprechend justiert. Die zweite Kamera überprüft abschließend die Position und die Form des Bildes.
  • Qualitäts-Tor: Das sogenannte „Q-Tor“ bietet Live-Visualisierungen der Fertigungsschritte am Band und macht Prozesse der Qualitätsprüfung so digital und in Echtzeit möglich.

Nachhaltige und energieeffiziente Produktion
Durch kontinuierliche Verbesserungen über die letzten Jahre konnte das Werk Rastatt deutliche Reduzierungen im Energieverbrauch pro Fahrzeug erreichen. Zum Start der neuen Kompaktwagen-Generation wurde ein neues energieeffizienteres Lackiersystem installiert.

In der Produktion steht die Vermeidung von Produktions-Abfall im Fokus. Nicht zu vermeidender Ausschuss wird getrennt gesammelt und einer Wiederverwertung zugeführt.

Die neue A-Klasse feierte ihre Weltpremiere am 2. Februar 2018 und wurde im März auf dem Autosaloon in Genf erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Seit März ist sie bereits bestellbar. Die Markteinführung ist im Mai.

Quelle: Daimler AG

3 Kommentare
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Felix
6 Jahre zuvor

Wie sehen eigentlich die Wartezeit aber der Bestellung bis zu Lieferung aus? Hat sich das verändert im Gegensatz zur alten A-Klasse oder bleibt alles beim alten?

Gernot
6 Jahre zuvor

Vor Kurzem kam die Frage nach dem Job 1. Und hiermit bleibt sie wie erwartet unbeantwortet. Wann war denn nun Produktionsstart? Wenn ich das hier mit dem CLS vergleiche, ist bei der A Klasse irgendwas nicht nach Plan gelaufen. Beim CLS gab es einen Artikel direkt am Tag des Job1 mit Verweis auf das Datum. Hier wird ein Text veröffentlicht, der einem Pudding gleicht, den man an die Wand nageln möchte.
Andrerseits: man muss ja nicht jede Wochenproduktion bei Twitter verkünden.

Sternthaler
6 Jahre zuvor

. so ein Chef mit den Händen in der Hose kommt immer “ cool “ an… !!