Mercedes-Benz Cars richtet sein Lieferantennetzwerk internationaler aus

Mercedes-Benz Cars schreitet mit der Transformation für die Zukunft weiter voran und geht den nächsten Schritt in der Umsetzung der CASE Strategie: künftig soll das Lieferantennetzwerk noch internationaler werden.

Gemeinsam mit den Lieferanten treibt der Einkauf die Innovationen der Zukunft. Schon heute nimmt das Unternehmen in allen vier Bereichen Connectivity, Autonomous, Shared & Services und Electric eine führende Rolle ein.

Wilko Stark, seit Oktober 2018 Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Einkauf und Lieferantenqualität, setzt die Zukunftstrends um, die er als Chefstratege identifiziert hat: „Zur Umsetzung der CASE Strategie bei Mercedes-Benz Cars leistet der Einkauf einen maßgeblichen Beitrag, indem er sich gemeinsam mit den Lieferanten in einer sehr frühen Entwicklungsphase von Innovationen einbringt. Nach der Vergabe von 20 Milliarden Euro für Batteriezellen zur Absicherung unserer Elektro-Offensive, schaffen wir weitere Fakten im Bereich Einkauf und Lieferantenqualität, um den Wandel von Mercedes-Benz Cars voranzutreiben.“

Folgende Kernthemen geht der Einkauf dabei konkret an: Mercedes-Benz Cars treibt gemeinsam mit dem Lieferantennetzwerk die CASE Innovationen voran, baut das internationale Lieferantennetzwerk weiter aus und schafft durch mehr Flexibilität eine größere Planungssicherheit in der Lieferkette. Mehr Effizienz erzielen die Partner gemeinschaftlich durch technische Innovationen und machen dabei keine Abstriche bei Nachhaltigkeit.

Der Einkauf treibt die CASE Innovationen mit dem Lieferantennetzwerk voran

Der Bereich Einkauf und Lieferantenqualität von Mercedes-Benz Cars arbeitet in den CASE-Feldern eng mit den Lieferanten zusammen und treibt die Innovationen von morgen. Durch permanentes Innovations-Scouting im bestehenden Lieferantennetzwerk, bei neuen Playern und Start-ups werden innovative Ideen über den gesamten Lebenszyklus für Hardware, Software und Services generiert. Ziel ist es, diese Innovationen noch schneller in die Mercedes-Benz Fahrzeuge zu bringen. Mit umfangreichen Beauftragungen für Batteriezellen bis ins Jahr 2030 wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Elektrifizierung der künftigen Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ gesetzt. So wird zusammen mit Lieferpartnern die Versorgung des globalen Batterie-Produktionsnetzwerks heute und künftig mit den jeweils neuesten Technologien sichergestellt. Im Zuge dessen wird der Ausbau des Lieferantennetzwerks weiter vorangetrieben.

Ausbau des internationalen Lieferantennetzwerks

Mercedes-Benz Cars baut das internationale Lieferantennetzwerk weiter aus und verfolgt konsequent die Strategie, dort einzukaufen, wo produziert wird. Durch eine verstärkte Lokalisierungsstrategie macht sich Mercedes-Benz Cars unabhängiger von politischen Entwicklungen, wie beispielsweise Handelskonflikten. „Grundsätzlich verfolgen wir bei Mercedes-Benz Cars das Ziel den Lokalisierungsgrad überall dort zu erhöhen, wo wir produzieren. Ein zentraler Baustein dafür ist die lokale Nähe der Lieferanten zum Produktionsstandort, wodurch die Teile nahezu produktionssynchron produziert und abgerufen werden können. Dazu arbeiten wir bereits mit vielen globalen Partnern zusammen. Lokalen und neuen Partnern eröffnen wir die Chance, sich mit uns international aufzustellen“, sagt Stark. In China wurden bereits rund 300 lokale Zulieferer erfolgreich entwickelt. Der Anteil lokaler Bezüge für die Produktion im US-Werk Tuscaloosa liegt über den aktuellen Anforderungen im Land und soll in den nächsten fünf Jahren planmäßig weiter deutlich ausgebaut werden.

Flexibler Einkauf Mercedes-Benz Cars

Neben der Transformation hin zur Elektromobilität erfordern volatile Märkte, die große Modellvielfalt von Mercedes-Benz Cars mit über 40 Modellen und die hohe Varianz an immer neuen Funktionen eine wachsende Flexibilität im Lieferantennetzwerk. „Um die individuellen Kundenanforderungen auch bei kurzfristigen Änderungswünschen flexibel bedienen zu können, arbeiten wir in enger Partnerschaft mit unseren Lieferanten zusammen. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir unser Lieferantennetzwerk flexibilisiert, um schwankende Volumina auszugleichen. Dabei machen wir keine Abstriche bei der Mercedes-Benz Spitzenqualität“, sagt Stark.

Voraussetzung für die Versorgung der flexiblen Mercedes-Benz Cars Produktionswerke, in denen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, Hybrid- und Elektrofahrzeuge gefertigt werden können, ist ein genauso flexibles Lieferantennetzwerk zur Belieferung der Mercedes-Benz Cars Werke erforderlich. Durch Bündelung von Vergabeumfängen für Verbrenner- und Elektrofahrzeuge beim gleichen Lieferanten, wie beispielsweise für Sitze oder Head Units, kann flexibel auf die Kundennachfrage reagiert und zwischen den Antriebstechnologien geatmet werden. So entsteht eine erhöhte Planungssicherheit bei den Lieferanten und bei Mercedes-Benz Cars. Der Bereich Einkauf und Lieferantenqualität unterstützt das Lieferantennetzwerk, sich flexibel und effizient auf die Zukunftsfelder auszurichten.

Mehr Effizienz durch partnerschaftliche Zielkostenerreichung

Ein weiterer Stellhebel für mehr Effizienz sind technische Innovationen, die gemeinsam mit den Lieferanten erschlossen werden. „Unser globales Lieferantennetzwerk leistet einen wichtigen Beitrag zu Wertschöpfung, Qualität und Innovationskraft. Durch frühzeitige Einbindung trägt es mit kontinuierlichen Verbesserungen entlang der Wertschöpfungskette einen entscheidenden Teil zum Geschäftserfolg von Mercedes-Benz Cars bei. Künftig wollen wir bei nicht markendifferenzierenden Teilen noch stärker auf die Modulbaukästen unserer Lieferanten zugreifen. Damit haben unsere Lieferanten einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung unserer Bauteilkosten“, so Stark.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Mercedes-Benz Cars und seinen Lieferanten ist geprägt von einem gemeinsamen Verständnis zu Produkt- und Produktionsqualität, Versorgungssicherheit, wettbewerbsfähigen Preisen und Innovationskraft sowie durch die konsequente Umsetzung unseres Nachhaltigkeitsanspruchs.

Nachhaltige Rohmaterialversorgung

Nachhaltigkeit ist eines der Grundprinzipien in der Unternehmensstrategie der Daimler AG und zugleich Maßstab für unternehmerischen Erfolg. Dazu gehört auch ein verantwortungsvoller Rohstoffbezug. Daimler hat deshalb einen systematischen Ansatz zur Achtung der Menschenrechte entwickelt, das Human Rights Respect System. Mit seiner risikoorientierten und systematischen Herangehensweise macht das System das Thema Menschenrechte auch entlang komplexer Lieferketten handhabbar.

Die Herstellung von Fahrzeugen erfordert naturgemäß einen hohen Materialeinsatz. Deshalb liegt einer unserer Entwicklungsschwerpunkte darauf, den Bedarf an natürlichen Ressourcen möglichst gering zu halten. Vor allem versucht das Unternehmen, gemeinsam mit den Lieferanten, den Einsatz von Rohstoffen, die nur begrenzt verfügbar sind schon in frühen Entwicklungsstadien zu begrenzen. Daimler investiert seit Jahren in ressourceneffiziente Technologien und Herstellungsverfahren für Batterien und arbeitet gleichzeitig mit seinen Lieferanten daran, den Kobaltanteil immer weiter zu reduzieren. Schließlich wird sich die Materialzusammensetzung der Lithium-Ionen-Batteriezellen verändern. Die heute übliche Mischung von Nickel, Mangan und Kobalt könnte daher bald der Vergangenheit angehören, denn das Kobalt soll kurzfristig weitgehend durch Nickel abgelöst werden. Ab 2025 werden dann voraussichtlich sogenannte Post-Lithium-Ionen-Technologien, die ganz ohne Nickel und Kobalt auskommen, technisch soweit erprobt sein, dass sie in Fahrzeugen einsetzbar sind.

Neben dem sparsamen Umgang mit den Ressourcen spielen die Aufarbeitung von Bauteilen und das Recycling eingesetzter Rohstoffe eine wichtige Rolle. Zur Umsetzung der Recycling-Prozesskette und Sicherung des zukünftigen Rohstoffbedarfes für die Elektromobilität beteiligt sich die Daimler AG aktiv an der Forschung und Entwicklung von neuen Recyclingtechnologien. Erkenntnisse zum Recyceln von Lithium-Ionen Batterien konnten bereits vielfach in verschiedenen Forschungsprojekten und in Zusammenarbeit mit Lieferanten und Entsorgungspartnern gesammelt werden. Dabei wurden innovative Recyclingkonzepte entwickelt, die eine hochwertige Wiedergewinnung der wertvollen Bauteile bzw. Inhaltsstoffe ermöglichen.

Über das Ressort Einkauf und Lieferantenqualität Mercedes-Benz Cars

Das Ressort Einkauf und Lieferantenqualität Mercedes-Benz Cars verantwortet ein jährliches Einkaufsvolumen im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich und ist für den Produktionsmaterial-Einkauf und die Kaufteilequalität für die Pkw der Marken Mercedes-Benz und smart sowie für die Transporter der Marke Mercedes-Benz zuständig. Weltweit rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am zentralen Standort in der Region Stuttgart, in den regionalen Hubs in China, den USA, Südafrika und Argentinien sowie in weiteren Einkaufsbüros an insgesamt zehn Standorten betreuen rund 2.000 Lieferanten weltweit mit Blick auf alle kaufmännischen und qualitätstechnischen Aspekte.

Quelle: Daimler AG

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Ich
5 Jahre zuvor

Hoffentlich denkt MB nicht nur an seine eigenen Interessen sondern auch an die seiner Kunden.

Selbst für aktuelle Modelle immer häufiger nicht lieferbare Ersatzteile führen zur Zwangsstilllegung!

Nagelneue Autos, die zb. durch Wildunfall einen neuen LED-Scheinwerfer bzw. nach Steinschlag eine neue Frontscheibe mit Kameras für Assistenzsysteme benötigen, können wegen diesen Lieferschwierigkeiten und fehlender Betriebssicherheit nicht benutzt werden. Bei Hochdruckpumpen, Lenkgetriebe, Oxidationskat usw. ist es ähnlich, so dass man aufgrund der Häufigkeit von einem grundsätzlichen Problem bei MB ausgehen muss.

Andreas
5 Jahre zuvor

Stimmt, dass ist meines erachtens erst nach der angekündigten Lagerumstellung letztes Jahr so sprungartig angestiegen. Leider!
Frontscheibe 3Monate, Querlenker 2Monate usw.
Aber es muss wohl Vorteile geben…. nur ob das mit dem Leitspruch dann passt!?