Mehr Details zum elektrischem Abgas-Turbolader von Mercedes-AMG

Mit der nächsten technologischen Stufe der Affalterbacher, der AMG Performance-Hybride in Kombination mit dem AMG Vierzylinder-Turbolader kombiniert man ein längs eingebautes2 Liter Triebwerk vom Typ M 139 in der E PERFORMANCE Variante mit einen elektrischen Abgas-Turbolader. Dabei wird der Verbrenner nochmals tiefgreifend überarbeitet sowie nochmals deutlich leistungsgesteigert.

Mehr Details zum elektrischem Abgas-Turbolader von Mercedes-AMG

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Elektrischer Abgas-Turbolader vom Hersteller Garrett

Der elektrische Abgas-Turbolader wird nun erstmals in einem Serienfahrzeug realisiert, wobei die Technologie direkt aus der Formel 1 stammt und dort als MGU-H (Motor Generator Unit Head) bezeichnet wird. Das identische System beflügelt aber auch schon das Hypercar Mercedes-AMG Projekt ONE als eigenständige Einheit aus Elektromotor und Verdichterrad.

Der elektrische Abgasturbolader löst dabei den Zielkonflikt zwischen einem kleinen, schnell ansprechenden Lader, der jedoch eine vergleichsweise geringe Spitzenleistung erzielt, und einem großen Lader mit hoher Spitzenleistung, der wiederum deutlich verzögert anspricht.

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Direkt auf der Welle des Abgasturboladers (Laderwelle), zwischen dem Turbinenrad auf der Abgasseite und dem Verdichterrad auf der Frischluftseite, ist ein rund vier Zentimeter schmaler Elektromotor integriert. Dieser treibt elektronisch gesteuert die Welle des Abgasturboladers direkt an und beschleunigt damit das Verdichterrad, bevor der Abgasstrom den Antrieb übernimmt bzw. selbst übernehmen kann. Die Elektrifizierung des Turboladers verbessert das Ansprechverhalten direkt ab Leerlaufdrehzahl und über den gesamten Drehzahlbereich hinweg deutlich.

Agileres Ansprechverhalten – kein Turboloch
Der Verbrennungsmotor reagiert so noch spontaner auf Fahrpedalbefehle, das gesamte Fahrgefühl ist deutlich dynamischer und agiler. Außerdem ermöglicht die Elektrifizierung des Turboladers ein höheres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen gegenüber einer nicht elektrifizierten Aufladung, was die Agilität ebenfalls steigert und das Beschleunigungsvermögen aus dem Stand optimiert. Auch wenn der Fahrer vom Gas geht oder bremst, ist die Technologie des E-Turboladers in der Lage, den Ladedruck stets weiterhin aufrecht zu erhalten, sodass ein kontinuierlich direktes Ansprechverhalten gewährleistet ist.

Theoretisch ist es sogar möglich, über den Abgasstrom Energie zurückzugewinnen – zumindest bei gleichmäßiger Fahrt, wenn kein hoher Ladedruck benötigt wird. Hier könnte der Elektromotor als Generator betrieben werden und Strom erzeugen. Diese Möglichkeit nutzt man zumindest in der Formel 1.

Der Turbolader wird mit dem 400 Volt-Bordnetz betrieben und erreicht damit Drehzahlen von bis zu 156.000/min, was einen sehr hohen Luftdurchsatz ermöglicht. Theoretisch schafft der Lader Drehzahlen bis zu 170.000 u/min.

Lader und Elektromotor sind an den Hochtemperatur-Kühlkreislauf des Verbrennungsmotors angeschlossen, um ein stets bestmögliches Temperaturumfeld zu schaffen. Die Leistungselektronik wird über den Niedertemperatur-Kreislauf gekühlt.

330 kW starker Verbrennungsmotor mit bis zu 150 kW E-Motor

Beim Vierzylinder-Performance-Hybrid kann der mehr als 330 kW starke AMG 2,0-Liter-Turbomotor (i.V.m. elektrischem Abgas-Turbolader) mit einem bis zu 150 kW starken Elektromotor kombiniert werden. Die Gesamtleistung und das Gesamtdrehmoment ermöglichen künftigen AMG Modellen Fahrleistungen, die vergleichbare, heutige Fahrzeuge mit V8-Motor ohne Hybridantrieb noch übertreffen. Die hohe Agilität, Performance und Effizienz des hybriden 4-Zylinder Antriebsstranges wird zunächst in der zukünftigen Generation der Mercedes-AMG C-Klasse auf den Markt kommen.

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Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe | Grafiken: Daimler AG

11 Kommentare
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Thorsten
3 Jahre zuvor

Hi MB-Passion Team,

gibt es Infos ob die nächste Generation des SL und der Nachfolger des AMG GT nur mit diesem Hybrid-Antriebsstrang ausgeliefert wird?

Oder wird es auch reine Verbrennerstränge weiterhin geben, welche Anfang 2025 mit der neuen Abgasnorm eh aus dem Programm genommen werden müssen.

Thomas
Reply to  Thorsten
3 Jahre zuvor

Bitte um kurze Erläuterung, wie eine Abgasnorm mit dem Thema Hybrid zusammenhängt.

Erik
Reply to  Thomas
3 Jahre zuvor

Kurz:
Euro7 wird kaum ohne Hybridisierung/Elektrifizierung zu erreichen sein.
Ebenso: Euro7 = kein Handschalter mehr

Herr Gottlieb
Reply to  Erik
3 Jahre zuvor

Sie kennen die Spezifikationen von Euro 7?

Erik
Reply to  Herr Gottlieb
3 Jahre zuvor

Ich weiß was Daimler so betreibt um Euro7 zu erreichen.

Thomas
Reply to  Erik
3 Jahre zuvor

Dann sollte aber auch bekannt sein, dass Euro7 eine Abgasnormen für Verbrenner ist und mit einer Elektrounterstützung zunächst einmal gar nichts zu tun hat.

Melon Usk
3 Jahre zuvor

Der neue SL kommt lediglich als SL600e. Es wird ein Zweizylinder mit 800cc Hubraum, aber mit 4 elektrifizierten Turboladern sowie 4 E-Motoren. Also Bombenleistung für die ersten 50 Kilometer. Danach kann man im Notlafmodus mit 80 Km/h zurück zur Garage fahren.

Nai
3 Jahre zuvor

Werden die 45er auch Hybride werden? Kann man da schon zur Mopf was erwarten? Zumindest ein 48 Volt Netz?

Erik
Reply to  Nai
3 Jahre zuvor

48V wird kommen bei MFA2, seit Dez. 2019 sind zumindest alle Karossen von MFA2 vom Rohbau her 48V bereit. Das betrifft vor allem die Kofferaummulde/Radkästeninnenwände, für die Aufnahme der 48V Batterie und Haltebolzen der Kabelbäume.
Ich denke mit der Mopf werden wir 48V Bordnetze für Hybridisierung (ISG oder Ähnliches) sehen.

Stefan Camaro
3 Jahre zuvor

Die Technik ist schon faszinierend. Der 2.0 Liter 4 Zylinder Verbrenner mit 450 PS erreicht fast genau die Leistung die vor 13 Jahren (2008) der 6,2 Liter Sauger im C63 mit 457 PS hatte.

BenSC63
3 Jahre zuvor

Danke für den tollen Bericht. Das macht echt Lust auf die kommenden Generationen.