Der McLaren SLR der Baureihe 199

Im Jahre 2004 stellte Mercedes-Benz mit dem damaligen Formel 1 Partner McLaren einen gemeinsamen Hochleistungs-Sportwagen vor: den zweisitzigen SLR der Baureihe 199 mit seinen markanten Flügeltüren.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

McLaren SLR wurde von 2004 bis 2009 produziert

Mit vielen Stilelementen der Formel 1 Silberpfeile setzte der McLaren SLR den Mythos des legendären SLR-Rennsportwagen aus den 1950er Jahren fort. Ausgestattet mit damals modernster Rennwagentechnik und wegweisenden Mercedes-Benz Neuentwicklungen für ein hohes Maß an Sicherheit und Alltagstauglichkeit profilierte sich der neue SLR McLaren als Gran Turismo des 21. Jahrhunderts – als eine faszinierende Synthese aus Mythos und Innovation. Produziert wurde das Fahrzeug im englischen Woking bei London.

Geprägt von einer langen Motorhaube, einer straffen Taille, einem knapp geschnittenen Passagierabteil und einem kurzen Heck knüpfte die Linienführung des Sportwagens bewusst an Gestaltungselemente der Mercedes‑Benz Sportwagen früherer Jahre an.

Dass der SLR McLaren in direkter Linie von erfolgreichen Rennsportfahrzeugen der Neuzeit abstammte, verriet vor allem seine Frontpartie: In der Mitte dominierte die markante, pfeilförmige Spitze des Formel-1 -Silberpfeils, die den Mercedes-Stern umschloss. Darunter entfalteten sich die Doppelflügel mit den markant gebogenen Haltestreben als weitere typische Stilelemente des Formel-1 -Boliden, mit dem McLaren-Mercedes 1998 und 1999 die Weltmeisterschaft gewann. Ebenso wie bei den Silberpfeilen waren diese Tragflächenprofile nicht nur ein stilistisches Identifikationsmerkmal, sondern auch aus aerodynamischen Gründen unerlässlich. Sie sorgten für hohen Anpressdruck an der Vorderachse und trugen somit entscheidend zum sicheren Fahrverhalten des SLR auf Rennsportniveau bei.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Anleihen der SLR Silberpfeilen der 1950er Jahre

Über dem großen Lufteinlass für die Motorkühlung spannte sich eine breite, flache Motorhaube, deren Hinterkante unter dem Ansatz der A-Säulen lag und auf diese Weise eine weit heruntergezogene Frontscheibe ermöglichte. Die Scheinwerfer-Konfiguration folgte dem erfolgreichen Vier-Augen-Prinzip der Marke Mercedes‑Benz. Anders als bei den SLR-Silberpfeilen der 1950er Jahre, deren Heck sich sanft nach unten wölbte, blieb der Kofferraumdeckel des neuen SLR aus aerodynamischen Gründen auf hohem Niveau. Große Heckleuchten in LED-Technik zogen die Blicke auf sich. Dafür sorgte auch die typische Dreiecksform der transparenten Abdeckscheiben, die weit in die Flanken zielte und somit die Breite der Karosserie betonte. In der Seitenperspektive lebte die SLR-Legende in Form der großen, von Flügelprofilen unterteilten Luftöffnungen weiter. Diese „Kiemen“ waren indes mehr als nur ein Gestaltungselement, sie dienten beim modernen SLR ebenso wie bei den historischen Vorbildern der Entlüftung des Motorraums.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Von der Coupé-Version des legendären SLR-Rennsportwagens aus dem Jahre 1955, dem so genannten Uhlenhaut-Coupé, übernahm der neue Gran Turismo die Flügeltüren als ein unverwechselbares Merkmal. In ihrer modernen Interpretation waren sie nicht am Dach, sondern an den vorderen Dachsäulen angeschlagen und schwenkten deshalb im großen Winkel nach vorne auf. Dieses neue Konzept vergrößerte den Öffnungsbereich, sodass Fahrer und Beifahrer bequem ein- oder aussteigen konnten. Jeder SLR wurde von Hand mit einem umweltverträglichen Metallic-Lack lackiert, der sich durch größere Partikel als üblich auszeichnete und damit einen besonderen Tiefeneffekt erzeugte.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Blickfang des Innenraums war die hochwertige, mit Aluminium gestaltete Mittelkonsole. Radio und Navigationssystem lagen in der Mittelkonsole unter einer Abdeckung, die sich bei Bedarf auf leichten Druck öffnete. Eines der Schaltmodule auf der Mittelkonsole diente zur Bedienung der Luftbremse auf dem Kofferraumdeckel, die ab 95 km/h automatisch im Heckbereich ausfuhr und für mehr Antrieb sorgte oder sich beim Verzögern sogar steil in die Fahrtluft stemmte, um optimale Verzögerung zu garantieren. Auf Wunsch konnte der Fahrer des SLR hier Einfluss auf die Stellung der so genannten Airbrake nehmen.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Zwei weitere Drehschalter in der Mittelkonsole, dienten den drei verschiedenen Schaltprogrammen des Automatikgetriebes: „Manuell“, „Comfort“ und „Sport“. Überdies hatte der Fahrer die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Schaltvorgänge selbst zu bestimmen.

Übersichtliche Rundinstrumente fanden in zwei röhrenförmigen Tuben vor dem Fahrer ihre zentrale Position. Große Ziffernringe zeigten die Werte mit eigens für den SLR McLaren entworfenen Lettern an. Im Cockpit kontrastierten Aluminium und Carbon mit weichem „Silver-Arrow“-Leder, das für den neuen Hochleistungs-Sportwagen in 20 verschiedenen Farbtönen entwickelt wurde – darunter auch das markante Rot, das schon in den 1950er Jahren bei den legendären SL- und SLR-Sportwagen Akzente setzte.

Behälter für Waschwasser und Bremsflüssigkeit im Kofferraum

In Klappen unter dem Kofferraum, dessen Fassungsvolumen von 272 Liter beträchtlich war, gab es Staufächer für die Behälter für Waschwasser und Bremsflüssigkeit, die beiden Bordbatterien und Werkzeug. Diese ungewöhnliche Anordnung wählten die Konstrukteure, um eine sportwagengerechte Gewichtsverteilung mit niedrigem Schwerpunkt nahe der Fahrzeugmitte zu erzielen.

Kompetenz und Erfahrung der Fachleute von Mercedes-Benz und McLaren auf dem Gebiet der Rennwagenkonstruktion kamen jetzt erstmals auch dem Serienautomobilbau zugute: Die komplette Rohkarosserie sowie Türen, Hauben und Chassis des SLR bestanden aus korrosionsbeständigem Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFK). Tatsächlich war die Primärstruktur des SLR McLaren durch den weitreichenden Einsatz von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen um etwa 30 Prozent leichter als eine herkömmliche Stahlkonstruktion eines vergleichbaren Front-Mittelmotor-Fahrzeugkonzepts. Auch die Monocoque-Fahrgastzelle bestand rundum aus diesem Hightech-Werkstoff. Er bot den Passagieren beim Frontal-, Seiten- oder Heckaufprall einen sehr steifen und damit sehr sicheren Überlebensraum. Ein hochmodernes Rückhaltesystem mit sechs Airbags einschließlich Kniebags, Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern ergänzte das aufwändige Sicherheitskonzept des SLR.

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Der McLaren SLR der Baureihe 199

Sicheres und stabiles Fahrverhalten

Angesichts der beachtlichen Fahrleistungen des SLR McLaren, der deutlich in den Geschwindigkeitsbereich jenseits der 300 km/h-Marke vorstieß, galt dem Thema Aerodynamik besondere Beachtung. Dabei stand weniger ein möglichst niedriger cW-Wert als vielmehr ein sicheres und stabiles Fahrverhalten bei hohem Tempo im Vordergrund. Voraussetzung dafür war, dass die Karosserie keinen Auftrieb, sondern sogar Abtrieb erzeugte, der den SLR fest auf die Fahrbahn presste und so für optimale Bodenhaftung sorgte. Deshalb ging das Fahrzeug mit einem nahezu glatten Unterboden, speziellen Luftleitblechen an den Hinterrädern, Frontdiffusoren vor den Vorderrädern und einem Sechskanal-Diffusor (Airbrake) im Heck an den Start.

Zum speziellen Unterbodenkonzept des Hochleistungs-Sportwagens gehörte auch der markante Seitenauspuff auf jeder Fahrzeugseite: Eine herkömmliche Abgasanlage hätte die optimale Gestaltung des glattflächigen Fahrzeugbodens und die Gestaltung des Diffusors erschwert.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Leistung im Überfluss und Hightech aus dem Motorsport – das waren die kennzeichnenden Charakterzüge des 460 kW (626 PS) starken V8-Motors im SLR McLaren. Damit passte der erste von Mercedes‑Benz AMG komplett entwickelte Achtzylindermotor perfekt in das Hochleistungskonzept des neuen Gran Turismo. Schon ab 1500/min stellte das SLR-Triebwerk ein Drehmoment von mehr als 600 Newtonmetern bereit; das Maximum von 780 Newtonmetern stand schließlich ab 3250/min zur Verfügung und blieb in einem breiten Drehzahlbereich bis 5000/min konstant. Der Spurt von 0 auf 100 km/h erfolgte in 3,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 334 km/h.

Wie bei Mercedes-Benz AMG üblich, wurde jeder SLR-Motor in Handarbeit hergestellt. Für jedes Triebwerk war jeweils ein AMG-Techniker zuständig, der die komplette Motorenmontage übernahm – vom Einbau der Kurbelwelle in den Motorblock, über die Montage der Nockenwellen und des Kompressors bis hin zur Verkabelung.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Der Hochleistungsmotor bezog seinen Kraftstoff aus zwei miteinander verbundenen Aluminiumtanks. Sie befanden sich in einer tiefen Einbauposition links und rechts vor der Hinterachse, um den Schwerpunkt zugunsten der Fahrdynamik möglichst niedrig zu halten. Die Tanks hatten eine Kapazität von 97,6 Litern. Sekundärlufteinblasung und Doppelzündung schafften motorseitig die Voraussetzungen für niedrige Abgas-Emissionen – EU4 wurde damit erreicht.

Auf Hochleistung ausgelegt war auch das Fünfgang-Automatikgetriebe. Es wurde speziell für ein sehr hohes Drehmoment optimiert und bot dem Fahrer zudem die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Schaltcharakteristiken zu wählen. Zum Einsatz kam die von Mercedes-Benz AMG für besonders sportliches Fahren entwickelte Speedshift-Schaltung, die im neuen SLR noch mehr Funktionen bot. So konnte der Fahrer entscheiden, ob er die Automatik die Schaltarbeit erledigen ließ oder ob er die Fahrstufen manuell wechselte. Zusätzlich war es ihm möglich, die Schaltgeschwindigkeit zu wählen und damit zu bestimmen, wie sportlich die Schaltvorgänge abliefen. Ein Drehschalter in der Mittelkonsole bot die Möglichkeit, zwischen drei Einstellungen zu wählen: „Manuell“, „Comfort“ und „Sport“. In der Einstellung „Manuell“ ließen sich die fünf Fahrstufen entweder über die Tasten am Lenkrad oder mittels Tippschaltung am Automatikwählhebel wechseln. Überdies hatte man bei besonders sportlicher Fahrweise die Möglichkeit, zwischen drei Schaltstufen zu wählen: „Sport“, „Supersport“ und „Race“. In dieser Reihenfolge wurden auch die Ansprech-, Reaktions- und Schließzeiten für die Kupplungen im Automatikgetriebe und damit die Schaltvorgänge immer kürzer.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Alu-Fahrwerk aus dem Motorsport

Ein Aluminium-Fahrwerk mit Know-how aus dem Motorsport, hoch belastbare Bremsscheiben aus carbonfaserverstärkter Keramik und das elektrohydraulische Bremssystem SBCTM samt der Luftbremse im Heck machten den SLR McLaren bereit für Höchstleistungen auf Rennstrecken und Straße.

Vorn und hinten übernahmen Doppelquerlenker die Aufgaben der Radführung. Die unteren Lenker waren so angeordnet, dass die Räder beim Einfedern und bei schneller Kurvenfahrt einen negativen Sturz bekamen. Auf diese Weise war bestmöglicher Fahrbahnkontakt gewährleistet. Gleichzeitig verhinderte die Achstechnik das Abtauchen des Vorderwagens beim starken Bremsen oder des Hecks beim Beschleunigen.

Leichtmetallräder im 18-Zoll-Format gehörten zur Serienausstattung des Mercedes-Benz SLR McLaren. Vorn und hinten wurden unterschiedlich breite Reifen auf Rädern im Fünf-Loch-Design montiert. Auf Wunsch waren ohne Mehrpreis auch Räder im Fünf-Speichen-Design lieferbar. Eine weitere Wunschausstattung waren 19-Zoll-Räder im Turbinen-Look, die den dynamischen Charakter des Gran Turismo besonders betonten. Über den Luftdruck in den Reifen wachte ein elektronisches Kontrollsystem.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Sonderedition Mercedes-Benz SLR McLaren 722 Edition ab 2006

In engem Kontakt zum Motorsport wurde der Mercedes-Benz SLR McLaren 722 Edition im Jahr 2006 am Stammsitz der englischen Formel 1-Schmiede McLaren entwickelt. Der in mehr als 300 Teilen veränderte Supersportwagen wartete mit höherer Leistung, dynamischerer Fahrwerksabstimmung, verbesserter Aerodynamik und betont sportlicher Innenausstattung auf.

Sein Name SLR 722 Edition erinnerte an den unvergessenen Sieg bei dem italienischen Langstreckenklassiker Mille Miglia, den 1955 die britische Rennfahrer-Legende Stirling Moss und sein Beifahrer Denis Jenkinson auf dem Mercedes-Benz 300 SLR mit der Startnummer 722 (für die Startzeit um 7.22 Uhr) errangen. Der neue Supersportwagen SLR McLaren 722 Edition übertraf mit seinem 478 kW (650 PS) starken 5,5-Liter-V 8-Kompressormotor nicht nur den historischen Urvater, sondern auch die bereits herausragenden Spitzen-Fahrleistungen des SLR. Die auf 150 Exemplare streng limitierte Kleinserie wurde bei McLaren in Woking weitgehend in Handarbeit hergestellt.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Unter anderem wurde das Zusammenspiel des Motors mit der Schaltung verändert, womit man nochmals verbesserte Fahrleistungen erreichte: Den Spurt von 0 auf 100 km/h absolvierte der SLR 722 Edition in 3,6 Sekunden (SLR: 3,8 Sekunden) und Tempo 300 km/h wurde in nur 28,0 Sekunden (SLR: 28,8 Sekunden) erreicht. Auch die Höchstgeschwindigkeit lag mit 337 km/h über dem bisherigen SLR (334 km/h).

Überdies sorgten straffer abgestimmte Federraten und Stoßdämpferkennungen des Fahrwerks für eine erhöhte Fahrstabilität des SLR 722 Edition und verbesserten zusammen mit den 19-Zoll-Rädern (sie erlaubten auch den Einbau größerer Bremsscheiben) in Aluminium-Schmiede-Ausführung die Fahrdynamik noch einmal spürbar. Aerodynamische Verbesserungen wie eine Spoilerkante am Bug oder Radspoiler glätteten den Luftstrom und trugen zu besserem Fahrbahnkontakt bei, gleichzeitig wurde der Stellwinkel der Airbrake verändert. Das Sondermodell war außerdem um 44 Kilogramm leichter als der serienmäßige SLR.

Dezente Akzente, wie der freie Blick auf die rot lackierten Bremssättel samt Bremsscheiben oder die 722-Prägung auf den Kopfstützen hoben das Sondermodell optisch unaufdringlich vom SLR ab.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Roadster kam ab 2007

Mercedes-Benz bot den Supersportwagen SLR McLaren ab September 2007 auch als Roadster an. Speziell dafür wurde die aufwendige Carbontechnik des Monocoque-Chassis weiterentwickelt. Das Ergebnis waren ein geringes Gewicht, vorbildliche Energieabsorption und damit sehr hohe Insassensicherheit sowie eine bislang bei offenen Fahrzeugen nicht erreichte Torsionssteifigkeit. Das voll versenkbare Stoffverdeck war hochgeschwindigkeitstauglich und in drei verschiedenen Farben erhältlich. Es öffnete und schloss in weniger als 10 Sekunden halbautomatisch und vereinte damit Komfortwünsche mit dem puristischen Charakter des Roadsters. Zum Öffnen musste es lediglich im Frontscheibenrahmen entriegelt und kurz angehoben werden, danach faltete es sich elektrisch. Da im vorderen Teil des Dachs eine Aluminiumkappe integriert war, schloss es das abgelegte Verdeck elegant nach oben ab. Für hohe Sicherheit sorgten einzigartige Carbon-Crashstrukturen, mit Stahl verstärkte A‑Säulen sowie zwei feststehende Überrollbügel. Unterhaltungen waren dank günstiger Aeroakustik bei offenem Fahren auch noch bei weit mehr als 200 km/h möglich. Die Fahrleistungen lagen auf dem Niveau des Coupés.

SLR McLaren 722 Edition ab 2008 ebenso als Roadster

Von September 2008 an war auch das Sondermodell SLR McLaren 722 Edition ebenfalls in der Roadster-Version. Mit seiner Leistung von 478 kW (650 PS), einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sekunden und 335 km/h Höchstgeschwindigkeit übertraf der offene Zweisitzer – limitiert auf 150 Exemplare – den SLR McLaren Roadster. Das Sondermodell hatte – ebenso wie das Coupé SLR 722 Edition eine noch dynamischere Fahrwerksabstimmung und eine weiter verbesserte Aerodynamik.

Mercedes-Benz und McLaren krönten die Modellfamilie ihrer erfolgreichen SLR-Baureihe im Jahr 2009 mit einem neuen, spektakulären und kompromisslosen Automobil: dem SLR Stirling Moss. Weder Dach noch Windschutzscheibe oder Seitenscheiben trennten Fahrer und Beifahrer von den Elementen; sie genossen Hochgeschwindigkeitsfaszination pur mit allen Attributen eines Speedsters. Vor Fahrtwind schützten Fahrer und Beifahrer lediglich zwei wenige Zentimeter hohe Windabweiser. Zwei in die Karosserie integrierte Hutzen dienten als Überrollbügel. Der Diffusor am Heck fiel hier wesentlich größer aus als bei Coupé und Roadster. Darüber hinaus kennzeichneten den neuen SLR Stirling Moss anspruchsvollste Technik und atemberaubendes Design, das den Mythos des legendären 300 SLR neu interpretierte. Sein V8-Kompressormotor mit 478 kW (650 PS) beschleunigte den SLR Stirling Moss in weniger als 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit betrug 350 km/h – so offen und gleichzeitig so schnell war kein anderes Serienauto. Dieses extreme Konzept machte ihn zum legitimen Namensträger der britischen Rennfahrerlegende und des Mille-Miglia-Rekordhalters Stirling Moss. Der SLR Stirling Moss bildete den Abschluss der aktuellen SLR‑Familie und war auf 75 Exemplare begrenzt. Gleichzeitig endete planmäßig die Fertigung des SLR Roadster.

Fünf SLR Typen inkl. des SLR Stirling Moss (Z199)

Fünf faszinierende Typen hatte die SLR-Familie hervorgebracht – zwei Coupé-Varianten, zwei Roadsterversionen und den kompromisslos puristischen SLR Stirling Moss. Im Dezember 2009 endete die Produktion der SLR-Baureihe von Mercedes-Benz und McLaren. Das Projekt war von Beginn an zeitlich begrenzt und als limitierte Auflage konzipiert worden. Insgesamt wurden rund 2000 SLR McLaren produziert – deutlich mehr als von jedem anderen Supersportwagen dieser Kategorie.

Der McLaren SLR der Baureihe 199

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

33 Kommentare
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Racer1985
2 Jahre zuvor

„Hochwerter Innenraum“ würde ich nicht behaupten, da sehr viel Plastik. Ein immer noch sehr schöner Sportwagen (m.M.n. deutlich schöner als der SLS AMG) mit einem klasse klingenden V8 Kompressor. Schade, dass der Wagen keinen Nachfolger (AMG SLR) erhalten hat, auch wenn die Preisklasse des SLS AMG vielleicht profitabler wäre. In dem Jahr kosteten „Übersportwagen“ sogar noch unter einer halben Million Euro 😀 Selbst der Porsche Carrera GT.

Snoubort
Reply to  Racer1985
2 Jahre zuvor

Ich fand den SLS in jeglicher Hinsicht den gelungeneren Traum-Wagen – auch wenn man sich beim SLR viel bei gedacht hatte. Bin nur mal in nem Roadster mitgefahren, war ne ganz schöne Klapperkiste.

Sören Dyrmose
Reply to  Racer1985
2 Jahre zuvor

Ehrlich, ich habe mehrmals im SLR McLaren gefahren, und haben nie diesen „Plastik“ bemerkt, sondern nur die Aluminium-Mittelkonsole, die es auch in Kohlenfasser gab und natürlich das feine Leder das es überall gibt…
Ich habe die gefühl, das alles was Jeremy Clarkson damals sagte, nicht diskutiert werden konnte.

Racer1985
Reply to  Sören Dyrmose
2 Jahre zuvor

Wurde der Test nicht damals von Richard Hammond in Südafrika gemacht?

PupNacke
Reply to  Racer1985
2 Jahre zuvor

Jeremy Clarkson fuhr aber mal ein Rennen nach Oslo gegen Hammond und May.
Bei Harry’s Garage gabs letzten einen Test von einem „modernisierten“ SLR in Grün. auch sehenswert. Find den SLR schön, würde aber tatsächlich lieber zu einem SLS (Black Series) greifen 🙂

Gottlieb Daimler
Reply to  Racer1985
2 Jahre zuvor

Wo genau soll denn „sehr viel Plastik“ sein? Bitte um genauere Beschreibung. Im SLR MCLaren ist nahezu das gesamte Interieur mit Leder bezogen. Die Mittelkonsole ist in Alu oder wahlweise/ausstattungsabhängig in Carbon ausgeführt, die Sitzschalen sind ebenfalls aus Carbon. Das einzige Manko am Meisterwerk SLR ist m.M. das Lenkraddesign, das mich an den W168 erinnert.

Phil
Reply to  Gottlieb Daimler
2 Jahre zuvor

Wenn jemand – neben dem Lenkrad – unbedingt ein Haar in der Suppe finden wollte, dann vielleicht darin, dass die Instrumente, die Lüftungsdüsen samt der Bedienelemente in der Mitte, die Klimabedieneinheit und die Bedieneinheit um den Fahrlichtschalter herum weitgehend mit denen des R230 identisch sind. Mir wäre dies gleichgültig. Der Wagen hat Exclusivität genug.

Pano
2 Jahre zuvor

So unfaßbar harmonisch wie im Text suggeriert war die Zusammenarbeit mit McLaren nicht wirklich. Die wollten eher ein Auto mit Heck-Mittelmotor. Das haben sie ja dann mit ihren eigenen Modellen ab 2010 konsequent durchgezogen.
Grüße
Pano

Racer1985
Reply to  Pano
2 Jahre zuvor

Man hat damals ja gemunkelt, dass weitere Sportwagen aus dieser Kooperation entstehen sollten. Auch ein Mittelmotor-Sportwagen unterhalb vom SLR McLaren. Aber wegen dem schwierigen Verhältnis hat man es dann doch gelassen.

Thorsten
2 Jahre zuvor

SLR, SLS und AMG GT…. Oder anders gesagt, als AMG noch Sportwagen für die westliche Welt bauen durfte…. Hart, Männlich, Vulgär…

Nun muss es für Asien passen, siehe der neue SL…. Eine zu kurze Motorhaube und ein großer Kompromiss auf vier Rädern….

Wenigstens noch mit V8, aber die Strategie von AMG heißt „electric only“ somit geht eine Ära zu Ende und eine Firma wird Ihrer DNA beraubt….

Oder sollend die AMG Motorenbauer in Zukunft Spulen für Elektromotoren wickeln?

Kauft Euch jetzt diese Boliden, den es bleibt nicht mehr viel Zeit….

driv3r
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

AMG.EA kommt. Und ja, die AMGler entwickeln bereits E-Motoren. Und das ist auch nun wahrlich nichts schlechtes…

Wüsste nicht, dass es etwas sonderlich positives wäre, sich etwas auf „hart, männlich, vulgär“ einzubilden? …

Thorsten
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Diese Attribute bedeuten im Sportwagenbau alles!!!

Und ungeschönt, AMG wird mit der AMG.EA Strategie sterben… jede Wette….

Wir werden mit dem neuen C63 (schlimm das er so heißen darf) und mit dem neuen E63 einen Absatzrückgang von AMG Fahrzeugen sehen, der seines gleichen sucht…

The best days lay behind…

Zuletzt editiert am 2 Jahre zuvor von Thorsten
Racer1985
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Einen drastischen Absatzrückgang oder ein Sterben der Marke AMG finde ich übertrieben. Dafür kaufen zu viele Mercedes und/oder AMG nur des Namens wegen. Außerdem hat AMG m.E. schon merklich vom Namen eingebüßt, wo man angefangen hat das Modellprogramm derart aufzublähen wie es heute ist.

Snoubort
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Die Worte passen natürlich sehr gut als Beschreibung der AMG DNA, man muss sich nur mal die entsprechenden Fahrzeuge seit (oder gerade in) den 80ern ansehen (bevorzugt in schwarz) und die Motoren anhören – z.B. auch Sidepipes ab dem G55.
Mag heute aus der Zeit gefallen sein, dann ist jetzt aber auch AMG aus der Zeit gefallen.
Mag sein dass die Marke als Label weiterexistieren wird – ich bin mit aber ebenfalls sicher dass C/E63 E nicht funktionieren werden, und dass es nicht gelingen wird im Elektrozeitalter einen ähnlichen Status zu halten.

Pano
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Davon, daß AMG akut vom Aussterben bedroht war beim Werksbesuch im Oktober nichts zu merken. Die sind vielmehr damit beschäftigt Personal zu finden und neue Flächen für weitere Bauten, was in Affalterbach nicht einfach ist. Und, ja, auf Nachfrage hin warum das nötig bezog man sich explizit auf die künftige Ausrichtung in Richtung AMG.EA.
Grüße
Pano

Thorsten
Reply to  Pano
2 Jahre zuvor

Mercedes hätte AMG abspalten und zu einem Kleinserienhersteller machen müssen um weiterhin Boliden anbieten zu können.

Das inflationäre Ausschlachten der Marke mit Umbenennung des C450 zum C43 etc. war damals schon ein strategischer Fehler.

Racer1985
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Auch wenn vielen der Vergleich nicht passen wird, aber Audi hat es mMn mit den Sportmodellen besser angefasst. Dort wird die Trennung zwischen S- und RS-Modellen deutlicher gefahren und kommuniziert. Nur die RS-Modelle stammen von der Submarke Audi Sport (vormals quattro GmbH).

driv3r
Reply to  Racer1985
2 Jahre zuvor

Frag das mal aus Kundensicht. Da ist die Trennung nicht so „klar“. Sie scheint vermeintlich klarer zu sein, da es nur eine handvoll RS-Modelle gibt. Und bis auf die Eckpfeiler RS3 und RS6 ist wenig aufregendes dabei…

Robin
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Aber ein E63 mit R4 ist aufregend?

driv3r
Reply to  Robin
2 Jahre zuvor

Das habe ich nie gesagt.

Ich sprach nur von AMG.EA. Und die hat nichts mit kommenden MRA2-Derivaten zu tun.

Snoubort
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Doch, das hast Du im Zusammenhang mit dem C63 schon öfters gesagt.

Pano
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Diesen Kleinserienhersteller gibt es bereits: heisst Aston Martin und wohnt in England 🙂
Grüße
Pano

driv3r
Reply to  Thorsten
2 Jahre zuvor

Mit Verlaub: Schwachsinn, dass diese Attribute im Sportwagen „alles“ wären. Fragen Sie mal eine AMG-Fahrerin, nach ihrem Entscheidungsgrund für einen AMG.

Im Gegenteil: AMG wird mit AMG.EA wieder das bekommen, was hier so „bejammert“ wird…

Aber Aufregen scheint des Deutschen Hobby zu sein…

Pano
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Irgendein Hobby zu haben kann nicht schaden. Und sei es, daß man(n) sich über die Elektrozukunft von AMG empört…
Übrigens kurvt auf anderen Seiten aktuell der nächste AMG G4x4² mit noch weniger Tarnung rum. Auch wenn ich auf die .EA-Modelle gespannt bin, sind so herrlich sinnfreie Karren immer noch großartig 😉
Grüße
Pano

Zuletzt editiert am 2 Jahre zuvor von Pano
Thorsten
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Deine Meinungen über Sportwagen sind mir einfach zu woke…

Sorry… Du weißt nicht was Emotionen im Bereich High-Performance-Boliden bedeuten…

Ich hoffe dann für Dich dass es die von Dir so gehypte AMG.EA Platform in LBGT-Lackierung gibt….

Snoubort
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Nein, werden sie nicht!

Snoubort
Reply to  driv3r
2 Jahre zuvor

Was ist denn eine AMG-Fahrerin? Noch nie gesehen….
Getreu dem IWC-Motto: „Neu auch in Gelb-gold für Frauen nicht erhältlich“.
Würde Herrn Schiemers Floskel („AMG bleibt politisch inkorrekt“) hier gern beim Wort nehmen.

Marc W.
2 Jahre zuvor

Habe gerade meine Sammlung um diesen Schönling ergänzt. Natürlich nur im Literatur-Archiv 😉
Für mich zeigt der SLR konsequenter eine Design-Episode auf, als der auch attraktive, aber irgendwie unspezifischere SLS.
Die Cockpits beider sind leider arg nüchtern und uninformativ, verglichen mit den 911ern.

driv3r
Reply to  Marc W.
2 Jahre zuvor

Die Informativität und Übersichtlichkeit hat sich mit dem 992 ja nun leider auch erledigt.

Tobias
2 Jahre zuvor

Der SLR ist für mich ganz klar der schönste jemals gebaute Mercedes.

MrUNIMOG
2 Jahre zuvor

In meinen Augen ein ausgesprochen hässliches Fahrzeug, übertroffen unter den Modellen der 00er-Jahre nur durch das unsäglich keilförmige „Sportcoupé“ der Baureihe 203…

Ausdrücklich davon ausgenommen: Der großartige SLR Stirling Moss. Aber der hat äußerlich auch rein gar nichts mehr mit dem Basisfahrzeug gemein.

Langstrecke
Reply to  MrUNIMOG
2 Jahre zuvor

Das sehe ich genauso, das Auto war plumb, hässlich und prollig. Das Lenkrad sieht aus, als wäre es einem Kompaktklasse Mercedes entnommen, und der gesamte Innenraum ist Mercedes Grosserie, verblendet mit etwas Aluminium oder Karbon.
Dazu kommt diese unsägliche Formel 1 Front.
Es gibt Fahrzeuge die altern in Würde, z.B. der hier schon genannte Carrera GT oder der BMW Z8, der SLR gehört nicht dazu.

nur meine 2cents

Südhesse
2 Jahre zuvor

Die Seitenansicht vom SLR ist für mich eine der besten die MB jemals im Sportwagensektor geschaffen hat. Aber diese Formel 1 Nase, die man ja auch im SLK bemüht hatte, ist einfach furchtbar. Weckt beim mir immer direkt folgende Assoziation:

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