Nun doch: Mercedes-Benz 300 SLR „Uhlenhaut Coupé“ versteigert

Mercedes-Benz Classic hat nun eines der zwei Uhlenhaut-Coupés versteigert – und das für einen Wert von 135 Millionen Euro an einen privaten britischen Sammler. Nachdem bereits vorab zahlreiche Gerüchte um den Verkauf durchs Netz gingen, hat Mercedes-Benz Classic den Besitzwechsel nun doch offiziell bestätigt.

Das Museum-Modell bleibt im Besitz von Mercedes-Benz Classic

Das Uhlenhaut-Coupé zahlt als eine der Ikonen der Automobilgeschichte und als absolute Rarität, zumal es weltweit nur zwei Prototypen gibt. Benannt wurde das Modell nach seinem Schöpfer und Chefingenieur Rudulf Uhlenhaut.  Das Modell zählt unter Automobilexperten und – enthusiasten weltweit als eines der herausragendsten Beispiele für Automobilkonstruktion und -design.

Geld geht in ein weltweites Stipendienprogramm

„Die 300 SLR Uhlenhaut Coupés sind Meilensteine der Sportwagen-Entwicklung und wichtige historische Eckpfeiler unserer Marke. Die Entscheidung, einen der beiden einzigartigen Sportwagen zu verkaufen, wurde wohl überlegt getroffen zugunsten eines guten Zwecks. Den höchsten Preis zu erzielen, der jemals für ein Fahrzeug gezahlt wurde, ist eine Ehre und ein Auftrag zugleich: Ein Mercedes-Benz ist mit Abstand das wertvollste Auto der Welt. Mit dem Erlös aus der Auktion wird ein weltweites Stipendienprogramm finanziert. Mit dem „Mercedes-Benz Fund“ möchten wir eine neue Generation ermutigen in die innovativen Fußstapfen von Rudolf Uhlenhaut zu treten und großartige, neue Technologien zu entwickeln, insbesondere zu Dekarbonisierung und Ressourcenschonung“, sagt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes Benz Group AG.

Der Erlös aus der Versteigerung des 300 SLR Uhlenhaut Coupés dient als Startkapital für die globale Initiative. Mercedes-Benz wird in den kommenden Jahren darüber hinaus zusätzliche Mittel investieren. Der „Mercedes Benz Fund” wird zwei unterschiedliche Zielgruppen ansprechen: mit Universitätsstipendien sollen zum einen Studierende unterstützt werden. Ziel ist es, sie zu vernetzen, weiterzubilden und sie zu umweltwissenschaftlicher Forschung und Projekten zu ermutigen. Zum anderen werden mit Schulstipendien Schülerinnen und Schüler bei der Durchführung von Umweltprojekten gefördert. Die Gelder sind für Personen vorgesehen, die ansonsten nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, diese Projekte durchzuführen und entsprechende Karrierewege einzuschlagen. Die Unterstützung geht dabei über eine rein finanzielle Förderung hinaus und beinhaltet beispielsweise ein Mentoring mit erfahrenen Mercedes-Benz Expertinnen und Experten, um neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. Der „Mercedes-Benz Fund” wird gemeinsam mit einem Partner entwickelt und gesteuert. Der genaue Aufbau des Funds, eine detaillierte Planung zum weltweiten Roll-out sowie der Name der Partnerorganisation werden zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr bekannt gegeben.

Versteigerung erfolgte am 5. Mai 2022 in Stuttgart 

Der Verkauf des 300 SLR Uhlenhaut Coupés fand am 5. Mai bei einer Auktion im Mercedes-Benz Museum in Zusammenarbeit mit dem renommierten Auktionshaus RM Sotheby’s statt. Eingeladen waren unter anderem ausgewählte Mercedes-Benz Kunden und internationale Auto- und Kunstsammler, die die Unternehmenswerte von Mercedes-Benz teilen. Das versteigerte 300 SLR Uhlenhaut Coupé war Teil der nicht-öffentlichen Fahrzeugsammlung von Mercedes-Benz Classic. Diese umfasst mehr als 1.100 Fahrzeuge, von der Erfindung des Automobils im Jahr 1886 bis heute.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

 

 

19 Kommentare
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Kai
1 Jahr zuvor

Am Ende hat Ola Kallänius das Uhlenhaut Coupe selber gekauft. Wäre ein witziger Plot Twist.

Anton
Reply to  Kai
1 Jahr zuvor

Es geht nur noch um Effekthascherei und Aufblähen der Marke um möglichst hohe Preise ohne entsprechende Gegenleistung vom Kunden verlangen zu können

Frank
Reply to  Anton
1 Jahr zuvor

Da ist jemand aber mal von seiner Markenerfahrung enttäuscht. nach meiner Ansicht hat Mercedes diese Historie, Ford z.B. nicht. Man wäre dumm, das nicht zu nutzen. Mir gefällt das Design und Image von Mercedes nicht, aber in manchen Dingen waren und sind sie einfach ganz vorne.

Thomas
1 Jahr zuvor

Eigentlich genial. Kurz bevor die Ära der Verbrenner zu Ende geht, noch eines der Höhepunkte daraus zu Geld zu machen und damit Umweltprojekte zu finanzieren. Nostalgie hin oder her.

Schöckl
1 Jahr zuvor

Puh! Ein ehrenwertes Ziel, das Geld für Bildung einzusetzen. Aber muss man dafür unbedingt das Tafelsilber veräußern?

Snoubort
1 Jahr zuvor

Wer?

Herr Lich
1 Jahr zuvor

Warum verkauft man das Tafelsilber, obwohl man die letzten Jahren mehrere Milliarden Gewinn gemacht hat? Hätte man – wenn man so einen „MB Fund“ gründen will, das Geld nicht irgendwie anders aufbringen können?
Die ganze Sache wirkt irgendwie wie: Wir machen was „Schlechtes“, um was „Gutes“ zu finanzieren.

Vielleicht wollte man auch einfach einen bestimmten Investor den Zugang zu dem Auto durch die Auktion ermöglichen?
Auf alle Fälle unterstreicht man mit der Auktion und dem Verkauf des teuersten Autos der Welt, dass Mercedes Luxus sein kann.

Phil
Reply to  Herr Lich
1 Jahr zuvor

Man hat den Status von Mercedes-Benz ehemals auch dadurch zeigen können, dass man eingegangene Blanko-Schecks für das Überlassen eines C-111 entweder zerrissen oder mit einem freundlichen Brief an den Absender zurück geschickt hat. Good old days!

Pano
1 Jahr zuvor

Wenn man mit dem Erlös das Startkapital des neuen Fonds zusammenbringt stellt sich die Frage was Mercedes bislang davon abgehalten mit eigenen Mitteln diesen zu gründen. Die Gewinne der jüngeren Vergangenheit waren groß genug
Künftig sollen weitere Mittel investiert werden. Etwa mit weiteren Verkäufen? Gibt ja noch den einen oder anderen C111 oder 540 K in der Sammlung. Und vielleicht findet sich noch ein Simplex der Familie Jelinek den man veräußern könnte…
Nicht falsch verstehen, dIe Idee mit dem Fonds Stipendien zu vergeben ist nicht doof. Eine gute Möglichkeit qualifiziertes Nachwuchspersonal an die Marke zu binden.
Der Subtext der Auktion war aber auch den SLR offiziell zum teuersten Auto der Welt zu machen. Oder anders formuliert: „Wir haben den Längsten“. Und das ist einfach nur albern.
Grüße
Pano

Pano
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor
Snoubort
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Merci

Dietmar Johnen
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Nun, wenn der Verkauf von Tafelsilber lang machen würde, könnte K.O. den Mond knieend am …. l….n!

Sebastian
1 Jahr zuvor

Was für ein Hohn… jetzt knack ich heute Abend endlich den Eurojackpot und kann mir mit dem Erlös von EUR 106.000.000,00 noch nicht einmal einen alten Gebrauchtwagen kaufen :-(.

Nobreme
1 Jahr zuvor

Für so etwas muß man sich einfach begeistern. Einfach nur phantastisch, solch eine weltweit anerkannte und einmalige deutsche Ingenieursleistung! Gratuliere den damaligen Ingenieuren und MB!

David
Reply to  Nobreme
1 Jahr zuvor

Schande.

Michael
1 Jahr zuvor

Für die heutigen Designkrücken werden solche Preise kaum erzielt werden können.

David
1 Jahr zuvor

Schande.

David
1 Jahr zuvor

Es gab wohl 2 insgesamt und auch im Eigentum der AG.
PR PR PR.
Wenn man ganz genau hinhört kann man hören wie sich Uhlenhaut, Geiger und Co.
Im Grabe umdrehen.

Andreas Böttcher
1 Jahr zuvor

Das fahrbereite Uhlenhaut Coupe ist ein Kulturgut und Mercedes-Benz hätte schon deshalb von einem Verkauf Abstand nehmen sollen, wie in den Jahrzehnten zuvor! Doch das verstehen die top seller Simon Kidston und Ola Kallänius nicht und haben es für gerade mal 135 Millionen verzockt. Im Vergleich zu Andy Warhol Bildern und einem Ferrari GTO (39 Fahrzeuge) ein Schnäppchen und noch dazu eine schlechte PR für Mercedes-Benz, da hilft auch kein MB Fund für die Umwelt. Wenn ein Bugatti Atlantic auf den Markt kommen sollte ist es zudem vorbei mit demTitel: „Most expensive car.“