Mercedes-Benz PKW liefert im zweiten Quartal weniger Fahrzeuge aus

Mercedes-Benz Pkw konnte zwischen April und Juni 2022 rund 490.000 Fahrzeuge (-16%) an seine Kunden ausliefern – was einen Rückgang von rund 16 % entspricht. COVID-19-Lockdown-Maßnahmen und der Mangel an Halbleiterkomponenten schränkten den Absatz dazu deutlich ein.

Die Marke mit dem Stern steigert jedoch weiterhin die Produktion und den Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge. Im zweiten Quartal konnte der Absatz von Mercedes-EQ Fahrzeugen mit 23.500 Einheiten (+90%) fast verdoppelt werden. Die Auslieferungen von xEV-Modellen (PHEVs und BEVs inklusive smart) stiegen auf 65.400 Einheiten (+2%). Mit dem Anlauf weiterer volumenstarker Modelle wie dem EQE konnte der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) in der ersten Jahreshälfte 2022 um 134% auf 45.400 Einheiten gesteigert werden. Die Auslieferungen von xEVs erreichten im gleichen Zeitraum weltweit 139.600 Einheiten (+14%).

16 % Minus im Top-End Luxury Segment

Im Segment Top-End Luxury (Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, G-Klasse, S-Klasse, GLS und EQS) konnte das Unternehmen 71.900 Einheiten verkaufen (–16%). Der Absatzrückgang ist hauptsächlich auf Halbleiter- Lieferengpässe bei Mercedes-AMG zurückzuführen.

25 % Plus bei Maybach-Varianten

Mercedes-Maybach konnte mit 4.400 ausgelieferten Fahrzeugen (+25%) das beste Ergebnis in einem zweiten Quartal erzielen. Das Flaggschiff S-Klasse verzeichnete im zweiten Quartal mit 21.700 Fahrzeugen seinen bisher höchsten Absatz in einem zweiten Quartal. Zudem unterstreichen die 8.500 Auslieferungen des vollelektrischen EQS im ersten Halbjahr das zusätzliche Absatzpotenzial des elektrischen Flaggschiffs.

Core Luxury

Die Verkäufe in diesem Segment, zu dem unter anderem die C- und E-Klasse gehören, beliefen sich auf 275.900 Einheiten (–6%). Die meistverkauften Mercedes-Benz Modelle sind weiterhin der GLC und die C-Klasse mit 82.400 (–4%) bzw. 84.900 (+5%) Auslieferungen im zweiten Quartal. Obwohl sich der GLC dem Ende seines Produktlebenszyklus nähert, erreichte er im Juni seinen bisher höchsten Auslieferungsstand und verzeichnete in den USA sein bisher bestes zweites Quartal.

Entry Luxury

Im Segment Entry Luxury setzte Mercedes-Benz im zweiten Quartal 132.600 Einheiten (–32%) ab. Gleichzeitig beschleunigte sich in diesem Segment die Umstellung auf Elektrofahrzeuge: der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz in diesem Segment beträgt mittlerweile bereits 14%. Dies entspricht einem Anstieg von 50% gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Auslieferungen des Mercedes-Benz EQA stiegen um mehr als 50% auf 7.000 Fahrzeuge. Auch der vollelektrische EQB verzeichnete mit weltweit 5.500 verkauften Einheiten ein sehr starkes Quartal.

Mercedes-Benz Pkw-Absatz nach Regionen und Märkten

Die Verkäufe in Asien gingen im zweiten Quartal aufgrund weitreichender COVID-19-Lockdown-Maßnahmen um 20% zurück, erholten sich aber bereits im Juni wieder. So konnten im Juni in China im Vergleich zum Mai bereits 40% mehr Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden.

In Europa erreichte der Absatz 154.300 Fahrzeuge (–10%). Hiervon entfallen 50.600 Einheiten (–4%) auf den deutschen Markt. Auch in Europa setzt sich die konsequente Elektrifizierung des Portfolios fort: Fast jedes dritte im ersten Halbjahr 2022 verkaufte Fahrzeug war ein xEV (30%). In Frankreich entschieden sich im gleichen Zeitraum 39% der Kunden und in den Niederlanden sogar 43% der Kunden für ein BEV oder Hybridfahrzeug der Marke mit dem Stern.

Die Verkäufe in Nordamerika beliefen sich auf insgesamt 91.000 Einheiten (–3%), wovon 79.100 Fahrzeuge (-4%) an Kunden in den Vereinigten Staaten ausgeliefert wurden. Im ersten Halbjahr 2022 war jedes zehnte verkaufte Fahrzeug in den Vereinigten Staaten ein Modell von Mercedes-AMG.

Übersicht der Fahrzeugverkäufe von Mercedes‑Benz Cars*

  Q2 2022 Veränd. in % YTD 2022 Veränd. in %
Mercedes-Benz Cars 496.400 –16 998.000 –16
Mercedes-Benz Pkw 490.000 –16 985.200 –15
 –       davon BEVs ohne smart 23.500 +90 45.400 +134
         
Mercedes-Benz Pkw-Absatz nach Regionen und Märkten
Europa** 154.300 –10 305.300 –12
 –       davon Deutschland 50.600 –4 101.200 –6
Asien 220.900 –20 469.900 –16
 –       davon China 163.700 –25 355.800 –19
Nordamerika*** 91.000 –3 161.700 –11
 –       davon USA 79.100 –4 141.400 –12
Rest of World 23.800 –37 48.300 –33

* Inkl. V-Klasse, T-Klasse und EQV.

** Europa: Europäische Union, Großbritannien, Schweiz und Norwegen.

*** Nordamerika: USA, Kanada und Mexiko.

Alle Zahlen gerundet.

Quelle/Bilder: Mercedes-Benz Group AG

35 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Snoubort
1 Jahr zuvor

Frage: 14% Anteil voll-elektrischer Fahrzeuge in der „Entry-Luxus“ Klasse – das wären bei mir ziemlich genau 18.500 Fahrzeuge. EQB + EQA sind zusammen aber nur 12.500 – zählt MB hier auch den EQC mit!?
Und umgekehrt würde das bedeuten, dass für EQE und EQS zusammen noch 5.000 Fahrzeuge übrig bleiben!? (23.500-18.500).- dann wäre der EQS eindeutig nicht „auf einem Niveau“ mit der S-Klasse, wie von Fr. Seeger zum Jahreswechsel postuliert – und es wäre für die BEVs in Summe noch ein weiter weg zum „first“.
Ansonsten, ohne Lockdown und starke Einschränkungen in Europa und Nordamerika in der 1. Jahreshälfte 21 wäre der Rückgang wohl noch deutlich stärker ausgefallen – die 25% Rückgang im „Kernmarkt“ China sind hier wirklich ein Alarmzeichen.
Bin mal auf Q3 gespannt mit dem Modellwechsel beim GLC, der in Q2 immer noch knapp 20% aller Stückzahlen ausgemacht hat.

Pano
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor
Snoubort
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Aber mitgezählt bei „Entry-Luxus“? Nicht C-Klasse?

Pano
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Die Einen sagen so, die Anderen so.
Ist ja auch nicht ganz klar, ob der nächste EQC auf MMA- oder MB.EA-Basis kommt. Oder, um das neue Mercedessprech zu zitieren, ob er Core oder doch nur Entry wird…
Grüße
Pano

JMK
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

1. Ich fand meine EQCs super
2. Dass der EQC beim Modellwechsel des GLC vom Band in Bremen runter muss, ist ja nun echt keine Überraschung.
3. Wenn ich mir die Zahlen International anschaue, dann sieht es nicht wirklich so schlecht aus, aber es ist ja Mode auf den EQC zu bashen.

Pano
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Als Bashing war mein Kommentar nicht gemeint. Ich habe den EQC nur einmal kurz fahren können und fand ihn sehr lässig.
Aber er ist nunmal ein einziger Kompromiss, der zudem mit übertrieben lauten Marketinggetöse präsentiert wurde. Leider erreichte er niemals die Verkaufszahlen die man kalkuliert hatte. Die Entscheidung ihn nicht in den USA anzubieten war dabei auch nicht hilfreich.
Das er technisch von der Konkurrenz alsbald überholt wurde kommt in seiner kurzen Geschichte on top.
Trotzdem hat er einen Platz im Mercedes-Museum vermutlich sicher, als das Modell, dass den ernst gemeinten Beginn der Elektrifizierung der Marke markiert.
Und, wer weiß, vielleicht wird in 70 Jahren ein EQC-Prototyp für viele Millionen an einen solventen Sammler versteigert…
Grüße
Pano

Phil
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Der EQC sah immer so aus, als wäre er mindestens eine halbe Klasse über dem GLC positioniert.

PupNacke
Reply to  Phil
1 Jahr zuvor

Bei SUVs von schön zu reden halte ich für gewagt, aber der GLC wirkt einfach runder als ein EQC.
Die wenigen EQC, die ich im Straßenverkehr so sehe, schaue ich schon einmal nach, aber nicht, weil er schön ist… Die Kiste wirkt einfach nicht harmonisch (Selbst fahre ich GLC)

Technisch fand ich ihn auch nie wirklich beeindruckend und, wie @Pano schon schrieb, eher ein technischen Kompromiss wegen der Plattform. Das konnte und vor allem jetzt kann die Konkurrenz einfach besser, als auch die MB Nachfolgemodelle.

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von PupNacke
PupNacke
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Bin ich gespannt, wie der EQXX so ist 😉 Aus Erfahrung aber traue ich diesen Prototypen und Shows vom Hersteller nicht, bis das Zeug nicht in Serie kommt.

Zum EQC: Warum man so etwas überhaupt gebracht hat, obwohl man eben wusste, was das für ein Kompromiss ist, weiß ich nicht. Elektroautofahrer sind gefühlt informierter und achten auf solche Details mehr, als der 0815 Verbrennerfahrer.

Zum EQE/EQS: „Wärmepumpe vergessen“ ist aber auch sehr schön ausgedrückt. Das Beste oder eben Nichts, mal wieder 😉

Ilike
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Was für ein teaser… die Spannung steigt 🙂

Pano
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Du durftest EQXX fahren? I’m impressed. Bin extrem gespannt auf die Bilder und den Bericht.
Schon schräg, dass AMG euch für nicht Badass genug hält (oder was auch immer die für ein Problem mit dem Blog haben), du aber andererseits einen millionenteuren Technologieträger fahren darfst…
Grüße
Pano

Pano
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Wann ist die Sperrfrist rum? War das ein breit angelegtes Presseevent? Wo ward ihr unterwegs?
Bin ansonsten garnicht neugierig…
Grüße
Pano

E400dPower
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

EQC läuft genau noch 1 Jahr, dann ist Schicht im Schacht. Er war, ist und wird immer der erste große BEV-Flop von MB sein. Zum Glück ist aber mit EQA/B/E/S/V deutlich Besserung in Sicht, da hier die Hausaufgaben gemacht wurden…

JMK
Reply to  E400dPower
1 Jahr zuvor

Naja, der erste Flop war wohl eher der B250e mit der Tesla Batterie, aber ohne CCS.

Cornelius
1 Jahr zuvor

Der Rückgang um 16 % relativiert sich etwas, wenn man berücksichtigt, dass bei BMW der Rückgang knapp 20% betrug und auch Tesla im Vergleich zum Q1 2022 18% weniger Autos verkauft hat.

Ich habe aber Zweifel, ob der Rückgang so wie dargestellt ausschließlich auf Produktionsschwierigkeiten zurückgeht und die Nachfrage wirklich noch so toll ist. Ich glaube, gerade treten wegen der unsicheren Lage mit Inflation und Krieg alle auf die Bremse. Das dürfte insbesondere auch auf die Wohlhabenden zutreffen, auf die Mercedes mit seiner „Modern Luxury“ Strategie abzielt, die mit den weltweit einbrechenden Aktienkursen gerade viel Geld verloren haben dürften.

Bocksruth
Reply to  Cornelius
1 Jahr zuvor

Ich denke, das gleiche.
Die Euphorie war gestern…

Stefan Camaro
Reply to  Cornelius
1 Jahr zuvor

Die Wohlhabenden treten auf die Bremse? Also bei Rolls Royce läuft es innerhalb der BMW Group am Besten.
Wenn doch jemand aktuell den Gürtel enger schnallen muss, ist es der Mittelstand.
Die Armen hatten davor schon nichts und den reichen macht 10% Teurung nicht wirklich was aus…

Cornelius
Reply to  Stefan Camaro
1 Jahr zuvor

Mit wohlhabend meine ich die obere Mittelschicht. Jemand der vorher eine Million auf dem Konto hatte und jetzt einiges davon verloren hat. Der wird sich aktuell kein Auto um 100.000 EUR kaufen. Dass der Milliardär sich weiterhin einen Rolls Royce leisten kann oder einen Maybach, das steht außer Frage. Aber das sind nur kleine Stückzahlen für Mercedes und BMW.

Ilike
Reply to  Stefan Camaro
1 Jahr zuvor

So‘n Ding ist das..

Eric
Reply to  Cornelius
1 Jahr zuvor

Mindestens eine E-Klasse wartet in Kippenheim auf Teile. Sagt zumindest meine Niederlassung. 🙂

Pano
1 Jahr zuvor

Der EQS wird mit 8500 für das Halbjahr angegeben. Kingt nett, ist aber von den über 40.000 „normalen“ S-Klassen im selben Zeitraum weit entfernt. Wie schonmal erwähnt wird sich spätestens nächstes Jahr zeigen, ob die Idee mit zwei S-Modellen am Markt eine Zukunft hat. Dann ist der nächste 7er in den wichtigsten Märkten eingeführt, der bekanntlich eine Hülle für alle Antriebe hat.
Hier dreht übrigens die 223-Mopf schon erste Runden: https://www.mercedes-fans.de/magazin/news/mercedes-erlkoenig-premiere-spy-shot-debuet-erste-bilder-vom-s-klasse-facelift-w223.19059
Immerhin stimmt der Maybach-Absatz. Das bestätigt die Infos des netten CoE-Mitarbeiters von letzte Woche der erwähnte, daß man sich im High End-Segment nicht beklagen kann.
Das Halbjahresminus in den USA könnte mit den lange Zeit nicht verfügbaren V8-Modellen zu tun haben. Der Halbsatz „… jedes zehnte verkaufte Fahrzeug in den Vereinigten Staaten ein Modell von Mercedes-AMG“ deutet mE an, welches Potenzial verschenkt wurde. Könnte in der zweiten Hälfte besser werden.
Und wie immer, entscheidender sind die Finanzzahlen, die am 27. Juli veröffentlicht werden.
Grüße
Pano

Neisyros
1 Jahr zuvor

Kommt bei der S-Klasse eigentlich noch der AMG?

Benzfahrer
Reply to  Markus Jordan
1 Jahr zuvor

Aber nach allem, was bisher so berichtet wird, wird der auch mit dem Panagrill verunstaltet.

Pano
Reply to  Benzfahrer
1 Jahr zuvor

Ahja, Panagrill. Das ist doch diese neue Steakhaus-Kette 😉
Grüße
Pano

Bocksruth
1 Jahr zuvor

Kleiner Fehlen in den Zahlen : Der US-Markt liegt bei 15 Millionnen/jahr,.
Schwierig für MB/AMG mit 161000/6 monaten 1 Anmeldung von 10 zu machen…

Im Übrigen bevorzucht MB in einer Geschäftslogik # Luxuslieferung zum Nachteil anderer.

Snoubort
Reply to  Bocksruth
1 Jahr zuvor

Wat?

Bocksruth
Reply to  Snoubort
1 Jahr zuvor

Sorry für die Übersetzung…
Ich möchte erklären, dass Mercedes als Wirtschaftsunterneh men den luxuriösesten Produkten priorität einräumt.

Snoubort
Reply to  Bocksruth
1 Jahr zuvor

Ich meinte Teil 1 – niemand behauptet dass jeder 10. Wagen in den USA ein AMG wäre, sondern lediglich jeder 10. Mercedes ein AMG sei (trotz Stopp der V8er)

Cornelius
Reply to  Bocksruth
1 Jahr zuvor

Der Satz „Im ersten Halbjahr 2022 war jedes zehnte verkaufte Fahrzeug in den Vereinigten Staaten ein Modell von Mercedes-AMG“ ist so gemeint, dass jeder zehnte verkaufte Mercedes ein AMG war.