DRIVE PILOT von Mercedes-Benz erhält Zertifizierung für Kalifornien

Der Mercedes-Benz DRIVE PILOT hat – nach einer Zertifizierung in Deutschland sowie im US-Staat Nevada – seit gestern auch eine Zertifizierung für den US-Staat Kalifornien. Kunden können somit zukünftig das SAE-Level 3 System schon in zwei US-Staaten auf Freeways nutzen. Damit ist Mercedes Tesla und  der anderen Konkurrenz aktuell voraus.

Level 3 System in den Staaten

Mit der Zertifizierung des DRIVE PILOT Systems in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada ist Mercedes-Benz der erste OEM, der ein Level-3-System in den USA anbieten kann. In den USA läuft das System bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Das System ist auf geeigneten Autobahnabschnitten und bei hoher Verkehrsdichte verfügbar. DRIVE PILOT wird auf dem US-Markt als Option für die Mercedes-Benz S-Klasse- und EQS-Limousinen-Modelle des Modelljahrs 2024 erhältlich sein. Die ersten Fahrzeuge werden Ende 2023 an Kunden ausgeliefert.

In Deutschland bereits nutzbar

Das DRIVE PILOT System von Mercedes-Benz ermöglicht es, bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten zunächst bis zu einer gesetzlich festgelegten Geschwindigkeit von 60 km/h die Fahraufgabe unter bestimmten Bedingungen an das System zu übergeben. Die Erhöhung der Geschwindigkeit auf 90 km/h ist für Deutschland bereits in Vorbereitung, im letzten Schritt sind dazu Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h anvisiert.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

 

12 Kommentare
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Phil
10 Monate zuvor

Bei 90 km/h wird man noch von den Truckern gejagt, aber immerhin.

Cornelius
Reply to  Phil
10 Monate zuvor

Für den Großraum Los Angeles mit 10 Millionen Einwohnern und ewigem Stossverkehr reichen auch 60 kmh. Schneller ist dort selten jemand unterwegs.

Pano
10 Monate zuvor

Man kann es nicht hoch genug einschätzen, daß hier von einem echten Level 3-System die Rede ist. Wie schnell Pläne für Robotaxis nach Level 4 platzen können, sieht man aktuell an diesem Beispiel: https://www.hessenschau.de/wirtschaft/selbstfahrende-e-taxis-in-hessen-zukunftsprojekt-kira-steckt-fest-v1,autonomes-taxi-100.html
Grüße
Pano

Cornelius
10 Monate zuvor

Sehr schön. Herzlichen Glückwunsch!

Ralf
10 Monate zuvor

Verstehe nicht, warum man dieses Feature nicht mehr bewirbt. Da ist man wirklich mal Benchmark!

Lackfarbe
10 Monate zuvor

Auf dem Papier vorreiter,
im aktuell tatsächlich abrufbaren Funktionsumfang jedoch weiterhin weit abgeschlagen zu GM Supercruise, Ford Bluecruise & Tesla FSD (Beta).
Man bedenke nur einmal die – im Vergleich – beinahe flächendeckende Verfügbarkeit der genannten Systeme in den USA.

Pano
Reply to  Lackfarbe
10 Monate zuvor

Auch auf die Gefahr mich zu wiederholen, das sind Level 2 und bestenfalls 2+Systeme.
Grüße
Pano

Lackfarbe
Reply to  Pano
10 Monate zuvor

Du brauchst dich nicht zu wiederholen. Du hast ja auch recht mit dem, was du schreibst. Das zweifelt auch niemand an.
Das System von Mercedes hat eine andere „Zertifizierungsklasse“ als die von mir erwähnten.

In der Praxis bleibt es dabei, die von mir erwähnten Systeme haben aktuell einen bei weitem größeren abrufbaren Funktionsumfang, als das System von Mercedes.

  • geografische Verfügbarkeit (Mercedes mit 2 US-Bundesstaaten vs. teils landesweite Verfügbarkeit)
  • Fülle des verfügbaren Strecken-Netzes (Mercedes evtl. mit Freeways in 2 US-Bundesstaaten vs. das aktuelle, beinahe landesweit verfügbare Strecken-Netz von GM und Ford vs. Tesla FSD (Beta) welches nur von der Beschaffenheit der Straßen vor Ort abhängig ist)
  • einsetzbare reale Geschwindigkeit (Mercedes nur bei verlangsamter Fahrt auf Freeways vs. Verfügbarkeit bis „speed limit“ und darüber hinaus bei GM, Ford & Tesla) [fallback bei Mercedes auf DISTRONIC PLUS bei höheren Geschwindkeiten IST KEIN VERGLEICH]
  • etc. etc. es gibt noch weitere Punkte aber ich belasse es jetzt einmal dabei.

Subjektiv komme ich zu dem Schluss, dass die Systeme von GM, Ford und Tesla in der Praxis bei weitaus mehr Strecke und bei weitaus mehr realen Fahrsituationen, einen weitaus größeren Assistenz-Umfang bieten als aktuell Mercedes.

Oder ganz simpel an einem Beispiel: „Hände vom Steuer lassen zu können, aber die Augen auf die Straße richten bei Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn“>„Hände am Steuer haben zu müssen & Augen auf der Straße haben zu müssen“
Das wäre GM & Ford vs. Mercedes im Moment.

Und ja, man kann in einem ganz ganz kleinen, eingeschränkten Umfang aktuell in einem Mercedes mit Drive Pilot die Augen vom Straßenverkehr nehmen und sich anderen Dingen widmen. Falls der Verkehr wieder flüssiger werden sollte, muss die Hand wieder ans Steuer und die Augen auf die Straße, während Supercruise und Bluecruise freihändig vorbei düsen.

Es ist aktuell einfach so.

Ralf
Reply to  Lackfarbe
10 Monate zuvor

Bei Mercedes haftet allerdings das Auto im Fall der Fälle. Tesla und Co. können sich bei ihren Level 2 immer herausnehmen.
Womöglich können die Systeme scheinbar mehr, aber sie sind auch nicht so rechtssicher.

Interessant ist dann natürlich trotzdem, warum sich Mercedes nicht zu einer Beta-Version wagt, um zu zeigen was alles geht…

Pano
Reply to  Lackfarbe
10 Monate zuvor

Dass die Systeme von Ford und GM sehr gut sind bezweifle ich nicht und Tests von Consumer Reports bestätigen das (Mercedes‘ Diver Assistance kommt übrigens auf Platz drei): https://www.consumerreports.org/cars/car-safety/active-driving-assistance-systems-review-a2103632203/
Aber da steht auch ein ganz zentraler Satz: „But they don’t make a car self-driving at all“.
Sollten GM und Ford auch Level 3 anbieten wollen, müssen sie den selben Zertifizierungsprozeß durchmachen den Mercedes absolviert hat.
Oder GM geht gleich einen Schritt weiter und schafft es zusammen mit Waymo die Betriebserlaubnis für Robotaxis in San Francisco zu erhalten.
Grüße
Pano

Thorsten Baier
Reply to  Lackfarbe
10 Monate zuvor

Wenn immer der Fahrer die Verantwortung trägt kann man Funktionen ohne Ende ins Auto reinpacken. Wenn sie mal ausfallen oder nicht richtig funktionieren, nicht schlimm weil: der Fahrer trägt jederzeit die Verantwortung. Daher: absolut nicht mit Level 3 vergleichbar.

Alex
10 Monate zuvor

Wurde Drive Pilot schon einmal in freier Wildbahn gesehen? Ich kann keine unabhängigen Berichte finden, obwohl das System in Deutschland schon lange verfügbar sein sollte.