Mercedes-Benz mit Absatzplus im 2. Quartal 2023

Mercedes-Benz Cars hat im zweiten Quartal ein Absatzplus von 6% auf 515.700 Einheiten erzielt. Dazu beigetragen hat vor allem die Nachfrage nach vollelektrischen und Top-End-Fahrzeugen. Mercedes-Benz Cars hat im ersten Halbjahr somit insgesamt 1.019.200 Einheiten (+5%) weltweit verkauft, insbesondere durch eine solide Nachfrage in Deutschland und in den USA. In einem zunehmend dynamischen Marktumfeld behält Mercedes-Benz seine strategische Ausrichtung diszipliniert bei.

Im Einklang mit dem Fokus auf Elektromobilität stieg der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) von Mercedes-Benz Pkw im zweiten Quartal auf 56.300 Einheiten (+123%). Dieses Absatzwachstum ist insbesondere auf die Nachfrage nach dem EQA (+73%) und EQB (+83%) sowie dem EQE (+157%) zurückzuführen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 verkaufte Mercedes-Benz Pkw weltweit 102.600 BEVs (+121%). Vollelektrische Fahrzeuge machen damit seit Jahresbeginn 11% des Gesamtabsatzes aus. Inklusive Plug-in-Hybriden verkaufte Mercedes-Benz Cars 187.600 elektrifizierte Fahrzeuge (+36%), was einem weltweiten Anteil von 18% entspricht. Insbesondere der US-Markt setzt seine Transformation in eine elektrische Zukunft weiter fort: Der Anteil batterieelektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz ist im ersten Halbjahr 2023 in den USA auf 16% gestiegen. Im ersten Halbjahr des Vorjahres lag der Anteil noch bei 3%. Zudem gab Mercedes-Benz vergangene Woche bekannt, dass Kunden in Nordamerika Zugang zum Tesla Supercharger-Netzwerk erhalten. Dies ist ein weiterer Schritt, um den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen.

Top-End

Der Absatz im Top-End-Segment stieg im zweiten Quartal um 12% auf 84.800 Einheiten. In den ersten sechs Monaten 2023 kletterten die Verkaufszahlen um 15% auf 176.600 Fahrzeuge. Mercedes-AMG steigerte den weltweiten Absatz im zweiten Quartal um 19% auf 38.000 Einheiten, unterstützt durch ein starkes SUV-Segment und neue Modelleinführungen der AMG-Derivate der C-Klasse und des SL. Die Nachfrage nach der G-Klasse bleibt hoch, die Verkäufe stiegen im zweiten Quartal um 29% auf 11.000 Einheiten. Zudem lief im April 2023 das 500.000ste Modell der Ikone mit Stern in Graz vom Band. Mercedes-Maybach erhöhte den weltweiten Absatz im zweiten Quartal um 39% auf 6.500 Fahrzeuge und konnte damit seinen Kundenstamm insbesondere auf dem US-Markt weiter ausbauen. Des Weiteren wird die Marke ihre Serienmodelle mit einem optionalen Night-Series-Paket weiter aufwerten. Der Mercedes-Benz EQS SUV ist nun in allen wichtigen Regionen eingeführt und erreichte einen Absatz von 10.900 Einheiten im ersten Halbjahr 2023.

Core

Der Absatz im Core-Segment stieg im zweiten Quartal um 2% auf 276.600 Einheiten. Dabei konnte der Absatz der E-Klasse im zweiten Quartal um 11% auf 73.000 Einheiten gesteigert werden. Der Absatz des EQE hat sich im zweiten Quartal auf 9.000 Einheiten mehr als verdoppelt (+157%), während der Absatz des EQE SUV 10.000 Einheiten verzeichnete. Die zweite Jahreshälfte wird im Core-Segment vom weltweiten Hochlauf des neuen GLC, der neuen E-Klasse sowie des CLE geprägt sein.

Entry

Der Absatz im Entry-Segment stieg im zweiten Quartal um 11% auf 154.100 Einheiten und im ersten Halbjahr 2023 sogar um 19% auf 317.500 Fahrzeuge. Die neue Generation des CLA verzeichnete im zweiten Quartal einen Absatzanstieg von 31% auf 21.700 Einheiten. Die Kompakt-SUVs GLA und GLB erreichten im ersten Halbjahr 65.100 Einheiten (+19%) bzw. 74.700 Einheiten (+23%). Zusammen mit den Elektroversionen EQA (+69%) und EQB (+125%) machten die Kompakt-SUVs im Zeitraum Januar bis Juni mehr als die Hälfte des Absatzes in diesem Segment aus. Der Anteil vollelektrischer Modelle am Absatz von Mercedes-Benz Pkw stieg im Entry-Segment im ersten Halbjahr 2023 auf 15% gegenüber 9% im Vorjahr.

Absatz nach Regionen und Märkten

Der Absatz von Mercedes-Benz Cars stieg im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr 2023 in allen Hauptregionen.

In Europa wuchsen die Verkäufe im zweiten Quartal um 5% auf 157.100 Einheiten und erreichten im ersten Halbjahr 321.000 Einheiten (+7%). Unterstützt wurde das Wachstum in den ersten sechs Monaten durch starke Verkäufe bei vollelektrischen Mercedes-Benz Pkw (+62%), speziell des EQE mit 7.000 Einheiten (+129%) sowie im Top-End-Segment (+28%). Der BEV-Anteil in Europa kletterte seit Jahresbeginn auf 18% gegenüber 14% im Vorjahreszeitraum. Der Absatz im zweiten Quartal in Deutschland (+23%) war in allen Segmenten stark – vom Entry (+28%), Core (+19%) bis zum Top-End Segment (+26%). Außerdem stieg der Absatz batterieelektrischer Fahrzeuge im ersten Halbjahr in Deutschland auf 20.000 Einheiten (+31%). Damit erreichte der BEV-Absatz einen Anteil von 17% am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz Cars auf dem deutschen Markt. In Belgien stiegen die Verkäufe im zweiten Quartal auf insgesamt 9.000 Einheiten (+15%), was vor allem auf einen Anstieg batterieelektrischer Fahrzeuge (+186%) zurückzuführen ist.

In Asien steigerte Mercedes-Benz Cars die Verkäufe im zweiten Quartal um 10% auf 239.200 Einheiten. Im ersten Halbjahr waren es 486.900 Einheiten (+7%). Dabei stiegen in China die Verkäufe im zweiten Quartal um 12%, insbesondere getrieben von der E-Klasse (+43%) und dem GLB (+77%). In Japan wuchsen die Verkäufe im zweiten Quartal auf 12.800 Einheiten (+16%), was vor allem auf ein starkes Top-End-Segment (+49%) und starke BEV-Verkäufe (+734%) nach der Markteinführung des EQB, EQE und EQS zurückzuführen ist. In Südkorea kletterte der Absatz im zweiten Quartal um 5% auf 22.300 Einheiten, insbesondere durch ein starkes Top-End-Segment mit 8.400 Einheiten (+28%). Damit beträgt der Top-End-Anteil 38% des Gesamtabsatzes von Mercedes-Benz Cars in diesem Markt. Die Verkäufe in Indien konnte Mercedes-Benz Cars um 8% steigern. Mit 3.800 verkauften Einheiten erreichte die Marke mit dem Stern im zweiten Quartal eine neue Bestmarke im indischen Markt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf starke SUV-Verkäufe des GLE (+138%) und des GLS (+51%). Die Top-End-Verkäufe in Indien zogen in der ersten Jahreshälfte um 54% an und erreichten 2.000 Fahrzeuge.

In Nordamerika lagen die Verkäufe im zweiten Quartal bei 98.800 Einheiten (+3%), und beliefen sich in den ersten sechs Monaten auf insgesamt 173.900 Einheiten (+2%). Die Verkäufe in den USA stiegen im zweiten Quartal um 6% auf 88.100 Einheiten, getrieben durch einen starken Anstieg vollelektrischer Modelle (+697%) und Top-End-Fahrzeuge (+43%). Der Absatz von batterieelektrischen Mercedes-Benz in den USA erreichte in den ersten sechs Monaten 23.800 Einheiten (+505%), was unter anderem auf die Verfügbarkeit der neuen SUV-Variante des EQS zurückzuführen ist. Der Absatz im Top-End-Segment lag im ersten Halbjahr bei 55.800 Einheiten (+35%), angetrieben von Mercedes-AMG (+65%), Mercedes-Maybach (+333%) und der G-Klasse (+110%).

Der Absatz im Rest der Welt lag im ersten Halbjahr unter dem Vorjahreszeitraum (-18%), vor allem aufgrund der Entscheidung von Mercedes-Benz, seine Geschäftsaktivitäten in Russland ab März 2022 einzustellen. Im zweiten Quartal wurde der Absatz im Rest der Welt durch saisonale Effekte beeinflusst. In der Türkei stiegen die Verkäufe im zweiten Quartal nach Einführung des Direktvertriebsmodells um 21% auf 6.100 Einheiten.

Übersicht der Fahrzeugverkäufe

  Q2 2023 Q2 2022 Veränd. in % H1 2023 H1 2022 Veränd. in %
Mercedes-Benz Cars 515.700 487.100 +6% 1.019.200 974.100 +5%
–       davon Mercedes-Benz Cars BEVs 61.200 31.300 +96% 112.900 58.600 +93%
–       davon Mercedes-Benz Pkw BEVs 56.300 25.200 +123% 102.600 46.400 +121%
–       davon smart BEVs 4.900 6.000 -19% 10.300 12.200 -16%
Mercedes-Benz Cars Absatz nach Segmenten*
Top-End 84.800 75.500 +12% 176.600 153.500 +15%
Core 276.800 272.600 +2% 525.200 552.800 -5%
Entry 154.100 139.100 +11% 317.500 267.800 +19%
Mercedes-Benz Cars Absatz nach Regionen und Märkten
Europa** 157.100 149.900 +5% 321.000 301.300 +7%
–       davon Deutschland 58.600 47.600 +23% 119.000 97.600 +22%
Asien 239.200 217.400 +10% 486.900 456.800 +7%
–       davon China 183.600 164.600 +12% 374.600 350.700 +7%
Nordamerika*** 98.800 96.200 +3% 173.900 170.400 +2%
–       davon USA 88.100 83.200 +6% 152.600 148.000 +3%
Rest der Welt 20.700 23.600 -12% 37.500 45.600 -18%

*Top-End: Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach, G-Class, S-Class, GLS, EQS und EQS SUV

*Core: Alle Derivate der C- und E-Klasse inkl. EQC, EQE und EQE SUV

*Entry: Alle Derivate der A- und B-Klasse inkl. EQA, EQB und smart

** Europa: Europäische Union, Vereinigtes Königreich, Schweiz und Norwegen

*** Nordamerika: USA, Kanada und Mexiko

Alle Zahlen gerundet. Vorläufige Zahlen, können sich bis zum Vorliegen der finalen Auswertung noch ändern.

Beginnend mit Q1 2023 basiert die externe Absatzkommunikation auf Konzernabsatz entsprechend der Finanzberichterstattung und Kapitalmarktprognose der Mercedes-Benz Group.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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Snoubort
9 Monate zuvor

„und neue Modelleinführungen der AMG-Derivate der C-Klasse und “ – das ist doch ein Scherz, oder?
Also läuft der C43 (also ex 450 Sport mit nur noch 4 Zylindern) jetzt unter „“Top End“ – und wollen die den wirklich als „Erfolg“ präsentieren? C63 würde ich ja noch irgendiwe mitgehen, aber der hat ganz sicher noch keinen „Absatz“ verursacht.

Ansonsten zum Thema „Core“: waren letztes Jahr ja auch schlichtweg nicht lieferbar, bzw. wurden on der Prio hinten angestellt (und das Werk in Kurzarbeit geschickt) – deshalb ja auch der Rückgang von 521K auf 487K in Q2 2022 zu Q2 2021.

Zuletzt editiert am 9 Monate zuvor von Snoubort
Snoubort
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Sorry, meinte „Entry“, nicht „Core“

Arno
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Den C43 mit M139 – und damit echtem AMG Motor und One Man One Engine Manufaktur – kann man meiner Meinung nach durchaus dazu zählen. Mehr als den 450/43 mit M276 früher!

JMK
Reply to  Arno
9 Monate zuvor

Würde ich auch meinen, aber viele MB-Kunden sind Zylinderfetischisten und Hubraumfreaks, die sich naturgemäß schwer damit tun. Ich erinnere mich noch wie der Porsche Vorstand zum Audi TT nur lapidar meinte „Zwei Pötte zu wenig“, jetzt hat man selbst Vierzylinder im Entry-(Porsche-)Segment. Oder der BMW i8 der als Technologieträger mit Dreizylinder am Markt kaum angenommen wurde.

Snoubort
9 Monate zuvor

PS: Zur Einordnung die Jahre vor Corona / Halbleiter:
Absatz Q2 2018: 590.690
Absatz Q2 2019: 575.639

Zuletzt editiert am 9 Monate zuvor von Snoubort
Cornelius
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Stimmt, allerdings hat sich der durchschnittliche Verkaufspreis seit 2019 um 43% erhöht (Stand Feb 2023).

https://www.bnnbloomberg.ca/mercedes-cars-become-more-elusive-after-43-jump-in-prices-1.1885249

Arno
Reply to  Cornelius
9 Monate zuvor

18/19 war eben noch Ära Zetsche – der wollte Stückzahlkönig sein.

Snoubort
Reply to  Arno
9 Monate zuvor

Soviel wurde das Modellprogramm allerdings noch nicht gekürzt. Es ging aber eben auch schlichtweg um eine Einordnung zu Vor-Corona Zeit (nicht zur „Zetsche“-Zeit) – insb. die Steigerung zum Vorjahr ist ja eher den Absatzbeschränkungen im Vorjahr (nach-Hinten-Priorisierung der Entries, keine V8 in den USA etc.) geschuldet, als dem Markterfolg in dieses Jahr.

Die Steigerung in D hat viel mit der Wiederlieferfähigkeit der „Entries“ zu tun, entsprechend wird man hier auch nicht mehr auf die Durchschnittspreise des Vorjahres kommen.

martin
Reply to  Arno
9 Monate zuvor

Dr Z hat zum Ende seiner Ära ein dermassenes Chaos hinterlassen, das OK zum Beginn seiner Ära erst mal massive Kosteneinschnitte vornehmen musste. Die ganze E Mobilität und Teansformation hätte sonst den Konzern in den Abgrund gerissen

Snoubort
Reply to  Cornelius
9 Monate zuvor

Allerdings eben auch wegen der „zurückgehaltenen“ Entry-Modelle + genereller Marktknappheit.

JMK
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Sicherlich korrekt, aber mit OK kam auch die Wende, weg von Stückzahl, hin zu Marge. Da ist die Strategie eher den Durchschnittsverkaufspreis zu maximieren, weniger noch ein paar A180 in den Markt zu drücken, um x-tsd. Einheiten vor BMW (oder damals Audi) zu liegen.

Snoubort
Reply to  JMK
9 Monate zuvor

Oder es werden halt Marktgegebenheiten als Strategie verkauft…

driv3r
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Ehm,… was hat denn das mit Marktgegebenheiten zu tun?
Profit vor Stückzahl gilt seit Ende 2019 ganz klar. Bereits dort wurden Einheiten von den Märkten abgemeldet, weil schlicht zu unprofitabel. BMW hat jahrelang dutzende 116er, ja sogar 114er als Leasingfahrzeuge in den Markt gedrückt. Standen sich zuhauf die Räder platt bei den Händlern.

Snoubort
Reply to  driv3r
9 Monate zuvor

Relativ einfach:
1.) generelle Marktknappheit = weniger Nachlässe, das ist bei quasi allen Herstellern zu beobachten

2.) Priorisierung der teureren Fahrzeuge – ebenfalls bei quasi allen Herstellern zu beobachten

3.) Zunahme E-Anteil – auch quasi bei alle Herstellern zu beobachten, insb. da hier die höheren preise ja auch vom Staat gefördert wurden

Guck Dir mal die Durchschnittspreisentwicklung bei FIAT letztes Jahr an 😉

Zuletzt editiert am 9 Monate zuvor von Snoubort
Ralf
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Interessant. Damals noch mit smart (die deutlich höhere Zahlen hatten als heute)?

Im Vergleich BMW (mit mini und RR):
Absatz Q2 2018: 637.848
Absatz Q2 2019: 647.504
Absatz Q2 2023: 626.726 (553.369 nur BMW) vs. 515.700 MB (inkl. smart)

Snoubort
Reply to  Ralf
9 Monate zuvor

Sicher jetzt ohne Smarties? (also meine den For2)

Ralf
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Oben in dem Bild steht bei „Entry“ ja inkl. smart. Ich gehe mal davon aus, dass damit For2 gemeint ist, und nicht #1 usw., aber keine Ahnung.

Ralf
9 Monate zuvor

Die Zahlen sind ja gut, der Aktienkurs geht dennoch runter…

Viele Zulassungen dürften noch aus der langen Lieferzeit und relativ günstigen Preisen zum Zeitpunkt der Bestellung resultieren. Interessant wird es, wenn Bestellungen von 2023 ausgeliefert werden, als in ca. 6 Monaten (teilw. eher). Dann schauen wir mal, wo beim Frosch die Locken sitzen. 🙂

Snoubort
Reply to  Ralf
9 Monate zuvor

Wie gesagt, die Zahlen sind eben nicht gut, sondern es wurde nur ein Teil des Rückganges 2022 (Halbleiter, keine V8 in Amerika) wieder ausgeglichen

FrohesNeues
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Mein Gott, Sie haben ja immer an allem was zu mäkeln. Es kommen ausnahmslos negative Kommentare von Ihnen. Klar, das dürfen Sie, absolut, das nennt man ja Meinungsfreiheit, aber gerade jetzt klingt das doch allzu erzwungen. Die Zahlen sind gut! Klar, die Absatz-Zahlen sind geringer als vor Corona, aber bei wem ist das denn nicht so (außer Tesla vielleicht)? Bei Betrachtung des Gesamtmarkts und der oben schon erwähnten Steigerung der Preise und damit der Marge sind die Zahlen top. Auch wenn die Rendite nicht alles ist, jedenfalls für einige, ist sie eine wichtige Kenngröße, und die Rendite ist ebenfalls top. Was finden Sie denn besser? 600k Autos absetzen und einen Gewinn von 1 Milliarde oder 520k Autos absetzen und einen Gewinn von 1,5 Milliarden? Trauen Sie sich, mal positiv zu sein! Es ist nicht schwer! Und jetzt zusammen: Die Zahlen sind gut! Die Zahlen sind gut! Die Zahlen sind gut!

f77
Reply to  FrohesNeues
9 Monate zuvor

Ich bin da eher skeptisch. Die Stimmung in der Automobilindustrie ist so schlecht, wie in der Coronazeit. Investitionen in Deutschland auf Tiefstand ->

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/investitionen-deutschland-ey-100.html

Klar profitiert Mercedes noch davon, dass sie eine treue (ältere) Kundschaft haben, und die Marke eine gewisse Strahlkraft hat (Statussymbol etc.). Außerdem kaufen die Deutschen vermehrt noch Verbrenner, daher kommen die guten Zahlen.

Ich frag mich nur, ob Mercedes die richtigen Weichen im Elektrozeitalter gestellt hat, denn bisher haben alle E-Modelle von Mercedes gefloppt bzw sind deutlich unter den Erwartungen geblieben.
Anscheinend glaubt man bei Aston Martin auch nicht mehr an Mercedes Fortschritt und kooperiert lieber mit Lucid Motors. Mercedes hat außer der Premiumanmutung bei den E-Autos sonst nichts zu bieten, was sie von anderen Herstellern abhebt und die Wucherpreise rechtfertigen.

Den Marktanteil in den unteren Segmenten überlässt man kampflos VW, Tesla und den Chinesen. Das ist schon eine sehr riskante Strategie finde ich.

Snoubort
Reply to  f77
9 Monate zuvor

VW hätte ich da jetzt nicht mit erwähnt 😉

f77
Reply to  Snoubort
9 Monate zuvor

Doch ID.1 und ID.2 sind doch in der Konzeptions- und Entwicklungsphase.

Snoubort
Reply to  f77
9 Monate zuvor

Ich bezog mich eher darauf ob die da auch relevante Marktanteile generieren werden 😉

Südhesse
Reply to  f77
9 Monate zuvor

Die Behauptung, dass man die unteren Segmente kampflos überlässt, ist angesichts der Fülle an BEVs die mit MMA ab 2024 kommen ziemlicher Quark.

Pano
9 Monate zuvor

Sieht ja recht solide aus und die demnächst verkündeten Finanzkennzahlen für das Quartal und das Halbjahr werden entsprechend positiv ausfallen.
Aber aus Sicht von Experten ist in Deutschand und Europa die Party erstmal vorbei. Die Automobilwoche titelt zB „Dickes Plus zur Jahresmitte, aber so geht es nicht weiter“. Das wird alle OEMs betreffen, also auch Mercedes. Und dann gehts am Ende vielleicht doch nicht nur um die Marge sondern auch um das Volumen…
Grüße
Pano

Zuletzt editiert am 9 Monate zuvor von Pano
driv3r
9 Monate zuvor

Also um das wilde Orakel mal etwas einzudämmen:
Bisher liegen die Zahlen gut im Plan/über Plan für 2023. Auch das weiterhin gute Wachstum/Anteil der Verkäufe im TEV-Bereich sind ein anhaltend positives Zeichen.

Aber: Intern sind die Anschnallzeichen eingeschaltet für das zweite Halbjahr. Man kann sich auch nicht gegen jede Markoökonomischeströmung verkämpfen. Nur weil der Markt etwas zurückgeht wird man nicht mit massiven Nachlässen Autos in den Markt pressen. Dass Preise rauf und runter auch negative Kundenerfahrung mit sich bringt, hat ja nun auch Tesla mehrfach gemerkt.

Und jetzt ein Blick weiter voraus: Es wird weiter massiv in Elektroantriebe, Antriebssysteme, Software und Digitalisierung investiert. Und auch über Knöpfe und Lenkräder wurde gesprochen… 😉

Cornelius
Reply to  Markus Jordan
9 Monate zuvor

Wie heisst es so schön, wenn die Ebbe kommt, sieht man, wer keine Hosen an hat. Hier ein interessanter Artikel zur Eintwicklung von Gebrauchtwagenpreisen von eAutos in den USA:

„Tesla leads large drop in used electric car value, Model 3 down 30%“
https://electrek.co/2023/07/11/tesla-leads-large-drop-used-electric-car-value-model-3-down-30/

driv3r
Reply to  Markus Jordan
9 Monate zuvor

Das war aber auch im Vorfeld klar, dass es das gibt. Selbst Firmen wie Apple steuern ihre Preise je nach Nachfrage und Lebenszyklus des Produktes.
Das Wort Anschnallzeichen habe ich nicht ohne Grund gewählt… 😉

Pano
Reply to  driv3r
9 Monate zuvor

Anschnallen und Fliegerbrille aufsetzen kann nicht schaden. Im vorhin genannten Automobilwoche-Artikel wird für Q3 prognostiziert, dass der Abbau der Aufträge noch stützen wird, wenn auch in geringeren Maße. Ab Q4 rutschen in Europa voraussichtlich alle ins Minus.
Der VDA stellt passend dazu im ersten Halbjahr einen Auftragsrückgang um 5% in Europa und 27% in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr fest.
Da brauchts nicht nur fasten seat belts sondern evtl auch den Friesennerz 😉
Grüße
Pano

Snoubort
Reply to  Pano
9 Monate zuvor

Siehe auch hier:
https://nachrichten.handelsblatt.com/c3d83676f8f768e99b275e8a6d1ff709901fb01bebc87a3f94ef071156fb6072c5d6148ec74d2916fab711962f02a4bf029238772?utm_source=web-frontend&xing_share=news

Noch sehen wir eben den großen Auftragsbestand zum Jahreswechsel, aber siehe auch Lieferzeitenentwicklung bei MB ist der nun wohl ziemlich abgearbeitet.

silverstar
9 Monate zuvor

man merkt schon…“ Ironie“:.das mir im Werk 59 gg, meinen Willen die Arbeitszeit gekürzt wurde…Ja,. Schnelle Mitnahmeeffekte. Die kommenden 12 Monate sind lang. Ob das alles was wird und dies und das nicht mehr stemmbar bist ?? -12% weniger Zeit , 30 % mehr Arbeit. Schwer für Leane oder Kaizen Teamleiter zu verstehen .

Hanso
Reply to  silverstar
9 Monate zuvor

Bald wird der ganze Rotz mit Opex und kaizen wieder eingestampft werden, weil man sparen muss und so 0815 Schrott um eine Horde von Leuten nur damit zu beschäftigen , wird dann dem Rotstift zum Opfer fallen, zum Glück

Merser
9 Monate zuvor

https://www.mercedes-fans.de/magazin/news/mercedes-haendler-kritisieren-luxusstrategie-hohe-preise-schlechte-qaulitaet-wutbrief-der-mercedes-haendler-deutscher-markt-wird-mit-vollgas-gegen-die-wand-gesteuert.20193

Sehr interessant! Passt genau zu meiner Wahrnehmung und auch den was man bei den Händlern hinter vorgehaltener Hand hört. Bin gespannt wie lange sie das durchhalten wollen…

Sepp Mo
9 Monate zuvor

Hat denn bei den tollen Vertriebszahlen eigentlich niemand die Tatsachen, warum das so ist, vor Augen?
Dank dem „Vertrieb der Zukunft“ seit 01.06. hat doch kein klassischer Händler mehr Vorführwagen. Diese werden alle zentral über Mercedes-Benz und deren Niederlassungen in den Markt gebracht. Zulassungszahlen gerettet! Dass nebenbei sämtliche Verkäufer aufgrund ihres neuen Agenten-daseins abspringen – anscheinend Kleinkram.
Ich habe Mercedes immer gemocht, Ära Schrempp und Zetsche, aber das hier zum Scheitern verurteilt.