Niederlassung Ulm/Neu-Ulm geht an die Sterne Gruppe

Mercedes-Benz startet den geplanten Rückzug aus dem eigenen Filialnetz: Die erste von bundesweit 20 zum Verkauf stehenden Niederlassungen geht an die neu gegründete Sterne Gruppe. Der Standort Ulm/Neu-Ulm wird ab Dezember 2025 von dem Zusammenschluss der Autohausgruppen KreuterMedeleSchäfer und Abel+Ruf übernommen.

Erster Verkauf im Rahmen des großen Umbaus

Der Standort Ulm/Neu-Ulm gehört zu den kleineren Betrieben im Mercedes-Netz, umfasst aber neben Vertrieb und Service auch ein Lackierzentrum. Etwa 200 Mitarbeitende sind dort beschäftigt. Ursprünglich gehörte auch der Standort Schwäbisch Gmünd zur Niederlassung, wird jedoch nun separat veräußert und ist aktuell noch nicht im Bieterverfahren.

Sterne Gruppe: Neuer Schwergewichtspartner im Mercedes-Netz

Die Übernahme markiert den Startschuss für einen neuen Player im Mercedes-Handel: Die Sterne Gruppe vereint künftig 15 Standorte auf rund 10.000 Quadratkilometern. Mit über 1.200 Mitarbeitenden, darunter 300 Auszubildenden, zählt sie zu den größten Mercedes-Partnern in Deutschland.

Die Gruppe setzt auf die Marken Mercedes-Benz (Pkw, Van, Truck, Bus), Smart, Ford, Fuso und Tremonia. Der gemeinsame Umsatz der beiden Ursprungshäuser lag 2024 bei über 575 Millionen Euro.

KreuterMedeleSchäfer, tätig unter den Marken Autohaus Allgäu und MedeleSchäfer, betreibt bereits zwölf Mercedes-Standorte mit rund 900 Mitarbeitenden in Schwaben und Oberbayern. Abel+Ruf ist mit 320 Beschäftigten an drei Standorten in Nordschwaben aktiv. Mit dem Standort Ulm/Neu-Ulm wird nun das Vertriebsgebiet zwischen Nord- und Südschwaben nahtlos verbunden.

Mercedes verkauft gezielt – unter klaren Bedingungen

Mercedes-Benz will bis Ende 2029 20 Niederlassungen mit rund 80 Standorten verkaufen – betroffen sind rund 8.000 Beschäftigte. Um Käufer auszuwählen, gelten dazu strenge Kriterien:

  • Anwendung des Kfz-Tarifvertrags

  • wirtschaftliche Stabilität und Investitionsbereitschaft

  • Handelsexpertise, unternehmerische Kompetenz

  • konstruktives Verhältnis zur Belegschaft

Der Betriebsrat ist in alle Verkaufsprozesse eingebunden. Für betroffene Mitarbeiter wurde eine Einmalzahlung vereinbart – im Schnitt etwa 85.000 Euro pro Person, abhängig von individuellen Faktoren. Zwar sichert Mercedes die Beschäftigung bis 2029 zu, der Betriebsrat kritisiert die strategische Entscheidung dennoch grundsätzlich.

Großes Interesse – harter Wettbewerb im Händlernetz

Das Interesse an den Verkaufsprozessen ist hoch. Neben den Standorten selbst sind vor allem die zugehörigen Vertriebsgebiete im neuen Agenturmodell entscheidend, da die Partner Fahrzeuge im Namen von Mercedes-Benz vermitteln – bei bundesweit einheitlichen Preisen.

Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG

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Chris
14 Tage zuvor

Dann gibt’s endlich schwarze Zahlen!

Max
Reply to  Chris
13 Tage zuvor

Die Niederlassungen schreiben schwarze Zahlen. Allein der Verbund Rhein-Main mit 7 Standorten macht den doppelten Umsatz der neuen Stern Gruppe

Stefan
13 Tage zuvor

Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob die Qualität der Standorte darunter leiden wird. Aktuell habe ich nur gute Erfahrungen mit dem Service der Niederlassung in meiner Nähe gemacht. Ich hoffe das bleibt so.

Tom
Reply to  Stefan
13 Tage zuvor

ich meide die NDL Neu-Ulm seit Jahren und habe auf einen lokalen kleinen Vertragshändler gewechselt. Kann ich nur empfehlen.

Konfuzius
Reply to  Tom
13 Tage zuvor

So sieht es leider aus. Die Niederlassung in NL war immer eine Katastrophe vom Service und der Kundenfreundlichkeit. Unterirdisch. Da kenne ich einige Leute im Bekanntenkreis welche diese NL meiden. Ich habe nun auch zu einem kleineren Händler gewechselt und bin dort jetzt sehr zufrieden.

Jensi
6 Tage zuvor

Hoffentlich geht es gut. Das ist vor allen den MA zu wünschen Die frisch fusionierten Händler und deren GF haben in den Stammhäusern sicher noch einiges an der eigenen Konsolidierung zu tun.
und nun eine Konzernniederlassung zu integrieren ist – auch mit Blick der aktuellen MB Performance- kein Spaziergang. Good luck!