Erste Setra Reisebusse und Mercedes-Benz Citaro mit LED Scheinwerfern

Setra S 516 HDH TopClass 500 mit LED-Scheinwerfern; OM 471 mit 375 kW/510 PS; 12,8 L 
Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Plutohimmel Metallic; Bestuhlung: 1/50; Sitzbezüge: Scott beige-silber; Vorhänge: zweifarbig perlweiß und dunkelblau Setra S 516 HDH TopClass 500 with LED headlamps; OM 471 rated at 375 kW/510 hp; displacement 12.8 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: pluto sky metallic; seating: 1/50; seat covers: Scott beige-silver; curtains: two-tone pearl white and dark blue

Mercedes-Benz rüstet optional die Premium-Reisebusse Setra Comfort Class 500 sowie TopClass 500 sowie den Stadtbus Citaro mit ersten integrierten LED Scheinwerfern aus – eine Weltpremiere am Omnibus-Markt.

Scheinwerfer-Detail: Setra S 516 HDH TopClass 500 mit LED Headlamp detail: Setra S 516 HDH TopClass 500 with LED

LED in die Scheinwerfer der Modellreihen integriert
Die Entwickler greifen für die beiden Premiummarken nicht einfach in das Regal der Lieferanten mit einfachen runden Kalotten-Scheinwerfern, die in eine Maske eingebaut werden. Vielmehr werden die LED in die Scheinwerfer der Modellreihen integriert. Das individuelle Marken- und Modellgesicht bleibt so vollständig erhalten. Auch im Dunkeln sind ein Setra und ein Mercedes-Benz weiterhin auf Anhieb zu erkennen. Die Entwickler profitieren dabei vom geschickten Baukastensystem der beiden Marken. Trotz unterschiedlicher Abdeckgläser und Scheinwerfer­gehäuse ist die dahinterliegende, von außen unsichtbare Technik der Scheinwerfer von Setra TopClass 500 und ComfortClass 500 sowie Citaro identisch und steckt im gleichen Grundgehäuse.

Nachrüstungssätze später in Vorbereitung
Äußerlich bleibt der Wechsel von Xenon auf LED fast unscheinbar, sowohl die Klarglasscheibe als auch die Leuchtengrafik bleiben unverändert. Allein der Rahmen um die Lampe selbst wird modifiziert. Außerdem kann auf das bisher bei Xenon-Scheinwerfern eingesetzte Zusatzfernlicht verzichtet werden, es wird nun durch eine dunkle Blende ersetzt.

Setra Range (von links): S 515 MD ComfortClass 500 mit H7-Scheinwerfern; OM 936 mit 260 kW/354 PS; 7,7 L Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Pistaziengrün-Metallic; Bestuhlung: 1/48; Sitzbezüge: Beige; Vorhänge: Starlet Lemon.
S 516 HDH TopClass 500 mit LED-Scheinwerfern; OM 471 mit 375 kW/510 PS; 12,8 L 
Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Plutohimmel Metallic; Bestuhlung: 1/50; Sitzbezüge: Scott beige-silber; Vorhänge: zweifarbig perlweiß und dunkelblau.
S 519 HD ComfortClass 500 mit Bi-Xenon Scheinwerfern; OM 471, 350 kW/476 PS; 12,8 L Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Fiery Vulcano Metallic; Bestuhlung: 1/65; Sitzbezüge: Prestige rot; Vorhänge: zweifarbig Melinda kiesel und Melinda rot. Setra range (from left): S 515 MD ComfortClass 500 with H7 headlamps; OM 936 rated at 260 kW/354 hp; displacement 7.7 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: pistachio green metallic; seating: 1/48; seat covers: beige; curtains: starlet lemon. S 516 HDH TopClass 500 with LED headlamps; OM 471 rated at 375 kW/510 hp; displacement 12.8 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: pluto sky metallic; seating: 1/50; seat covers: Scott beige-silver; curtains: two-tone pearl white and dark blueS 519 HD ComfortClass 500 with bi-xenon headlamps; OM 471, 350 kW/476 hp; displacement 12.8 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: fiery volcano metallic; seating: 1/65; seat covers: prestige red; curtains: two-tone melinda pebble and melinda red.


5 LEDs für Abblendlicht, 3 weitere für Fernlicht
Der Hersteller verwendet bei den neuen Lampen jeweils 5 LED für das Abblendlicht, sowie 3 weitere LEDs für das Fernlicht – jeweils mit eigenen Reflektor. Da bei Omnibussen der Motor sich im Heck befindet, müssen die LED Lampen nicht aufwendig mit Lüftern – wie bei den PKWs – gekühlt werden. Bei den LED-Rücklichtern der Setra Reisebusse TopClass 500 und ComfortClass 500 wirken einer Überhitzung sowohl eine Luftspaltisolation als auch die doppelte Schalung der Lampen entgegen.

Blick bei Nacht: S 516 HDH TopClass 500 mit LED-Scheinwerfern; OM 471 mit 375 kW/510 PS; 12,8 L Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Plutohimmel Metallic; Bestuhlung: 1/50; Sitzbezüge: Scott beige-silber; Vorhänge: zweifarbig perlweiß und dunkelblau Night-time view: S 516 HDH TopClass 500 with LED headlamps; OM 471 rated at 375 kW/510 hp; displacement 12.8 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: pluto sky metallic; seating: 1/50; seat covers: Scott beige-silver; curtains: two-tone pearl white and dark blue

Gegenüber herkömmlichen Xenon-Scheinwerfern ist die Lichtleistung bei LED-Scheinwerfern jedoch effizienter. Benötigt ein Bi-Xenon Scheinwerfer mit Steuergerät dauerhaft 42 Watt pro Scheinwerfer, liegt der LED-Lichtverbrauch des Abblendlichts bei 20 Watt pro Lampe, bei Fernlicht bei 35 Watt.

Scheinwerfer-Detail: Setra S 519 HD ComfortClass 500 mit Bi-Xenon (links); Setra S 516 HDH TopClass 500 mit LED (rechts)

Scheinwerfer-Detail: Setra S 515 MD ComfortClass 500 mit H7 (links); Setra S 516 HDH TopClass 500 mit LED (rechts) Headlamp detail: Setra S 515 MD ComfortClass 500 with H7 (left); Setra S 516 HDH TopClass 500 with LED (right)

Homogenere Lichtverteilung sorgt für angenehme Lichtfarbe
Im direkten Vergleich mit der bisherigen Xenon-Technik ist kaum ein Unterschied feststellbar, was Reichweite, Ausleuchtung und die Hell-Dunkel-Grenze betrifft. Halogen-Scheinwerfer erzielen eine maximale Reichweite von etwa 120 m, Xenon- und LED-Scheinwerfer von jeweils rund 150 m. Im Vergleich fällt die Reichweite der Scheinwerfer in Reisebussen bei gleichem Einstellwinkel aufgrund der höheren Anbringung größer aus als in Stadtbussen. Ein wesentliches Plus aufgrund der generell deutlich höheren Geschwindigkeiten. Der entscheidende Vorteil des LED-Lichts ist jedoch die homogenere Lichtverteilung sowie angenehme Lichtfarbe.

Blick bei Nacht: S 516 HDH TopClass 500 mit LED-Scheinwerfern; OM 471 mit 375 kW/510 PS; 12,8 L Hubraum; 8-Gang PowerShift-Getriebe; Lackierung: Plutohimmel Metallic; Bestuhlung: 1/50; Sitzbezüge: Scott beige-silber; Vorhänge: zweifarbig perlweiß und dunkelblau   Night-time view: S 516 HDH TopClass 500 with LED headlamps; OM 471 rated at 375 kW/510 hp; displacement 12.8 l; 8-speed PowerShift transmission; paintwork: pluto sky metallic; seating: 1/50; seat covers: Scott beige-silver; curtains: two-tone pearl white and dark blue

Während Halogenlicht mit einer Farbtemperatur von 3200 Kelvin als warm empfunden wird, erscheint Xenon-Licht mit etwa 4000 Kelvin neutralweiß und kühl. LED-Licht wirkt mit 5500 Kelvin nochmals kühler und kommt dem Tageslicht (6500 Kelvin) bereits sehr nahe. Es wird spürbar heller als Xenon- und Halogenlicht empfunden. Daraus resultiert ein wesentlicher Sicherheitsfaktor, da künstliches Licht das Auge umso weniger anstrengt, je mehr die Farbe dem Tageslicht entspricht. Positiv wirkt sich bei den LED-Scheinwerfern für Setra und Mercedes-Benz die weiche Hell-Dunkel-Grenze aus – die Reichweite erscheint subjektiv weiter, der Fahrer fährt nicht auf eine schwarze Wand zu.

von oben nach unten: Blick bei Nacht: S 516 HDH TopClass 500 mit LED-Scheinwerfern; S 519 HD ComfortClass 500 mit Bi-Xenon Scheinwerfern; S 515 MD ComfortClass 500 mit H7-Scheinwerfern from top to bottom: Night-time view: S 516 HDH TopClass 500 with LED headlamps; S 519 HD ComfortClass 500 with bi-xenon headlamps; S 515 MD ComfortClass 500 with H7 headlamps

Wirtschaftlichkeit für weniger Werkstattaufenthalt
Noch mehr Sicherheit bedeutet bei LED-Scheinwerfern gleichzeitig mehr Wirtschaftlichkeit. Rund 15 000 Stunden legt ein Omnibus in seiner gesamten Einsatzzeit mit Abblendlicht zurück. Die serienmäßig üblicher­weise verwendeten Halogen H7-Leuchten erreichen jedoch nur eine Lebensdauer von etwa 400 bis 800 Stunden. Das bedeutet: Im Laufe eines Omnibuslebens müssen pro Fahrzeugseite etwa 19 Mal die Lampen getauscht werden, was Ausfallzeiten, Kosten für 38 Leuchtmittel sowie Werkstattkosten entspricht. Hinzu kommt bei einem Lampenausfall während des Einsatzes ein Manko an Sicherheit. Xenon-Lampen halten dafür deutlich besser, meist zwischen 2.500 und 3.000 Stunden – jedoch sind diese um mehrfaches teurer, als Hologenbirnen.

Bei LED-Lampen mit dessen rund 20.000 Stunden Lebensdauer ist die Haltbarbkeit der Lampen über der üblichen Fahrzeuglebensdauer. Selbst häufiges Ein- und Ausschalten verringert die Standzeit nicht.

Mercedes-Benz CapaCity L mit LED-Scheinwerfern; OM 470 mit 315 kW/428 PS; 10,7 L Hubraum, 6-Gang-Getriebe; Lackierung: Weiß; Sitzbezüge: Rot-Grau Mercedes-Benz CapaCity L with LED headlamps; OM 470 rated at 315 kW/428 hp; displacement 10.7 l, 6-speed transmission; paintwork: white; seat covers: red-grey

Mercedes-Benz CapaCity L mit LED-Scheinwerfern; OM 470 mit 315 kW/428 PS; 10,7 L Hubraum, 6-Gang-Getriebe; Lackierung: Weiß; Sitzbezüge: Rot-Grau Mercedes-Benz CapaCity L with LED headlamps; OM 470 rated at 315 kW/428 hp; displacement 10.7 l, 6-speed transmission; paintwork: white; seat covers: red-grey

LED für Setra ComfortClass 500 und Mercedes-Benz Citaro als Alternative
Die neuen LED-Lampen stehen für Setra ComfortClass 500 und Mercedes-Benz Citaro als Sonderausstattung zur Verfügung, alternativ können Kunden jedoch weiterhin Xenon-Scheinwerfer ordern. Für die Setra TopClass 500 bleiben Xenon-Scheinwerfer zunächst wie bisher Serienstand, LED wird als Option angeboten. Darüber hinaus bereitet die Dienstleistungsmarke Omniplus für die genannten Baureihen eine Nachrüstungsmöglichkeit für Fahrzeuge mit neuester Elektronik-Architektur vor. Sie empfiehlt sich vor allem für jüngere Omnibusse. Einher geht mit der Nachrüstung auch eine Änderung der Software, denn der Gesetzgeber schreibt bei LED-Hauptscheinwerfern eine Lampen-Ausfallkontrolle im Cockpit vor.

Scheinwerfer-Detail: Mercedes-Benz CapaCity L mit LED  Headlamp detail: Mercedes-Benz CapaCity L with LED

Bilder: Daimler AG

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Susi
6 Jahre zuvor

Diese neuen Lichter blenden den Gegenverkehr total! Das Busunternehmen in meinem Landkreis hat neue Mercedes-Busse, und jedes Mal wenn ich von der Nachtschicht komme, begegne ich einem solchen Fahrzeug. Ich finde es nicht gerade verantwortungsvoll von so großen Herstellern, dass so etwas nicht ausreichend getestet und berücksichtigt wird. Als ich beim Busunternehmen angerufen habe, wurde mir erklärt, dass die Lichter elektronisch von Mercedes eingestellt wurden und nicht verändert werden können. Wird so etwas denn nur „unter Laborvoraussetzungen“ entwickelt?