Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK – der Roadster, der Maßstäbe setzte

Im April 1996 auf dem Turiner Autosalon vorgestellt und im Herbst desselben Jahres auf den Markt gebracht, feiert der Mercedes-Benz SLK bald sein 30-jähriges Jubiläum – ein Meilenstein für einen Roadster, der mit frischen Ideen, innovativer Technik und ikonischem Design die Automobilwelt aufmischte.

Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK - der Roadster, der Maßstäbe setzte

Der Name „SLK“ stand für „sportlich“, „leicht“ und „kurz“ – drei Eigenschaften, die den Charakter des kompakten Roadsters perfekt auf den Punkt brachten. Doch die Entwickler von Mercedes-Benz gingen keine Kompromisse ein: Sicherheit, Komfort, Umweltfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit standen von Anfang an im Mittelpunkt der Konzeption.

Die Geburt eines neuen Klassikers

Schon 1994, ebenfalls auf dem Turiner Autosalon, hatte Mercedes eine seriennahe Studie des SLK gezeigt. Diese puristische, aber sichere Roadster-Interpretation sorgte schnell für Begeisterung. Im Oktober desselben Jahres folgte in Paris eine weitere Studie, die ein revolutionäres Detail enthüllte: das sogenannte Vario-Dach. Dieses elektrohydraulische Stahldach machte den SLK sowohl zum wetterfesten Coupé als auch zum offenen Roadster – und das auf Knopfdruck in nur 25 Sekunden.

Technik, die begeistert

Motorisch startete der SLK in Deutschland mit zwei Varianten: dem SLK 200 mit 2,0-Liter-Saugmotor (100 kW/136 PS) und dem SLK 230 Kompressor, dessen aufgeladener 2,3-Liter-Motor 142 kW (193 PS) leistete. Der Kompressor sorgte nicht nur für mehr Leistung, sondern auch für beeindruckendes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen. Fahrleistungen wie eine Höchstgeschwindigkeit von 231 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden ließen den SLK an der Spitze seiner Klasse mitspielen.

Das innovative Vario-Dach war dabei nicht nur ein Gimmick, sondern ein ausgeklügeltes technisches Meisterwerk: eine intelligente Mechanik und präzise Hydraulik sorgten dafür, dass sich das zweiteilige Dach elegant im Kofferraum versenkte, ohne dabei das Gepäckabteil vollständig unbrauchbar zu machen.

Sicherheit auf höchstem Niveau

Im Bereich der Sicherheit setzte der SLK neue Maßstäbe. Feststehende Überrollbügel aus dickwandigem Stahlrohr, verstärkte A-Säulen und eine neu entwickelte Ellipsoid-Stirnwand schützten die Insassen wirkungsvoll bei Unfällen. Zwei Airbags serienmäßig, optionale Seitenairbags und ein innovatives System zur Kindersitzerkennung im Beifahrersitz unterstrichen den Anspruch, in puncto Sicherheit keine Abstriche zu machen.

Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK - der Roadster, der Maßstäbe setzte

Leichtbau und Alltagstauglichkeit

Das Thema Leichtbau war ein weiterer Schwerpunkt: Magnesium-Druckguss-Komponenten, wie etwa die Abdeckung hinter den Überrollbügeln oder die Trennwand zwischen Kofferraum und Tank, halfen, das Fahrzeuggewicht auf nur etwa 1270 Kilogramm zu begrenzen. Auch beim Kraftstoffverbrauch zeigte sich der SLK vorbildlich: Je nach Motorisierung lag der Durchschnittsverbrauch zwischen 8,5 und 9,1 Litern auf 100 Kilometer (NEFZ).

Eine clevere Neuerung war auch der Verzicht auf ein klassisches Ersatzrad zugunsten des Reifendichtmittels TIREFIT. Das sparte Platz und ermöglichte ein großzügiges Kofferraumvolumen von 348 Litern – ein Spitzenwert unter den kompakten Roadstern seiner Zeit.

Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK - der Roadster, der Maßstäbe setzte

Stilvoll und sportlich

Auch optisch setzte der SLK Akzente: Die zweifarbige Gestaltung des Interieurs, Edelstahl-Akzente an Pedalen und Einstiegsleisten sowie nostalgische Rundinstrumente mit elfenbeinfarbenen Zifferblättern verliehen dem Innenraum einen sportlich-jugendlichen, gleichzeitig stilvollen Charakter. Wer noch mehr Sportlichkeit wünschte, konnte das AMG-Stylingpaket wählen, das den SLK mit Schürzen, Seitenschwellern und speziellen Leichtmetallrädern dynamischer auftreten ließ. Besonderes Augenmerk legten die Ingenieure auf den offenen Fahrkomfort: Ein serienmäßiges Windschott aus Textilgewebe verringerte die Zugluft im Innenraum deutlich und sorgte so selbst bei hohem Tempo für angenehme Bedingungen.

 

Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK - der Roadster, der Maßstäbe setzte

Ein echter Erfolgstyp

Produziert wurde der SLK im Mercedes-Benz Werk Bremen, wo aufgrund der hohen Nachfrage damals eigens 600 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Der enorme Erfolg des SLK spiegelte sich nicht nur in langen Lieferzeiten, sondern auch in seiner anhaltenden Beliebtheit auf dem Markt wider. Der interne Baureihencode „R 170“ steht heute für einen Meilenstein der Roadster-Geschichte.

Bald 30-jährig: Mercedes-Benz SLK - der Roadster, der Maßstäbe setzte - Baureihe R170

Drei Jahrzehnte nach seiner Premiere ist der erste Mercedes-Benz SLK ein faszinierendes Stück Automobilgeschichte. Er vereinte sportliches Fahrvergnügen, wegweisende Technik und den Komfort eines Alltagsfahrzeugs auf einmalige Weise – ein Konzept, das bis heute begeistert und ihn zu einem begehrten Youngtimer macht.

Bilder: Mercedes-Benz Group AG

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Michael K.
13 Tage zuvor

Heute in den Medien:

Gewinneinbruch bei Mercedes um 43% !

Ob es daran liegt dass der umstrittene CEO politisch immer wieder mit den Linkssozialisten liebäugelt? Viele Kunden scheinen sich zu distanzieren.

Pano
Reply to  Michael K.
12 Tage zuvor

Heute ist Feiertag, da gibt’s keine Medien 🙂
Grüße
Pano

Ralf
Reply to  Michael K.
12 Tage zuvor

Ja, andere schaffen 71 % Einbruch!

Ob es daran liegt… 😉

Ralf Günter
Reply to  Ralf
12 Tage zuvor

Das ist eine gespiegelte 17

Helge
Reply to  Michael K.
12 Tage zuvor

Ich würde eher sagen, daß liegt an einer verfehlten Modellpolitik (Citan, T-Klasse, X-Klasse, GLB usw.) und das man sich zu sehr auf China konzentriert hat bzw. dort auch die falschen Fahrzeuge angeboten hat.

npl
Reply to  Helge
11 Tage zuvor

GLB?? XD

Snoubort
13 Tage zuvor

Hach

Hightechsilber
12 Tage zuvor

Hach, und das ging einfach so, ohne Sportwagenplattform, ohne China, einfach für Europa und ein paar weitere Länder vom Rest der Welt, und mit der vollen Palette designo… 😉

Thomasi
12 Tage zuvor

Das Auto hat damals wenigstens Emotionen verursacht 🙂 und der schöne Klang des Kompressors, ein Gedicht !
Wenn ich mir heute den neuen CLA anschaue kriege ich Brechreiz.

Marco
12 Tage zuvor

Das Klima unter der Belegschaft wird rauer angesichts der neuen schlechten Zahlen… das wird noch spannend.

Pano
Reply to  Marco
12 Tage zuvor

Echt? Was hört man denn so aus der Belegschaft?
Grüße
Pano

Helge
12 Tage zuvor

Ich fand den Roadster damals schon schick, vorallem in linaritblau. Und ein Traum natürlich als 320er. Ein Nachteil dieses Autos war, daß sich der Lack beim Interieur ablöste.
Und es war (wie der Nachfolger) einer der wenigen Mercedes, welcher eine Handbremse (und keine Fussfeststellbremse hatte.

Tommy
Reply to  Helge
12 Tage zuvor

Ich habe im Juli 1998 einen SLK 230 Kompressor für meine Schwester gekauft, den hat sie heute noch und er wird jeden Sommer gefahren. In Rot mit schwarzen Ledersitzen, sieht auch heute noch toll aus. Vom ablösenden Lack im Interieur habe ich noch nichts bemerkt.

Lumia
Reply to  Tommy
12 Tage zuvor

Es gibt glaube keinen SLK wo der Softlack im Innenraum noch in Ordnung ist oder zumindest nicht klebrig ist. Fahre selbst einen 99er 230er der immer in der Garage steht.

Langstrecke
Reply to  Helge
11 Tage zuvor

Der größte Nachteil des R170 war für mich eindeutig die Lenkung. Mercedes hatte hier noch die Kugelumlauflenkung aus dem W202 übernommen – schwammig, unpräzise und besonders um die Mittellage enttäuschend. Das passte so gar nicht zu einem ansonsten fortschrittlichen und optisch zeitlosen Fahrzeugkonzept wie dem SLK.

Ich erinnere mich noch gut: Ich hatte am Erstverkaufstag im Frühjahr 1996 verbindlich bestellt – damals kamen die Verkäufer sogar noch persönlich ins Büro, um Verträge abzuschließen. Der ursprünglich avisierte Liefertermin war Herbst ’96, doch mit der Zeit rückte er immer weiter nach hinten, bis schließlich von Anfang ’98 die Rede war. Offenbar hatten wichtigere Kunden auch noch ihre Bestellung platziert.

Am Ende habe ich den Vertrag verkauft und mir stattdessen einen Porsche Boxster bestellt – eine Entscheidung, die ich aus fahrdynamischer Sicht nie bereut habe. Der fuhr sich um Klassen sportlicher und passte deutlich besser zu meinen Erwartungen an ein echtes Roadster-Erlebnis.

Alex
Reply to  Langstrecke
11 Tage zuvor

Ich hab’s genau andersrum gemacht und auch noch nie bereut. SLK230 Kompressor hatte deutlich mehr Durchzug als damals der erste Boxster mit dem 2,5l Boxer. Der SLK hat mich damals mehr abgeholt als der Boxster.

Didi Reldnips
11 Tage zuvor

Ich erinnere mich noch genau: Am 14. Sept. 1996 wurde der SLK in meinem Autohaus vorgestellt.
Bei mir war es „Liebe auf den ersten Blick“ Noch am gleichen Tag habe ich eine Bestellung unterschrieben, damals für einen 200er. Wegen der langen Lieferzeit (mehr als 12 Monate) und familiären Veränderungen habe ich den Vertrag dann verkauft, übrigens ohne Probleme. Erst 15 Jahre später konnte ich dann einen sehr gut erhaltenen 230er Kompr. gebraucht erstehen, den ich heute noch fahre. Der ist noch ein „echter Mercedes“.

Michael Galetz
3 Tage zuvor

Ich erinnere mich sehr gut. 1996 bin ich vom Ersatzteilverkauf in den Fahrzeugverkauf gewechselt. Positionen für ein SLK zu bekommen war eine Herausforderung. Wir Verkäufer haben uns um Lieferzeiten für unsere Kunden fast geprügelt. Nein Spaß. Aber es war schon was. Ich hatte selbst einen SLK 230 später, als ich nicht mehr bei Mercedes gearbeitet habe, sogar einen SLK 32 AMG. Ärger mich heute noch, den verkauft zu haben. Seit vielen Jahren ist allerdings ein SLK 55 in unserem Besitz. Auch bereits 20 Jahre jung und im Sommer im täglichen Gebrauch. SLK schon coole Autos.

Grüße
Michael