Daimler AG äußert sich zu Leiharbeiter-Vorwürfen

An den Fließbändern der Daimler AG arbeiten – nach Bericht der ARD – Leiharbeiter, deren Lohn vom Staat aufgestockt werden muss. Dazu hat sich der Konzern nun erstmals geäußert.

Zu den aktuellen Berichten zu Leiharbeitern bei der Daimler AG, welches gestern auf ARD gesendet worden ist, hat sich nun ein Sprecher des Konzerns erstmals geäußert. Dazu wurde folgende Pressemitteilung dafür veröffentlicht:

Die Daimler AG widerspricht den Darstellungen der ARD-Sendung vom Montagabend um 20.15 Uhr. Das Unternehmen hat die Sachverhalte umgehend und sorgfältig geprüft. Dazu wurde u.a. auch die Arbeitsplatz-Situation vor Ort genau analysiert und mit den Beteiligten gesprochen. Nach derzeitigem Stand stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:

Daimler beauftragt Dienstleistungen und Arbeitsumfänge, die nicht im Mittelpunkt der eigenen Wertschöpfungskette stehen, über Werkverträge. Beispiele hierfür sind Logistikdienstleistungen, Gebäudereinigungen oder Malerarbeiten. Selbstverständlich müssen die Tätigkeiten von Daimler Mitarbeitern und die Tätigkeiten der Mitarbeiter von Drittfirmen den arbeitsrechtlichen Vorgaben entsprechend voneinander abgegrenzt sein.

Entgegen der Darstellungen im Fernsehbericht vom Montagabend wurde der Reporter nicht durch Führungskräfte oder Mitarbeiter der Daimler AG in seine Arbeitsaufgabe eingewiesen. Die Einweisung in den Prozess und seine konkrete Tätigkeit sowie die Sicherheitsunterweisung wurden von dessen Dienstleister Preymesser vorgenommen. Die Firma Preymesser hat sich dies entsprechend vom Arbeitnehmer / Reporter vor Arbeitsbeginn schriftlich bestätigen lassen. Auch hat der Reporter nicht die gleichen Tätigkeiten wie die Mitarbeiter der Daimler AG ausgeführt. Die Mitarbeiter in dem betroffenen Bereich sind Facharbeiter, haben eine entsprechende Ausbildung und führen eine qualifizierte Facharbeitertätigkeit aus (wie z.B. Maschinenbedienung oder Qualitäts-Management).

Der Reporter hat keine Weisungen zur Erfüllung seiner Logistikdienstleistungen von den Führungskräften oder Mitarbeitern erhalten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Reporter durch gezieltes Ansprechen und Fragen der Mitarbeiter Hinweise zu seiner Tätigkeit erhalten hat. Der Reporter wurde damit nicht in die Arbeitsorganisation eingegliedert.

Darüber hinaus stand dem Reporter für seine Tätigkeit auch ein Hebewerkzeug zur Verfügung, welches er entgegen seiner Arbeitsanweisung jedoch nicht verwendet hat.

„Die Einhaltung sämtlicher arbeitsrechtlicher Vorgaben zur Abgrenzung der Tätigkeiten von Drittfirmen genießt bei Daimler höchste Aufmerksamkeit. Wir bekennen uns ohne Wenn und Aber zu den geltenden Regelungen in Bezug auf Werkverträge und den Einsatz von Fremdarbeitskräften. Verstöße sind für uns nicht akzeptabel. Wir würden diese auch umgehend abstellen“, erklärte Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Daimler AG.

„Wir wissen um die Bedeutung dieses Themas und sensibilisieren unsere Mitarbeiter daher schon seit längerem durch intensive Schulungs- und Trainings-Maßnahmen im betrieblichen Alltag, damit sie alle arbeitsrechtlichen Belange kennen und berücksichtigen. In Deutschland haben 9.200 Führungskräfte an verpflichtenden Schulungen teilgenommen. Die Einhaltung der Regelungen vor Ort wird regelmäßig überprüft“, so Porth weiter.

Kontinuierliche Schulungen und Stichproben
Daimler hat in den letzten Jahren ein dauerhaftes und intensives Schulungsprogramm zum Einsatz von Fremdarbeitskräften etabliert. Konkret gibt es eine verpflichtende, zweistündige Präsenzschulung für alle Führungskräfte in Deutschland. Hieran haben 9.200 Mitarbeiter aller Führungsebenen teilgenommen. In der PKW- Produktion wurden nachweislich 100% aller Führungskräfte gecoacht. Darüber hinaus finden regelmäßig verpflichtend Online- Schulungen statt, ebenfalls mit 100% Teilnahmequote. Außerdem gibt es für alle Führungskräfte Checklisten zu Implementierung von Werkvertragsarbeiten nach den geltenden Regelungen.

Die Einhaltung der Vorgaben im betrieblichen Alltag wird durch Stichproben und Begehungen regelmäßig überprüft. Dieses Audit- Konzept ist in der gesamten Produktion flächendeckend und verpflichtend eingeführt.

Daimler hält die Vorgehensweise der SWR-Redakteure für überaus fragwürdig. Sie entspricht auch in keiner Art und Weise dem fairen und professionellen Umgang zwischen SWR und Daimler, der in der Vergangenheit zwischen beiden Organisationen praktiziert wurde. Die Journalisten haben zu keinem Zeitpunkt mit offenen Karten gespielt und dem Unternehmen gegenüber unvollständige bzw. ausweichende Angaben über die Hintergründe ihrer Arbeiten gemacht. Die offiziellen Stellungnahmen des Unternehmens wurden unter dem Vorwand angefordert, man arbeite an einem branchenübergreifenden, generellen Beitrag über diverse Branchen, vom Schlachthof bis zur Fahrzeug-Industrie. Diese sei nur ein Aspekt und Daimler darin nur eine Facette der Recherche. Die Interview-Partner wurden angefragt, ohne über die tatsächlichen Hintergründe zu informieren. Besonders frappierend: die angeblichen Telefonate des Reporters Jürgen Rose mit der Daimler-Pressestelle hat es nie gegeben, die Darstellung in dem Film ist fingiert. Dem Unternehmen wurde zu keinem Zeitpunkt die Chance gegeben, auf die konkreten Vorwürfe, die in dem Film gemacht werden, zu reagieren.

Bild: Daimler AG

46 Kommentare
Älteste
Neueste Meist bewertet
Inline Feedbacks
Betrachte alle Kommentare:
Jörg Maschke
11 Jahre zuvor

Ich hoffe, daß die DaimlerAG sich diesem Thema mit der gleichen Hingabe wie der Qualitätsverbesserung annimmt und Daimler-würdige Arbeitsbedingungen schafft.

Hr.Schmidt
11 Jahre zuvor

@ Jörg Maschke, dieser Kommentar war so überflüssig wie die Effekthascherei eines SWR. Er suggeriert unwürdige Bedingungen. Ein bekannter POP- Sänger hat vor kurzem auf seiner Homepage die Mailadresse der Journalistin veröffentlicht, die Unwarheiten verbreitet hatte und die aufgeregten Anrufer und Blogger gebeten dort doch gleich ihren Unmaut hizusenden. Ein ungewöhnlicher Weg aber wirkungsvoll, vieleicht wird jetzt der eine oder andere „Leiharbeizter“ Frust abbauen wollen, bei Preymesser kann ich es mir gerade bildlich vorstellen.

Jörg Maschke
11 Jahre zuvor

@ Hr.Schmidt (toll, wenn sich Meinungsäußerer nicht wirklich zu erkennen geben) ich wollte gar nichts suggerieren sondern nur meine Hoffnung darstellen, daß man nach riesigen Investitionen in die Qualität sich dem Thema Arbeitsbedingeungen ebenso widmen möge.

Bpower
11 Jahre zuvor

So sehr ich diese Marke auch liebe, doch diese Antwort ist lediglich ein kleines Presseschreiben, indem man gar nicht versucht sich für die Missstände zu entschuldigen. Indes hängt man sich an Fehlern des Reporters auf, die vielleicht sogar passiert sind, jedoch überhaupt nicht den Knackpunkt treffen. Ich weiß aus sicheren Quellen, dass viel mit Leiharbeit gearbeitet wird. Mittlerweile wird das auch zu teuer und so sucht man Ausweichmöglichkeiten. Das selbst der Betriebsrat dies „nicht weiß“, zeigt wie sehr sich dieser seinem Arbeitgeber zuwendet und wie viel Angst dort mitspielt die Wahrheit zu äußern. Nahezu jeder Mitarbeiter weiß um die Leiharbeiter, die allerdings häufig freiwillig aufgestockt wurden. Aber so zu tun als ob man nicht wisse, dass dort zu wenig gezahlt wird, ist einfach nur schwach.

Hoffentlich ändert sich dahingehend bald etwas, wenngleich ich das nicht glaube.

MfG

Duderich
11 Jahre zuvor

„Daimler beauftragt Dienstleistungen und Arbeitsumfänge, die nicht im Mittelpunkt der eigenen Wertschöpfungskette stehen,“

„Darüber hinaus stand dem Reporter für seine Tätigkeit auch ein Hebewerkzeug zur Verfügung, welches er entgegen seiner Arbeitsanweisung jedoch nicht verwendet hat.“

Wofür war das Hebewerkzeug nochmal? Zylinderköpfe? Und das hat dann nichts mit der Wertschöpfungskette zu tun?

Will der Herr Jordan hier irgendwen für dumm verkaufen?

Duderich
11 Jahre zuvor

Tschuldigung, war ein Versehen. Habe Sie für den Verfasser des Textes gehalten.

Philipp
11 Jahre zuvor

Mal unabhängig davon, ob die erhobenen Vorwürfe zutreffend sind, oder nicht: Ist es wirklich notwendig, dass bei der Produktion von Luxus-PKW, deren Preis für die anvisierte Käuferschicht eine untergeordnete Rolle spielen dürfte, mit derartigen arbeitsrechtlichen Taschenspielertricks (Auslegung, wer nun wen angelernt hat, ob nicht vllt. der Arbeitnehmer zuerst gefragt haben könnte, bevor er proaktiv angewiesen wurde usw.) noch ein paar Euro eingespart werden müssen?

Auch ihren Aktionären wäre langfristig eine nachhaltig beliebte Marke ohne den leicht schimmernden Makel des Lohndumping wohl lieber, als hier und da ein paar Cent mehr Dividende pro Aktie…

mehrzehdes
11 Jahre zuvor

ich habe den film und die diskussion gesehen. tendenziös, dazu ein miserabel vorbereiteter moderator und ebenso schlecht gebriefte diskussionsteilnehmer.

für mich ist die kernfrage, warum nicht so einfache tätigkeiten ohne jegliche sprachanforderung, ohne jegliche ausbildungsanforderung, die keine echte anlernphase benötigen nicht auch einfach bezahlt werden dürfen? 8,17€/std bei 35std woche halte ich für fürstlich unter diesen umständen.

und, ja, davon kann man sehr wohl leben. wenn man das nicht will oder kann, könnte man in der massenhaft vorhandenen freien zeit an seinen qualifikationen arbeiten oder einen zweiten job ausüben. wenn daimler für das verpacken von zylinderköpfen stammmitarbeitern (der mitarbeiterin im film) 3300€ plus weihnachtsgeld, urlaubsgeld und prämie zahlt, summiert sich das zu einem echten stundenlohn von über 25€ plus arbeitgeberanteil. das ist ein schlag ins gesicht selbst vieler akademiker, die in einer fast 50std-woche nicht die entsprechenden 5000€/monat dieser mit hilfsarbeiten beschäftigten dame erreichen. diese überbezahlung möchte ich nicht mitzahlen, wenn ich einen mercedes bestelle. das ist irrsinn!

lösung für daimler kann nur sein, nur noch notwendigste tätigkeiten im inland zu machen und alles andere ins ausland zu geben. die zylinderköpfe für china aus der reportage muß man nicht in baden-württemberg verpacken, wenn sie in china gegossen werden. das wird sicher auch mittelfristig so gemacht. kurzfristig kann man die halle baulich segmentieren und ein zutrittskonzept installieren. dann würden die zylinderköpfe für china in einem teil der halle, wo nur die spediteursfirma arbeitet, durch eine schleuse ankommen und verpackt werden – und zwar zum speditionstarif von speditionsmitarbeitern. dann braucht man keine werkverträge.

achso: dieses statement der pr-abteilung zeigt, wie verkrustet man im mutterhaus ist. es ist unglaubwürdig, bürokratisch, rechthaberisch und – peinlich. aufwachen! das 21. jahrhundert ist da!

OMG
11 Jahre zuvor

Mit unseren Steuern macht der Herr Zetsche Milliarden.
Setzen „6“!!

elias
11 Jahre zuvor

@mehrzehdes: auch wenn man sich mit der Meinung grundsätzlich unbeliebt macht – ich kann das Argument nur unterschreiben. Wie das Mitbestimmungskartell in diesem Land es geschafft hat solche Gehälter für unqualifizierte Tätigkeiten zu etablieren ist ein Skandal. Der noch größere ist, dass die gleichen Arbeitnehmervertreter zum Schutz eben dieser Verhältnisse das Lohndumping auf der anderen Seite billigend in Kauf nehmen.

rf
11 Jahre zuvor

Zitat mehrzedes
„8,17€/std bei 35std woche halte ich für fürstlich unter diesen umständen.

und, ja, davon kann man sehr wohl leben. wenn man das nicht will oder kann, könnte man in der massenhaft vorhandenen freien zeit an seinen qualifikationen arbeiten oder einen zweiten job ausüben“

sorry, aber wie unendlich dumm muß man sein, eine solche meinung nicht nur zu haben, sondern auch noch zu veröffentlichen. das ist ja dummheit mit anlauf.

daimler arbeitet seit jahren mehr und mehr mit leiharbeitern, oft in grau, noch öfters in roten zonen, wenn sie dann ertappt werden, reimt man sich schnell eine entschuldigung zusammen. macht nix, man hat ja jahrelang gut verdient.

endlich hat das jemand aufgedeckt und hoffentlich schlägt das richtig, richtig große wellen. die stuttgarter nachrichten haben dies bereits 2010 angemerkt (sehr ähnlicher sachverhalt) das wurde leider bundesweit nicht so sehr wahrgenommen.
mit der ausstrahlung in der ARD stellt sich dies nun erfreulicherweise anders dar.

aber – das passt ins bild.
crashergebnisse citan
laienhafte formel 1 darbietung
jetzt das problem der leiharbeiter zu hungerlöhnen – bin gespannt was als nächstes kommt.

herrn zetsche wird das nicht interessieren. bei rund 40 mio € pensionsbeteiligungen sieht man da schon mal drüber weg…

Chris
11 Jahre zuvor

„Kameras (..) eingeschmuggelt in die (..) Werkshallen von Mercedes-Benz“ – das reicht mir schon in dem Video!
Nach den einigen Unwahrheiten bei der Amazon-Doku nun also Daimler. Super ARD!

Mal ehrlich, ein Stundenlohn von 30 Euro um ein Metallteil in eine Tüte und dann in eine Kiste zu stecken oder zu stapeln? Vielleicht sollten sich einige mal Gedanken machen wie lange Unternehmen noch gewillt sind in Deutschland zu produzieren!

flo_1703
11 Jahre zuvor

Das der Kollege mit 8.19 wenig verdient ist fact – aber wahrscheinlich wurde die Tätigkeit (Zylinderköpfe verpacken und versenden) von Daimler ausgeschrieben und die Spedition Preymesser hat diese Ausschreibung gewonnen – was geht das aber Daimler an wer und wie das gemacht wird. Da könnte auch ein Roboter stehen und das ganze erledigen. Da müsste sich ja jeder Häuslebauer rechtfertigen was für Mitarbeiter ein beauftragter Handwerker zu einem sendet und was diese verdienen?

Den Pressetext finde ich aber etwas unglücklich – welcher Umgang wurde zwischen Daimler und Swr praktiziert? Das klingt schon etwas dubios. Das machen andere Marketingabteilungen einfach besser! Siehe die Reaktion des Ikea Chefs auf seine NS Vergangenheit damals in allen deutschen Tageszeitungen. Nach vorne gehen und die Karten offen auf den Tisch.

Christian W.
11 Jahre zuvor

Das ist natürlich kein Daimler-spezifisches Problem. Mittlerweile werden branchenübergreifend Werkverträge auf diese Art vergeben (z.B. Regalauffüller bei Rewe etc.)
Die Unternehmen nutzen jede noch so kleine Lücke, um die Kosten zu drücken. Erst waren es die Leiharbeiter, jetzt die Werkverträge. Werden diese Lücken von der Politik gestopft, wird es alsbald neue Varianten geben, es bleibt daher ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel.
Es ist rechtlich auch nur plausibel, dass die Unternehmen, die hier gemachten Vorwürfen zurückweisen. Schliesslich drohen ihnen dadurch weitgehende arbeitsrechtliche, steuerrechtliche und sozialrechtliche Konsequenzen.
Daimler ist jetzt der Buhmann, Werkverträge in dieser Ausgestaltung finden sich bei jedem grösseren Automobilhersteller und darüber hinaus.
Daimler hat vor 125 Jahren das Automobil erfunden, die Perversion der Werkverträge jedoch nicht.

Maxi
11 Jahre zuvor

Diese Veröffentlichung kurz vor der S-Klasse Premiere. Ein Schelm wer Böses denkt…

Achim
11 Jahre zuvor

Uns wurde folgendes erzählt. Daimler hat den Leiharbeitsanteil auf 8 % gedeckelt, aber AG-weit. D.h.: Hat Si-Fi 10%, haben andere Werke weniger. Gezahlt bekommen die Leiharbeiter das, was auch die AG-Mitarbeiter bekommen! Allerdings keine Sonderzahlungen wie die Ergebnisbeteiligung, finde ich aber auch logisch und korrekt. Und in gewisser Weise hat „mehrzedes“ Recht: Manche Tätigkeit, weiß Gott nicht alle (!), könnte auch ein Schimpanse (bewußt provokativ formuliert!) erledigen. Solche Arbeiten mit 20€ die Stunde zu bezahlen fände ich ungerecht gegenüber jenen Branchen wie z. B. Frisöre, die echte Facharbeiter sind, z. T. 50h die Woche arbeiten und zum Sozialamt laufen müssen damit sie leben können. Und wer definiert „leben können“? Ein hoher Prozentsatz lebt weit über seine Verhältnisse, das ist wohl Fakt. Richtig wäre, alle verdienen soviel Geld, dass man davon gut leben kann, über alle Branchen gesehen. Und doch gäbe es immer welche die damit unzufrieden wären und trotzdem nicht klar kommen!

robby
11 Jahre zuvor

als ich diese antwort gelesen hab musste ich erstmal laut lachen. ich war selber 1,5 jahre lang für die blauweisse automobilfirma als leiharbeiter tätig und JA, es ist lohnsklaverei man bekommt für genau die selbe arbeit weniger geld als ein stammmitarbeiter, das ist FAKT, auch wenn ein leiharbeiter die unterste Lohngrupppe eines Neulings erhält, so behält man die immer bei (egal wieviele jahre man da schon ist) und erhält kein urlaubs- und weihnachtsgeld sowie keine gewinnbeteilligung, was das jahresbrutto um einiges schmälert. und was die da schreiben vonwegen „Maschinenbedienung oder Qualitäts-Management“ rechtfertigt die höhere bezahlung? soll das nen witz sein? nen „hoch, runter und freigabe“- knopf kann jeder affe betätigen, und um nen kratzer im lack ausfindig zu machen benötigt man ebenfalls keinen facharbeiterbrief. es ist nicht so dass ich den stammbeschäftigten ihr geld nicht gönne, aber für die gleiche leistung sollte es auch für die kollegen aus der zeitarbeit dasselbe geld geben! punkt.

Dominic
11 Jahre zuvor

Weiß jemand wieso es diese Leih/Zeitarbeiter gibt?
– Damit kann man besser auf Schwankungen der Auslastungen im Werk reagieren und diese Arbeiter zuhause lassen.
Dass kann man mit der Stammbelegschaft nicht.

Ist doch klar, dass man diese Möglichkeiten braucht und auch ausschöpft!

Wünscht sich nicht jeder für gleiche Arbeit gleiches Geld?

Ich bin etwas über die 9.200 Führungskräfte überrascht.

Bpower
11 Jahre zuvor

Interessant ist immer wie den Arbeitern nichts gegönnt wird. Ohne persönlich zu werden, spielt da auch viel Neid mit. Ich bin selber Akademiker (allerdings nicht in der Automobilbranche) und sehe das etwas differenzierter. Meiner Meinung nach ist der Lohn der Stammarbeiter vollkommen angemessen, wer schonmal jahrelang Schichtarbeit (teils Dauernacht) gemacht hat und in früheren Zeiten hart körperlich für die Firma gearbeitet hat, soll auch ausreichend und gut bezahlt werden. Deshalb bin ich dafür das die Löhne der Leiharbeiter mit der Zeit ebenfalls angeglichen werden. Dazu bekommt der Leiharbeiter aber keine Zeit, weil er nach zwei Jahren gekündigt wird (sonst müsste man ihn Anstellen). Man brauche ihn nicht. Nach einem weiteren Jahr wird dann seitens der Leihfirma angerufen: Wir bräuchten sie wieder, kommen sie? Dann arbeitet man nochmal ein Jahr und fliegt dann für immer. Wir reden hier von einem Riesenkonzern mit Prestigemarke Mercedes-Benz, ist der Mensch wirklich nur noch eine Zahl?

Früher hat man noch alle Werkzeuge selber gefertigt, da war die Qualität deutlich besser, die Toiletten und Kantinen wurden selber geführt und waren sauber und angenehm. Je mehr Billig- und Leihfirmen in den Werken arbeiten, desto schlechter wird das Betriebsklima und die Fahrzeugqualität. Das hat man in den letzten Jahren deutlich zu spüren bekommen.

Für alle die übrigens über den Arbeiterlohn stänkern: Warum stuft man die Ingenieurslöhne nicht eigentlich auf das Leihingenieurniveau ab? Ist es dort etwa gerechter? Und rechtfertigt ein in den 70ern abgeschlossenes Studium, mit oft fragwürdigen Abschlussarbeiten (Plagiate, die man früher nicht prüfen konnte)dann den Stammingenieurslohn?

MfG

B(ananen Repuplik)RD Flüchtiger
11 Jahre zuvor

hab meiner Einkomensteuererklärung einen Brief an’s Finanzamt zugefügt.
Ein Auszug hier: Betrifft: „Hart, dennoch Fair“ Sendung! : „…wie mir seit soeben bekannt, wurde die gegenüber mir erhobene Einkommensteuer, der Jahre 2010/+11 in Höhe von 211.843,12 euro, durch die deutsche Bundesregierung zweckentfremdet, ja selbst missbraucht um die in Deutschland ansässige „Daimler AG“ zu subventionieren. Da dieser „Zustand“ eindeutig Fakt, d.h. seit langem Praxis, ergo geduldet und ich bis zum heutigen Tag, diesbezüglich seitens der deutschen Staatsanwaltschaft keinerlei ’statements‘ wahrgenomen, werde ich fortan diesen Machenschaften den Namen ‚Betrug’zuschreiben, d.h. u.a. diese, selbst durch Behörden geduldeten Machenschaften bündeln und in Brüssel der dafür zuständigen Instanz einreichen, den Status de Betruges anzeigen.
…desweiteren gehe ich davon aus, die deutschen Behörden, incl. Staatsanwaltschaft, sich diesbezüglich weiterhin uneinsichtig zeigen werden, keinerlei Untersuchungen bei, noch gegenüber der „DaimlerAG“statt finden werden, komme ich zu volgendem gütlichem Entschluss/Angebot von meiner Seite:
Ihr, ja Ihr liebe und glanzvolle Politiker, Ihr die Ihr auf jedem Event zusammen mit Euren teuren Freunden aus der Industrie, zusammen am selben Buffet steht und die durch den Steuerzahler gefinanzierten „Häpp’chen“ geniesst, Ihr kündigt den ‚Klüngel‘ diese „“Freundschaften““, werdet wieder ehrlich gegenüber den kleinen Beiträgen, d.h. des Volkes, der Bürger, oder…
ja oder Ihr nennt mir den Liefertermin meiner längst gesubventionierten „Nobel(?)Karosse“, Type…, Farbe…., Extras:……., welche ich vor dem 15.Juni 2013 vor meiner Tür stehend erwarte, anders bleibt es bei einer Anzeige in Brüssel……“!
…freundlichst…
blablabla….
007

Felix
11 Jahre zuvor

Na ja, bei den Ingenieuren ist das dann schon fairer, die verdienen teilweise sogar mehr als die direkt angestellten, dafür aber mit weniger Sicherheit…

Was man eben auch bedenken muss: Daimler zahlt ja nicht die 8,19€ sondern deutlich mehr, ein Arbeiter mit Werkvertrag kommt den Daimler nicht zwingend günstiger, evtl. sogar teurer als ein eigener Mitarbeiter aber dafür erkauft man sich Flexibilität… Immerhin verdienen an dem Werkvertragler noch zwei andere Firmen mit und die werden pro h auch nochmal locker 3-4€ abgreifen.

Das Problem ist ja eig
1. nutzt der Daimler gesetzliche Regeln aus, d.h. eigentlich muss hier die Politik nachbessern!!!
2. hat der Daimler sich extrem unvorteilhaft oder naiv verhalten indem sie so etwas zugelassen haben und die Werkvertragler nicht in einem separaten Bereich haben arbeiten lassen und somit nicht ganz dem Gesetzt entsprechen
3.ist es moralisch vllt tatsächlich fragwürdig das Arbeitsrecht so auszunutzen, aber das ist dann Unternehmenspolitik vs. Shareholder Value…

Niko
11 Jahre zuvor

Nach dieser Rerortage ist Schluss mit meiner Überzeugung „Pro-Daimler“! Wenn ich Daimler Produkte kaufe – fördere ich diese Art des Umgangs mit den Mitarbeitern! Mein nächstes Auto wird auf keinen Fall wieder ein Daimler sein!
Grüße aus Mannheim

@Niko
11 Jahre zuvor

@Niko: Ohne das es die Geschäftspraktiken rechtfertigt: Welcher Automobilhersteller oder welches Unternehmen nutzt keine Leiharbeitnehmer bzw. beschäftigt ausschließlich Menschen zu „fairen“ Löhnen? So gesehen können Sie nicht, aber auch gar nichts mehr konsumieren.
Ausserdem sind 8,19 Euro wenig, aber für eine Hilfstätigkeit im Vergleich in der BRD sogar überdurchschnittlich.
Die DAG beschäftigt im Vergleich eine geringe Quote von Leih-Aks. Warum wurde statt eines objektiven Branchenvergleiches lediglich Daimler an den Pranger gestellt? Das ist hart, aber unfair!

Wagner
11 Jahre zuvor

Hier wird nicht sauber zwischen Dienstleistern und Leiharbeitern unterschieden. Für Leiharbeiter gibt es faire Betriebsvereinbarungen.
Ich arbeite seit vielen Jahren bei MB. Ich kenne keine unwürdigen Arbeitsplätze.
Leiharbeiter waren übrigens bis 2012 teilweise von einer Leiharbeitsfirma des VW-Konzerns.

christian
11 Jahre zuvor

Geschichte wiederholt sich immer wieder;
In Rom waren es die Sklaven
In der Zeit des Nazi-Regimes die Zwangsarbeiter
Inder DDR der Honni,der holte die Vietnamesen
Heute werden Arbeiter versklavt aufgrund der Meinung im Mangaement,der Staat zahlt die Deutschen wo wir versklaven schon auf
Der Kreis schliesst sich,Wie im alten Rom.

christian
11 Jahre zuvor

Wenn ich einen Mercedes über die Aktion von Warsteiner gewinnen würde,wir haben noch 4 Flaschen von einem Grillfest;
Würde ich den Stern,den Spiegel,die Bild und Focus Kontaktieren und einem Volk spenden wo Sklaven noch freigekauft werden können.Ich will nichts mehr mit Daimler zu tun haben.Zwangsarbeit ist vorbei,wir leben im Jahr 2000.

christian
11 Jahre zuvor

Was müsste bei Mercedes passieren,dass 5000 Nichtsnutze entlassen werden?Nicht unten,oben.Die Arche Noah müsste voll Ferraris sein.Dann klappt es.

christian
11 Jahre zuvor

Vielleicht,die Hoffnung stirbt zuletzt;
Werden mal die Leute an den Pranger gestellt wo das verbrochen haben!
Ein Bürgerkrieg wäre vielleicht gar nicht schlecht,dann nimmt wieder alles seinen Gang;
Arbeit wird bezahlt!

MB Fahrer
11 Jahre zuvor

im Radio kam heute

„Strafantrag wg Lohndumping gg. D. Zetsche.“

Gerade keine Gute Presse für die Firma

christian
11 Jahre zuvor

Am Sonntag war der Zwetschge mit seiner Vorzeigetochter gross im F! TV zu sehen?Von was wird Erfolglosigkeit denn bezahlt unter den Vorlieben wenn der Chef ein erfolgloses Hobby hat?
Sie wissen es nicht?
Von der Belegschaft,das sind die wo………………

Stefan
11 Jahre zuvor

Manche Leute sollten mal überlegen was sie hier für einen Mist absondern. Zwangsarbeit, Sklaverei, Bürgerkrieg… das sind Vergleiche ohne jegliche Grundlage und zeugen von grenzenloser Dummheit

Ich hoffe das manche Kommentare gelöscht werden… so was dummes habe ich lange nicht mehr gehört, aber im Internet ist die Dummheit ja frei.

Ich hoffe, dass irgendwie noch Vernunft, auch bei den härte Fällen hier vermittelt werden kann. Ich habe den Eindruck, dass manche hier gar nicht wissen was sie schreiben.

arthur
11 Jahre zuvor

Daimler wird das,wo die Amerikaner nach 1945 bei der Besichtigung nur den Kopf geschüttelt haben.Wie kann ein Volk so etwas nur aus seinen Leuten machen!

arthur
11 Jahre zuvor

Opel ist nicht heilig,aber keine Premium Marke.Premium Marken sollten nicht Deutsche in einen Saustall beschäftigen und den Schweinelohn bezahlen.
Morgen schicke ich den Internetbericht an alle Arraber!
Das kommt gut an,die sogenannte Premiummarke,in Deutschland den Medienstand wie die ehemalige CurryWurst von Mc Donnalds

komment Stefan
11 Jahre zuvor

Auch den Leiharbeitern beim arbeiten zugeschaut,für Netto 4 Euro?

komment Stefan
11 Jahre zuvor

man wundert sich immer wieder,wie solche Leute wie Stefan leben können.Nach Syrien,Stasi,Gestapo,usw,sind es wieder die gleichen,wo markantes Unrecht in eine Feiertagslaune verarbeiten wollen.Fakt ist;Hier wurde ein Deutschder dermassen ausgeblutet,über einen Premiumhersteller,das das Slaverei ist und das Volk über seine Steuern drauflegt!Am Schluss fährt das Auto ein Ölscheich produziert von einem Menschen der in Deutschland sein Essen ohne Aufstockung nicht kaufen könnte.Danke Daimler Benz und Stefan.

Oberallgäuer
11 Jahre zuvor

Was ich noch sagen wollte;
Besonders bei den kleinen Mittelstandsleuten;
Wo alle 3 Jahre 3 Leasingverträge macht,wird das Mercedes schmerzhaft zu spüren bekommen.
Was mir nächstes Jahr bestellen weiss ich noch nicht,aber einen Stern wird er nie mehr haben,die nächste Generation in 4 Jahren auch nicht, und da bin ich kein Einzelfall.
Wie kann eine Firma so arrogant sein,das die meint,wir brauchen Die?

elias
11 Jahre zuvor

irgendeine gnädige Seele sollte den ganzen Daimler-Streubesitz aufkaufen, den Laden von der Börse nehmen alle Baureihen außer S-Klasse und einem entsprechenden GL einstellen und die Verkaufspreise verdreifachen. Dann wär endlich Ruhe mit dem ganzen Plebs der sich eine Meinung zu wirtschaftlichen Prozessen anmaßt weil er ne gebrauchte A-Klasse beim Sandplatzhöker gekauft hat und damit aufm Firmenparkplatz steht.

mehrzehdes
11 Jahre zuvor

elias, demokratie ist, wenn jeder seine uninformiertheit, dummheit und unerfahrenheit in managementthemen herausschreien oder -schreiben darf. zb hier. daß man sich entsprechend mit rationaler beurteilung wirtschaftlicher vorgänge in so einem blog keine freunde macht, ist auch klar.

übrigens, verdient ein arzt im ersten jahr in einer kommunalen klinik etwa 24€/std., also etwas weniger als die daimler angestellte für ihre arbeit. um arzt zu werden benötigt man ein 1er abitur (aktuell je nach bl 1,0 bis 1,2) als eingangsvoraussetzung für ein langes und forderndes studium (min. sechs jahre), davon 12 monate praxis im letzten jahr plus vier monate famulatur plus drei monate krankenpflegedienst plus mind. zwei abschnitte mit ärztl. prüfungen. der patientenkontakt erfordert zudem sprachliche und psychologische fähigkeiten, die praktische ausübung erfordert handwerkliches geschick und eine hohe psychische stabilität. da könnte man glatt auf die idee kommen, daß eine ungelerntentätigkeit ohne anspruch, ohne sprachanforderung und ohne anlernphase nur ein drittel wert ist.

Bpower
11 Jahre zuvor

@elias
Das hat sich Mercedes selbst eingebrockt. Niemand hat sie gezwungen kleinere Modelle unterhalb der E-Klasse zu produzieren. Doch da lag halt in der Vergangenheit viel Geld, dass man aber nur durch Sparmaßnahmen an den Fahrzeugen zu einem Gewinn umwandeln konnte. Das der Kunde einen Mehrwert für den geleisteten Mehrbetrag im Vergleich zu anderen Marken erwartet und den Stern nicht aus Prestigegründen für die Kumpel vor der Pommesbude braucht, daran haben scheinbar nicht so viele gedacht. Zu oft bekommt heute (in den meisten Firmen) die BWL-Riege viel zu viel Einfluss auf das Produkt und nicht der technisch versierte Ingenieur oder Techniker.

Ich bin der Überzeugung das Mercedes mit fünf Klassen: E-, S-, G/ML, und C-Klasse (inklusive Coupes u. Cabrios) im Pkw-Bereich mit überragender Qualität und der Vermeidung von Bananenprodukten, mindestens genausogut fahren würde wie jetzt. Dann könnten die Preise sogar noch höher sein, doch Masse statt Klasse hat sich auch dort durchgesetzt. Porsche steht erst noch vor dem Prozess, der die Marke immer weiter verwässert.

So viel dazu,
B.

w220bmg
11 Jahre zuvor

also damit hat mehrzedes wieder das lieblings-ammen-märchen der partei der asozialen elitären partei (fdp) und ihrer wähler wiederbelebt:

„… verdient ein arzt im ersten jahr in einer kommunalen klinik etwa 24€/std., also etwas weniger als die daimler angestellte für ihre arbeit. um arzt zu werden benötigt man ein 1er abitur …“

die daimler-angestellte bleibt aber ein leben lang auf dem niveau, der arzt wird, mit dem nötigen grips, auch heute noch nach 10 jahren millionär.

so herr wirtschaftsfachmann mehrzedes, bitte mal sachlich kontern.

mehrzehdes
11 Jahre zuvor

mache ich gerne, w220bmg, ist ja schließlich auch ein sachlicher einwurf von dir.

der arzt hatte drei jahre länger die schule besucht, mindestens sieben jahre in studium, praktika und prüfungen gesteckt. das sind 10 jahre später, die er ins verdienen kommt – während die daimler-angestellte im film beispiel übernommener azubi war. sie hat also schon 10 jahresgehälter vorsprung – davon sieben zu diesen fürstlichen konditionen.

der arzt kann als oberarzt mit langer erfahrung später sein gehalt verdoppeln, keine frage. dazu muß er aber eine facharzt ausbildung absolvieren und bestehen. und eine stelle bekommen. dauert, dauert. er wird also erst nach einer zweistelligen anzahl jahren im gesamtverdienst gleich ziehen. das ist doch bitter, daß man optimalerweise ende 30 werden muß, um mit einer eintüterin gleich zu werden…eine doppelt so hohes einkommen wie die eintüterin wird er üblicherweise bis zur rente so nicht hinbekommen. ein dreifaches schon mal gar nicht.

Sierra59
11 Jahre zuvor

Wir sollten ein paar Themen sauber auseinander halten:
1. Lohnunterschied
Klar ist, dass ein Angestellter bei Daimler immer deutlich mehr verdient als ein Angestellter bei Fa. Normalo, auch wenn die in ihren Betrieben dasselbe machen.
Auch klar ist, dass der Handwerker (Facharbeiter) aus der Umgebung von Sindelfingen als Maler deutlich weniger verdient als der Werker am Band von Daimler, auch wenn der Maler die Wände von Daimler-Hallen streicht.
D.h. der individuelle Verdienst hängt vom Betrieb und von der Branche ab.
Was einen hier ankotzt, ist doch der wahnsinnige Unterschied in der Größe von Faktor 2,5 bis 3 pro Monat für dieselbe Arbeit im selben Betrieb, egal, ob es ein Facharbeiter oder ein Hilfsarbeiter macht.

2. Werkvertrag und Leiharbeit
Leiharbeit / Arbeitnehmerüberlassung ist geregelt, auch wenn die Bezahlung niedriger ist. Es gibt Lohnanpassungen an das Stammpersonal, Mitspracherechte des Betriebsrates usw. Vor allem aber ist der Mitarbeiter dem Direktionsrecht des Entleihers unterstellt. Er arbeitet in dessen Arbeitsorganisation.
D.h. nicht, dass Leiharbeit eine dolle Sache wäre.

Werkverträge werden für selbständige Gewerke abgeschlossen. Ob es die qm gestrichener Wände oder verpackte Getriebteile sind: vom Auftraggeber wird pro Stück bezahlt, der Werkvertragspartner erledigt die Arbeiten mit seinen Leuten, seinen Vorarbeitern und seiner Organisation. Das war hier nicht zu sehen. Der Mann war allein auf weiter Flur und arbeitete mit Daimler-Kolleginnen zusammen. Das ist klar Illegale Arbeitnehmerüberlassung und strafbar.

3. die Rolle von Betriebsräten und Gewerkschaften
Betriebsräte (und die sind meistens auch die aktiven Gewerkschafter) setzen sich für das Stammpersonal ein. Das sind ihre Wähler und i.d.R. auch Gewerkschafter. Welcher Leiharbeiter o.ä. kann es sich leisten, Beiträge zu zahlen? Also drücken die Betriebsräte mal beide Augen zu. Zumal in Krisen zuerst Werkverträge und Leiharbeiter gekündigt werden.

4. Die Aufstocker –
selbst wenn der Kollege Jounalist 15 EUR die Stunde verdient hätte, wäre er bei 15 x 140 = 2.100 brutto oder etwa 1.600 netto noch Aufstocker gewesen. Allerdings wäre der Aufstocker-Betrag bei vielleicht 800 EUR (ich meine sogar inkl. Kindergeld für 4 Kinder rd. 700 EUR) deutlich niedriger ausgefallen. Das ist auch der Grund, warum schlecht Ausgebildete Hilfsarbeiter mit vielen Kindern aus finanziellen Gründen auch zu Hause bleiben könnten. Die Bruttolöhne richten sich nun einmal nicht nach Familienstand und Kinderzahl. Und sie richten sich auch nicht nach dem Preis der Produkte, die hergestellt werden. Hätte man sich auch aufgeregt, wenn es eine alleinstehende Journalistin gewesen wäre, die für 8 EUR (Tarif) beim Friseur arbeitet, vier Kinder zu Hause hat und auch 1500 EUR Aufstockung bezogen hätte? Ich hätte jedenfalls nicht gesagt, dass das Sozialamt / der Steuerzahler meinen Haarschnitt finanziert und ich deshalb nicht mehr zum Friseur gehe.

Was also bleibt, ist die Frage nach dem „gerechten Lohn“. 8 EUR ist deutlich zu wenig für eine solche Arbeit, den regulären Daimler-Lohn finde ich allerdings für etwas hoch gegriffen (abgesehen von den Spätschichtzulagen ab 12 Uhr mittags!!!).

Und natürlich das illegale Arbeitsverhältnis, was für Daimler echt peinlich ist. Der Mann hat sich verleihen lassen an den Logistiker. Das war im Rahmen des Arbeitsvertrages i.O. Der Logistiker hat ihn aber nicht im Rahmen eines Werkvertrages eingesetzt, sondern an Daimler verliehen. Das war meiner Meinung nach illegal.
Schade, dass der Journalist kein dunkelhäutiger illegaler Einwanderer war. Dann geht es nämlich ziemlich schnell in den Knast.

teichmann
11 Jahre zuvor

Da bei den „leiharbeiter“löhnen und aufstockung ein ekelerregendes
geschmäkle entsteht,das M.B.-produkt sich auch nicht er-kläglich
im preis verbessert; muss angenommen werden das alle „eingesparten“ löhne und aufstockungs b€träge nach „oben“ fließen. Einen PKW mit einem solchen „geschmäkle“werde ich nicht mehr kaufen!Es sollten
sich mehr für „faire“produkte entscheiden.

Manfred
11 Jahre zuvor

Ich war knapp 8 Monate bei Daimler in Mettingen und den angrenzenden Werken tätig.
Eingestellt wurde ich über die Zeitarbeitsfirma ProKad, die mich an die Firma Ostertag verhökert hat, die wiederum einen Werksvertrag mit Daimler hat.
Ostertag und ProKad gehören zusammen und residieren sogar im gleichen Bürokomplex.
Ich persönlich bin dankbar für diese tiefen Einblicke in das Unternehmen Daimer.
Bislang hatte ich zwei Fahrzeuge dieser Marke (C180 und CLK).
Der CLK ist das letzte KFZ dieses Herstellers, denn ich habe selten eine dreckigere Firma gesehen.
Außen hui, innen Pfui.
Man muss es gesehen und erlebt haben !
Für Sonntagsarbeit von 7.00-16.00 Uhr bekam ich 25% Zuschlag.
Die von Ostertag haben 100%.
Der Filmbeitrag entspricht absolut der Realität und ich kann dies belegen und bestätigen.
Selbst alteingesessene Werkmeister bemängeln diese Politik der Leiharbeit.
Daimler braucht diese billigen Leute, die dann über Werksverträge an Firmen wie Ostertag, verschiedene Elektro- und Schlosser, sowie die Industriereinigung Falkenstein vergeben werden.
Diese Firmen heuern dann über die Zeitarbeitsfirmen, die benötigten Leute an.
Also an mir haben 2 Firmen mitverdient, bevor der Lohn überhaupt bei mir ankam.
So sieht es aus und das ist Fakt.
Ich bin Facharbeiter und habe keine Zylinderköpfe verpackt.