Im Jahr 2007 stellte Mercedes-Benz mit DIESOTTO-Motor ein neuartiges Antriebssystem vor, welches die Vorteile des emissionsarmen Ottomotors mit den Verbrauchsvorteilen des Dieselantriebs verbindet. In Serienproduktion kam der DIESOTTO-Antrieb jedoch nie.
Die entscheidenden Entwicklungssprünge des Dieselmotors hin zu seiner heutigen Kombination aus dynamischen Fahrleistungen und niedrigem Kraftstoffverbrauch wurden durch die Turboaufladung und die Common-Rail-Direkteinspritzung – beides Pionierleistungen von Mercedes-Benz – möglich. Der DIESOTTO-Antrieb geht dazu noch entscheidende Schritte weiter: Konsequentes Downsizing durch Reduzierung von Hubraum und Zylinderzahl sorgte bereits im Jahr 2007 im Forschungsfahrzeug F 700 für einen verbesserten Wirkungsgrad. Zusätzlich unterstützt ein Hybridmodul den Verbrennungsmotor vor allem im Stop-and-Go-Betrieb. Mit der kontrollierten Raumzündverbrennung hält zudem erstmals das Diesel-Prinzip der kontrollierten Selbstzündung Einzug beim Ottomotor.
Verbrauchsvorteile des Diesels
Beim Start und bei Volllast des DIESOTTO-Antriebs wird das Benzin-Luft-Gemisch wie bei einem konventionellen Ottomotor per Zündkerze zur Explosion gebracht. Die kontrollierte Selbstzündung (homogene Verbrennung), auf die der DIESOTTO innerhalb eines Arbeitstaktes automatisch umschaltet, erfolgt im Teillastbereich, also bei niedrigen und mittleren Drehzahlen. Dadurch entsteht ein sehr geringer Ausstoß an Stickoxiden aufgrund der homogenen Verbrennung bei reduzierten Reaktionstemperaturen. Die weitere Abgasreinigung übernimmt beim DIESOTTO Antrieb ein serienüblicher Dreiwege-Katalysator. Um die einzelnen Teilsysteme zu einem Antriebskonzept zu vereinen, ist außerdem eine hocheffiziente Motorsteuerung und -regelung umgesetzt worden.
DIESOTTO im F 700 Forschungsfahrzeug
Im F 700 Forschungsfahrzeug sorgte so kompakter 4-Zylinder ein 1.8 Liter Hubraum mit 2-stufigen Turbolader-System für den Vortrieb. Die maximale Leistung betrug hier 238 PS (176 kW), der E-Motor leistete dazu weitere 20 PS (15 kW) – das maximale Drehmoment das Systems lag so bei 400 Newtonmeter. Die Beschleunigung des F 700 von 0 auf 100 km/h lag bei 7.5 Sekunden, die V-Max wurde auf 200 km/h beschränkt. Der Verbrauch des F 700 im Normzyklus wurde dazumal mit 5.3 Liter angegeben – sowie einem Kohlendioxid-Ausstoß von 127 Gramm.
Bilder: Daimler AG