Mercedes-AMG strukturiert Motorsport-Bereich neu

Kurz vor Saisonbeginn der Formel 1 und dem Start zahlreicher GT-Serien stellt Mercedes-AMG neue strategische Weichen für seine Motorsport-Aktivitäten. Fortan werden die unterschiedlichen Engagements auf der Rennstrecke noch enger miteinander verbunden sein. Für diese übergreifende Schnittstellen-Aufgabe wird die neue Position „Leiter Mercedes-AMG Motorsport“ geschaffen, die Christoph Sagemüller einnehmen wird. Der 33-Jährige ist seit 2011 im Unternehmen tätig und verantwortete unter anderem bereits seit mehreren Jahren das Marketing des 2010 begonnenen und erfolgreich ausgebauten GT-Kundensportprogramms.

Mercedes-AMG bündelt Motorsport-Engagements

Mit der Neustrukturierung wachsen Mercedes-AMG Customer Racing und das Mercedes-AMG Petronas F1 Team noch enger zusammen. Neben der Stärkung der einzelnen Abteilungen ist damit auch ein klares Bekenntnis von Mercedes-AMG zu seinen im Motorsport liegenden Wurzeln verbunden. Die internen Strukturen des Formel 1-Teams bleiben dadurch unberührt. In Affalterbach jedoch werden die Aktivitäten vor allem auch im Bereich Marketing erweitert. Mit Stefan Wendl als Leiter Mercedes-AMG Customer Racing ist es das erklärte Ziel, das weltweit erfolgreiche Kundensportprogramm weiter auszubauen. Das Customer Racing Programm von Mercedes-AMG gehört heute zu den größten und erfolgreichsten Angeboten am Markt – mehr als 200 Kundenteams fuhren innerhalb einer Dekade zu über 900 Klassensiegen und 200 Meisterschaften. Mit dem Mercedes-AMG GT3 und dem Mercedes-AMG GT4, die ihre Wettbewerbsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, gilt es nun auch in Zukunft, den Führungsanspruch der Performance- und Sportwagenmarke aus Affalterbach im globalen GT-Bereich weiter zu festigen und auszubauen.

Einbindung von Simracing-Engagement und Racetrack-Trainings

Im Zuge der engeren Verzahnung der Motorsportaktivitäten wird auch das e-Sport-Engagement in das Portfolio von Mercedes-AMG Motorsport integriert und erweitert. Als dynamisches Wachstumssegment bietet der digitale Rennsport nicht nur eine zusätzliche Trainingsmöglichkeit für Rennfahrer, sondern auch eine ideale Plattform für Hersteller und professionelle Simracing-Piloten. Ein Umfeld, in dem Mercedes-AMG Motorsport bereits aktiv ist: Neben dem seit 2018 existierenden Mercedes-AMG Petronas Esports Team fahren aktuell auch zahlreichen Kundenteams mit dem virtuellen Mercedes-AMG GT3 und GT4 in hochklassigen Simracing-Meisterschaften. Um die Markenpräsenz in diesem immer professioneller agierenden Genre auszubauen und eine junge, performance-affine Zielgruppe zu erschließen, wird auch hier das Engagement von Mercedes-AMG Motorsport künftig intensiviert werden.

Auch hochprofessionelle Rennstreckentrainings mit dem Mercedes-AMG GT3 und Mercedes-AMG GT4 bis hin zum Erlangen von Fahrerlizenzen werden im Rahmen der Neustrukturierung in enger Verzahnung mit der AMG Driving Academy angeboten. Als Schnittstelle oder sogar als Einstieg in die reale Motorsportwelt fügen sich die beliebten Racetrack-Trainings ideal in die zukunftsorientierte Philosophie der Marke ein.

Volles Motorsport-Programm in der Saison 2021

Die Vorbereitungen für die anstehende Saison laufen bereits auf Hochtouren. 2021 gehen erneut zahlreiche Mercedes-AMG Customer Racing Teams bei Rennen und Serien von internationalem Format an den Start; einige davon treten bei ausgewählten Events zudem erneut als Performance Teams mit erweiterter Unterstützung durch Mercedes-AMG Motorsport an. Den Anfang im Rennkalender macht die Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) mit ihrer Auftaktveranstaltung am 27. März, drei Wochen später startet die GT World Challenge Europe im italienischen Monza (16.­–18. April). Darüber hinaus liegt ein weiterer Fokus des Kundensportprogramms auf der Intercontinental GT Challenge (IGTC), die mit den traditionsreichen Total 24 Hours of Spa (29. Juli – 1. August) beginnt. Auch im ADAC GT Masters werden starke Teams und Fahrer mit dem Mercedes-AMG GT3 auf Titeljagd gehen. Gleiches gilt für die DTM, die ab dieser Saison nach GT3-Reglement ausgetragen wird. In der legendären Tourenwagen-Serie kann AMG auf eine siegreiche Tradition zurückblicken.

Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team startet beim Großen Preis von Bahrain (26.–28. März) in die neue Saison. Das im britischen Brackley beheimatete Team will in dieser Saison die Titel in der Fahrer- und Konstrukteursmeisterschaft verteidigen.

Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: „Die Neustrukturierung der Motorsport-Aktivitäten von Mercedes-AMG ist in mehrfacher Hinsicht ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft: Zum einen werden die einzelnen Abteilungen künftig noch enger strategisch und operativ zusammenarbeiten, was Synergieeffekte freisetzt und unsere einheitliche Markenpräsenz stärkt. Zum anderen werden unter dem Dach von Mercedes-AMG Motorsport auch zukunftsweisende Bereiche wie beispielsweise der e-Sport-Sektor verstärkt miteingebunden, die von den bestehenden Strukturen profitieren können. Ich freue mich auf die verantwortungsvolle Aufgabe, diesen gesamtheitlichen Prozess von nun an zu steuern und den Erfolg von Mercedes-AMG Motorsport weiter voran zu treiben.

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Unser Kundensportprogramm konnte in den vergangenen elf Jahren etliche internationale Erfolge feiern und ist eine der tragenden Säulen des Motorsport-Engagements von Mercedes-AMG. Von Beginn an war es unsere Philosophie, das Programm kontinuierlich auszubauen und für unsere Customer Racing Teams stetig zu optimieren und daran halten wir natürlich weiterhin fest. Durch den engeren Schulterschluss mit den Formel 1-Kollegen werden wir sicherlich weitere Synergien heben. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und blicken dem Saisonstart mit einer gehörigen Portion Optimismus entgegen.“

Quelle: Daimler AG

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Achim
3 Jahre zuvor

So kann man vermutlich Teile der F1 Kosten anderweitig verbuchen um dem Budget Cap mit mehr „Flexibilität“ zu begegnen…. Kostenstellengeschiebe ist aber schon immer beliebt bei Konzernen und Staaten jeglicher Art.

Stefan Camaro
Reply to  Achim
3 Jahre zuvor

Wieso sollte man Kosten wo anders verbuchen wenn man im Großen und Ganzen Gewinn mit der F1 erwirtschaftet?

Achim
Reply to  Stefan Camaro
3 Jahre zuvor

Ab 2022 ist das Budget der F1 Teams auf 145.000.000€ gedeckelt. Topteams haben bis dato teilweise das dreifache pro Jahr investiert. Daher wird ja bereits Personal „verschoben“. Arbeitet einer der Ingenieure auch an anderen Teilen z.B. für einen Sportwagen wird er gehaltsmäßig wohl den Sportwagen angehören…. Hat Ferrari schon letztes Jahr mit begonnen. Das wird wohl bei Red Bull auch der Grund sein einen Motor nicht zu kaufen, sondern selbst herzustellen. Das Überhang-Personal gehört dann dem Motorenhersteller an… Ähnlich ist es mit den Kosten. Sonst würden viele Teams tatsächlich Massenentlassungen anstreben müssen. Denn auch das Personal ist irgendwie gedeckelt. Genau weiß ich es noch nicht, aber sagen wir mal 600 Personen, Mercedes-AMG F1 hat locker mehr als die doppelte Anzahl, nämlich knapp 1.400 Mitarbeiter. Alles Betriebswirtschaft in Reinkultur.

Pano
3 Jahre zuvor

Mal ganz doof gefragt: warum wird mit keinem Wort das Engagement in der Formel E erwähnt? Schließlich wird der EATS meines Wissens bei HPP in Brixworth montiert. Von wegen Synergieeffekt und so…
Grüße
Pano