Nach dem EQS und dem EQE ist der EQS SUV der dritte Mercedes-EQ, der auf der modularen Architektur für große Elektrofahrzeuge steht. Die Optimierung SUV-typischer Strömungsdetails zum Beispiel durch Turbulatoren und aerodynamisch geformte Trittbretter brachte eine einzigartige Kombination aus Raumangebot und aerodynamischer Effizienz hervor. Der Unterboden mit seinen zahlreichen aerodynamischen Details spielt eine zentrale Rolle für den sehr guten cw-Wert[1] ab 0,26. Dieser konnte trotz großem Ladevolumen und kurzem hinteren Überhang erreicht werden.
Hinter der sehr guten aerodynamischen Performance steckt viel Detailarbeit. Gerade die nicht sichtbaren Details, etwa am Unterboden, wurden besonders intensiv entwickelt. Zu den Besonderheiten des EQS SUV zählt die neuartige Gestaltung des Heckdiffusors mit einer ausgeprägten Abrisskante. Das Design hebt die unerwünschte Strömungs-Wechselwirkung von Unterboden und Vollheckform auf, ohne den hinteren Böschungswinkel zu reduzieren.
Beim optional erhältlichen Trittbrett ließen sich Designer und Aerodynamiker vom Unterboden der Formel 1-Fahrzeuge inspirieren. Im nicht sichtbaren Bereich an der Unterseite ist es nach unten gezogen. Das leitet die Luftströmung hinter die Räder und ergibt einen messbaren aerodynamischen Vorteil.
Weil die Achsen anders als bei den Limousinen verbaut sind, musste die Unterbodenverkleidung mit den Abdeckungen für die elektrischen Antriebsstränge (eATS) neu konzipiert werden. Dazu gehören ein neues Dichtungskonzept, aber auch prägnante Details wie die zackenförmigen Turbulatoren im vorderen Teil des Unterbodens. Sie lösen die Luftwirbel gezielt ab. Die Strömung wird aus den Radhäusern nach unten gelenkt. Fischgrätenartig angeordnete Luftaustrittsöffnungen am Heckboden verbessern das Anliegen der Unterbodenströmung und richten die Heckströmung in eine gewünschte Richtung.
Allein im virtuellen Windkanal wurden mehrere tausend Rechenläufe durchgeführt. Nachfolgend weitere Details der Aeroentwicklung:
- Aerodynamisch günstiges Maßkonzept und Reifen mit optimierter Geometrie
- Aerodynamisch optimierte Räder und Reifen (siehe auch nächstes Kapitel)
- Durchgehende Dichtungen im Frontbereich u.a. zwischen Serviceklappe, Black Panel und Scheinwerfern
- Strömungsgünstige Gestaltung der A-Säule
- Radspoiler vorn und hinten
- Ausgeprägte Seitenspoiler mit umlaufenden Abrisskanten.
Umfangreiche Dichtungs- und Dämmmaßnahmen verringern Windgeräusche
Bei einem Elektroauto ohne das übliche Niveau an Antriebsgeräuschen nehmen Insassen oft Windgeräusche deutlicher wahr. Darum ist das aeroakustische Verhalten besonders wichtig. Auch in diesem Bereich gehört der neue EQS SUV zu den besten Fahrzeugen seiner Klasse.
Viel Feinschliff erfolgte im Detail: Um beispielsweise tieffrequente Geräusche, die als komfortmindernd empfunden werden können, zu verringern oder zu verhindern, wurden zahlreiche Hohlräume der Karosserie mit akustisch wirksamem Schaum gefüllt.
Die hochfrequenten Anteile des Windgeräusches konnten auch beim EQS SUV durch verbesserte Dichtungen an den Türgriffen, der Scheibenhalterung und an den Außenspiegeln reduziert werden. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Aeroakustiker den Abdichtungen der Übergänge zwischen den sechs Seitenscheiben. Einen weiteren Beitrag liefert die A-Säule mit einem speziell geformten Zierstab am Übergang zur Frontscheibe. Bei ihrer Entwicklung wurden sowohl moderne Strömungssimulationen als auch Außengeräuschmessungen mittels eines speziellen Mikrofon-Arrays im Windkanal eingesetzt. Die so gestaltete A-Säule verbessert nicht nur die Aeroakustik, sondern ist wichtig für einen geringen cW-Wert und bei der Schmutzfreihaltung der Scheiben.
Das Akustik-Komfort-Paket steigert den Geräuschkomfort noch weiter. Darin enthalten sind akustisch wirksame Verbundglasscheiben an den Seitenscheiben der Türen. Am Panoramadach sorgen verschiedene Windleitmaßnahmen wie Windabweiser, Abdeckungen und Dichtungen mit verbesserter Geometrie für hohen Geräuschkomfort trotz großer Dachöffnung.
[1] Mit 21-Zoll-Rädern, Bereifung im Format 275/45 R 21 sowie Trittbrettern
Quelle: Mercedes-Benz Group AG