Auf der Suche nach Hot-Spots im Auto

Die thermische Absicherung eines Gesamtfahrzeuges – ob der Motorraum ausreichend durchströmt wird, sowie die thermische Belastung eigener Bauteile zur Vermeidung von „Hot-Spot“-Problemen sind Bereiche, worum sich Dr. Juliane Urban kümmert – sie ist seit 2009 im Bereich „thermische Absicherung Gesamtfahrzeug“ zuständig.

„Berechnung und Versuch bilden hier ein Tandem“, erläutert Dr. Urban. „In der Berechnung sorgen wir bereits in der digitalen Phase dafür, dass die Durchströmung und das Konzept des Motorraums thermisch gesehen in Ordnung sind. Dafür berechnen wir einige Lastfälle, die später bei der Temperaturmessfahrt gefahren werden. Thermisch kritische Stellen entdecken wir so bereits in der digitalen Phase und erarbeiten Lösungsvorschläge. Aufwendigere Lösungen entwickeln wir mit Hilfe von Berechnung und Messungen in den neuen Klimakanälen. Diese Lösungsvorschläge nehmen wir auf die Temperaturmessfahrt mit. Sollte sich bestätigen, dass sie notwendig sind, können wir sie gleich einsetzen.“

Eine Temperaturmessfahrt bedeutet meist einee Höchstgeschwindigkeitstestfahrt in Nardo (Italien), oder aber auch – beispielsweise – eine langsame Bergfahrt, wie bei 30 Grad Celsius Außentemperatur bei 35 km/h, eingeschalteter Klimaanlage und mit Anhänger den Berg hinauf. Ob der Motorraum ausreichend durchströmt wird, und die thermische Belastung der einzelnen Bauteilen sich in Grenzen hält – sodaß keine „Hot-Spot“-Problemzonen aufauschen, wird bei einer Temperaturmessfahrt überprüft.

Der dichte Diamantgrill der neuen A-Klasse 250 SPORT (W176) war dabei einer Herausforderung, zumal Designer gerne das Kühlmodul mittels Streben o.ä. kaschieren möchten, auch wenn eine möglichst filigrane Gitterstruktur besser wäre -ein Zielkonflikt zwischen Aerodynamikern und Designern. Die neue A-Klasse hat desweiteren ein Zwei-Zonen-Konzept im Motorraum, wobei es eine „warme“ – und eine „kältere“ Zone im Motorraum gibt: Hitzeempfindliche und weniger empfindlichere Bauteile werden dabei an entsprechend unterschiedlcihen Stellen untergebraucht.

Bild: Daimler AG