Mercedes-Benz Classic auf der Retro Classics 2017

Mercedes-Benz Classic stellt auf der Retro Classics 2017 seine komplette Dienstleistungskompetenz in den Fokus des Messeauftritts. Außerdem präsentiert die Stuttgarter Marke sportliche Fahrzeuge aus der Historie und Gegenwart. Die Retro Classics findet vom 2. bis 5. März 2017 in der Messe Stuttgart statt. Eine Sonderausstellung würdigt den Rennfahrer und Mercedes-Benz Markenbotschafter Roland Asch.

Klassische Automobile von Mercedes-Benz erzählen Geschichten: Von den Innovationen und dem Design ihrer Zeit zum Beispiel, aber auch von großen Rennsiegen und vom Alltag vergangener Epochen. Mercedes-Benz Classic präsentiert auf der Retro Classics 2017 in Stuttgart Fahrzeuge, die Geschichte und Geschichten aus mehr als 110 Jahren verkörpern.

Die Besucher erleben am Messestand in Halle 7 neben drei klassischen Fahrzeugen aus der Sammlung des Unternehmens, das Mercedes-AMG C 63 S Coupé sowie fünf ALL TIME STARS aus dem Fahrzeughandel des Mercedes-Benz Museums: Ein 280 SL „Pagode“ (W 113) von 1968, ein 230 S „Heckflosse“ (W 111) von 1966, ein 280 SE 3.5 Cabriolet derselben Baureihe aus dem Jahr 1971 sowie ein 280 SE (W 126) von 1982 und ein 230 TE (W 124) von 1991.

Die längste Biografie unter den ausgestellten historischen Sammlungsfahrzeugen hat der Mercedes-Simplex 40 PS aus dem Jahr 1903. Er steht für die Geburt des modernen Automobils an der Schwelle zum 20. Jahrhunderts. Einige Jahrzehnte später wird der Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“ im Jahr 1955 Protagonist des legendären Straßenrennens „Mille Miglia“. Das Flügeltüren-Coupé mit der Startnummer 417 ist jenem Fahrzeug dieses Typs nachempfunden, mit dem John Fitch und Kurt Gessl seinerzeit einen Klassensieg bei der Mille Miglia einfuhren und den fünften Platz im Gesamtklassement erzielten.

Ein weiteres Glanzlicht der Automobilgeschichte ist der CL 55 AMG „F1 Limited Edition“. Diesem in nur 55 Exemplaren gebauten Hightech-Coupé aus dem Jahr 2000 steht als aktueller Partner auf der Retro Classics das neue Mercedes-AMG C 63 S Coupé gegenüber – ein aktuelles Modell der Mercedes-Benz Performance-Marke AMG, die in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen feiert.

Experten für Originalität

Damit die automobilen Klassiker am Laufen bleiben, braucht es einen guten und verlässlichen Fahrzeug-Service sowie umfangreiches Fachwissen für Originalität und Authentizität. Dafür steht Mercedes-Benz Classic in höchstem Maß und dokumentiert es auf der Retro Classics mit dem Auftritt des Bereichs „Service und Teile“ sowie der ALL TIME STARS.

Bei Mercedes-Benz Classic hat der Service für Oldtimer und junge Klassiker eine einzigartige Basis: Es ist eine bis zur Erfindung des Automobils im Jahr 1886 zurückreichende Kompetenz, welche die Archive des Unternehmens lebendig halten. Dieses Wissen fließt unter anderem in die Nachfertigung originalgetreuer Teile für historische Fahrzeuge ein, aber auch in die Beratung und Ausführung von Arbeiten aller Art an den Klassikern von Mercedes-Benz und den Vorgängermarken.

Dieselbe Kompetenz steckt auch im Kern von ALL TIME STARS. Der Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic besteht seit dem Jahr 2015. Das Angebot reicht vom Vorkriegs-Klassiker bis zum Youngtimer. Besonders beliebt bei den Kunden sind die Automobile der 1960er- und 1980er-Jahre. Für höchste Transparenz sorgt ALL TIME STARS mit der gründlichen Prüfung jedes angebotenen Fahrzeugs in 160 Punkten, ergänzt durch ein Classic Data Gutachten.

Die ALL TIME STARS entsprechen technisch mindestens der Zustandsnote 2 und sind in eine von drei Editionen eingeordnet: „Concours Edition“: Fahrzeuge im seltenen Originalzustand mit wenigen Kilometern oder von Mercedes-Benz Classic aufwändig restaurierte Automobile. „Collectors Edition“: Youngtimer und Oldtimer in technisch und optisch gutem Zustand. Patina verleiht diesen Fahrzeugen einen besonderen Charakter. „ Drivers Edition“: Hier finden alle Liebhaber ihr Traumauto, die ihren Youngtimer oder Oldtimer im Alltag fahren möchten. Der gute technische Zustand bietet noch Potential für Restaurierungsarbeiten.

Klassik-Kultur auf höchstem Niveau

Für Sternstunden mit klassischen Mercedes-Benz Fahrzeugen sorgt auf der Retro Classics nicht nur die Marke selbst. Auch zahlreiche weitere Aussteller präsentieren Oldtimer und Youngtimer mit dem Mercedes-Stern. Darunter sind zahlreiche Markenclubs – mit dem Schwerpunkt auf Halle 7.

Ein faszinierendes Kapitel aus der Motorsportgeschichte dokumentiert die Sonderpräsentation „Die Rennwagen des Schwaben-Pfeils“ in Messehalle 5: Hier sind sieben Rennwagen des Rennfahrers und Mercedes-Benz Markenbotschafters Roland Asch zu sehen. Zu den gezeigten Fahrzeugen gehört auch der Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II, mit dem Roland Asch 1993 Vizemeister der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM) wird.

Die Retro Classics wurde 2001 gegründet und hat sich seitdem zu einer führenden Fachmesse in Europa entwickelt. In diesem Jahr findet sie vom 2. bis 5. März 2017 in der Messe Stuttgart statt. Der Rahmen ist diesmal so groß wie noch nie: Die Ausstellungsfläche wächst um 5.000 Quadratmeter auf nun 130.000 Quadratmeter. Die Organisatoren erwarten mehr als 1.550 Aussteller mit über 3.500 Fahrzeugen. Im vergangenen Jahr kamen rund 90.000 Besucher zur Retro Classics.

Retro Classics 2017: Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic

Mercedes-Simplex 40 PS, 1903

Der Mercedes-Simplex 40 PS löst im März 1902 den legendären Mercedes 35 PS ab. Der Namenszusatz „Simplex“ verweist dabei auf die aus damaliger Sicht einfache Handhabung des neuen Modells. Sein direkter Vorgänger, zugleich das erste Fahrzeug mit dem Markennamen Mercedes, hat im Dezember 1900 erstmals eine eigenständige Form des Automobils definiert und gilt noch heute als Meisterstück technischer Raffinesse und Schönheit. Charakteristische Merkmale sind die langgestreckte Form, der leichte, tief im Rahmen eingebaute Hochleistungsmotor und der organisch in die Front integrierte Kühler, der als Bienenwabenkühler zum markenprägenden Erkennungszeichen wird. Der Mercedes 35 PS markiert den endgültigen Abschied vom branchenweit vorherrschenden Kutschenstil und gilt damit als erstes modernes Automobil. Auf dem Automobil-Salon in Paris im Dezember 1902 präsentieren fast alle Automobilhersteller Fahrzeuge, die dem Konzept des ersten Mercedes folgen und ihm auch im Design sehr stark ähneln. In der Fachpresse wird dieser Salon daher als „Salon Mercedes“ bezeichnet. Gleich bei seiner Einführung ist der neue Mercedes-Simplex im Motorsport erfolgreich. Der Engländer E. T. Stead gewinnt das Bergrennen Nizza–La Turbie vor Georges Lemaitre und Wilhelm Werner, beide ebenfalls auf 40 PS. Stead kann Werners Vorjahresrekord noch verbessern. Beim Meilenrennen erreichen die 40 PS Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Ausgeliefert im März 1903, ist das weiße Exemplar aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic eines der ältesten noch erhaltenen Fahrzeuge der Marke Mercedes.

Technische Daten Mercedes-Simplex 40 PS

Produktionszeitraum: 1902-1910
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 6.785
Kubikzentimeter Leistung: 29 kW (40 PS) bei 1.100/min
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h

Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“ (W 198), 1955

Im Februar 1954 debütiert der 300 SL „Gullwing“ (W 198) auf der International Motor Sport Show in New York. Der Hochleistungssportwagen basiert auf dem legendären Rennsportwagen der Saison 1952. Ein leichter und verwindungssteifer Gitterrohrrahmen trägt Motor, Getriebe und Achsen. Wie bei der Rennsportversion (W 194) lässt er jedoch keinen Platz für klassische Türen. So entstehen die Flügeltüren („Gullwings“, englisch für Mövenschwingen). Sie werden zum unverwechselbaren Merkmal des 300 SL. Auch sonst ist der „Gullwing“ ein echter Innovationsträger: Als weltweit erster Serien-Personenwagen wird er von einem Viertaktmotor mit Benzineinspritzung angetrieben. Dies steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Motorleistung. 158 kW (215 PS), 20 Prozent mehr als bei der vergaserbestückten Rennsportausführung, ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 250 km/h. Damit ist der 300 SL der schnellste Serienwagen seiner Zeit und wird zum Traumsportwagen der 1950er-Jahre. Mit seinen Motorsportgenen ist der Seriensportwagen für Rennerfolge prädestiniert und sichert den Fahrern zahlreiche Siege und Meisterschaftstitel. Legendär ist der Dreifach-Klassensieg des 300 SL Seriensportwagens bei der Mille Miglia 1955. John Cooper Fitch kommt in seinem Fahrzeug mit der Startnummer 417, die für die Startzeit 4:17 Uhr steht, auf den fünften Platz der Gesamtwertung. Außerdem führt er die Klasse der Seriensportwagen mit mehr als 1,3 Liter Hubraum an. Von 1954 bis 1957 werden insgesamt 1.400 Fahrzeuge des 300 SL „Gullwing“ gebaut. Davon entstehen 867 Exemplare im Jahr des Mille-Miglia-Sieges 1955.

Technische Daten Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“

Produktionszeitraum: 1954-1957
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.996
Kubikzentimeter Leistung: 158 kW (215 PS) bei 5.800/min
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 250 km/h

Mercedes-Benz CL 55 AMG „ F1 Limited Edition“ (C 215), 2000

Der CL 55 AMG debütiert Ende 1999 als eine besonders sportliche Variante Coupé-Baureihe C 215. Dieser Vorgänger der heutigen S-Klasse Coupés wird im Frühjahr 1999 eingeführt. Zur serienmäßigen Ausstattung des CL 55 AMG gehören das AMG-Styling mit modifizierten Front- und Heckschürzen sowie Seitenschwellern, ein AMG-Kombi-Instrument mit 320 km/h-Skala, eine AMG-Abgasanlage und eine sportliche Getriebeabstimmung. Auf Kundenwunsch ist der CL 55 AMG auch ohne Geschwindigkeitslimitierung zu haben. Im Sommer 2000 erscheint der Mercedes-Benz CL 55 AMG „F1 Limited Edition“, der in einer exklusiven Kleinserie von 55 Exemplaren entsteht. Sein Vorbild ist das seit März 2000 in der Formel 1 eingesetzte CL 55 AMG Safety Car. Das limitierte Sondermodell ist das weltweit erste Automobil mit Straßenzulassung, das über eine besonders leistungsfähige Keramik-Bremsanlage verzögert: Bei einer Vollbremsung aus Höchstgeschwindigkeit erbringen die innen belüfteten Bremsscheiben aus faserverstärkter Keramik eine Bremsleistung von rund 1.471 kW (2.000 PS). Die Vorteile der bei Serienfahrzeugen seinerzeit völlig neuartigen Technologie liegen außerdem in der extrem hohen Hitzebeständigkeit und dem deutlich geringeren Gewicht der Bremsscheiben. Gegenüber der konventionellen Stahlausführung sind sie um 60 Prozent leichter. Die spürbare Reduzierung der ungefederten Massen bedeutet ein Plus an Fahrdynamik und Fahrspaß. Mit dem CL 55 AMG „F1 Limited Edition“ und seiner Keramik-Bremse unterstreicht Mercedes-Benz erneut seine Führungsrolle bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien im Automobilbau.

Technische Daten Mercedes-Benz CL 55 AMG „F1 Limited Edition“

Produktionszeitraum: 2000-2001
Zylinder: V8
Hubraum: 5.439
Kubikzentimeter Leistung: 265 kW (360 PS) bei 5.500/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch abgeregelt)

Retro Classics 2017: Die ALL TIME STARS Fahrzeuge

Mercedes-Benz 280 SL „Pagode“ (W 113, 1968)

1963 stellt Mercedes-Benz den 230 SL der Baureihe W 113 vor. Der komfortable, zweisitzige Reisewagen begeistert mit modernem Design, hohen Fahrleistungen und optimaler Sicherheit. Der erfolgreiche Nachfolger gleich zweier SL-Sportwagen löst sowohl den Supersportwagen 300 SL „Gullwing“ (W 198) wie auch den eleganten Tourenwagen 190 SL (W 121) ab. Als weltweit erster Sportwagen hat der 230 SL eine Sicherheitskarosserie mit steifer Fahrgastzelle und verformbarer Front- und Heckpartie („ Knautschzonen“). Dieses Konstruktionsprinzip entwickelt der Mercedes-Benz Ingenieur Béla Barényi, und in der Baureihe W 111 hat es Serienpremiere. Mit dem Typ 220 SE dieser „ Heckflossen“-Limousinen teilt sich der W 113 auch einige Komponenten wie die Rahmenbodenanlage, die allerdings verkürzt und verstärkt ist. Das Design des Roadsters ist jedoch absolut eigenständig. Wegen seines charakteristischen, nach innen gebogenen Hardtops wird der W 113 auch „Pagoden“-SL genannt. Dieses avantgardistische Detail der Karosseriegestaltung dient jedoch der Sicherheit: Die konkave Form ermöglicht den Leichtbau des Hardtops bei höchster Stabilität. Erhältlich ist der W 113 als Roadster mit Klappverdeck, als Coupé mit abnehmbarem Dach und als Coupé mit abnehmbarem Dach und Roadster-Verdeck. Im Jahr 1967 kommt der 250 SL auf den Markt und 1968 schließlich die stärkste „Pagode“ , der 280 SL.

Das auf der Retro Classics ausgestellte golden lackierte Fahrzeug der ALL TIME STARS mit schwarzer Lederausstattung ist eine USA-Ausführung. Sie stammt aus dem ersten Produktionsjahr des 280 SL. Diese „Pagode“ hat zwei Vorbesitzer und gehört zur Councours Edition der ALL TIME STARS. Beim Verkauf des Klassikers kann die Mehrwertsteuer ausgewiesen werden – bei klassischen Fahrzeugen durchaus eine Seltenheit und für manchen Nutzer ein besonderer Kaufanreiz.

Technische Daten Mercedes-Benz 280 SL „Pagode“ (W 113)

Produktionszeitraum: 1968-1971
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.778
Kubikzentimeter Leistung: 125 kW (170 PS) bei 5.750/min.
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h

Mercedes-Benz 230 S (W 111), 1966

Der 230 S hat im Sommer 1965 Premiere. Die meisten Typen der „Heckflossen“-Oberklasselimousinen der erfolgreichen Baureihen W 111 und W 112 werden zu dieser Zeit bereits von den neuen Baureihen W 108 und W 109 abgelöst. Doch der 230 S als Weiterentwicklung des 220 Sb führt den Erfolg der „Heckflossen“-Sechszylindermodelle weiter. Neben dem Leistungszuwachs des überarbeiteten Motors aus dem 220 Sb um 7 kW (10 PS) auf 88 kW (120 PS) ist die hydropneumatische Ausgleichfeder an der Hinterachse neu. Bis zum Produktionsende im Januar 1968 werden 41.107 Exemplare des 230 S gefertigt. Darunter sind neben Fahrgestellen für Sonderaufbauten auch die Kombilimousinen 230 S Universal. Diese besondere Ausführung wird für Mercedes-Benz im belgischen Karosseriewerk IMA produziert. 1968 endet die gesamte Modellgeneration der „Heckflossen“. Denn die Vierzylindervarianten der kleineren „Heckflossen“-Baureihe W 110 werden ebenfalls in diesem Jahr von den Typen der „ Strich-Acht“-Baureihen W 114 und W 115 abgelöst. In den „ Heckflossen“-Limousinen verwirklicht Mercedes-Benz seit 1959 erstmals in einem Serienwagen Béla Barényis Patent der gestaltfesten Fahrgastzelle mit Knautschzonen vorn und hinten. Sicherheit ist auch oberstes Gebot bei der Gestaltung des Innenraums. Dazu gehören das gepolsterte Armaturenbrett mit elastischen, teils versenkt angeordneten Bedienungselementen sowie ein Lenkrad mit Polsterplatte. Neu sind auch die für die Unfallsicherheit wichtigen Keilzapfen-Türschlösser, die in dieser Form erstmals verwendet werden.

Der auf der Retro Classics stehende 230 S in schwarzem Lack und mit Innenausstattung aus rotem Kunstleder stammt aus Frankreich. Der ALL TIME STAR aus der Drivers Edition hat zwei Vorbesitzer. Im Rahmen der Überholung der Fahrzeugtechnik hat die Limousine, die 146.000 Kilometer gelaufen ist, einen Austauschmotor erhalten.

Technische Daten 230 S

Produktionszeitraum: 1965-1968
Zylinder: 6
Hubraum: 2.306
Kubikzentimeter Leistung: 88 kW (120 PS) bei 5.400/min.
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h

Mercedes-Benz 280 SE 3.5 Cabriolet (W 111), 1971

Die 1961 vorgestellten Cabriolets der „Heckflossen“-Oberklasse begeistern schon während der Bauzeit mit ihrer zeitlos klassischen Ästhetik. Deshalb bleiben sie auch weiter im Mercedes-Benz Produktprogramm, als im August 1965 die meisten Limousinen der Baureihe W 111 von einer neu konstruierten Modellgeneration abgelöst werden. Die exklusiven Cabriolets entsprechen bis auf das fehlende Dach und die erforderlichen Karosserieversteifungen in allen Einzelheiten den Coupés der Baureihe W 111. Zum Typ 220 Sb stößt im selben Jahr das 300 SE Cabriolet mit zusätzlichen Zierelementen und der Technik des Typs 300 SE (W 112). Der Typ 250 SE folgt 1965, der 280 SE 1968. Im September 1969 erscheint dann das 280 SE 3.5 Cabriolet als deutlich leistungsstärkere Version. Angetrieben wird es von einem völlig neu entwickelten 3,5-Liter-V8-Motor mit einer Leistung von 147 kW (200 PS), der sich durch besondere Laufruhe auszeichnet. Im Sommer 1971 endet die zehnjährige Produktionszeit der „Heckflossen“-Cabriolets. Insgesamt 1.232 Exemplare des 280 SE 3.5 Cabriolet werden von 1969 bis 1971 gebaut.

Auf der Retro Classics präsentiert ALL TIME STARS ein originales und rostfreies 280 SE 3.5 Cabriolet. Ursprünglich wurde es in die USA verkauft. Vor einigen Jahren wurden die silberne Lackierung und die Innenausstattung erneuert. Der Achtzylinder-Traumwagen mit zwei Vorbesitzern gehört zur Collectors Edition.

Technische Daten Mercedes-Benz 280 SE 3.5 Cabriolet

Produktionszeitraum: 1969-1971
Zylinder: V8
Hubraum: 3.499
Kubikzentimeter Leistung: 147 kW (200 PS) bei 5.800/min.
Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h

Mercedes-Benz 280 SE (W 126), 1982

Der Mercedes-Benz 280 SE zählt zu den ersten sieben Typen der neuen S-Klasse W 126, welche die Stuttgarter Marke im September 1979 präsentiert. Neben den Limousinen mit normalem Radstand ist vom Start weg auch eine um 140 Millimeter verlängerte Variante erhältlich. Bei der Entwicklung der Baureihe haben die Ingenieure vor allem Fahrkomfort und Sicherheit sowie die Verringerung des Energieverbrauchs im Blick. So senken zum Beispiel der Einsatz gewichtsreduzierender Materialien und die im Windkanal optimierte Karosserieform gegenüber den Vorgängermodellen den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch um rund 10 Prozent. Die Fahrwerkskonzeption entspricht weitgehend den Vorgängermodellen: Auch die neue S-Klasse besitzt eine Schräglenker-Hinterachse sowie eine Doppelquerlenker-Vorderradaufhängung mit Lenkrollradius 0. Die Karosserie ist nach neuesten Erkenntnissen der Sicherheitsforschung konstruiert. So übersteht die Fahrgastzelle nun auch einen versetzten Frontalaufprall, den sogenannten „Offset Crash“, bei einer Kollisionsgeschwindigkeit von 55 km/h unbeschadet. Die Limousinen der Baureihe 126 sind die weltweit ersten Serienfahrzeuge, die das Kriterium des asymmetrischen Frontalaufpralls erfüllten. Erstmals hat ein Mercedes-Benz Pkw keine Stoßstangen im klassischen Sinn. An ihre Stelle treten großzügig dimensionierte, mit Kunststoff ummantelte Stoßfänger, die in Bug- und Heckschürze nahtlos integriert sind. Front und Heck werden von breiten seitlichen Schutzleisten aus Kunststoff verbunden, die zwischen den Radausschnitten auf Höhe der Stoßfänger angeordnet sind. Im September 1985 stellt Mercedes-Benz die modellgepflegte S-Klasse vor. Dabei wird der 2,8-Liter-Einspritzmotor des 280 SE von einem neu konstruierten 3-Liter-Motor abgelöst.

Der in Stuttgart auf der Retro Classics gezeigte 280 SE aus dem Jahr 1982 ist von seinen beiden Vorbesitzern nur als Zweitwagen gefahren und besonders pfleglich behandelt worden. Die Limousine in goldener Lackierung (Farbton Champagner Metallic) und Innenausstattung in beigem Velours stammt aus Frankreich und ist unter anderem mit Servolenkung, Klimaanlage, Zentralverriegelung und Anti-Blockier-System (ABS) ausgerüstet. Das Fahrzeug gehört zur Concours Edition der ALL TIME STARS.

Technische Daten Mercedes-Benz 280 SE

Produktionszeitraum: 1979-1985
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.746
Kubikzentimeter Leistung: 136 kW (185 PS) bei 5.800/min.
Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h

Mercedes-Benz 230 TE (S 124), 1991

Das T-Modell der Baureihe 124 hat im September 1985 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main Premiere. Technisch und stilistisch entspricht der S 124 weitestgehend den Limousinen W 124. Unterschiede gibt es nur bei der Dach- und insbesondere natürlich der Heckgestaltung und den daraus resultierenden Änderungen. Außerdem werden Aggregate, Bremsanlage und Fahrwerk den höheren Nutzlasten der Kombilimousine angepasst. Die Raumlenker-Hinterachse des T-Modells ist serienmäßig mit hydropneumatischer Niveauregulierung kombiniert. Um die hohen Sicherheitsstandards der Limousine weitestmöglich zu übernehmen, fließen neueste Erkenntnisse der Sicherheitsforschung in die Konstruktion des hinteren Karosserieüberhangs inklusive des Kraftstofftanks ein. Alle Typen des S 124 mit Ottomotor-Einspritzmotoren lassen sich auf Wunsch mit einer geregelten Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator ausrüsten. 1988 wird die Serienausstattung erweitert, diesmal unter anderem durch das Anti-Blockier-System (ABS). 1989 stellt Mercedes-Benz das komplett überarbeitete Modellprogramm der Mittleren Klasse vor – inklusive der T-Modelle. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der neuen Typen sind seitliche Flankenschutz-Leisten mit integrierten Längsschweller-Verkleidungen. Frisch gestaltet zeigt sich auch der Innenraum, der vorn und hinten verbesserte Sitze erhält darüber hinaus mit zahlreichen Detailverbesserungen aufgewertet wird. 1992 werden zahlreiche neue Motoren im S 124 eingeführt. Im Juni 1993 wird die Baureihe 124 zur ersten Mercedes-Benz E-Klasse.

Der auf der Retro Classics stehende 230 TE in brauner Lackierung (Farbton Impala Metallic) gehört zur Drivers Edition von ALL TIME STARS. Er besitzt die Sonderausstattung Sportline-Paket mit Sportfahrwerk, tiefergelegter Karosserie, straffer abgestimmten Federn und Stoßdämpfern sowie einer modifizierten Innenausstattung mit Lederlenkrad und -schalthebel sowie Einzelsitzen vorn und hinten. Der Youngtimer mit zeittypischer Innenausstattung in Karo-Stoff steht für Alltagstauglichkeit und hohen Fahrspaß. Der Käufer erhält ein Wertgutachten, außerdem lässt ALL TIME STARS vor der Auslieferung einen umfangreichen Service durchführen und das Fahrzeug einer aktuellen TÜV-Prüfung unterziehen. Auf Wunsch kann für den 230 TE eine Mercedes-Benz Classic-Car Garantie abgeschlossen werden.

Technische Daten Mercedes-Benz 230 TE

Produktionszeitraum: 1985-1992
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 2.298
Kubikzentimeter Leistung: 97 kW (132 PS) bei 5.100/min.
Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h

Quelle: Daimler AG