Blick auf die AMG Hinterachslenkung des AMG GT C Roadsters

Die AMG Hinterachslenkung im AMG GT C Roadster unterstützt in jeder Situation sowie in jedem Geschwindigkeitsbereich den Fahrer. Das System ist nur für den AMG GT C mit 557 PS verfügbar, für das normale Modell ist das System – auch optional – nicht erhältlich.

By wire Absteuerung
Die AMG Hinterachslenkung lenkt bis Tempo 100 km/h die Hinterräder gegensinnig, was der Fahrer als eine virtuelle Radstandsverkürzung empfindet, die für eine erstklassige Agilität bei spontanen Richtungswechseln sorgt. Auch beim Einparken profitiert man von einem kleineren Wendekreis mit spürbar reduziertem Lenkaufwand. Ab 100 km/h lenken die Hinterräder in die gleiche Richtung wie die Vorderräder. Das macht das Fahrzeug so noch einfacher beherrschbar, denn in diesem Fall verlängert sich der gefühlte Radstand. Das erhöht die Fahrstabilität im fahrdynamischen Grenzbereich nochmals. Der schnellere Seitenkraftaufbau im Vergleich zu einer ungelenkten Hinterachse kann sich für Fahrprofis konkret in verbesserten Rundenzeiten auf der Rennstrecke ablesen lassen.

Elektronisches Steuergerät
Ein elektronisches Steuergerät der AMG Hinterachslenkung berechnet dazu jederzeit den für die jeweilige Fahrsituation optimalen Hinterradlenkwinkel. Relevante Eingangsgrößen sind dazu die Fahrgeschwindigkeit, der Lenkradwinkel an der Vorderachse und die sogenannte Schräglaufsteifigkeit (Seitenkraft je Spurwinkel). Die AMG Hinterachslenkung kann somit das so genannte Leistungsuntersteuern kompensieren, das bei extrem stark motorisierten Fahrzeugen mit enormem Reifengrip der Hinterräder auftritt. Die angetriebenen Hinterräder entlasten so die Vorderräder.

AMG Hinterachslenkung unterstützt den Fahrer
Die Zusatzlenkung löst den Zielkonflikt bei der Festlegung des Radstandes und erhöht die Wendigkeit in engen, langsamen Kurven bzw. bei Spurwechseln. Gleichzeitig bleibt der Vorteil des langen Radstandes auf schnellen Geraden erhalten – bei Kurvenfahrten mit hohem Tempo verlängert sich der Radstand virtuell und das Fahrzeug wird noch fahrstabiler. Denn durch das gleichsinnige Lenken bauen die Räder noch schneller Seitenkräfte auf – das kann auch den positiven Effekt haben, dass ESP®-Eingriffe unnötig sind bzw. diese von der AMG Hinterachslenkung unterstützt werden.

Kernelemente der AMG Hinterachslenkung sind zwei elektromechanische Aktuatoren (Elektromotoren mit Spindeltrieb), die keine mechanische Verbindung zum Lenkrad haben. Dieses „By-wire“-System verstellt elektronisch gesteuert die Hinterräder in einem vordefinierten Kennfeld. Die Ansteuerung kommt aus dem ESP®- Modul, das für die Fahrdynamikregelung verantwortlich ist:

  • im unteren Geschwindigkeitsbereich, z.B. im Stadtverkehr, Parkieren, Rangieren vorwärts wie rückwärts, wird gegensinnig zum Vorderachslenkwinkel an den Hinterrädern die Spur gestellt (bis zu 1,5°)
  • im oberen Geschwindigkeitsbereich, u.a. Landstraße, Autobahn bis Vmax – wird gleichsinnig zum Vorderachslenkwinkel an den Hinterrädern die Spur gestellt (bis zu 0,5°)

Bilder: MBpassion.de