Die bereits mehrfach angekündigte Einführung der induktiven Ladefunktion im Serienfahrzeug von Mercedes-Benz hat der Hersteller dieser Woche eine Absage erteilt – vorerst zumindest. Entsprechende Tests mit der berührungslosen Ladefunktion von Fahrzeugen erfolgten bereits 2011 mit der A-Klasse E-CELL sowie später im Jahr 2014 mit einer Testflotte des S 500 e. Zuletzt hieß es noch, das man die Funktion in die Modellpflege der S Klasse bringen würde.
Zu wenig Ladeleistung
Zumindest vorerst möchte der Hersteller aus Stuttgart auf eine induktive Ladefunktion im Serienfahrzeug verzichten – zumindest solange, bis die Ladeleistung nicht über 6 kw gestiegen ist. Dies bestätigte diese Woche Ola Källenius – Technikvorstand bei Mercedes-Benz – im Rahmen der EQC Weltpremiere in Stockholm. Die aktuell erzielten Ladeleistungen von induktiven Ladesystemen im Rahmen von etwa drei bis vier Kilowatt sieht man dazu aktuell für einfach zu wenig an, um die Fahrzeugakkus in einer vertretbaren Zeit aufzuladen.
Auf eine komfortable Zwischenladung oder für die Nutzung der Vorklimatisierung und der direkten Stromversorgung des Fahrzeuges möchte man so – zumindest in Verbindung mit einer induktiven Ladefunktion – verzichten und setzt weiter auf Ladekabel.
Vorerst kein Einsatz in Serienfahrzeugen
Die bisher vorgestellten Testsysteme von Mercedes-Benz bestanden aus zwei Komponenten: aus einer Sekundärspule im Fahrzeugboden sowie einer Bodenplatte mit integrierter Primärspule, die unterhalb des Autos – zum Beispeil auf dem Garagenboden – platziert wird. Die elektrische Energie wird dabei berührungslos – ohne Ladekabel – übertragen. Der bislang angegebene Wirkungsgrad lag bei mehr als 90 Prozent, wenn auch die Ladeleistung gering war.
Bilder: Philipp Deppe / MBpassion.de / Grafik: Daimler AG