Vito kommt seit über 25 Jahren aus dem Werk Vitoria

Vor über einem Vierteljahrhundert startete im nordspanischen Mercedes-Benz Werk Vitoria die Produktion des Mid-Size-Transporters Vito. Mit der ersten Van-Generation begann nicht nur eine neue Ära bei den leichten Nutzfahrzeugen der Marke mit dem Stern, sondern auch das traditionsreiche Werk in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz erlebte einen Neustart: Mit der grundlegenden Modernisierung stieg die jährliche Produktionskapazität damals auf 80.000 Einheiten. Durch die Werkserweiterung, ein neues Logistikzentrum und ein hohes Maß an automatisierten Fertigungsabläufen entstand einer der modernsten europäischen Standorte von Mercedes-Benz.

Die Mercedes-Benz Produktionsstätte Vitoria beschäftigt heute rund 4.900 Mitarbeiter. Westlich des Stadtzentrums gelegen, erstreckt sich das Werksgelände auf 642.295 m². Die Produktionsanlagen nehmen seit der erneuten Erweiterung 2001 mit 370.000 m² eine Fläche von rund 50 Fußballfeldern ein. Das Werk beliefert nahezu alle globalen Märkte. Gleichzeitig ist der Standort eines der wichtigsten Industriezentren im Baskenland. Seit 1995 produzierte das Werk über zwei Millionen Transporter.

Der größte Teil der Fertigung entfällt auf den 2020 nochmals umfassend aktualisierten Vito. Highlights der Modellpflege sind der lokal emissionsfreie eVito Tourer mit drehmomentstarker E-Maschine und 421 Kilometern Reichweite sowie die effiziente und leistungsstarke Vierzylinder-Diesel-Generation der Motorenfamilie OM 654. Neuheiten im Infotainment-Bereich und bei den Assistenz-Systemen sowie Aufwertungen beim Design runden den neuen Midsize-Van ab. Neben dem Vito, der V-Klasse und eVito fährt seit 2020 auch die erste batteriebetriebene Premium-Großraumlimousine von Mercedes-Benz, der EQV (Stromverbrauch kombiniert: 26,4-26,3 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km), von den Bändern in Vitoria.

Das Werk Vitoria

Das 1954 erbaute Werk in Vitoria-Gasteiz begann im Jahr darauf mit der Fertigung von Fahrzeugen der Marke DKW. Die damalige Mercedes-Benz AG war in den Folgejahren über die Verflechtungen mit der Auto Union eng mit dem Standort verbunden, bevor die Produktionsstätte 1981 vollständig in ihren Besitz überging. An dem traditionsreichen Standort produzierte Mercedes-Benz von 1988 bis 1995 die Transporterserie MB 100-180, die direkten Vorgänger des Vito und seiner späteren Schwestermodelle Viano und V-Klasse.

Mit dem Produktionsstart des Midsize-Vans Vito vor 25 Jahren ging auch die grundlegende Modernisierung des Standorts Vitoria Hand in Hand: Im Rahmen der Neustrukturierung erfolgte damals der Ausbau der Produktionskapazitäten auf 80.000 Einheiten pro Jahr. Während die alten MB-100-Fertigungsanlagen komplett zurückgebaut wurden, erweiterte und modernisierte Mercedes-Benz die Montagehallen und errichtete ein neues Logistikzentrum. Weitgehend automatisierte Arbeitsabläufe in der Lackierstraße, ein Automatisierungsgrad im Rohbau von 80 Prozent sowie eine Vielzahl neuer Montageverfahren steigerten die Effizienz der Produktionsstätte. Den größten Technologiesprung im Werk Vitoria bildete die intelligente Rohbaufertigung des Vito. Die vielseitige Plattform war von Anfang an für den Kastenwagen, den Tourer sowie den zu einem späteren Zeitpunkt eingeführten Großraum-Personenwagen ausgelegt.

Um den Mercedes-Benz typischen, hohen Qualitätsstandard sicherzustellen, entstand darüber hinaus ein hochmodernes 3D-Meßzentrum. Dort wurden einzelne Karossen stichprobenartig aus dem Montageablauf herausgenommen und Geometrie, Passgenauigkeit sowie Spaltmaße erneut elektronisch vermessen. Mit der ständigen Überprüfung stellte Mercedes-Benz bereits in den 1990er Jahren eine gleichbleibende Fertigungsqualität auf dem Niveau der Pkw-Produktion sicher.

Um auch die Mitarbeiter auf ihre neuen Aufgaben vorzubereiten, wurden sie sorgfältig auf die neue Transportergeneration geschult, zum größten Teil im Werk Sindelfingen. Ebenso wurde bei der Neustrukturierung des Standortes die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze Teil des Lastenhefts: Dies trug dazu bei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und steigerte die Effizienz der Arbeitsabläufe.

Mit den Folgegenerationen des Vito erfolgten jeweils nicht nur Anpassungen in der Produktion, sondern auch weitere Investitionen in den Standort. Vor allem die Flexibilität der Produktionsstätte stand im Fokus der Modernisierung, die heute den Bau unterschiedlichster Modellvarianten ebenso erlaubt, wie die Integration von klassischen als auch elektrischen Antriebskomponenten.

Quelle: Daimler AG

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E-Klässler
3 Jahre zuvor

Aus Spanien ? Jetzt ist mir klar warum die Kiste bereits im Katalog rostet

JoeSt
Reply to  E-Klässler
3 Jahre zuvor

Das kann man ja so nicht stehen lassen … In den 2010er Jahren wurden das Werk Vitoria im Baskenland komplett für den Anlauf der Baureihe W447 modernisiert. Neben dem kompletten Reengineering der Montage wurde insbesondere in einen hochmodernen, automatisierten Rohbau sowie in eine auf dem dem Stand der Technologie befindlichen Lackierung investiert. Hier ist gerade die Korrosionsvorsorge wie auch der neue Decklack als Leuchtturm zu erwähnen. Mit dem Anlauf der neuen Generation von V-Klasse, Vito und Marco Polo werden ausschließlich Dieselmotoren verbaut. Als Neuestes sind heutzutage auch die elektrischen Varianten erhältlich. Über die Laufzeit wurde weiter in die Produktion investiert, um immer wieder neueste Technik adaptieren zu können. Schließlich hat insbesondere die V-Klasse das Niveau im MidSize Van Segment noch einmal deutlich angehoben. Fazit … Nix „Kiste“, nix „Rostet schon im Katalog“. Ansonsten würde MB der aktuellen Baureihe von VW das Leben nicht so schwer machen können.

Philip
Reply to  JoeSt
3 Jahre zuvor

Für außer-europäische Märkte werden auch Benziner verbaut.

JoeSt
Reply to  Philip
3 Jahre zuvor

Ja … das stimmt. Das baskische Werk in Vitoria-Gasteiz fertigt auch den Metris, dass ist der MB MidSize Van für die USA und Kanada. Dieser hat einen 4-Zylinder Benzinmotor und wird komplett in Spanien aufgebaut, zur Verschiffung teilzerlegt und in Charleston, SC remontiert. „Chicken Tax“ ist hier das Stichwort. Ein weiterer Standort in China, in Fuhzou, fertigt für den chinesischen Markt ebenfalls Fahrzeuge mit Benzinmotor.

Christoph
3 Jahre zuvor

Der Nachbar (Klempner) hatte einen MB 100. Diese Autos rosteten schon im Prospekt, das Problem hatten auch die ersten V’s. Ich habe mir 2007 einen Viano 6-Zylinder mit nahezu Vollausstattung geholt, ein super Auto – geräumig, man saß super komfortabel (6 Einzelsitze!), die Kiste lief 200 und 180 sogar den Berg hoch, leider hatte sie bauartbedingt bei solchen Geschwindigkeiten einen gesegneten Durst. Ich hätte mir sogar noch den Nachfolger fast geholt, aber damals schwächerer 4-Zylinder, 15cm länger bei gleichem Innenraum und mit Allrad einen deutlich höheren Wendekreis, das wollte ich dann doch nicht. Es wurde ein Q7, mehr Komfort, schöner Motor, aber nur 1/3 Platz…
Für junge Familien mit etwas Kleingeld ist das ein ideales Auto, Glückwunsch nach Spanien!

Christoph
3 Jahre zuvor

Der Viano war schon vollverzinkt und hat nimmer gerostet. Mein Q7 kam aus Tschechien, der GLE aus USA mit kaputter Plastikradkastenblende und bescheidener Lederqualität. Also mal nix gegen Spanien…

driv3r
Reply to  Christoph
3 Jahre zuvor

Der Q7 kommt und kam schon immer aus dem Volkswagen Werk in Bratislava, Slowakei. 😉

driv3r
Reply to  driv3r
3 Jahre zuvor

Das traf nur für Generation 1 und 2 des Cayenne zu (Karosse). Cayenne und Cayenne Coupé aus der aktuellen Generation laufen auf eigener Linie vollständig in Bratislava vom Band (quasi der einzige „Auslands-Porsche“). Zwischenzeitlich kamen die Karossen des Bentayga auch aus Bratislava, mittlerweile werden diese zusammen mit den Urus-Karossen in Zwickau gefertigt.
In Leipzig wird aktuell nur Macan und Panamera sowie Panamera Sportturismo gefertigt.

C@spa
3 Jahre zuvor

Kommentare wieder 1+ mit Sternchen…

Mike Daniel Pfeifer
Reply to  C@spa
3 Jahre zuvor

Mein Vito wird dieses Jahr 23 Jahre alt. Er wird gerade in einem Restaurationsbetrieb überholt. Nach 23 Jahren müssen die Karosserie und Elektrik überholt werden. Ebenso würde der Klimakompressor getauscht. Der Himmel war auch unansehnlich geworden und wird ebenfalls neu überzogen. Bei der Gelegenheit wird der Wagen noch auf ein Luftfahrwerk umgebaut damit meine mittlerweile über 80 jährigen Eltern und Schwiegereltern besser einsteigen können. Nach seiner Revision steht er dann wieder zu unserer Verfügung. Wir sind froh dass wir ihn nie verkauft haben.

Frank E.
Reply to  Mike Daniel Pfeifer
3 Jahre zuvor

Schön zu lesen, wenn so ein „Familienmitglied mit Stern“ so geschätzt wird und auch jenseits heute als „unwirtschaftlich“ eingestufter Reparaturen in die nächste Runde treuer Dienste starten darf.

Da kann ich nur weiterhin alles Gute und viel Freude wünschen.

S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Wurden in diesem Werk nicht zuletzt von einem entlassenen Mitarbeiter mehrere Fahrzeug auf dem Parkplatz beschädigt?