Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 – 1985

Auf der Frankfurter IAA im September 1977 wurde als dritte Karosserievariante der Baureihe 123 das sogenannte „T-Modell“ – „T“ für Touristik und Transport – präsentiert; erstmals war nun ein in eigener Regie produziertes Kombimodell im offiziellen Verkaufsprogramm. Die Produktion erfolgte ab April 1978 im Werk Bremen, das zuvor der Transporter-Fertigung vorbehalten war und nun sukzessive als Pkw-Montagewerk ausgebaut wurde.

Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 - 1985

Technisch und stilistisch entsprachen die T-Modelle weitestgehend den zugrundeliegenden Limousinen: Abgesehen von der abweichenden Heckgestaltung und den daraus resultierenden Änderungen waren keine Unterschiede zu verzeichnen. Aggregate, Bremsanlage und Fahrwerk hatte man praktisch unverändert von den Limousinen übernommen. So besaßen auch die T-Modelle eine Schräglenker-Hinterachse, die nun allerdings serienmäßig mit hydropneumatischer Niveauregulierung kombiniert war, sowie eine Doppelquerlenker-Vorderachse mit Lenkrollradius 0.

Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 - 1985

Angeboten wurden die auf Anhieb erfolgreichen T-Modelle mit Diesel- und Benzinmotoren; die Modellpalette umfaßte zunächst die Typen 240 TD, 300 TD, 230 T, 250 T und 280 TE. Wie bei den Limousinen gab es Unterschiede in der Karosserie-Ausstattung: Rechteckige Breitbandscheinwerfer und verchromte Lufteinlaßgitter vor der Windschutzscheibe wies nur das Topmodell 280 TE auf. Alle anderen Typen waren mit den charakteristischen Doppelscheinwerfern und schwarzen Lufteinlaßgittern ausgestattet.

In der Motorenpalette der T-Modelle kam es in den Jahren 1978 und 1979 zu den gleichen Änderungen wie bei den entsprechenden Limousinentypen. Zunächst wurde im August 1978 die Leistung des 240 TD auf 72 PS erhöht. Ein Jahr später, im September 1979, erfuhren auch der Fünfzylinder-Dieselmotor des 300 TD und der Sechszylinder-Vergasermotor des 250 T eine Leistungssteigerung.

Zwischen Juni und November 1980 ergänzten drei neue Varianten das Typenprogramm der T-Modelle. Im Juni wurde zunächst der 230 TE vorgestellt, der den seit zwei Jahren produzierten 230 T mit Vergasermotor ersetzte. Der vollkommen neu entwickelte 2,3-l-Vierzylindermotor mit mechanisch gesteuerter Benzineinspritzung mobilisierte 136 PS und löste den seitherigen Vergasermotor gleichen Hubraums nicht nur im T-Modell, sondern auch in Coupé und Limousine ab.

Im Oktober 1980 begann die Serienfertigung des bereits im Herbst des Vorjahres präsentierten Typs 300 TD Turbodiesel. Dieser war mit der 125 PS starken aufgeladenen Version des 3,0-l-Fünfzylindermotors ausgerüstet, die vom gleichen Zeitpunkt an auch in das S-Klasse Exportmodell 300 SD eingebaut wurde. Der 300 TD Turbodiesel war der erste auf dem Inlandsmarkt erhältliche Mercedes-Benz Pkw mit Turbomotor und belegte preislich die Spitzenposition innerhalb der Typenreihe. Dementsprechend präsentierte er sich, wie der 280 TE, in der gehobenen Karosserie-Ausstattung mit rechteckigen Breitwandscheinwerfern und verchromten Lufteinlaßgittern vor der Frontscheibe.

Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 - 1985

Ab November lief schließlich eine weitere T-Modell-Variante vom Band, die bereits im Juni gemeinsam mit dem 230 TE der Öffentlichkeit vorgestellt worden war. Der neue Typ 200 T besaß einen 2,0-l-Vierzylinder-Vergasermotor mit 109 PS, den man zusammen mit dem 136 PS starken 2,3-l-Einspritzer entwickelt hatte. Beide Aggregate stellten verschiedene Versionen des von Grund auf neu konstruierten Reihenvierzylinders M 102 dar und unterschieden sich nur im Hubraum und der Art der Gemischaufbereitung.

Ab August 1980 war für alle Modelle der Baureihe 123 auf Wunsch das ABS erhältlich, im Januar 1982 kam als weitere Sonderausstattung der Airbag hinzu.

Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 - 1985

Im September 1982 kam den T-Modellen, wie auch den anderen Typenfamilien der Baureihe 123, ein umfangreiches Modellpflegepaket zugute. Auffälligstes Erkennungsmerkmal der verbesserten Varianten waren die rechteckigen Breitband-Scheinwerfer, mit denen man zuvor nur die Topmodelle ausgerüstet hatte. Die Lufteinlaßgitter vor der Windschutzscheibe waren nun einheitlich in schwarz gehalten, und zur Minimierung der Windgeräusche hatte man die Schutzabweisblenden an den A-Säulen optimiert. Weitere Verbesserungen betrafen zahlreiche Details der Innenausstattung. Darüber hinaus wurden jetzt auch die Vierzylindermodelle serienmäßig mit Servolenkung geliefert. Für den 250 T kamen alle diese Maßnahmen zu spät; die Fertigung war schon im August 1982 ausgelaufen.

Die T-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe 123 von 1978 - 1985

Im Januar 1986 wurden die T-Modelle der ersten Generation aus der Produktion genommen. Die Serienfertigung der Nachfolgemodelle hatte bereits im Oktober/November des Vorjahres begonnen. In der knapp achtjährigen Produktionszeit waren im Werk Bremen insgesamt 199.517 Einheiten entstanden.

Wer mehr zum Mercedes-Benz W 123 lesen möchte, findet dazu bei Amazon auch hier (Ref.Link) ein passendes Buch – wer schon ein Fahrzeug hat, findet hier Tipps (Ref.Link), wie man es wartet und repariert..

Bilder/Quelle: Mercedes-Benz Group AG

14 Kommentare
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Phil
2 Jahre zuvor

Der 2,3l-Einspritzer war für damalige Verhältnisse ein wunderbarer Motor. Ich durfte diesen ab Juli 1980 in einem 230 CE in silberdistel/Velours anthrazit bewegen. Aufgrund des günstigen Drehmomentverlaufs war unten heraus mindestens genauso viel los wie im 280er, der aber gegenüber meinen durchschnittlich 10,5l/100 km spielend 3-4l/100 km mehr verbrauchte. Wenn es mir damals als jugendlichem Heißsporn darauf ankam, bin ich in „L“ im ersten Gang losgefahren; die Beschleunigung hätten dem Fahrzeug nur wenige zugetraut. Die Tachoskala ging bis 200, aber die Nadel konnte man -wenn’s denn sein musste- senkrecht nach unten ins Niemandsland schicken, was interpoliert 215 gewesen wären. Sicher mit nicht unerheblicher Tachovoreilung, aber das Automatikfahrzeug war nur mit 175 km/h eingetragen.
Probleme gab es mit der Karosserie insoweit, als sich aufgrund unglücklich platzierter Türdichtungen Wasser sammelte und beide Türunterseiten bereits im Jahr 1984 deutlich Rost aufwiesen. Nach Instandsetzung und Montage neuer Türdichtungen war das Problem erledigt. Erst 1989 habe ich das Fahrzeug mit 176.000 km dem nächsten Eigner übergeben, der das Fahrzeug etwa ebenso lang hielt wie ich.

Phil
Reply to  Phil
2 Jahre zuvor

Nicht zu vergessen: Herzlichen Dank an Markus Jordan dafür, dass er mich wieder einmal erfolgreich auf Zeitreise geschickt hat. Oh holde Jugend! Aber heute ist auch nicht alles schlecht!

Pano
2 Jahre zuvor

Das Bild mit der gesamten Modellpalette löst einen Flashback in die Jugend aus 🙂
Grüße
Pano

Benzfahrer
Reply to  Pano
2 Jahre zuvor

Ganz genau.
Damals wirkte/war die Modellpalette sauber durchstrukturiert.
Und heute:
Kraut und Rüben.
Oder anders gesagt: Von allem etwas.

Pano
Reply to  Benzfahrer
2 Jahre zuvor

Die Märkte haben sich nunmal in den letzten vierzig Jahren erheblich verändert. Die Modelloffesiven der letzten 25 Jahre, die es bei den Mitbewerbern auch gab, begründen sich damit.
Das Portfolio wird aktuell und in den nächsten Jahren etwas reduziert. Die Zahl der Baureihen sinkt aber nur in überschaubaren Maße, weil bekanntlich die EQ-Modelle hinzukommen.
Grüße
Pano

Lutz
2 Jahre zuvor

Oh, Erinnerungen … mein Vater bekam 1980 einen der ersten 230TE – in demselben grün wie hier auch abgebildet … war ein cooler Wagen damals und super praktisch

XRT 78
2 Jahre zuvor

Hach, wie hat die Welt damals Made in Germany gefeiert, als Mercedes noch zu 100 Prozent in deutschem Besitz war, und heute hören wir nur noch negative Schlagzeilen über Made by Mercedes, wie etwa Rückrufe wegen Qualitätsmängeln aufgrund von Produktionsverlagerung nach Osteuropa und wegen des erhöhtem Wettbewerbsdruck, weil in der heutigen globalisierten Welt Masse wichtiger zu sein scheint als Nachhaltigkeit und Klasse. Alles muss so schnell, so viel und so kostengünstig wie möglich produziert werden, und darunter leidet letztlich die Qualität. Der Leidtragende ist der Kunde, denn der Kunde hat sein Vertrauen in eine Marke gesetzt, die ihrem Markenanspruch „Made in Germany oder das Beste oder nichts“ nicht mehr gerecht wird, das gilt im übrigen auch für die anderen beiden großen süddeutschen Premiumhersteller und darüber spricht jetzt Herr Haydn…

Südhesse
Reply to  XRT 78
2 Jahre zuvor

Leider Quatsch, Mercedes war 1977 mintnichten zu 100% in deutschem Besitz. Die Kuwait Investment Authority hat bereits 1974 14% der damaligen Mercedes-Benz AG gekauft und hält den Anteil bis heute (entspricht 6,8% der MB-Group AG).

Was soll das auch für ein Maßstab sein, weil die Aktionäre zum Teil im Ausland sitzen wird die Qualität schlechter? Ziemlich dumpf.

XRT 78
Reply to  Südhesse
2 Jahre zuvor

Habe ich alles schon zuvor deutlich erklärt. Heute ist Mercedes Benz nur noch zu 30% in deutscher Hand und das färbt sich auf die Qualität der Fahrzeuge nun mal ab. Die Aktionäre im Ausland interessieren sich nicht für die Qualität und Nachhaltigkeit der Fahrzeuge. Sie wollen Masse und dabei viel Gewinne machen, worunter die Qualität der Fahrzeuge leidet.

Südhesse
Reply to  XRT 78
2 Jahre zuvor

Auch das ist wieder Quatsch. Wie man hier leicht nachschauen kann befinden sich aktuell 34,4% der Aktien in Deutschland:

https://group.mercedes-benz.com/investoren/aktie/aktionaersstruktur/#:~:text=Weltweit%20sind%20mehr%20als%20eine,von%20Kuwait%20(seit%201974).

Und dass „die Aktionäre“ Masse statt Klasse wollen ist natürlich völliger Blödsinn, da der Vorstand unter Källenius grade das genaue Gegenteil als Konzernstrategie ausgerufen hat. Und das natürlich mit der Rückendeckung des Aufsichtsrats, der die Interessen der Aktionäre vertritt. Es lohnt sich, die eigenen Vorurteile gelegentlich mit der Realität abzugleichen, dann macht man sich auch nicht so schnell lächerlich mit seinen Kommentaren.

XRT 78
Reply to  Südhesse
2 Jahre zuvor

Dann sind es nur 34%, meine Güte ist das genug? Dass es Probleme mit der Qualität gibt, ist doch nicht zu leugnen, das ist Fakt, die sind da. Ob Mercedes-Chef Källenius nun etwas verkündet hat oder nicht, Mercedes ist derzeit nur Premium, wenn es um die Preise geht, aber am besten liest man sich die Kundenbewertung der aktuellen C-Klasse hier bei MB passion durch. Das sicherste Auto der Welt trägt derzeit keinen Stern. Auch über die Haptik und Verarbeitung des Innenraums wird derzeit gestritten, und das ist doch kein Quatsch, das ist eine Tatsache.

Südhesse
Reply to  XRT 78
2 Jahre zuvor

Jo die Diskussion kann man dann hier beenden. Du stellst mehrfach falsche Behauptungen in den Raum (100% deutsch, Aktionäre wollen Masse) und jedesmal wenn das widerlegt wird machst du ohne darauf einzugehen das nächste Fass auf. Klassisches Getrolle!

XRT 78
Reply to  Südhesse
2 Jahre zuvor

Dass Mercedes keine 100% deutsche Marke mehr ist und dass es an Qualität mangelt, siehe Rückrufe usw. ist bekannt, das lässt sich nicht leugnen, das ist eine Tatsache, was ist daran so schwer zu verstehen? Es ist unbestritten, dass die Aktionäre mehr an Gewinn und Wachstum interessiert sind als an Qualität. Das habe ich mir nicht ausgedacht. Seit Kallenius im Amt ist, geht es zudem leicht bergab für Mercedes und mittlerweile wurde man vom Erzrivalen BMW im Premiumranking, was die weltweiten Verkaufszahlen betrifft, schon längst überholt, das kann man doch nicht leugnen. Ich denke, ich habe genug dazu schon gesagt. Wer es nicht verstanden und erkannt hat, dem helfe Gott.

vale-mb fanboy
2 Jahre zuvor

ja,unser „oldie“steht bei uns sicher unter nem carport…denn geben wir nimer her…w123 240d bj.79.mit original 185tkm…p.s.lese die mb passion ueber die autophorie seite.merci!