Am 28. Januar 1938 – vor 85 Jahren – erreichte Rudolf Caracciola auf der Autobahnstecke zwischen Frankfurt und Darmstadt bei einer Rekordfahrt die beachtliche Geschwindigkeit von 437,7 km/h. Die Bestmarke aus den Jahr 1938 hatte dabei bis in das Jahr 2017 Bestand und wurde bis dahin nicht überboten.
Weltrekord-Bestmarke gilt 79 Jahre lang
Weltrekordfahrten haben in den 1930er-Jahren einen ähnlich hohen Stellenwert wie Grand-Prix-Rennen. Mercedes-Benz und andere führende Hersteller jagen den Bestmarken nach. Am 28. Januar 1938 kommt es zu einem Höhepunkt: Die Rekordwagen von Mercedes-Benz und Auto Union treten auf einem Abschnitt der Autobahn Frankfurt–Darmstadt gegeneinander an. Für die Marke mit dem Stern startet Rudolf Caracciola, der erfolgreichste Fahrer einer ganzen Ära. Dreimal wird er in den 1930er-Jahren Europameister. Der Titel lässt sich mit dem eines heutigen Formel-1-Weltmeisters vergleichen. Für den Geschwindigkeitsweltrekord auf öffentlichen Straßen über den fliegenden Kilometer wird der Mittelwert aus Hin- und Rückfahrt ermittelt. Caracciola erreicht 432,7 km/h. Diese Bestmarke gilt 79 Jahre lang: Erst 2017 ist ein anderes Fahrzeug schneller.
Rekordwagen auf W 125 Basis
Der Mercedes-Benz Rekordwagen auf Basis des Grand-Prix-Rennwagens W 125 hat einen Luftwiderstandsbeiwert von nur cW = 0,157 und wird von einem 5,6-Liter-Zwölfzylindermotor angetrieben. Zwei Roots-Kompressoren steigern die Leistung auf 541 kW (736 PS). Heute gehört der Rekordwagen zur Dauerausstellung des Mercedes-Benz Museums. Während der Rekordversuche kommt es zu einem tragischen Unfall: Bernd Rosemeyer geht für die konkurrierende Auto Union an den Start – und verunglückt bei seinem Rekordversuch tödlich.
Quelle: Mercedes-Benz Group AG