Freddy Munz ist mit seinem Video-Blog „DieselTV“ eine feste Größe in der Transport-Branche. Der studierte Landwirt finanzierte sich das Studium als Fernfahrer, sattelte erfolgreich um und machte sich mit eigener Sattelzugmaschine als Transportunternehmer selbstständig. Im neuen „be a mover“ Talk traf er sich mit Jörg Howe, Generalbevollmächtigter für Kommunikation und Außenbeziehungen bei Daimler Truck, zum Gespräch über das Tagesgeschäft als Truckfahrer auf europäischen Straßen, Herausforderungen als selbstständiger Frachtführer und autonomes Fahren.
Immer unterwegs
Zum Transportgewerbe gelangte Freddy Munz über Umwege. Ursprünglich festangestellter Fernfahrer, kaufte er sich nach dem Studium einen gebrauchten Truck und machte sich selbstständig. Die Idee zum Videoformat „Freddys Fernfahrerwoche“ kam ihm während seiner Fahrten in den Semesterferien. Mittlerweile versucht er Fernverkehr zu vermeiden, bedient eher kürzere Routen innerhalb Deutschlands, um mehr Zeit zuhause verbringen zu können.
Der Job als Truckfahrer sei nach wie vor und trotz großem Zeit- und Arbeitsaufwand reizvoll. Etwas Vergleichbares zu finden sei schwierig, das Geschäft laufe gut. Auch die Möglichkeit, als eigener Chef Entscheidungen zu treffen mache Munz großen Spaß. „Ich mag meinen Lkw und dieses Freiheitsgefühl. Es ist schon cool, wenn man vor seinem eigenen Lkw steht, an dem ich selbst auch viel herumgebaut habe“
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Fahrermangel & Lohndumping
Trotz Fernfahrerromantik gäbe es aber natürlich auch Herausforderungen. So sei es beispielsweise überall in Europa entspannter zu fahren als in Deutschland. Die geographische Lage als Transitland, mache sich auf den Autobahnen durchaus bemerkbar. Typische Branchenprobleme seien der Politik seit Jahren bekannt. Lenk- und Ruhezeiten könnten flexibler gestaltet sein, starke Konkurrenz aus Osteuropa durch Lohndumping oder auch zunehmender Dieseldiebstahl seien Themen, mit denen man sich mehr auseinandersetzen müsse, um dem Fahrermangel entgegenzuwirken und den Job für die Zukunft attraktiver zu machen.
Autonomes Fahren
Autonomes Fahren auch im Pkw-Bereich sei laut Munz für Truckfahrer relevant. Selbstfahrende Pkw, wie von Tesla angekündigt, könnten beispielsweise den Stress im Straßenverkehr minimieren. Allerdings sei „Full Self Driving ein Versprechen von Elon Musk, dass immer noch nicht in die Realität umgesetzt worden ist“, ergänzt Howe.
Autonome Lkw, wie sie derzeit von Daimler Truck mit Torc Robotics in New Mexiko/USA erprobt werden, wären auf jeden Fall ein interessantes Thema für Munz. Der Faktor Mensch sei natürlich nach wie vor wichtig und es bliebe spannend zu erfahren, wie autonome Lkw auf Alltagsprobleme wie falsche Lieferadressen oder Stau im Stadtverkehr reagieren würden.
Quelle: Daimler Truck AG