Die „Grüne Hölle“ feiert 90. Geburtstag – und Mercedes-Benz Classic feiert mit beim Motorsport-Meeting Nürburgring Classic. Die Veranstaltung für die ganze Bandbreite sportlicher automobiler Klassik wird vom 16. bis 18. Juni 2017 erstmals unter diesem Namen und in dieser Form ausgetragen. Die Stuttgarter Marke engagiert sich mit einem starken Auftritt und lädt zum Besuch des großzügigen, von industrieller Ästhetik geprägten Standes im Fahrerlager ein. Hier sind die Kompressor-Tourenwagen der Typen S und SS (beide W 06) zu erleben. In der Rennsport-Ausführung erzielen diese Mercedes-Benz Supersportwagen der späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren als legendäre „Weiße Elefanten“ zahlreiche Rennsiege. Für die großen Erfolge in der frühen Nachkriegszeit steht der Formel-1-Rennwagen W 196 R, der gleichfalls zu sehen ist. Und aus der jüngeren Zeit dokumentieren einige DTM-Fahrzeuge das starke Motorsport-Engagement der Marke: der Rennsport-Tourenwagen 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201, 1990) sowie auf Basis der jeweiligen Generationen der C-Klasse die Rennsport-Tourenwagen der Saisons 1994, 2005, 2008 und 2014.
Abgerundet wird der Auftritt durch die Präsenz der ALL TIME STARS, dem seit 2015 bestehenden Fahrzeughandel von Mercedes-Benz Classic. Das Angebot reicht vom Vorkriegs-Klassiker bis zum Youngtimer. Besonders beliebt bei den Kunden sind die Automobile der 1960er- und 1980er-Jahre. Für höchste Transparenz sorgt ALL TIME STARS mit der gründlichen Prüfung jedes angebotenen Fahrzeugs in 160 Punkten, ergänzt durch ein Classic Data Gutachten. Die ALL TIME STARS entsprechen technisch mindestens der Zustandsnote 2 und sind in mehrere Editionen eingeordnet.
Bei der Nürburgring Classic 2017 stellt ALL TIME STARS voraussichtlich die folgenden Fahrzeuge vor:
- Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198, 1960)
- Mercedes-Benz 300 SL Roadster (R 107, 1987)
- Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201, 1990)
- Mercedes-Benz 320 CE (C 124, 1993)
Zusätzlich zur Präsentation auf dem Stand bringt Mercedes-Benz Classic auch den Werksrennwagen 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201) mit an den Nürburgring. DTM-Legende und Mercedes-Benz Markenbotschafter Roland Asch wird mit dem Fahrzeug in der Deutschen Tourenwagen Classics starten – und zwar im Design des Rennwagens gleichen Typs, den Asch 1991 in der DTM steuert. Sogar den authentischen Rennanzug dieser Saison bringt der Markenbotschafter zum Nürburgring mit.
Den Werksrennwagen baut Mercedes-Benz Classic im Jahr 2013 originalgetreu auf, um sich damit im historischen Motorsport zu engagieren. Seither begeistert der „EVO II“ die Fans in verschiedenen Rennserien. Außer Roland Asch sind auch die Rennfahrer und Markenbotschafter Maximilian Götz, Ellen Lohr, Klaus Ludwig und Jochen Mass bei der Nürburgring Classic 2017 aktiv.
Zum vielfältigen Auftritt der Marke gehört auch die neu gestaltete Mercedes-AMG Motorsport VIP Lounge auf dem Boxengassendach sowie der Mercedes-Benz „Keyholders Club“. Wie der Nürburgring selbst feiert auch Mercedes-AMG, die Sport- und Performance-Marke von Mercedes-Benz, in diesem Jahr einen runden Geburtstag: AMG wird 1967 von Hans-Werner Aufrecht und Erhard Melcher als unabhängiges Ingenieurbüro gegründet mit dem Ziel, Serienautomobile der Stuttgarter Marke sportlich zu optimieren.
Von den Anfängen als Vier-Mann-Betrieb entsteht in 50 Jahren eine Weltmarke, welche die Sportlichkeit in denen Genen von Mercedes-Benz in die Zukunft trägt. Mercedes-AMG, heute ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Daimler AG, steht ebenso für exklusive Hochleistungsautomobile verschiedenster Mercedes-Benz Baureihen und die selbst entwickelte Sportwagenfamilie Mercedes-AMG GT (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,4 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 259 g/km) wie für den erfolgreichen Einsatz von Rennwagen in Formel 1, DTM und Kundensport.
Der Keyholders Club bei den Nürburgring Classic ist ein weiterer Hospitality-Bereich von Mercedes-Benz. Zutritt haben alle Besucher, die einen Mercedes-Benz Autoschlüssel besitzen. Sie erhalten vom Club aus eine vorzügliche Sicht auf die Start-Ziel-Gerade der Rennstrecke.
Neun Jahrzehnte gemeinsame Erfolge
Die Feier zum 90. Geburtstag der Rennstrecke mit mehr als einem Dutzend Rennserien an drei Tagen ist für Mercedes-Benz auch die Feier von 90 Jahren gemeinsamer Erfolge. Denn Marke und Nürburgring verbinden zahlreiche Höhepunkte in den vergangenen neun Jahrzehnten. Zu diesem sportlichen Erbe gehört natürlich der Sieg von Mercedes-Benz gleich beim Eröffnungsrennen des Rings am 19. Juni 1927. Damals kommt Rudolf Caracciola auf Platz 1 mit der schnellsten Zeit aller Klassen ins Ziel, gefolgt von seinem Mannschaftskollegen Adolf Rosenberger. Beide starten auf Mercedes-Benz Typ S (S für „Sport“), dem aus dem Modell K weiterentwickelten Rennsport-Tourenwagen mit Kompressormotor. In der Pressemitteilung der damaligen Daimler-Benz AG heißt es: „Herr Caracciola fuhr auf dem S-Wagen eine bessere Zeit als die Rennwagen-Kategorie und konnte mit einem Durchschnitt von 96,5 km/h bei einer Strecke von 359,6 km die absolut beste Zeit des Tages fahren. Dies bedeutet bei der Schwierigkeit der neuen Nürburgring-Strecke eine hervorragende Leistung und zeigt, dass unser neues Sportmodell sowohl in Leistung wie in Zuverlässigkeit die gehegten Erwartungen erfüllt.“ Wenige Wochen später bestätigt sich dieses Urteil beim Großen Preis von Deutschland 1927 auf dem Nürburgring, den die Mercedes-Benz Rennfahrer Otto Merz, Christian Werner und Willy Walb auf Mercedes-Benz Typ S mit einem Dreifachsieg beenden.
Eine weitere Legende wird am 3. Juni 1934 am Nürburgring geboren: Hier tritt der neue Grand-Prix-Rennwagen Mercedes-Benz W 25 im Internationalen Eifelrennen erstmals mit metallisch blanker Aluminiumkarosserie an. So entsteht der erste „Silberpfeil“, mit dem Manfred von Brauchitsch in neuer Rekordzeit das Rennen gewinnt. Es ist der erste einer ganzen Reihe von herausragenden Erfolgen, welche die Silberpfeile in den 1930er-Jahren auf dem Nürburgring erreichen: Unter anderem erzielen Caracciola und von Brauchitsch 1937 einen Doppelsieg auf W 125, in den beiden Folgejahren gewinnen Dick Seaman und Hermann Lang auf W 154.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Rückkehr von Mercedes-Benz in den Rennsport spielt der Nürburgring eine wichtige Rolle: Im August des Jahres 1952 erzielt die Stuttgarter Rennmannschaft mit der Roadster-Version des 300 SL Rennsportwagens (W 194) einen von Hermann Lang angeführten Vierfachsieg. Zwei Jahre später gewinnt Juan Manuel Fangio am 1. August 1954 souverän auf dem neu entwickelten Formel-1-Rennwagen Mercedes-Benz W 196 R mit frei stehenden Rädern gleich bei dessen erstem Einsatz den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring. Am 29. Mai 1955 fügt Fangio einen weiteren Nürburgring-Sieg seiner Erfolgsbilanz hinzu, als er vor seinem Teamkollegen Stirling Moss mit dem 300 SLR Rennsportwagen (W 196 S) das Internationale Eifelrennen auf dem Nürburgring gewinnt.
Mercedes-Benz knüpft an diese einzigartige sportliche Geschichte in der Neuzeit mit dem Eröffnungsrennen des neuen Nürburgrings an: Am 12. Mai 1984 starten 20 internationale Rennfahrer, die in den vorherigen 25 Jahren auf dem Nürburgring gewonnen haben, zu einem Rennen mit ebenso vielen identischen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16. Ayrton Senna gewinnt diesen Wettkampf der Sportlimousinen der Baureihe W 201.
Seither folgen zahlreiche Triumphe der Stuttgarter Marke auf der 1927 eröffneten Rennstrecke: Die Sportwagenrennen der Gruppe C gehören ebenso dazu wie Tourenwagenrennen in der DTM und der Kundensport. In dieser letzten Kategorie begeistert der Rennwagen Mercedes-AMG GT3 am 29. Mai 2016 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit drei Podiumsplätzen und insgesamt fünf Fahrzeugen unter den besten sechs Teilnehmern.
Rennsport-Fest
So vielfältig wie die Beziehung zwischen Marke und Rennstrecke ist auch das Programm der Nürburgring Classic 2017, die zugleich den Auftakt bilden für die offiziellen Geburtstagsfeiern des Nürburgrings. Das Geschehen auf den Rennstrecken beginnt am Freitag (16. Juni 2017) um 8:30 Uhr, am Samstag und Sonntag (17. und 18. Juni 2017) jeweils um 8:00 Uhr. Unter anderem werden bei der Nürburgring Classic das ADAC Eifelrennen 2017, ein Lauf der Deutschen Tourenwagen Classics sowie weitere spannende Rennen ausgetragen.
Der Eintritt kostet für Erwachsene zwischen 14 Euro (Freitag) und 55 Euro (Drei-Tages-Ticket). Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt, bis 17 Jahre bezahlen sie 3 Euro für das Tagesticket.
Nürburgring Classic 2017:
Die Fahrzeuge von Mercedes-Benz Classic
Mercedes-Benz Typ S (W 06, 1927)
Der Mercedes-Benz Typ S aus dem Jahr 1927 ist der erste einer Reihe von Kompressorsportwagen, die als „weiße Elefanten“ den Motorsport der späten 1920er-Jahre dominieren und Weltruhm erlangen. Das „S“ steht für Sport – und der Name ist Programm: Der erste Renneinsatz, das Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring am 19. Juni 1927, endet mit einem Dreifachsieg für Mercedes-Benz. Sieger ist Rudolf Caracciola, der später zum erfolgreichsten Rennfahrer der Vorkriegszeit avanciert. Insgesamt holt er elf Gesamtsiege und Klassensiege in diesem Jahr. Zu den Triumphen der Marke gehört auch der Dreifachsieg beim Großen Preis von Deutschland für Sportwagen auf dem Nürburgring am 17. Juli 1927, als Otto Merz, Christian Werner und Willy Walb auf Mercedes-Benz Typ S das Rennen dominieren. In der Rennausführung bleibt der Typ S zwar den Werksfahrern vorbehalten, er ist aber auch als exklusiver Straßensportwagen erhältlich, mit dem zahlreiche Privatfahrer erfolgreich bei Wettbewerben starten. Bis 1928 werden insgesamt 146 Exemplare gebaut. Aus dem Typ S („Sport“) entstehen 1928 die Typen SS („Super-Sport“) und SSK („Super-Sport Leicht“) und 1931 der SSKL („Super-Sport Leicht Kurz“).
Technische Daten Mercedes-Benz Typ S
Produktionszeitraum: 1927 bis 1928
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 6.789 Kubikzentimeter
Leistung: 88 kW (120 PS), mit Kompressor 132 kW (180 PS) bei 3.000/min
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Mercedes-Benz SS (W 06, 1930)
Trotz seines leistungsstarken Motors ist der Mercedes-Benz SS („Super-Sport“) als „Gran Tourismo“ gedacht. Der Reihensechszylinder-Motor des Fahrzeugs leistet aus 7,1 Liter Hubraum bis zu 125 kW (170 PS) ohne Kompressor und bis zu 166 kW (225 PS) mit Kompressor. Seine Feuertaufe als bis zu 184 kW (250 PS) starkes Rennfahrzeug erlebt der Typ SS im Juni 1928 beim Gewinn des Bergrennens auf die Bühler Höhe. Zahlreiche weitere Rennsiege folgen. Der Mercedes-Benz SS wird von 1928 bis 1933 in insgesamt 111 Exemplaren gebaut.
Technische Daten Mercedes-Benz SS (Serienversion)
Produktionszeitraum: 1928-1933
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 7.065 Kubikzentimeter
Leistung: 125 kW (170 PS), mit Kompressor 165 kW (225 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h
Mercedes-Benz 2,5-Liter-Rennwagen (W 196 R)
mit freistehenden Rädern, 1955
Bei den meisten Formel-1-Rennen der Jahre 1954 und 1955 kommt nicht der Stromlinienwagen, sondern der klassische Monoposto mit frei stehenden Rädern zum Einsatz. Dieser ist für kurvenreiche Rennstrecken deutlich besser geeignet, weil er dem Fahrer ein viel besseres Maßnehmen in den Kurven ermöglicht. Wie die Stromlinienausführung, so gewinnt auch die klassische Version gleich ihren ersten Renneinsatz, den Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring. Sieger ist Juan Manuel Fangio, der bereits das Auftaktrennen in Reims gewonnen hat und mit einem 4. Platz beim Großen Preis von England erfahren muss, dass der Stromlinienwagen für kurvenreiche Strecken nur bedingt geeignet ist. Für seine zweite Saison wird der W 196 R überarbeitet: Das gerade Saugrohr ermöglicht eine auf 213 kW (290 PS) gesteigerte Motorleistung und ist durch die zusätzliche Wölbung auf der linken Seite der Motorhaube das äußere Erkennungsmerkmal der Version von 1955. Darüber hinaus setzt Mercedes-Benz den W 196 R mit unterschiedlichen Radständen ein, und auch die Anordnung der Trommelbremsen wird variiert. Das Ergebnis ist ein überlegener Rennwagen, der auch die Saison 1955 dominiert und Juan Manuel Fangio zu seinem zweiten Weltmeistertitel auf Mercedes-Benz verhilft.
Technische Daten Formel-1-Rennwagen Mercedes-Benz W 196 R
Einsatz: 1954 bis 1955
Zylinder: 8/Reihe
Hubraum: 2.497 Kubikzentimeter
Leistung: 188 kW (256 PS) bis 213 kW (290 PS)
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 300 km/h
Nürburgring Classic 2017: Die ALL TIME STARS Fahrzeuge
Bei den von ALL TIME STARS während der Nürburgring Classic gezeigten Fahrzeugen kann es kurzfristig zu Änderungen kommen.
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198, 1960)
Der 300 SL Roadster hat auf dem Genfer Automobilsalon vom 14. bis zum 24. März 1957 Premiere. Er löst den 300 SL „Gullwing“ ab, das erfolgreiche Flügeltür-Coupé, welches seit 1954 gebaut wird. Insbesondere im nordamerikanischen Markt haben Kunden auf eine offene Version des 300 SL gedrungen. Technisch unterscheidet sich der Roadster in zahlreichen Details vom Coupé. Insbesondere müssen die Ingenieure den Gitterrohrrahmen des 300 SL „Gullwing“ verändern. Er wird an den Seiten der Karosserie neu konstruiert, sodass Raum zum Einbau klassischer Türen entsteht, während die Verwindungssteifigkeit der Karosserie erhalten bleibt. Im Heck wird der Rahmen ebenfalls verändert. So entsteht Platz zum Einbau der Eingelenk-Pendelachse mit Ausgleichsfeder, außerdem wird ein praktisch nutzbarer Kofferraum geschaffen. Schließlich soll der Roadster noch viel stärker als das Coupé die Rolle eines sportlichen Reisewagens in der Tradition des luxuriösen Mercedes-Benz 300 Sc erfüllen. Ab 1961 erhält der W 198 zudem Dunlop-Scheibenbremsen. Auch das Design des Roadsters unterscheidet sich – neben dem Wegfall des Dachs – in verschiedenen Details vom Coupé: Der offene Sportwagen hat senkrecht stehende Leuchteinheiten. Sie fassen Scheinwerfer, Nebelleuchten und Blinker unter einem gemeinsamen Deckglas zusammen. Dieses Element wird in den nächsten Jahren das Erscheinungsbild der Mercedes-Benz Personenwagen prägen. Bis 1963 entstehen insgesamt 1.858 Exemplare des 300 SL Roadsters.
Der bei der Nürburgring Classic von ALL TIME STARS präsentierte 300 SL Roadster mit silberner Außenlackierung und roter Innenausstattung stammt aus dem Jahr 1960. Er wurde bei Mercedes-Benz Classic in Fellbach gründlich und mit Hilfe von Original-Ersatzteilen einer Teilrestaurierung unterzogen.
Technische Daten Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198)
Produktionszeitraum: 1957 bis 1963
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.996 Kubikzentimeter
Leistung: 158 kW (215 PS) bei 5.800/min
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 250 km/h
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 107, 1987)
Die SL-Baureihe R 107 rollt im Frühjahr 1971 auf die Straßen. Neben Eleganz und Qualität strahlen die Fahrzeuge auch Sicherheit aus, das Crashverhalten des offenen Zweisitzers ist seiner Zeit weit voraus. Technisch macht es sich beispielsweise in einem sorgsam definierten Knautschverhalten von Karosserie und Rohbaustruktur bemerkbar, in einer hochstabilen A-Säule und einer konsequent nach Sicherheitskriterien gestalteten Innenausstattung. In seiner so nicht geplanten, aber letztlich sehr erfolgreichen 18-jährigen „Lebenszeit“ erhält dieser SL eine ganze Reihe von Sechs- und Achtzylindermotoren. Entsprechend vielfältig sind die Modellbezeichnungen. Die Produktion der Baureihe R 107 endet im August 1989 nach mehr als 18 Jahren. Damit stellt diese SL-Baureihe einen hausinternen Rekord auf, der kaum mehr zu überbieten sein dürfte: Abgesehen von den Geländewagen der G-Klasse gibt es in der gesamten Geschichte des Hauses keine andere Personenwagen-Baureihe, die über einen derart langen Zeitraum produziert worden ist. Insgesamt entstehen in Sindelfingen 237.287 offene Fahrzeuge, eine Zahl, die den hohen Beliebtheitsgrad der Baureihe R 107 eindrucksvoll demonstriert. Vom parallel gebauten Coupé (C 107) sind es von 1971 bis 1981 insgesamt 62.888 Stück.
Das bei der Nürburgring Classic präsentierte ALL TIME STARS Fahrzeug aus der Collectors Edition besticht durch die klassische Farbkombination aus silberner Lackierung und blauem Kunstleder. Der Roadster mit sportlicher Fünfgang-Schaltung erhält vor der Auslieferung noch einen umfangreichen Service und neuen TÜV. Auf Wunsch ist eine Mercedes-Benz Classic-Car Garantie erhältlich.
Technische Daten Mercedes-Benz 300 SL Roadster (R 107)
Produktionszeitraum: 1985 bis 1989
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 2.962 Kubikzentimeter
Leistung: 138 kW (188 PS) bei 5.700/min
Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h
Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201, 1990)
1982 stellt Mercedes-Benz den Typ 190 vor. Die Limousine (Baureihe W 201) ist das erste Fahrzeug einer intern als „Kompaktklasse“ bezeichneten neuen Baureihe unterhalb von E-, S- und SL-Klasse. Der vom Designer Bruno Sacco entworfene Wagen überträgt die Mercedes-Benz Werte in die Mittelklasse. Dazu zählt die Freude an technischer Innovation: So erhält der W 201 ein Fahrwerk mit Raumlenker-Hinterachse, wird in gewichtssparender Bauweise mit hochfestem Stahl konstruiert, bekommt eine aerodynamisch vorbildliche Karosserie und punktet mit großer passiver Sicherheit. Zum Spitzenmodell wird 1983 der 190 E 2.3-16, der sich schon äußerlich von seinen weniger sportlichen Brüdern unterscheidet, vor allem durch einen flachen Heckflügel. Ihm folgt 1988 der Typ 190 E 2.5-16, der auch die Basis für die bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) eingesetzten Rennsport-Tourenwagen bildet, den 1989 präsentierten 190 E 2.5-16 Evolution mit neu konstruiertem Motor und modifiziertem Fahrwerk sowie Bremsanlage. Die Karosserieänderungen umfassen unter anderem einen markanten Bugflachspoiler, einen vergrößerten Heckflügel mit Dreieckkeil sowie größer dimensionierte Radhaus-Ausschnitte mit deutlichen Kotflügelverbreiterungen. Ein Jahr später folgt der ebenfalls in 502 Exemplaren gebaute 190 E 2.5-16 Evolution II. Neu gestaltet sind unter anderem Front- und Heckstoßfänger mit integrierten Spoilern sowie in die Karosserielinie integrierten Kotflügelverbreiterungen und ein sehr ausgeprägter Heckflügel.
Der von ALL TIME STARS bei der Nürburgring Classic präsentierte „EVO II“ mit einem Kilometerstand von 79.193 Kilometern ist ein besonders begehrter und seltener Youngtimer. Das Fahrzeug ist – wie alle 502 Exemplare – in der Farbe „blauschwarz metallic“ lackiert.
Technische Daten Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II
Produktionszeitraum: 1990
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 2.463 Kubikzentimeter
Leistung: 173 kW (235 PS) bei 7.200/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (mit Katalysator)
Mercedes-Benz 320 CE (C 124, 1993)
Im März 1987 stellt Mercedes-Benz das Coupé der Mittleren Baureihe 124 vor. „Das Flair des Außergewöhnlichen mit dem entspannenden Komfort eines Fahrzeugs, das man täglich fährt und auch für längere Reisen nutzt“: So schildert der erste Prospekt das Coupé. Die Aussage trifft bis heute zu. Denn das Design zeigt die eleganten zweitürigen Fahrzeuge eigenständig und doch in enger Verwandtschaft zu den anderen Varianten der Baureihe 124. Selbstverständlich punkten die Coupés mit allen technischen Details von Limousine und T-Modell, etwa dem hohen Sicherheitsstandard, dem aufwendigen Fahrwerk oder der damals bereits serienmäßigen Ausstattung mit einer geregelten Abgasreinigungsanlage mit Dreiwege-Katalysator. Die Summe ihrer Eigenschaften macht die Fahrzeuge schon seit vielen Jahren zu begehrten Youngtimern. Zum Juni 1993 erhält die überarbeitete Baureihe 124 einen neuen Namen: Sie heißt nun E-Klasse, analog zur S-Klasse und C-Klasse. Die Kennzeichnung der einzelnen Typen besteht aus einem E und der dreistelligen Ziffernfolge, die den Hubraum angibt. Ergänzt wird dieses Kürzel je nach Motorisierung durch Zusätze wie „Diesel“. Die verschiedenen Karosserieformen sind dagegen nicht mehr Teil des Fahrzeugnamens. Von allen Coupés der Baureihe 124 produziert das Werk Sindelfingen von 1987 bis 1996 insgesamt 141.498 Stück.
Das malachitgrün lackierte Fahrzeug der ALL TIME STARS mit Fünfgang-Automatikgetriebe stammt aus der Collectors Edition. Auf Wunsch ist eine Mercedes-Benz Classic-Car Garantie erhältlich. Das Fahrzeug erhält vor der Auslieferung noch einen umfangreichen Service sowie einen neuen TÜV.
Technische Daten Mercedes-Benz 320 CE (C 124, 1993)
Produktionszeitraum: 1992 bis 1996 (ab Juni 1993 als E 320 Coupé)
Zylinder: 6/Reihe
Hubraum: 3.199 Kubikzentimeter
Leistung: 162 kW (220 PS) bei 5.500/min
Höchstgeschwindigkeit: 235 km/h
Nürburgring Classic 2017: Die Motorsport-Fahrzeuge
Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II (W 201), 1990
Für den Einsatz in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft entsteht 1989 auf Basis des Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 der 190 E 2.5-16 Evolution. Der Name des Wagens verrät, dass unter der Haube nun ein neuer Motor arbeitet: Der 2,5-Liter-Sechzehnventiler leistet bis zu 250 kW (340 PS). Im August 1989 beginnt die werkseigene Abteilung Mercedes-Benz sport technik (st) mit den Arbeiten an der zweiten Entwicklungsstufe „EVO II“. Um auf das vom Reglement vorgeschriebene Gewicht von 1.040 Kilogramm zu kommen, wird nahezu die komplette Innenausstattung entfernt, dafür aber ein Überrollkäfig eingebaut. Bei zahlreichen Karosserieteilen wie etwa Motorhaube, Kofferraumdeckel und Spoiler kommt Kevlar zum Einsatz. Sein Renn-Debüt hat der nun 274 kW (373 PS) leistende „EVO II“ am 16. Juni 1990 auf der Nordschleife des Nürburgrings – in der Saison 1992 gewinnt Klaus Ludwig mit dem Fahrzeug die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). In Erinnerung an die großartigen DTM-Erfolge baut Mercedes-Benz Classic im Jahr 2013 einen EVO II auf und setzt ihn im historischen Motorsport ein. Dieser Werksrennwagen ist ein originales DTM-Fahrzeug der Saison 1991, das anschließend zwei Jahre lang bei Langstreckenrennen eingesetzt worden ist. Vor der Restaurierung durch die DTM-Experten von HWA hat das Fahrzeug insgesamt 13.702 dokumentierte Renn-Kilometer absolviert.
Technische Daten Mercedes-Benz 190 E 2.5-16 Evolution II Rennsport-Tourenwagen (W 201), 1990
Zylinder: 4/Reihe
Hubraum: 2.490 Kubikzentimeter
Leistung: 274 kW (373 PS) bei 9.500/min
Höchstgeschwindigkeit: rund 300 km/h
AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 202), 1994
1994 geht Mercedes-Benz in der DTM mit einem neuen Rennsport-Tourenwagen auf Basis der C-Klasse Limousine W 202 an den Start. Unter der selbstragenden, verstärkten Karosserie mit verschweißtem Stahl-Überrollkäfig des Fahrzeugs verbirgt sich reinrassige Renntechnik: Die neue Hochleistungsmaschine basiert, dem Reglement entsprechend, auf einem Serienmotor. Die Ingenieure bei AMG konstruieren einen V6-Motor, der aus dem 4,2-Liter-V8-Aggregat M 119 entwickelt wird und mit 2.500 Kubikzentimeter die vorgeschriebene Hubraumbegrenzung einhält. Das bis zu 11.000/min drehende Aggregat überträgt seine Leistung durch ein sequenziell schaltbares Getriebe. Motorhaube, Heckdeckel sowie Aerodynamik-Anbauteile sind gewichtsbedingt in Carbon-Kevlar ausgeführt. 1994 wird Klaus Ludwig mit diesem Fahrzeug Deutscher Tourenwagen-Meister. Im Folgejahr tritt Mercedes-Benz mit dem weiterentwickelten Rennsport-Tourenwagen in der DTM und ITC an – Bernd Schneider gewinnt beide Rennserien und Mercedes-Benz sichert sich die Markenwertungen.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen
Einsatz: 1994 bis 1996
Zylinder: V6
Hubraum: 2.499 Kubikzentimeter
Leistung: 324 kW (440 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 203), 2005
Nachdem in der Saison 2000 die neue DTM unter dem Titel „Deutsche Tourenwagen-Masters“ ins Leben gerufen wird, starten die Teams zunächst mit Silhouette-Fahrzeugen auf Basis zweitüriger Coupés. Ab 2004 kommen dann viertürige Limousinen auf Basis der Baureihe W 203 zum Einsatz. Das Wettbewerbsfahrzeug hat einen tragenden Gitterrohrrahmen mit Dach und Seitenwänden aus Stahl, in den die Sicherheitszelle für den Fahrer eingebaut ist. Äußere Verkleidungs- und Anbauteile sind aus leichtem und widerstandsfähigem Carbon-Kunststoff gefertigt. Angetrieben wird der neue Rennsport-Tourenwagen von dem V8-Motor, der sich bereits seit 2000 im DTM-Fahrzeug auf Basis des CLK bewährt hat. Für die Saison 2005 wird der C-Klasse Rennsport-Tourenwagen weiter optimiert, unter anderem sinkt das Gesamtgewicht um 30 Kilogramm, und sowohl die Karosserielänge als auch der Radstand wachsen. Gary Paffett sichert sich 2005 den Fahrertitel der DTM, und im Folgejahr wird Bernd Schneider zum fünften Mal Deutscher Tourenwagen-Meister.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen
Einsatz: 2004 bis 2007
Zylinder: V8
Hubraum: 4.000 Kubikzentimeter
Leistung: 346 kW (470 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 280 km/h
AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 204), 2008
Äußerlich ähnelt das ab der Saison 2007 eingesetzte DTM-Fahrzeug von Mercedes-Benz dem im gleichen Jahr vorgestellten Serientyp C 63 AMG der Baureihe W 204 –ein legendäres Hochleistungsauto. Doch unter der Karosserie des Rennsport-Tourenwagens ist – wie stets – lupenreine Motorsporttechnik zu finden. Herzstück ist ein V8-Rennmotor mit 4 Liter Hubraum, der rund 368 kW (500 PS) bei 7.500/min entwickelt. Inklusive Fahrer wiegt diese C-Klasse lediglich 1.050 Kilogramm, das Resultat eines konsequenten Leichtbaus, der unter anderem ein Rohrrahmenchassis umfasst. Während Dach und Seitenwände aus dünnen Stahlblechen bestehen, sind Türen, Motorhaube, Kotflügel und Heckdeckel aus carbonfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Integriert ist eine Sicherheitszelle für den Fahrer mit definierten Crashstrukturen an Front, Heck und Seiten. Acht Fahrer und eine Fahrerin pilotieren das Auto in das Saison 2009: Bernd Schneider, Bruno Spengler, Jamie Green, Paul Di Resta (alle Team HWA) sowie auf Jahreswagen Maro Engel, Gary Paffett, Mathias Lauda, Ralf Schumacher und Susie Stoddart (heute Wolff). Paul Di Resta beendet die Saison als Vizemeister. Für den Rekordchampion Bernd Schneider ist es die letzte Saison seiner aktiven Motorsportkarriere. Mit fünf DTM-Meistertiteln, 226 Rennen mit Rennsport-Tourenwagen von Mercedes-Benz sowie 102 Podestplätzen ist er der erfolgreichste Fahrer und wird zurecht „Mr. DTM“ genannt.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen (W 204)
Einsatz: 2007 bis 2011
Zylinder: V8
Hubraum: 4.000 Kubikzentimeter
Leistung: 368 kW (500 PS) bei 7.500/min
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 300 km/h
AMG Mercedes-Klasse Coupé Rennsport-Tourenwagen (C 204), 2014
Das Coupé der Mercedes-Benz C-Klasse liefert dem DTM-Rennsport-Tourenwagen der Marke seit 2012 die Karosserieform. Gleich beim Debütrennen in Hockenheim erzielen Gary Paffett und Jamie Green einen Doppelsieg. Insgesamt holt dieser AMG Mercedes C-Klasse Rennsport-Tourenwagen in seinen ersten beiden Saisons 18 Podiumsplätze, darunter fünf Siege. Das Fahrzeug folgt einem verbesserten Sicherheitskonzept. Zentralkomponenten sind eine innovative Sicherheitszelle mit einem Monocoque-Chassis aus Kohlefaser und einem Überrollkäfig aus hochfestem Stahl. Sämtliche sicherheitsrelevanten Bauteile wie etwa das Feuerlöschsystem und der Tank sind ins Kohlefaserchassis integriert. Außerdem hat jedes Fahrzeug vorn, hinten und an den Seiten insgesamt sechs Crash-Absorber, um den Fahrer zusätzlich zu schützen. Das Fahrzeug der Saison 2014 ist weitgehend identisch. Zu den neuen Merkmalen gehört der Kühlergrill, der sich am Design des Serienmodells C 63 AMG orientiert. Insgesamt setzt Mercedes-Benz 2014 sieben Coupés ein. Das Fahrerteam umfasst damals neben den DTM-Champions Gary Paffett und Paul Di Resta auch den früheren Formel-1-Piloten Vitaly Petrov sowie, wie schon im Vorjahr, die DTM-Fahrer Daniel Juncadella, Christian Vietoris, Pascal Wehrlein und Robert Wickens. Trotz des hochkarätigen Aufgebots und insgesamt zehn packender Rennen endet die Saison durchwachsen: Christian Vietoris belegt im Gesamtklassement Rang 4. Ein Jahr später wird Pascal Wehrlein mit einem solchen Fahrzeug zum jüngsten DTM-Champion aller Zeiten.
Technische Daten AMG Mercedes C-Klasse Coupé Rennsport-Tourenwagen (C 204)
Einsatz: 2012 bis 2015
Zylinder: V8
Hubraum: 4.000 Kubikzentimeter
Leistung: 368 kW (500 PS) bei 7.500/min
Höchstgeschwindigkeit: bis zu 300 km/h
Nürburgring Classic 2017:
Die Markenbotschafter von Mercedes-Benz Classic
Roland Asch
Geboren am 12. Oktober 1950 in Altingen, Deutschland
Der gelernte Kraftfahrzeugmeister Roland Asch beginnt seine Rennsportkarriere zunächst als Hobby, feiert aber Erfolge wie ein Profi: Nach dem Titel des Deutschen Bergmeisters 1981 und der Deutschen Rennsport-Trophäe 1983 folgt 1985 sein Debüt in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Dort wird er mit seinem eigenen Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 im Jahr 1988 Vizemeister. Dreimal gewinnt er Ende der 1980er-Jahre die Gesamtwertung des Porsche 944 Turbo Cups und holt 1991 den Meistertitel des Porsche Carrera Cups. Für Mercedes-Benz fährt er Anfang der 1990er-Jahre insgesamt fünf Siege und diverse gute Platzierungen in der DTM ein. 1993 wird er zum zweiten Mal Vizemeister der DTM und wechselt 1995 zu Ford in den Super-Tourenwagen-Cup. Als Markenbotschafter ist Roland Asch Mercedes-Benz bis heute eng verbunden und immer wieder bei Veranstaltungen am Steuer bedeutender Rennwagen aus der Sammlung von Mercedes-Benz Classic zu erleben.
Maximilian Götz
geboren am 4. Februar 1986 in Ochsenfurt, Deutschland
Im Alter von zwölf Jahren startet Maximilian Götz im Kart seine Motorsportkarriere. Nach zwei Deutschen Kart-Meistertiteln bis 2001 wechselt er 2002 ins Cockpit von Formel-Fahrzeugen und wird bereits 2003 als ADAC-Junior-Motorsportler des Jahres ausgezeichnet. Schon bald gibt er als Coach sein Können an Nachwuchsfahrer weiter. Selbst fährt er erfolgreich Rennen mit Fahrzeugen wie dem Mercedes-Benz AMG SLS GT3. Das vielversprechende Renntalent Götz siegt 2012 in den ADAC GT Masters, gewinnt 2013 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie das 1.000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring und sichert sich 2014 den Meistertitel in der Blancpain Sprint Serie. Diese Erfolge bahnen ihm den Weg in die Saison 2015 und zu seinem Debüt im Cockpit des AMG Mercedes C-Klasse Rennsport Tourenwagens des Teams PETRONAS Mercedes-AMG von Mücke Motorsport. In der Saison 2016 startet er in der DTM für das Mercedes-AMG DTM Team und erzielt mit dem Mercedes-AMG GT3 Erfolge: Platz 3 im 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und Platz 5 im 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps. 2017 kehrt Götz im Mercedes-AMG GT3 in die ADAC GT Masters zurück. Das Sonntagsrennen auf dem Lausitzring am 21. Mai 2017 beendet er als bestplatzierter Mercedes-AMG Rennfahrer auf Rang 6.
Ellen Lohr
Geboren am 12. April 1965 in Mönchengladbach, Deutschland
Zum Motorsport kommt Ellen Lohr über den Kartsport, den sie von 1979 bis 1983 betreibt. Ihre größten Erfolge sind die Teilnahme bei der Kart-Junioren-Weltmeisterschaft sowie ein 1. Platz in der Nordwestdeutschen Kart-Landesmeisterschaft. Nach Rennen in der Deutschen Formel Ford 1600 (Deutsche Meisterin 1987), ersten Renneinsätzen in der DTM (BMW) und der Deutschen Formel-3-Meisterschaft mit VW 1989/90 verpflichtet sie das AMG-Mercedes Team für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft. Als erste und bis heute einzige Frau kann Lohr einen DTM-Sieg verbuchen, den sie im Mai 1992 beim Rennsportfestival in Hockenheim auf einem AMG Mercedes 190 E 2.5-16 Evolution II erzielt. Zur Saison 1995 wechselt sie zum Mercedes-Zakspeed Team und fährt 1996 im AMG-Mercedes Team Persson MS. 1997 startet sie in der Truck-Racing-Europameisterschaft am Steuer eines Mercedes-Benz Renntrucks. Danach ist Lohr noch in zahlreichen anderen Rennserien aktiv, seit 2005 auch bei der Rallye Paris–Dakar und seit 2012 wieder im Truck Racing.
Klaus Ludwig
Geboren am 5. Oktober 1949 in Bonn, Deutschland
Der von seinen Fans mit dem Ehrennamen „König Ludwig“ ausgezeichnete Rennfahrer und dreifache DTM-Meister Klaus Ludwig beginnt seine Karriere im Motorsport Anfang der 1970er-Jahre mit Slalomrennen, Orientierungsfahrten und Tourenwagenrennen. Zu seinen ersten großen Erfolgen zählen die Meistertitel der Deutschen Rennsport-Meisterschaften (DRM) der Jahre 1979 und 1981 sowie Siege beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans in den Jahren 1979, 1984 und 1985. Zur Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) kommt Ludwig 1985, wo er zunächst für Ford startet und 1988 seinen ersten Titel holt. 1989 wechselt er zum AMG-Mercedes-Team, für das er in den folgenden Jahren bis 1994 zwei Meistertitel (1992 und 1994, Vizemeisterschaft 1991) mit insgesamt 19 Rennsiegen erzielt. 1995 und 1996 fährt er in der ITC (International Touringcar Championship) für das Opel-Team Rosberg. Danach kehrt er zu AMG-Mercedes zurück und gewinnt zusammen mit Ricardo Zonta 1998 die Fahrer- und Teamtrophäe der Internationalen FIA-GT-Meisterschaft. Danach beendet Ludwig offiziell seine Motorsportkarriere, doch im Jahr 2000 startet er wieder bei den neuen Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) und beendet die Saison und auch seine Rennfahrerkarriere mit Platz 3 der Gesamtwertung auf Mercedes-Benz CLK-DTM.
Jochen Mass
Geboren am 30. September 1946 in Dorfen bei Starnberg, Deutschland
Jochen Mass, ursprünglich Seemann, beginnt seine abwechslungsreiche Karriere im Motorsport 1968 mit Tourenwagen-Rennen für Alfa-Romeo und als Werksfahrer bei Ford in den Jahren 1970 bis 1975. In dieser Zeit gewinnt er 1972 die 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Parallel dazu engagiert er sich in der Formel 2 (1973) und in 105 Grands Prix der Formel 1 (1973/74 mit Surtees; 1975 bis 1977 mit McLaren; 1978 mit ATS; 1979/80 mit Arrows; 1982 mit March). 1984 startet er auf Mercedes-Benz 500 SLC (C 107) bei der Rallye Paris–Dakar. Mit dem Titel des Deutschen Sportwagen-Meisters 1985 und seiner Tätigkeit als Werksfahrer bei Porsche bis 1987 im Gepäck wird er 1988 Werksfahrer im Team Sauber-Mercedes. Bis 1991 fährt er für dieses Team in der Gruppe C. Im neuen Silberpfeil, dem Sauber-Mercedes C 9, siegt Jochen Mass mit Manuel Reuter und Stanley Dickens beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans und schafft die Vizeweltmeisterschaft 1989. Drei Jahre später wechselt Mass in das Team-Management der DTM. Sir Stirling Moss beschreibt ihn als „Seelenverwandten“ und als „einen Fahrer mit einem enormen Gefühl für Rennwagen und mit hohem Sachverstand, der mit der Renngeschichte aller Epochen vertraut ist“. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Jochen Mass heute für Mercedes-Benz bei historischen Veranstaltungen am Start ist. Ob im Silberpfeil W 125 oder im Mercedes-Benz SSK – Jochen Mass kennt und fährt sie alle.
Quelle: Daimler AG