Elektroautos werden immer beliebter, das zeigt auch die aktuelle Statistik. Demnach sind die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen im ersten Halbjahr um 31,7 Prozent gestiegen. Dieser Trend zeigt sich auch im direkten Vergleich der Jahre 2022 und 2021. Besonders bemerkenswert ist die Bilanz der Firma Mercedes. Diese konnte die Anzahl der Neuzulassungen von 2021 auf 2022 mehr als verdoppeln. Ein Grund für diese positive Entwicklung könnte das gestiegene Umweltbewusstsein vieler Autofahrer sein. Doch wie sieht es mit den Unterhaltskosten aus?
Was kostet der Unterhalt eines E-Autos?
Neben den Anschaffungskosten sind bei einem Elektroauto auch die Unterhaltskosten zu berücksichtigen. Neben Steuer, Versicherung und Stromkosten muss der Interessent auch die Ausgaben für TÜV, Reifenwechsel, regelmäßige Wartung und notwendige Reparaturen einkalkulieren. Die Kosten für die Fahrzeugpflege sind zwar gering, sollten aber ebenfalls in die Kalkulation einfließen.
Elektrofahrzeuge schneiden bei der Steuer besonders gut ab. Für Erstzulassungen bis zum 31. Dezember 2025 muss bis Ende 2030 keine Kfz-Steuer gezahlt werden.
Wie für jedes Kfz ist auch für ein Elektroauto eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese ist manchmal etwas günstiger. Eine pauschale Aussage ist jedoch nicht möglich, da neben dem Fahrzeugtyp auch andere Faktoren (Alter des Fahrers, Schadenfreiheitsrabatt) eine Rolle spielen.
Bei den Stromkosten schneiden Elektroautos trotz steigender Energiepreise immer noch besser ab als vergleichbare Verbrenner. So verbraucht der Mercedes EQA 250 Electric Art 15,6 kWh auf 100 Kilometer. Bei einem Strompreis von durchschnittlich 30 Cent pro Kilowattstunde entspricht das 4,68 Euro. Das ist deutlich günstiger als mit einem Verbrennungsmotor. Hier ergeben sich bei einem Verbrauch von 6,4 Litern und einem Benzinpreis von 1,80 Euro Kosten von 11,52 Euro. Der Verbraucher kann zusätzlich sparen, wenn er günstige Lademöglichkeiten nutzt, wie sie oft in Supermärkten angeboten werden. Grundsätzlich sind also die laufenden Kosten eines Elektrofahrzeugs mit denen eines Verbrennungsmotors vergleichbar und in manchen Fällen sogar deutlich niedriger.
Was ist bei der Kfz-Versicherung zu beachten?
Bei der Kfz-Versicherung gibt es nur geringe Unterschiede zum Verbrennungsmotor. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Haftpflichtversicherung. Zusätzlich gibt es eine Teilkaskoversicherung, die unter anderem Glasbruch, Fahrzeugbrand und Wildunfälle abdeckt. Für neue Elektroautos lohnt sich eine Vollkaskoversicherung, die zusätzlich selbst verursachte Schäden bezahlt. Die Höhe der Versicherungsprämie hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst vom Fahrzeugtyp. Da Elektroautos noch neu sind, gibt es nur wenige Daten über ihre Unfallbilanz. Daher ziehen die meisten Versicherer einfach die Daten vergleichbarer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor heran. Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich auch nach dem Zulassungsbezirk. Gibt es dort viele Unfälle, ist die Prämie höher. Wer jahrelang unfallfrei gefahren ist, zahlt deutlich weniger für die Versicherung als ein Fahrer, der häufig einen Unfall verursacht.
Eine Besonderheit bei Elektroautos ist der Akku. Diese sollte in der Versicherung enthalten sein. Diese deckt Schäden am Akku ab, die durch unsachgemäße Behandlung entstehen. Hinzu kommen Kosten, welche ein defekter Akku am Fahrzeug verursacht.
Auch das Abschleppen des Fahrzeugs sollte versichert sein. Wird dies unsachgemäß durchgeführt, kann die Batterie beschädigt werden, was im schlimmsten Fall zu einem Brand führen kann. Elektroautos brennen zwar nicht häufiger als herkömmliche Fahrzeuge, aber das Löschen eines Brandes ist besonders aufwendig. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung für Elektroautos sollte auch dieses Risiko abdecken.
Wer mehr über die richtige Versicherung wissen oder den Tarif für das eigene E-Auto berechnen möchte, findet hier weitere Informationen zu empfehlenswerten Versicherungen.
Fazit
Ein Elektroauto ist zwar in der Anschaffung etwas teurer als ein Verbrenner, dafür sind die Steuern und der Unterhalt günstiger. Bis Ende 2030 sind Neuzulassungen steuerfrei. Beim Energieverbrauch sind Elektroautos konventionellen Fahrzeugen deutlich überlegen, auch nach den gestiegenen Stromkosten. Reparatur- und Wartungskosten sind vergleichbar. Bei der Kfz-Versicherung gibt es zwar spezielle Tarife für E-Autos, diese unterscheiden sich aber kaum von normalen Verträgen. Lediglich beim Akku sollte der Autofahrer darauf achten, dass hier bestimmte Konditionen enthalten sind, die greifen, wenn das Fahrzeug in Brand gerät. Auch Schäden am Akku durch unsachgemäße Behandlung und solche, die durch einen defekten Akku verursacht werden, sollten mitversichert sein.
Symbolbilder: Mercedes-Benz Group AG / smart Europe GmbH