GenH2 TRUCK knackt 1.000 km Marke mit nur einer Tankfüllung

Mercedes-Benz Trucks hat mit einen Prototyp des GenH2 Truck nun die 1.000 Kilometer-Marke mit einer Tankfüllung Wasserstoff geknackt. Dazu legte der LKW zwischen Wörth am Rhein und Berlin insgesamt eine Wegstrecke von 1.047 km zurück.

GenH2 TRUCK knackt 1.000 km Marke mit einer Tankfüllung

HydrogenRecordRun: über 1.000 km Wegstrecke
Mit dem „HydrogenRecordRun“ hat Mercedes-Benz Truck mittels eines für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassenen Prototyp des Mercedes-Benz GenH2 Truck eindrucksvoll bewiesen, das man mittels einer Wasserstoffladung problemlos die 1.000 Kilometer Marke knacken kann. Somit ist der Brennstoffzellen-Lkw auch für anspruchsvolle Transportaufgaben wohl bestens gerüstet.

GenH2 TRUCK knackt 1.000 km Marke mit einer Tankfüllung

Von Wörth am Rhein nach Berlin

Das Fahrzeug startete dazu am Montag Nachmittag am Mercedes-Benz Lkw-Kundencenter in Wörth am Rein – vollgeladen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Die Rekordfahrt über 1.047 km erfolgte dazu mit plombierten Tanks und kontrollierten Kilometerständen – unter Beaufsichtigung des TÜV Rheinland. Dazu wurde der GenH2 Truck mit 80 kg Wasserstoff – aufgeteilt in zwei seitlich am Fahrgestell montierte 40 kg Tanks – betankt. Die Isolierung sorgt dafür, dass das Fahrzeug für die lange Wegstrecke ohne aktive Kühlung auskommt. Die Betankung erfolgte mit -253 Grad Celsius kalten Flüssigwasserstoff. Die Strecke – natürlich mit realitätsnahem voll beladenen Fahrzeug  – wurde mittels Einsatz von vier Fahrern absolviert, wobei die Ankunft um 8 Uhr früh in Berlin erfolgte.

GenH2 TRUCK knackt 1.000 km Marke mit einer Tankfüllung

Brennstoffzelle von cellcentric

Der Prototyp von Daimler Truck wird mittels einem Brennstoffzellensystem von cellcentric ausgerüstet, der insgesamt über eine Leistung von 2 x 150 kW verfügt. Die Brennstoffzelle sitzt dabei genau da, wo man sonst den Verbrennungsmotor verbaut und wurde entsprechend von den Abmessungen auch genau so konzipiert.

Nach der erfolgreichen Rekordfahrt fuhr Andreas Gorbach, Mitglied des Vorstands der Daimler Truck AG über die Ziellinie im Ministergarten in Berlin-Mitte. „Um den Transport zu dekarbonisieren, brauchen wir sowohl batterieelektrische als auch wasserstoffbetriebene Antriebstechnologien. Der ideale Anwendungsbereich für Brennstoffzellen-Lkw sind flexible und anspruchsvolle Transportaufgaben im Fernverkehr. Mit den Knacken der 1.000 km-Marke mit einer Tanksfüllung haben wir nun eindrucksvoll bewiesen: Wasserstoff ist bei Lkw alles andere als heiße Luft und wir kommen auf den Weg zur Serienreife sehr gut voran.

Mit dem eindrucksvollen Nachweis der Leistungsfähigkeit des Brennstoffzellen-LKWs hat Daimler Truck bereits mit dem Prototypen bewiesen, das man für die zukünftigen Aufgaben gerüstet ist und entsprechende leistungsfähige Produkte in der Pipeline hat und man nur noch an der  Infrastruktur für den Wasserstoffantrieb nachsteuern muss.

Bilder: MBpassion.de

13 Kommentare
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Pano
1 Jahr zuvor

Die Truckversion des EQXX-Rekordfahrt. Sehr cool.
Grüße
Pano

Zuletzt editiert am 1 Jahr zuvor von Pano
Herr Holle
Reply to  Pano
1 Jahr zuvor

Nur viel weniger effizient. 1kg Wasserstoff enthalten ca. 33kWh. Bei ca. 8kg Verbrauch je 100km sind das bummelige 240kWh, weitaus mehr als Batterie LKW verbrauchen. Hinzu kommen Wandlungsverluste bei der Herstellung von Wasserstoff.

Ein gerne verschwiegenes Problem bei tiefgekühltem Wasserstoff: wird der LKW nicht benötigt, erwärmt sich der Wasserstoff im Tank, der Druck steigt und gasförmiger Wasserstoff muss ungenutzt abgelassen werden. Die erstmalige Befüllung nach längerer Nicht-Nutzung in einen warmen Tank („hot fill“) ist auch nicht einfach.

PupNacke
Reply to  Herr Holle
1 Jahr zuvor

Und wen interessiert Effizienz? Viele LKWs fahren im Fernverkehr, da ist das Konzept Batterie einfach noch nicht so weit (Technik, Reichweite, Aufladung/Infrastruktur vor allem falls die in Fläche kommen). Wenn man Wasserstoff mit Überkapazitäten von Windenergie usw. herstellt denke ich ist es ein gangbarer Weg. Nicht ideal, aber für gewisse Einsatzzwecke ist es die Batterie genauso. Beides aber besser als fossiler Kraftstoff.

H2 ist btw. auch für Baumaschinen interessant, da der Akku und Ladeinfrastruktur wenn man irgendwo eine Halle / Straße baut jetzt auch nicht so geil ist.

Thorsten
Reply to  PupNacke
1 Jahr zuvor

Effizienz interessiert insoweit, dass ein effizientes Fahrzeug eine geringere Total Cost of Ownership hat. Wird sich aber wahrscheinlich in den kommenden Jahrzehnten dennoch rechnen, wenn Wasserstoff günstiger als andere Brennstoffe wird.

Rene
Reply to  PupNacke
1 Jahr zuvor

Es wurde auch ausdrücklich auf die Doppelstrategie (Elektro und H2), die verfolgt werden soll, hingewiesen.

martin
Reply to  PupNacke
1 Jahr zuvor

und wie bekommt man den Wasserstoff auf die Fläche verteilt?
Diese Technik wird sich nur dort durchsetzen wo ich auf engener Fläche viel Verkehr umschlagen kann oder eben riesige Tanks dabei haben kann. Sprich auf den grossen Flughäfen wo ich den Wasserstoff in entsprechende Flugzeuge vertanken kann und als zweite Anwendung in der Schifffahrt, wo ich entsprechend Tankkapa in die Schiffe einbauen kann.

Frickleburt Frogfart
1 Jahr zuvor

Die ganze Aktion kann man getrost unter „Marketing“ verbuchen und abhaken. Sobald die staatlichen Subventionstöpfe zu sind, geht dieser ineffektive Unfug dahin, wo er hingehört und die Brennstoffzellenlaster kommen ins Technikmuseum. Wasserstoff per Elektrolyse herzustellen, ist ineffektiv und teuer, die Produktion aus Erdgas kann man jetzt schon nicht bezahlen. Auf dem freien Markt wird sich dieser Unfug niemals durchsetzen, da helfen auch die zehn Gebote der heiligen Klimakirche nicht.

Thorsten Baier
Reply to  Frickleburt Frogfart
1 Jahr zuvor

und was soll dann die Alternative im internationalen Fernverkehr sein?

JMK
Reply to  Frickleburt Frogfart
1 Jahr zuvor

Naja, wenn man rein die Fakten ansieht sieht das auf dem Papier nicht schlecht aus. Ca. 14 Euro pro Kilo, macht gut 1.100 Euro auf die 1.000 km. Bei 30l Diesel/100km liegt man bei 300l Diesel a 1.80, also ziemlich genau bei der Hälfte. Sobald die CO2 bepreisung stark nach oben geht, wäre man im Unterhalt kompetitiv. V.a. wenn mit Mautsubventionen bei eLKW nachgeholfen wird.

Frickleburt Frogfart
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Sie sagen es: „CO2-Bepreisung“ und „Mautsubventionen“. Mit Marktbedingungen hat das nichts zu tun, nur mit ideologisch bedingter Verteuerung.

PupNacke
Reply to  Frickleburt Frogfart
1 Jahr zuvor

Tja… Andere Länder haben das Problem nicht 🙂

Dominik Gehrig
Reply to  JMK
1 Jahr zuvor

Wasserstoff über Elektrolyse herzustellen wird in absehbarer Zeit weitaus günstiger: das Ziel liegt hier bei 1 $ pro 1 kg in 1 Dekade (das sog. „111“ Ziel, auch „earthshot“ genannt).
Dann läge man noch bei 80 $ für die 80 kg. Selbst bei hohen Distributionskosten (sagen wir Faktor 3), wird man auch ohne CO2-Preis weit unter den Kosten von Diesel liegen – und im Übrigen auch der Batterie, bei der der Preis pro kWh bei 30-50 Cent liegt, während die Elektrolyse von den tatsächlich günstigen 2-5 Cent/kWh der erneuerbaren Energien profitiert.