Der neue EQS unter der Lupe: das Designkonzept im Exterieur

Der EQS ist zwar ein enger Verwandter der neuen S-Klasse, steht aber auf einer reinen Elektroarchitektur. Diese komplette Neukonzeption ermöglichte ein konsequentes Purpose-Design beim Designkonzept: Mit seiner One-Bow-Linienführung und dem Cab-Forward-Design mit Fließheck unterscheidet sich der EQS bereits auf den ersten Blick deutlich von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Dies wird noch durch die Black-Panel-Front und das Design der Beleuchtung vorn und hinten unterstrichen. Höchste Ansprüche an Funktion und Aerodynamik gehen einher mit innovativer Ästhetik. Die Designphilosophie der Sinnlichen Klarheit, kombiniert mit Progressive Luxury, spiegelt sich in großzügig modellierten Flächen, reduzierten Fugen und nahtlosen Übergängen (Seamless Design) wider.

Der neue EQS unter der Lupe: das Designkonzept im Exterieur

One Bow Design

Chief Designer Officer Gorden Wagener: „Mit unserem EQS haben wir eine völlig neue, zukünftige Generation von Luxusautos geschaffen. Basierend auf unserem Stil der sinnlichen Klarheit schaffen wir Begehrlichkeit durch die Kombination einer wunderschön verführerischen Skulptur mit der progressivsten Proportion. Wichtige Merkmale wie das ‘One-Bow‘-Design und eine ganzheitlich integrierte, stark reduzierte und nahtlose Gestaltung verleihen dem EQS seinen sportlich und progressiven Look. Das unterscheidet ihn von allen anderen Fahrzeugen, die wir jemals geschaffen haben – das macht unseren EQS so außergewöhnlich.“

Die sportlich tiefe und flache Front des EQS bildet mit einem über das Greenhouse straff gespannten Bogen (One Bow) eine coupéhafte Silhouette. Die weit nach vorne gezogene A-Säule und die hinten liegende C-Säule entwickeln Raum für eine großzügige Fahrgastzelle. Einzigartig in diesem Segment ist das Cab-Forward-Design: Die Überhänge und der Vorbau sind kurz, das Heck ist fließend abgerundet. Die außenbündig positionierten, knapp 75 cm großen Räder in den Dimensionen von 19 bis 22 Zoll verleihen dem EQS zusammen mit einer muskulösen Schulterpartie einen sportlichen Charakter.

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Sinnliche Klarheit beim Designkonzept

Die Designphilosophie der Sinnlichen Klarheit ist mit der klaren, großzügigen und flächenbetonten Modellierung umgesetzt. Seamless-Design ist mit reduzierten Linien, präzisen Fugen und fließenden Übergängen verwirklicht. Aerodynamik geht mit formaler Ästhetik einher. Die Detailgestaltung bringt Innovation und Exklusivität zum Ausdruck.

Die Front ist zu einer Black-Panel-Einheit zusammengefasst. Innovative, über ein Leuchtband verbundene Scheinwerfer und die tiefschwarze Kühlerverkleidung (Black Panel) bilden das eigenständige Gesicht. Damit ist der EQS das Vorbild einer neuen Luxusklasse-Generation von Mercedes-EQ. Drei Light-Dots, verbunden mit der Mercedes typischen Augenbraue, bilden das prägnante Tagfahrlicht-Signet. LED High Performance-Scheinwerfer sind serienmäßig, DIGITAL LIGHT ist als Sonderausstattung erhältlich.

Der neue EQS unter der Lupe: das Designkonzept im Exterieur

Exklusivität beginnt beim Frontdesign

Die Black-Panel-Kühlerverkleidung mit zentralem Mercedes Stern lässt sich in ihrer Exklusivität noch steigern: In Verbindung mit AMG Line Exterieur oder Electric Art Exterieur gibt es sie als Sonderausstattung auch mit dem Mercedes-Benz Pattern, einem dreidimensionalen Stern-Muster (Star-Pattern). Dieses greift den 1911 als Warenzeichen eingetragenen Ur-Stern der Daimler-Motorengesellschaft auf. Neben ihrer einzigartigen Optik steckt hinter der Black-Panel-Fläche auch eine Funktion: Integriert sind die diversen Sensoren der Fahrassistenzsysteme wie Ultraschall, Kamera, Radar und Lidar (Laser). Seamless-Design findet sich in der Frontgestaltung besonders deutlich wieder. Beispiele sind das reduzierte Fugenbild und die übergreifende Haube. Letztere hebt die traditionelle Trennung zwischen Fronthaube und Kotflügeln auf.

Die aerodynamische Silhouette mit rahmenlosen, coupéhaften Türen und die hohe, geschwungene Bordkante sind eigenständige Gestaltungselemente im Profil. Die Außenspiegel sitzen auf der Brüstung und sind aerodynamisch und aeroakustisch optimiert. Chromakzente heben die Schwerpunkte des Designs wie die One-Bow-Linienführung der Fenstergrafik hervor. Hochwertig lackierte Kontrastflächen finden sich im unteren Bereich des Fahrzeugs.

Der neue EQS unter der Lupe: das Designkonzept im Exterieur

Coupéartiges Heck 

Flächenbündige Türgriffe sind bei allen EQS Modellen serienmäßig. Optional steht ein Panorama-Schiebedach zur Wahl. Es besteht aus zwei Modulen, die zusammen eine große Glasfläche bilden und so für viel Durchsicht und Lichteinfall im Innenraum sorgen.

Die Serviceklappe für Wischwasser wurde seitlich in den linken Kotflügel integriert. Die Fronthaube wird nur von der Fachwerkstatt für Wartungsarbeiten, etwa den Tausch der Innenraumluftfilter, geöffnet.

Das runde, coupéartige Heck ist sinnlich gestaltet. In Kontrast dazu steht der Heckspoiler mit scharfer Abrisskante. Die flächenbündige Heckklappe wurde mit präzisen Fugen nahezu nahtlos integriert. Hinter dem Stern verbirgt sich, schmutzgeschützt, die Heckkamera. Highlight am Heck sind die innovativ gestalteten LED-Leuchten: Ihr Innenleben hat die Form einer geschwungenen und beleuchteten 3D-Helix. Wie an der Front besitzt der EQS auch am Heck ein durchgehendes Leuchtband – ein Erkennungsmerkmal der Fahrzeuge von Mercedes-EQ.

Der neue EQS unter der Lupe: das Designkonzept im Exterieur

Hier die wichtigsten Stichworte zum Exterieurdesign zum Designkonzept des EQS:

Purpose-Design: Elektroautos können entweder auf einer bereits vorhandenen (Verbrenner-)Plattform stehen („Conversion-Design“; Umwandlungs-Design) oder wie der EQS auf einer reinen Elektroarchitektur basieren („Purpose-Design“; zweckorientiertes Design). Diese komplette und konsequente Neukonzeption ermöglicht Freiheiten bei der Anordnung der Komponenten und ein radikal anderes Design. Das führt beim EQS zu Vorteilen beim Packaging und bei der Ergonomie. Das Purpose-Design mit glattem Unterboden und meist geschlossener Kühlerjalousie sowie die günstige Grundform waren eine gute Ausgangsbasis für die Strömungsoptimierung. Mit viel akribischer Detailarbeit konnten die Aerodynamiker in enger Kooperation mit den Designern den neuen cw-Bestwert ab 0,20[mit 19″ Bereifung und Fahrprogramm SPORT] erzielen.

One-Bow-Design: Die Dachlinie über der Fahrgastzelle, dem sogenannten Greenhouse, ist beim EQS so straff gespannt wie ein Bogen („one bow“). In Kombination mit der sportlich tiefen und flachen Front entsteht eine coupéhafte Silhouette. Dies wird unterstrichen durch die rahmenlosen Türen und eine hohe, geschwungene Bordkante als eigenständiges Gestaltungselement.

Cab-Forward-Design („vorne platzierte Kabine“): Der weit nach vorne gezogene Fuß der A-Säule und die hinten liegende C-Säule schaffen beim EQS Raum für eine großzügig bemessene Fahrgastzelle. Die Überhänge und der Vorbau sind kurz, das Heck ist fließend abgerundet.

Seamless-Design: Die Zeit der Sicken ist bei Mercedes-Benz vorbei. Mit reduzierten Linien, präzisen Fugen und fließenden Übergängen haben die Designer beim EQS den neuen Purismus souverän verwirklicht. Ein beispielhaftes Element ist die Frontgestaltung: Die Fronthaube greift über die Kotflügel. So wird auch die Zahl der sichtbaren Fugen reduziert.

Black-Panel-Front: Die tiefschwarze Grillfläche („black panel“) bestimmt das markante Gesicht des EQS. Die Black-Panel-Einheit an der Front ist ein Designmerkmal der Mercedes-EQ Modellfamilie.

Mercedes-Benz Pattern: abstrahiertes, dreidimensionales Sternenmuster, basierend auf dem „Urstern“, einem frühen Markenzeichen der Daimler Motorengesellschaft (DMG). Das Unternehmen hatte 1909 Gebrauchsmusterschutz für einen Dreizackstern beantragt, er wurde am 9. Februar 1911 ins Warenzeichenregister eingetragen. Der Dreizackstern wurde sofort verwendet und gehörte schon nach kurzer Zeit zu den bekanntesten Markenzeichen der Welt. Einen Kranz erhielt der Stern erstmals 1916. Das Muster kommt im EQS an mehreren Stellen zum Einsatz, im Exterieur auf Wunsch beispielsweise als besondere Variante der Black-Panel-Front oder bei einem Leichtmetallrad-Design. Im Interieur findet sich das Mercedes-Benz Pattern bei den hinterleuchteten Zierteilen mit Lasercut oder auf dem Beifahrer-Display als digitales Zierbild.

Lichtdesign: Die Scheinwerfer besitzen ein auffallendes Tagfahrlicht-Signet mit drei Light-Dots und sind über ein Leuchtband miteinander verbunden. Dies ist für die EQ Familie genauso prägend wie das Licht am Heck: Die Rückleuchten mit einem Innenleben in Form einer geschwungenen 3D-Helix verbindet ebenfalls ein Leuchtband.

Quelle: Daimler AG

 

16 Kommentare
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S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Warum hat es die Felge des Vision-EQS eigentlich nicht in die Serie geschafft?
Sie sieht grandios aus, ist aerodynamisch optimierbar und hätte damit zur „Signature-Felge“ der EQ-Modelle werden können. Stattdessen klatsch man die AMG-Line-Felgen der C-Klasse drauf.
Ich hoffe im Konfigurator erwartet uns diesbezüglich noch eine Überraschung.

Marius M.
Reply to  S-Fahrer
3 Jahre zuvor

Das habe ich mich beim Betrachten des Bildes auch gefragt. Sieht super aus.

Andreas
3 Jahre zuvor

Schon schade, was aus den Skizzen geworden ist.
Das Auto ist schon ein top Gesamtpaket und wird sich sicherlich auch entsprechend verkaufen aber das Design ist einfach kein Highlight, eher so ein „muss man halt mit leben“.
Andere Autos mit niedrigem cw-Wert zeigen, dass man das auch mit einem sehr gelungenen Design hinbekommt.

S-Fahrer
Reply to  Andreas
3 Jahre zuvor

Siehe E-Klasse Coupe

S_B_G
Reply to  Andreas
3 Jahre zuvor

Oder, gerade auch als Studie vorgestellt: A6 etron. Bin mal gespannt, wie der in echt aussieht. Gerade dann im Vergleich zum EQE

S-Fahrer
Reply to  S_B_G
3 Jahre zuvor

E-Tron, E-Tron GT und Q4 E-Tron wurden nahezu 1:1 von der Studie in die Serie übernommen. Der A6 wird da vermutlich keine Ausnahme sein. Sollte es ihn auch als vernünftigen Avant geben, könnte er die Nachfolge meines S213 werden.

Martin
3 Jahre zuvor

Dieses Cab-Forward Design ist einfach nur grausam. Das hatte man doch eigentlich längst hinter sich gelassen.

Snoubort
Reply to  Martin
3 Jahre zuvor

Von Daimler selbst kam ja schon der Hinweis, dass die Studie nach dem feststehenden Design erstellt wurde (warum auch immer man – wenn man das richtige Design kennt – etwas viel schöneres vorwegschickt).
Bzw., es ist auch logisch, dass das Design schon vor mehr als 3,5 Jahren festgelegt wurde (zumindest wenn man in „old-school“ Automobil-Entwicklungszyklen denkt) – und damals gab es nur ein echtes Elektro-Fahrzeug auf dem Markt… offensichtlich wollte man also einen hippen „Tesla-Fighter“ bauen (O-Ton Zetsche 2016), hatte also ein klares Designvorbild.

Peterlauda
3 Jahre zuvor

Wenn man die linienskizzen sieht.. da zeichne ich ja besser .. warum zeigt man die?

Ron
3 Jahre zuvor

Der ist doch recht hässlich geworden!

Mercedes muss sich endlich von all dem verabschieden was sie mit dem EQC designtechnisch begonnen haben.

Die EQS Studie war genial. Das nun produzierte Auto sieht nicht mal halb so gut aus, da es wieder etwas vom potthässlichen EQC hat.

Roland Baumann
3 Jahre zuvor

Schade dass die schlichte Optik nicht in dem schnörkellos Design umgesetzt wurde. Warum wieder die Nüstern aus dem Vetbrennerzeitalter.

Roland Baumann
3 Jahre zuvor

Schade dass die schlichte Optik nicht in dem schnörkellos Design umgesetzt wurde. Warum wieder die Nüstern aus dem Verbrennerzeitalter. Ansonsten schön elegant.

Urs
3 Jahre zuvor

Helft mir mal, was ihr an der EQS Vision so anders findet als am Serienauto.

Ich finde vor:
– die Bogenform, voll identisch
– das Blackpanel, ist halt nicht beleuchtet, geht in Europa rechtlich nicht
– die Rundungen hinten sind am Serienauto auch dran

Anders:
– Die Linie unter dem Fenster ist beim Showcar irgendwie nichts, beim Serienauto der Zierstab, macht man den schwarz sieht es gleich ganz anders aus
– Die Nase ist beim Showcar eher höher als beim Serienauto, gefällt mir am Serienauto besser
– Das Heck ist genauso rund, die Abrißkante ist beim Serienauto anders…meine Meinung, da hätte irgendwas a la Porsche zum Ausfahren hingehört
– Die Türen sind seitlich beim Showcar eingezogen..
– Räder: na das kann man jederzeit ändern

Ich erkenne da schon vieles wieder.

S-Fahrer
Reply to  Urs
3 Jahre zuvor

Keiner hat hat behauptet, dass die Studie nicht zu erkennen wäre. Die Serienversion sieht halt aus wie eine schlechte Kopie der Studie. Das Seienfahrzeug besitzt die einzelnen Stylingelemente der Studie aber nicht deren tatsächlichen Proportionen.

me
3 Jahre zuvor

Aloys, Du provozierst schon wieder und versuchst andere gegen bestimmte blog Teilnehmer aufzuwiegeln.
Lass das doch mal bitte endlich sein.

Ron
3 Jahre zuvor

Ich schreibe was mir in den Sinn kommt. Genau ein solches Vorgehen ist bei Designentscheidungen auch zielführend.

Wenn sich einer davon provoziert fühlt, dann lass ich das seine Sorge sein.

Meine Intention ist gewiss keine Provokation.