Richtig fesch sind sie geworden – die beiden neuen Setra TopClass & ComfortClass Modelle von Setra und zeigen erstmals das neue Familiengesicht mit neuem Charakterelement der Marke. Wir sind mit den Premium-Fahrzeugen in Portugal mitgefahren.
Setra TopClass & ComfortClass
Mit der neuen TopClass & ComfortClass Reisebus-Generation von Setra bietet man erneut ein vielseitiges Buskonzept an, das nicht nur die Sicherheit und die Flexibilität besser erfüllen möchte, sondern auch die Wirtschaftlichkeit für das Unternehmen. Vor allen die große Variantenvielfalt als HD-Modell der ComfortClass sorgt dafür, fast jedem Geschäftsmodell dienlich zu sein. Die HDH-Modelle der TopClass sollten dazu die Busreisen auf ein neues Level heben und sollen demnach nicht nur den Langstreckenkomfort steigern, sondern auch den Luxusanspruch und die technische Exzellenz.
Neues Familiengesicht
Mit der Vorstellung der neuen Busgeneration zeigt Setra erstmals ein nahezu komplett neues Familiensicht, was sich spürbar vom Vorgängermodell abhebt. Hierzu will der Hersteller vor allen eine Evolution absolvieren, statt eine Revolution. Dabei war zwar das Design wichtig, doch die Änderungen an der Optik waren durchaus behutsam und sollten sich dazu zusätzlich auch von der praktischen Seite als vorteilhaft zeigen.
Mit der neuen Busgeneration zeigen sich deutlich die Verwandtschaft der beiden TopClass und ComfortClass Modellvarianten. Auffallend ist dazu der neue Markenschriftzug in Chrom, der nun dreidimensional ausgearbeitet ist. Mit der Gestaltung einer dunklen Fonds konnte man parallel die notwendige Radartechnik für die Assistenzsysteme unauffälliger positionieren, was bislang mittels eines deutlich sichtbaren Ausschnitts angebracht war. Die dunkle Fläche fassen dazu zwei Zwangen zusammen, welche in der TopClass in Chrom und der ComfortClass in Silber gestaltet ist. Erstmals wieder am Bus verbaut ist oberhalb eine Kässbohrer Markenplakette als selbstbewusstes Zeigen der langen Tradition der Marke.
Seitlich an den geschwungenen Spangen gehen diese in Voll-LED Beleuchtungselemente über, wobei der Lichtleiter den Blinker, das Tagfahrlicht und das Positionslicht zusammenfasst. Dabei sind die Leuchtelemente links und rechts identisch, was nicht nur die Bevorratung von Ersatzteilen beim Händler erleichtert und sorgt für eine höhere Tausch-Verfügbarkeit der Teile.
Unterhalb der Beleuchtungselemente setzt Setra nun lichtstärkere LED-Scheinwerfer ein, welche in der TopClass als Luxus-Reisebus bereits Serienumfang ist, für die ComfortClass optional bleibt. Das Gehäuse mit Markenschriftzug ist hierzu in Schwarzchrom gehalten.
Das neue und eigenständige vordere Markengesicht zeigt sich optisch gut gelungen und macht das Fahrzeug weiterhin als typischen Setra-Bus klar erkennbar. Die Seitenspiegel selbst bleiben dabei nahezu unverändert und sind erstmal noch nicht mit Kameratechnik erhältlich, wie man es aus dem Nutzfahrzeugbereich kennt. Seitlich zeigen die neuen Reisebusse ein dreidimensionales Signet in Chrom (ComfortClass in Silber).
Am Heck zeigen sich neue Rückleuchten mit kräftigen durchgezogenen Leuchtstreifen. Hier spricht selbst der Hersteller von einer „Ameisenstraße“, da der vertikaler Streifen aus einer gestrichelten Grafik entsteht, seitlich mit kräftigen durchgezogenen LED-Streifen mit Setra-Markenschriftzug. Der Liniendruck des Brandings von der LED Leiste wird dabei im Inneren der Leuchte bestrahlt.
Hier ist ComfortClass, TopClass sowie der Doppelstockbus gleich gestaltet, lediglich im höchsten Setra ist der bewährte Blinker ohne Tagfahrlicht und Positionslicht wie bisher in Orange eingebaut.
Verschiedene Fahrzeuglängen und Antriebe
Die Setra ComfortClass steht in sechs HD-Modelllängen zur Verfügung, vom 10,5 Meter langen S 511 HD Clubbus bis zum knapp 15 Meter langen S 519 HD für die Fernlinie als Langstreckenläufer. Das TopClass Modell ist in drei HDH-Modellen mit drei Achsen und ausreichend Zuladung verfügbar – vom S 515 HDH mit 12,5 Meter bis zum S 517 HDH mit 14,2 Metern.
Im Überblick:
- Setra Comfort Class S 510 HD mit 10,5 Meter
- Setra Comfort Class S 515 HD mit 12,0 Meter
- Setra Comfort Class S 515 HD/2 mit 13 Meter
- Setra Comfort Class S 516 HD mit 13 Metern & 3 Achsen
- Setra Comfort Class S 517 HD mit 14 Metern und 3 Achsen
- Setra Comfort Class S 519 HD mit 15 Metern und 3 Achsen
Für die TopClass Variante steht ausschließlich der 12,8 Liter OM 471 Diesel mit 350 kW / 476 PS sowie optional der 375 kW / 510 PS Antrieb mit vollautomatisierten Schaltgetriebe GO 250-8 PowerShift zur Verfügung. Die Varianten im Überblick (ausschließlich 3-Achser):
- Setra TopClass SS 515 HDH mit 12,5 Metern
- Setra TopClass S 515 HDH mit 13,5 Metern
- Setra TopClass S 517 HDH mit 14,2 Metern
Der zusätzlich zur Verfügung stehende Doppelstockbus Setra S 531 DT ergänzt das Modellprogramme der Setra Reisbusse und zählt als eigene Klasse unter den Varianten.
Nur Reihen-Sechszylinder Antriebe
Für die ComfortClass Modelle bietet Setra hingegen sowohl den OM 470, wie auch den OM 471 an. Dabei ist der OM 470 mit 10,7 Liter Hubraum für den S 510 HD mit 290 kW / 394 PS oder für die anderen Modelle der OM 470 mit 315 kW / 428 PS bis 335 kW / 456 PS erhältlich. Die Dreiachser können dazu den 12,8 Liter OM 471 mit 350 kW / 476 PS erhalten. Zur Wahl steht ein Sechsgang-Schaltgetriebe (nur OM 470) oder ein vollautomatisches Schaltgetriebe GO 250-8 PowerShift für den OM 471.
Bessere Wirtschaftlichkeit ab Werk
Setra spricht bei den Reihensechszylinder-Motoren des OM 471 bzw. OM 470 durch eine Überarbeitung von einer zusätzlichen Kraftstoffeinsparung von bis zu 4,5 Prozent gegenüber dem Vorgänger, wobei alle Antriebe natürlich den neuesten Emmisionsvorgaben entsprechen. Dabei rechnen sich die Modelle so oder so und bieten eine Effizienz, die aus zahlreichen Faktoren besteht – beginnend mit einen perfekt abgestimmten Antriebstrang (mit vielen Elementen von Mercedes-Benz) sowie auch den Service von OMNIplus und einen hohen Werterhalt. Nicht zu verachten darf man dazu die einzigartigen Assistentssystemen, die zusätzlich für eine höhere Wirtschaftlichkeit sorgen. Auch ein intelligentes Energie- und Verbrauchsmanagement sowie ein cW-Wert von 0,33 (für die TopClass) zeichnen die Modelle aus.
Assistenzsysteme für die neue Reisebus-Generation
Mit den nächsten Generation der Reisebusse bietet Setra auch Neuerungen auf dem Gebiet der Assistenzsysteme, wobei beide Busse auf der weiterentwickelten Elektronik-/Elektronikplattform basieren. So sorgt der optionale Active Drive Assist 2 erstmals ein teilautomatisiertes Fahren in einem Omnibus. Der neue Assistent kann dazu nicht nur Beschleunigen und Bremsen, sondern auch Abstand halten, aktiv lenken, Spurhalten (durch aktive Lenkbewegungen) oder einen Nothalt durchführen. Die Funktionen erfolgen bereits heute teilautomatisiert in allen Geschwindigkeitsbereichen.
Der Active Drive Assist 2 verbindet alle Assistenzsysteme und agiert nach den Vorgaben des Predictive Powertrain Control (PPC) für eine möglichst wirtschaftliche Fahrweise. Für Längs- und Querführung nutzt das System funktionale Erweiterungen, wobei es auf den Abstands-Regel-Tempomat (ART) und den Spurassistenten aufbaut. Zusätzlich wird auf eine weiterentwickelte Radar- und Kameratechnologie (wie den Active Brake Assist 5 / ABA 5) zurückgegriffen. Neu ist eine Emergency Stopp Funktion, welche das Fahrzeug durch eine moderate automatisierte Bremsung zum Stillstand bringt, sofern der Fahrer nicht mehr reagiert.
Die aktive Lenkunterstützung erfolgt mittels eines Elektromotos als Unterstützung der vorhandenen hydraulischen Lenkung. Die Unterstützung erfolgt kontinuierlich auf einer vom Fahrer einstellbaren Soll-Position innerhalb der Fahrspur. Dabei kann der Fahrer wählen, ob der Bus leicht um 10 bis 20 Zentimeter nach links oder rechts versetzt fahren soll – oder mittig in der Fahrbahn. Dazu muss auf beiden Seiten jedoch deutlich die Fahrspur erkennbar sein und entsprechend Linien sichtbar sein. Ein grünes Lenkradsymbol signalisiert dazu, dass der Lenkassistent bei der Querführung unterstützt. Sofern das System nicht mehr gewünscht wird, kann dies durch den Fahrer jederzeit deaktiviert werden. Dann übernimmt weiterhin der Abstands-Regel-Tempomat die Längsführung, dann in Verbindung mit dem vorausschauenden Tempomaten PPC (welcher jetzt auch im Überlandverkehr funktioniert!). Bei Bedarf wird der Omnibus mit Teilbremsungen bis zum Stillstand abgebremst.
Der Active Drive Assist 2 wurde grundsätzlich für die Autobahnfahrt entwickelt und erfordert dazu auch eine Mindest-Spurbreite. Sobald eine nicht mehr sichtbare Fahrbahnmarkierung, eine zu schmale Spur oder zu enge Kurvenradien erreicht werden, deaktiviert sich das System automatisch. Dies wird durch eine Anzeige-Warnung im Cockpit dem Fahrer mitgeteilt.
Sollte der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen, erfolgt eine entsprechende Warnkaskade (Hands-Off Warnkaskade). Nach 15 Sekunden kommt eine gelbe Anzeige, danach eine rote Meldung mit zusätzlicher akustischen Warnung – in immer kleineren Abständen – bis zum Dauerton. Nach 60 Sekunden wird der Emergency Stopp aktiviert, was durch eine Geschwindigkeitsreduzierung eingeleitet wird. Zuerst wird eine Sekunde das Gas weggenommen, danach folgt eine Reduzierung der Geschwindigkeit. Zum Notstopp selbst werden die Scheinwerfer und 5 Sekunden vor Beendigung der Warnkaskade die Warnblinkanlage aktiviert. Sobald das Fahrzeug steht, wird die elektrische Feststellbremse aktiviert. Der Fahrer kann den Emergency Stopp jederzeit durch einen Kickdown abbrechen und wird vorab auch im Display über die Übersteuerungsmöglichkeit informiert.
Das Cockpit selbst verfügt nicht nur über einen Keyless Start und eine neue elektronische Feststellbremse (mit Hold-Funktion), sondern zusätzlich über einen Fernlicht-Assistenten. Durch eine verbesserte und optimierte Vorderachse ist das Fahrzeug noch komfortabler und leiser unterwegs.
Der serienmäßige Active Brake Asssist 5 – kurz ABA 5 – ist dabei sogar der weltweit erste Notbremsassistent, der mit einer Vollbremsung auch auf bewegende und stehenbleibende Fußgänger reagiert.
Die neue 360 Grad Kamera (über vier Kameras am Fahrzeug) sorgt für einen Rundumblick für den Fahrer. Ein an der A-Säule angebrachter Monitor verfügt dabei über zwei verschiedene Ansichten und sorgt bis 30 km/h in der Vorwärtsbewegung für ein Bild aus der Vogelperspektive. Ein zweites Bild – abhängig nach der Fahrsituation – informiert zusätzlich über seitliche Geschehnisse. Dabei reicht das Kamerablickfeld etwa fünf bis sechs Meter , die Perspektive kann auch manuell ausgewählt werden.
Weitere Sicherheits- und Assistentssysteme, wie z.B. Retarder, ABS, Abbiege-Assistent oder der Sideguard-Assist stehen ebenso zum Schutz der Fahrgäste, Fahrer sowie schwächeren Verkehrsteilnehmer zur Verfügung.
Der Fahrgastraum hat sich gewandelt
Setra hat mit der neuen Generation den Fahrgastraum neu gestaltete und bietet – neben einen neuen Farbkonzept (und neuen Stoff- und Lederbezügen) – nun regelrecht ein Erlebnis für die Fahrgäste. Dazu sind die Trennwände nun komplett verglast. Der Innenraum mit auf Wunsch Dreier-Bestuhlung und serienmäßigen ebenem Boden bietet parallel eine große Kopffreiheit sowie zahlreiche Ablageflächen an, inklusive Ladeoptionen für Mobilgeräte. Neu sind auch die überarbeiteten Dekoreinleger und die Trennwände mit Einlegern aus getöntem Glas.
Die HD-Modelle können zusätzlich statt eines Mitteleinstieg mit einer Hecktür und entsprechenden Layout des Fahrgastraums ausgestattet werden.
Die neu gestaltete Ambiente-Beleuchtung sorgt zusätzlich für ein angenehmes Raumgefühl. Für die Information der Fahrgäste verbaut man zusätzlich nun neue und größere HD-Monitore mit einen neuen Coach Infotainment System. Für deutlich mehr Raumgefühl sorgt das optionale Glasdach TopSky Panorama, was den Innenraum zusätzlich noch heller wirken lässt.
Bei der Mitfahrt zeigten sich beide neue Luxus-Reisebusse von Setra mehr als geräumig und durchaus – dank verbauten Glasdach im TopClass-Modell – sehr lichtdurchflutet, was als Passagier für eine mehr als angenehme Reiseatmosphäre sorgte. Zusammen mit einem ruhigen Fahrgeräusch und guten Abrollverhalten sowie Federungskomfort sorgte das Fahrzeug auch abseits von gut ausgebauten Autobahn- oder Landstraßenstrecken für gutes Fahrempfinden. Die weiterhin von Setra selbst produzierten Sitze sind in gewohnter hohen Verarbeitungsqualität und dienen auch auf längeren Strecken als ideale Sitzmöglichkeit.
Bilder: Daimler Truck AG