smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Verbrauch

Zur dritten Ausgabe der ED 1000 Rallye nahm erstmals auch smart teil. Ziel der Veranstaltung des Magazins electric drive ist es, vor allen die Langstreckentauglichkeit von Elektroautos zu verdeutlichen. Regelrecht ein Elektro-Marathon – und ein klarer Auftrag für den smart #1, pilotiert von Wolfgang Ufer – smart CEO Deutschland – sowie Markus Jordan als Beifahrer.

smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Wert

Bei der ED1000 dabei

Die Marke smart stellte ein smart #1 in der Premium Line für die Veranstaltung bereit, welches mit seinen 272 PS vor allen auch mit einer WTLP-Reichweite von bis zu 440 km glänzte. So zumindest die Prospektangaben, dessen Glaubhaftigkeit auf der knapp 1.000 km langen Wegstrecke sich beweisen musste.

Gestartet wurde direkt bei der Motorworld München, wobei die Strecke über die A99 und A96 bis Memmingen, und weiter nach Kempten und Garmisch-Partenkirchen geplant wurde. Weiter sollte es über die A3 an Rosenheim und dem Chiemsee vorbei nach Österreich gehen. Dort führte man die Teilnehmer vorbei an Salzburg und Gmunden in Richtung Linz – um nach einer Mittagspause bei Ansfelden den Weg zurück über Passau und Regensburg zum Ausgangspunkt nach München einzuschlagen. Auf der Route mussten dazu zahlreiche Fotopunkte angefahren werden, u.a. in Kempten, Garmisch-Partenkirchen und Regensburg.

Karte: google.de

smart CEO Deutschland als Teilnehmer

Das smart #1 Team unter Wolfgang Ufer und Markus Jordan fuhr dabei Sonntags früh um 5:57 Uhr an der Motorworld in Richtung Memmingen los. Höhe Buchlohe entschied sich das Team, nicht den kürzeren Weg über die Landstraße nach Kempten zu wählen, sondern auf der Autobahn die knapp 25 km längere Strecke zu nutzen. Dadurch konnte man das smart-Modell konstant auf Geschwindigkeit halten, ohne in Ortsdurchfahrten abbremsen zu müssen. So konnte man den Tempomat permanent aktiviert  lassen und die Geschwindigkeit bis knapp 110 km/h einstellen. Als Fahrprogramm wurde die ECO-Funktion des Fahrzeuges genutzt.

smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Verbrauch - 1000 km im E-Auto an einen Tag sind machbar smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Wert

Von München über Kempten und Garmisch-Partenkirchen

Nach einem ersten Fotohalt an der Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen ging die Fahrstrecke weiter nach Richtung Chiemsee. Ein Blick auf den Tageskilometerzähler zeigte hier bereits rund 250 km, womit ein Ladestopp noch lange nicht notwendig war. Weiter ging die Fahrt also per  Autobahn und Landstraße Richtung Holzkirchen an der A8, um den ersten geplanten Ladestopp an einer Allegro Ladestation in Bernau am Chiemsee einzulegen.

Die Fahrbatterie war zu diesem Zeitpunkt noch mit 16 % geladen – nach knapp über 400 km Fahrstrecke und 1.000 Höhenmetern ein durchaus guter Wert. Aufgrund der restlichen Energiemenge wäre es sogar noch möglich, alternative Ladepunkte anzufahren.

Geladen wurde unweit des Chiemsees 34 Minuten zurück auf 80 % SoC mit maximal 150 kW Peakleistung. Deutlich bemerkbar war dabei, das smart die Ladekurve des aktuellen Modells gegenüber der ersten Pressetestwagen nochmals leicht angepasst hat,  wodurch die DC-Maximalladeleistung bereits  schon zum Ladebeginn anlag.

smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Wert

Mittagsstation in Linz

An der Mittagsstation bei Kilometerstand 587 kam das smart #1 Team um 12:13 Uhr an und fuhr nach einer knappen Stunde – ohne dort nachzuladen –  um 13:12 Uhr wieder ab. Von „Wendepunkt“ ging es per Autobahn zurück nach Deutschland. Der zweite notwendige Ladestopp wurde dazu erst Höhe Passau geplant. Am zweiten Ladepunkt des Tages – dann in Fürstenzell – wurde das neue smart #1 Modell mit dessen 66 kWh Akku (62 kw netto) erneut – diesmal von 14 auf 80 % SoC – geladen. Die Ladedauer betrug hier nur angenehme 32 Minuten, um für den Rückweg nach München gerüstet zu sein.

Autobahnassistent punktet

Die Rückfahrt über die A3 vorbei über Regensburg und die Holledau nach München war dabei relativ unspektakulär, wobei vor allen die serienmäßigen Fahrassistenzsysteme des Modells punkten konnten. Während der Totwinkelassistent sich um den seitlichen Verkehr informierte, punktete vor allen der Autobahnassistent (HWA) und hielt das Fahrzeug nicht nur selbständig in der Spur, sondern passte auch jederzeit zuverlässig den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug automatisch an. Alles Funktionen, die man bei Mercedes-Benz bislang nur über aufpreispflichtige Pakete erhalten kann. Der neue smart assistiert dabei sogar beim Spurwechsel und kann diesen sogar selbständig durchführen.

smart #1 fährt ED1000 Tour deutlich unter WLTP-Wert

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14, 3 kWh Verbrauch pro 100 km

Zurück an der Motorworld in München zeigte sich im Fazit nach einer Wegstrecke von knapp 970 km und einer Fahrzeit von 11:02 Stunden zzgl. Ladestopps ein Durchschnittsverbrauch von 14,3 kWh – und damit deutlich unter den Werksangaben von 16,8 kWh auf 100 km. Passend zeigte sich auch das Bordsystem erkenntlich: nach einer Vollladung auf 100 % wurde hierzu eine neue maximale Reichweite von 480 km angezeigt.

Langstrecke kann die neue smart Generation also, – und das durchaus bequem: hätten wir beim Mittagessen geladen, wäre man sich den zweiten Ladestopp auf freier Strecke auch noch einsparen können. Unter den geltenden Teilnahmegebühren wurde jedoch jede Ladezeit – nicht jedoch die Essenszeit – mitgerechnet. 60 Minuten Ladezeit für 1.000 km Wegstrecke der ED1000 Veranstaltung war aber auch so vollkommen in Ordnung. Wir sind uns aber mit Wolfgang Ufer sicher: es ist noch „Luft nach oben“ – bei der nächsten Teilnahme an der ED1000  senken wir den Verbrauch nochmals deutlich.

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Disclaimer: Wir wurden zur ED1000 Veranstaltung mit Übernachtung von smart eingeladen. Unsere Meinung war davon unabhängig.

36 Kommentare
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Ralf
10 Monate zuvor

Überschrift war für mich verwirrend. Nicher eher „unter WLTP-Verbrauch“ und „über WLTP-Reichweitenwert“?

Marc W.
10 Monate zuvor

Nahm auch ein EQB teil? Unter genannten Bedingungen (max. 110km/h) lässt sich dieser auch deutlich unter WLTP bewegen, die Landstraße ist sein Revier 🙂

Marc W.
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Der modernere Smart muss effizienter sein, er ist kleiner und 300kg leichter. Nur die Eckwerte Drehmoment und Akkukapazität sind (bei nicht allradgetriebenen Versionen) vergleichbar. Vor den Wettbewerbern verstecken müssen sich beide nicht 😉

M.Rix
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Aber selbstverständlich wäre ein Vergleich – und Daimlers* Teilnahme – mit dem EQB oder auch Infos zu den anderen Fabrikaten wie Nio bei der ED 1000 EQB interessant, nein: gar relevant.

Dass der Daimler „grundsätzlich“ da nicht mitmacht, ist jedenfalls kein Grund für die Nichtteilnahme. Allenfalls, dass ED 1000 offenbar kein (weil kaum Google-Suche-Ergebnis-!!!) relevantes Ereignis ist… was den Nachrichtenwert dieses Beitrags (sponsored by Smart!) sehr, … sehr begrenzt bis nullt.

*MB Group

Urs
Reply to  M.Rix
10 Monate zuvor

Die ED1000 schafft es nicht mal auf ihrer eigenen Website Infos bereit zustellen. Da sind nur die Autos von 2021 und 2022 wird angeteasert…peinlich.
Porsche hat einen Bericht, weil sie die 2023er-ED1000 nach eigenen Angaben mit einem Taycan 4S in 9:15h gewonnen haben…aber 1h geladen haben die auch (u.a. beim Mittagessen)

Herr Holle
Reply to  M.Rix
10 Monate zuvor

Mercedes hat mit der EQXX-Studie an der Mille Miglia Green teilgenommen (und den 300SL-Flügeltürer der traditionellen Mille Miglia demonstrativ mit eFuel betankt). Grundsätzlich ist die Bereitschaft zur Teilnahme an derartigen Veranstaltungen also durchaus vorhanden.

Herr Holle
Reply to  M.Rix
10 Monate zuvor

Mercedes hat mit der EQXX-Studie an der Mille Miglia Green teilgenommen (und den 300SL-Flügeltürer der traditionellen Mille Miglia demonstrativ mit eFuel betankt). Grundsätzlich ist die Bereitschaft zur Teilnahme an derartigen Veranstaltungen also durchaus vorhanden.

Pano
Reply to  Herr Holle
10 Monate zuvor

Bei allem Respekt gegenüber der ED 1000, aber die Mille Miglia hat international eine ganz andere Relevanz und Reichweite. Insofern ist es nicht überraschend, daß Mercedes diese und ähnlich große Veranstaltungen, wie zB das Goodwood Festival of Speed, bespielt.
Andererseits würde es der Marke nicht schaden die eine oder andere bodenständigere Veranstaltung mitzumachen. Dazu kann die ED 1000 gehören oder auch die Schönen Sterne in Hattingen; immerhin das größte Mercedes-Markentreffen Europas.
Grüße
Pano

Pano
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Wo kann man die Ergebnisse der MM Green nachlesen?
Grüße
Pano

Pano
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Vielen Dank. Wie ist denn das Rankiing zu verstehen? Was heisst zB „Pen.TC“?
Grüße
Pano

Pano
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Hängt der Punktestand mit den Zeiten zusammen oder mit der Effizienz der Autos bzw des Fahrstils?
Grüße
Pano

Dr.med. Alexander
Reply to  Marc W.
10 Monate zuvor

Der EQB 350 hatte im aktuellen Vergleichstest der autozeitung einen Verbrauch von 24,3 kWh

Tobias
Reply to  Dr.med. Alexander
10 Monate zuvor

Ich fahre meinen EQA250 derzeit im Schnitt mit 13-14 kWh/100km

Dr. Alexander
Reply to  Tobias
10 Monate zuvor

Im Eco-Test vom ADAC verbrauchte der EQA 250 21,6 kWh

Tobias
Reply to  Dr. Alexander
10 Monate zuvor

Ich weiß nicht was die machen – aber das schafft man nur im Kurzstreckenbetrieb im Winter oder wenn man im Stadtverkehr auf rote Ampeln mit Vollgas zurast und mit Vollbremsungen vor der Ampel zum stehen kommt.

Dageek
Reply to  Tobias
10 Monate zuvor

Das funktioniert aber auch nur bei Tempo unter 100 und sehr gemütlicher Fahrweise. Aber 16-18 sind durchaus auch mit Autobahnanteil drin.

Stefan Camaro
10 Monate zuvor

Eine Anmerkung. Die A8 führt nicht nach Memmingen, sondern die A96 😉
Kannst Du auch etwas zu den anderen Autos sagen? Wie haben sich die NIOs geschlagen?
Haben alle Autos die Ladepunkte erreicht?

Pano
10 Monate zuvor

Sonntags um 6 Uhr Morgens losfahren und über 12 Stunden unterwegs sein; dasjamal Einsatz!
Dann zeigt sich aber auch ob die Kiste in der man (mit-)fährt Langstrecke kann. Scheint der Fall gewesen zu sein, grade auch bei den hohen Temperaturen die aktuell herrschen.
Und 14,3 kWh sind mal ne Hausnummer!
Grüße
Pano

EQ44fahrer
10 Monate zuvor

Danke für die tolle Berichterstattung und diesen hohen persönlichen Einsatz! Und überhaupt die Tatsache, sich bei Herrn Ufer einfach als Copilot reinzuschleichen.

Nächstes Jahr fahrt ihr die Strecke aber bitte unbedingt mit dem cw-optimierten #3. Wenn der #1 schon so glänzt, kann es ja nur besser werden. Den #1 könnt ihr dann anderen überlassen…

EQ44fahrer
Reply to  Markus Jordan
10 Monate zuvor

Um Stuttgart unterwegs? Dann steht der #3 wohl an der Zentrale in LE rum. Ich halte mal Ausschau.
Der #3 schon dieses Jahr wäre natürlich der Hammer und eine echt gute PR-Aktion geworden. Schade.

Stefan
10 Monate zuvor

14,3 kWh/100 km sind ein guter Verbrauch für ein solches Fahrzeug welches hoffentlich bald in unserer Garage steht.
Ich vermute aber hier werden Äpfel mit Birnen verglichen: Beim WLTP-Verbrauch sind die Ladeverluste mit berücksichtigt, die 14,3 kWh/100 km ist vermutlich der reine Verbrauch während der Fahrt. Bei einer nutzbaren Batteriekapazität von 62 kWh und einer angegebenen WLTP-Reichweite von 440 km sind das ca. 14.1 kWh/100 km im WLTP ohne Ladeverluste.

Marc W.
Reply to  Stefan
10 Monate zuvor

Da die Ladeverluste „nur“ für die Kosten relevant sind, sollten die „Verbrauchsangaben“ bei Fahrt schon so belassen werden, da sie exakt die Reichweite bestimmen ?!

Bernd Schneider
10 Monate zuvor

Naja, sorry aber so ein hässliches Entlein nichtmal geschenkt. Die Front mit dem „Grill“ – schrecklich altbacken

EQ44fahrer
Reply to  Bernd Schneider
10 Monate zuvor

Ja, schön geht anders.

Sven Keller
10 Monate zuvor

Aus Schweizer Sicht finde ich es sehr schade, dass die Grundidee des Erfinders von Smart, Nicolas Hayek, weder durch VW noch mit Daimler so richtig gelingen wollte. Nun mit der Kooperation mit China kommt langsam fahrt auf und es scheint, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht, wenn nun im großen Stil Fahrzeuge aus China bei uns eintreffen. Die Reichweite finde ich übrigens bemerkenswert. Der Smart 451 hat den umgefähr gleichen Verbrauch 13kw/100km, bei viel schlechteren Eigenschaften.

Michael
10 Monate zuvor

Der Verbrauch klingt wirklich sehr gut. Aber was heißt „bei Geschwindigkeit bis knapp 110 Km/h? Mit welcher Geschwindigkeit wurde tatsächlich gefahren?