Mercedes-Benz mit sinkenden Umsatz im ersten Quartal 2025

Die Mercedes-Benz Group AG hat im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang ihrer Geschäftszahlen verzeichnet. Der Konzerngewinn fiel im Vergleich zum Vorjahr um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Gleichzeitig sank der Umsatz um rund 7 Prozent auf 33,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich angesichts der schwierigen Marktlage um 41 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro.

Im Pkw-Geschäft sank die bereinigte operative Marge um 1,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent. Zudem rechnet der Konzern angesichts potenzieller US-Importzölle mit weiteren erheblichen Belastungen für das Ergebnis. Trotz der Herausforderungen sprach das Unternehmen von einem „soliden Ergebnis in einem dynamischen Marktumfeld“.

Ein zentraler Pfeiler der Unternehmensstrategie der Mercedes-Benz Group bleibt die konsequente Fokussierung auf das Premium- und Luxussegment sowie den Ausbau der Elektromobilität. Im ersten Quartal feierte in diesem Zusammenhang der neue Mercedes-Benz CLA seine Weltpremiere. Das Modell markiert den Auftakt einer mehrjährigen Produkt- und Technologieoffensive und betont die strategische Ausrichtung des Konzerns auf Digitalisierung und emissionsfreie Mobilität.

Parallel dazu präsentierte Mercedes-Benz mit dem Konzeptfahrzeug „Vision V“ einen Ausblick auf das zukünftige Top-End-Modell „Mercedes-Benz VLS“, das die Position im High-End-Segment weiter stärken soll.

Im Pkw-Geschäft (Mercedes-Benz Cars) wurden 446.300 Fahrzeuge verkauft – ein Rückgang von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Besonders positiv entwickelte sich jedoch das Top-End-Segment, das dank deutlicher Absatzsteigerungen bei Mercedes-AMG (+17 %) und der G-Klasse (+18 %) einen Anteil von 15 % am Gesamtabsatz erreichte.

Die bereinigte Umsatzrendite (Return on Sales) lag mit 7,3 % im Rahmen der internen Zielvorgaben. Der Cashflow vor Zinsen und Steuern (CFBIT) stieg im Jahresvergleich um 21 % auf 2,8 Milliarden Euro – vor allem durch eine vorteilhafte Entwicklung des Working Capital.

Die Vans-Sparte (Mercedes-Benz Vans) erzielte ein bereinigtes EBIT von 475 Millionen Euro bei einer Umsatzrendite von 11,6 %. Der batterieelektrische Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 59 %, vor allem getragen durch die Markteinführung des neuen eSprinter. Der CFBIT erreichte 588 Millionen Euro, was einer soliden Cash Conversion Rate von 1,3 entspricht.

Im Segment Mercedes-Benz Mobility belief sich das Vertragsvolumen zum Quartalsende auf 133,7 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorquartal, jedoch begleitet von einem Anstieg des durchschnittlichen Finanzierungs- und Leasingvolumens pro Vertrag. Das Neugeschäft lag bei 13,6 Milliarden Euro, wobei insbesondere China als wachstumsstarker Markt hervortrat. Trotz erhöhter Investitionen, etwa in Ladeinfrastruktur, konnte durch strikte Kostendisziplin ein bereinigtes EBIT von 287 Millionen Euro erzielt werden. Die bereinigte Eigenkapitalrendite lag bei stabilen 8,6 %.

Weltweit machten elektrifizierte Mercedes-Benz Pkw (xEV – also Plug-in-Hybride und batterieelektrische Fahrzeuge) 19 % des Gesamtabsatzes aus. In Europa lag der Marktanteil bei 37 %. Während Plug-in-Hybride um 8 % zulegen konnten, verzeichnete das BEV-Segment (batterieelektrische Fahrzeuge) bei Mercedes-Benz Vans ein Wachstum von 59 %. Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf bleibt das Unternehmen vorsichtig optimistisch, betont jedoch die erheblichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der globalen Zollpolitik. Ohne die Auswirkungen zusätzlicher Zölle würden die ursprünglichen Jahresprognosen weiter Bestand haben. Sollte die derzeitige Zollpolitik – inklusive bereits angekündigter Maßnahmen – jedoch bestehen bleiben, könnten deutliche Auswirkungen auf Umsatz, EBIT, Free Cash Flow sowie die Cash Conversion Rates der automobilen Sparten entstehen. Insbesondere das Kundenverhalten und die Nachfrage lassen sich unter diesen Bedingungen schwer abschätzen.

Quelle: Mercedes-Benz Group AG

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18 Kommentare
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Konfuzius
17 Tage zuvor

Ja es hat halt immer noch kein Umdenken im Management stattgefunden.

Man krebst immer noch mit 4-Zylinder Verbrennermotörchen, Klavierlack, Hartplastik und Pakete-Wirrwarr rum.
Das lähmt und frustriert nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter (-> intrinsische Motivation leidet).

Vielleicht auch ein Altersproblem im Management…

Pano
Reply to  Konfuzius
17 Tage zuvor

Gab es viele Hersteller, die für Q1 positive Zahlen präsentiert haben?
Grüße
Pano

Michael
Reply to  Pano
17 Tage zuvor

Mit dem Finger auf andere zeigen hilft den Mitarbeitern deren Arbeitsplätze jetzt nach Ungarn verlagert werden auch recht wenig.

martin
Reply to  Michael
17 Tage zuvor

Oha, welche Arbeitsplätze aus welchem Werk wurden denn da verlagert?

Snoubort
Reply to  Konfuzius
17 Tage zuvor

siehe „Erfolg“ der EQ Modelle

Hagi
17 Tage zuvor

das fahrende Smartphone ab 56.000 Euro soll doch jetzt wieder alles OK nachen…

Cornelius
17 Tage zuvor

Letztlich sollte man nicht aus dem Blick verliern, dass Mercedes über ein intaktes Markenimage für hochklassige Fahrzeuge verfügt und die Oberschicht, die i.d.R. hochklassige Fahrzeuge kauft, weltweit immer mehr Geld zur Verfügung hat. Das sind gute Voraussetzungen für Mercedes.

Dieser fundamentale Vorteil wird auch nicht durch sinkende Marktanteile in China aufgrund stärkerer Konkurrenz durch lokale Billiganbieter oder Einbußen bei der Marge aufgrund vorübergehender Handelskonflikte widerlegt.

Frank
17 Tage zuvor

Baut Autos mit Motoren mit Hubraum und die Menschen werden Euch lieben.

Pano
Reply to  Frank
17 Tage zuvor

Öhm, tun sie doch weiterhin. Sogar Zwölfzylinder. Aber es soll Leute geben, die ganz bewusst BEVs kaufen. Du kennst vielleicht auch welche und weißt es nur noch nicht 😉
Grüße
Pano

Zuletzt editiert am 17 Tage zuvor von Pano
Bela Barety
17 Tage zuvor

Vans Ebit – 75%! Bitte endlich verkaufen, warum müssen wir aus dem Pkw Geschäft die Vans mitziehen!

Andreas
Reply to  Bela Barety
16 Tage zuvor

VAN ROS 11,6% PKW ROS 7,3%. Wer zieht hier wen mit?

Varela
Reply to  Andreas
16 Tage zuvor

Ebit von 200 Mio ist eine Katastrophe, das erwirtschaftet jedes mittelständisches Unternehmen!

Ralf Günter
Reply to  Varela
16 Tage zuvor

Und das wundert Euch? Wer Kommandowirtschaft umsetzt der hat nichts anderes zu erwarten.

Andreas
Reply to  Varela
16 Tage zuvor

Offensichtlich waren hohe Sonderabschreibungen in Q1. Ohne diese wären es 475 Mio. bei 4 Mrd Umsatz ziemlich gut, auch wenn es weniger ist wie letztes Jahr.

bbt
Reply to  Andreas
15 Tage zuvor

Wenn es so gut laufen würde, wären Citan und t klasse nicht gestrichen worden…

Andreas
Reply to  bbt
15 Tage zuvor

Das hat andere Gründe. Nennt sich Firmen-Philosophie (Ideologie).

Ralf Günter
Reply to  Bela Barety
16 Tage zuvor

Auch die PKW benötigen ein Konzept das 180 Grad in eine andere Richtung laufen muss.

Zuletzt editiert am 16 Tage zuvor von Ralf Günter
BostonBenz
16 Tage zuvor

Mich würde wirklich mal interessieren wie gut sich der rein elektrische G580 verkauft. Fahre selbst einen in den USA und bin super happy damit. Habe aber das Gefühl, dass er zumindest in den USA ein Flop ist.