Forschungsprojekt myCOMAND

Mit myCOMAND gibt Mercedes-Benz einen Ausblick auf künftige, vollständig Internet-basierte Infotainmentsysteme im Auto.

myCOMAND ist besonders leistungsfähig und anwenderfreundlich und bietet ein bislang unerreicht vielfältiges Funktionsspektrum. Dabei werden alle Daten und Informationen via World Wide Web stets auf dem neuesten Stand gehalten. Weil sämtliche Funktionen unter einer attraktiv gestalteten Bedienoberfläche gebündelt sind, kann der Nutzer sie intuitiv abrufen. Die vollständige Integration, Bedien- und Datensicherheit hatten bei der Konzeption von myCOMAND höchste Priorität.

Mobiltelefone, Laptops und PDAs (Personal Digital Assistant) bieten schon heute mobilen Internetzugang fast überall und jederzeit. Nur im Auto werden diese Funktionen aus Sicherheits- und Komfortgründen sowie wegen zu geringer Bandbreite der Funknetze kaum genutzt. Dabei könnten gerade Geschäftsreisende die umfangreichen Möglichkeiten des World Wide Web im Auto besonders sinnvoll nutzen.

Informatik-Experten rechnen damit, dass das Internet in wenigen Jahren nahezu überall mit deutlich höherer Bandbreite als heute per Funknetz zur Verfügung stehen wird. Dadurch eröffnen sich neue, reizvolle Möglichkeiten für Telematik- und Infotainment-Anwendungen in Automobilen. Deshalb hat der Stuttgarter Premium-Hersteller ein Forschungsprojekt für ein ganz neues, Internet-basiertes Infotainmentsystem mit dem Namen myCOMAND gestartet. Mit diesem komplett neu entwickelten System demonstriert Mercedes-Benz bereits heute, auf welche Funktionen Autofahrer künftig zugreifen können.

In punkto Information und Unterhaltung bietet die vollständig Internet-basierte Lösung entscheidende Vorteile gegenüber den heute üblichen Systemen im Auto. Per Funk aktualisiert es sich bei jedem Motorstart automatisch und bringt die Software somit fortlaufend auf den neuesten Stand. Auch alle individuell abgerufenen Daten und Informationen sind stets aktuell und stehen den Insassen immer zur Verfügung, ohne dass komplizierte Bedienungsschritte notwendig sind. Verglichen mit aktuellen mobilen Endgeräten, aber auch mit den heute verfügbaren Festeinbauten, ist das Internet bei myCOMAND nicht nur viel schneller, sondern gleichzeitig auch wesentlich benutzerfreundlicherer und damit sicherer integriert: Das System bietet dem Fahrer je nach Situation individuell passende Internet-Services an.

Dank der großen Informationsvielfalt des Internets ermöglichen die optimale Integration und die sekundengenaue Aktualität einen beispiellosen Funktionsumfang. Die wichtigsten neuen Dienste von myCOMAND sind:

Die Off-Board-Navigation. Sie arbeitet nicht nur stets mit dem neuesten Kartenmaterial, sondern berücksichtigt bei der Routenwahl auch die im Internet verfügbaren Verkehrsinformationen. Neben der konventionellen Kartendarstellung können auch Satellitenbilder wiedergegeben werden, die eine leichtere Orientierung ermöglichen. Die Suche von Zielen muss nicht mehr einem starren Format folgen, sondern erlaubt die freie Eingabe. Dabei können Ziele mit aktuellsten Daten verknüpft werden, so dass der Fahrer zum Beispiel leicht die günstigste Tankstelle im Umkreis oder entlang der Route finden kann.

Der Trip-Assist. Dieser Service greift automatisch auf eine große Zahl von Informationen zu, die im Internet verfügbar sind und präsentiert sie dem Fahrer zur richtigen Zeit in einer optimal aufbereiteten Form. Auf diese Weise kann das System eine Vielzahl aktueller Informationen und Serviceleistungen im Auto anbieten. Der Trip-Assist von myCOMAND zeigt zum Beispiel das Wetter entlang der Route an und informiert über das Hotel- und Freizeitangebot am Zielort. Auch die Hotelbuchung aus dem Auto heraus ist für den Trip-Assist kein Problem. Restaurantplätze oder Theaterkarten lassen sich damit ebenfalls kurzfristig, einfach und stressfrei reservieren.

Das World Radio. Über das Internet ist weltweit fast jeder Radiosender verfügbar – so können auch unterwegs Radiostationen vom anderen Ende der Welt empfangen werden. Der Fahrer kann über das World Radio von myCOMAND Sender nach Genre suchen, die seinem individuellen Musikgeschmack entsprechen. Zusätzlich kann eine eigene Musikbibliothek im Internet hinterlegt werden, die dann weltweit und jederzeit im Auto verfügbar ist.

Internet-Telefonie. Wie alle anderen Services nutzt bei myCOMAND auch die Telefonie die Vorteile des Internets. Dank Voice over Internet Protocol (VoIP) ermöglicht myCOMAND eine kostenlose Telefonverbindung oder Übermittlung von Kurznachrichten über das Internet sowie die gleichzeitige Übertragung von Sprache und Daten.

Selbstverständlich erlaubt es darüber hinaus ein Browser, wie gewohnt im Internet zu surfen.
myCOMAND ist so programmiert, dass es alle für einen Service notwendigen Informationen – seien es Hotelbeschreibungen, Wettervorhersagen oder die Angaben über freie Parkplätze – ohne umständliches Suchen über den Browser selbständig im Internet sucht und zum gewünschten Dienst zusammenstellt. Dadurch wird der Zugriff auf Daten deutlich beschleunigt.

myCOMAND bietet nicht nur viele neue Möglichkeiten, sondern ist überdies optisch attraktiv gestaltet und intuitiv zu bedienen. Das zentral angeordnete Display bietet eine brillante Auflösung. Das Display liegt optimal im Blickfeld des Fahrers, so dass dieser das aktuelle Verkehrsgeschehen besser im Auge behalten kann. Der COMAND Controller, ein ergonomisch optimierter Drehdrücksteller auf der Mittelkonsole, ermöglicht einfaches und sicheres Bedienen.

Der Ausgangsbildschirm zeigt eine stilisierte Erdkugel. Um sie rotieren durch Drehen am Drehdrücksteller alle zur Auswahl stehenden Funktionen; ein Druck wählt den Menüpunkt im Vordergrund aus. Dadurch öffnet sich ein neues Menü für weitere Auswahlpunkte. Die Gestaltung der Menüs rings um einen symbolhaften Globus ist nicht nur ein optisches Highlight, sie macht auch die Bedienung mit dem bewegungssynchronisierten Drehdrücksteller ganz einfach.

Durch zwei Tasten neben dem zentralen Bedienelement können Zusatzfunktionen wie beispielsweise die Menüoptionen aufgerufen werden. Außerdem ermöglicht es die „Zurück“-Taste, eventuelle Fehleingaben schnell zu korrigieren. Durch die zukünftige Anbindung von LINGUATRONIC wird sich myCOMAND auch per Spracheingabe bedienen lassen.

Mit myCOMAND ist der Grundstein für eine optimale Anwendung des Internets im Auto gelegt. Die Forscher von Mercedes-Benz rechnen damit, dass noch einige Jahre vergehen werden, bis die technischen Voraussetzungen erfüllt sind und ein solches System in Serienautos erhältlich sein wird.

Quelle: Daimler AG

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Markus Bußmann
13 Jahre zuvor

Ich finde die Entwicklungsrichtung und Schwerpunkte fragwürdig. Wie auch bei Audi und BMW wird bei Elektronik noch viel zuviel selbst gemacht. Die Margen mögen den hohen Eigenentwicklungsanteil rechtfertigen, auch die Spezifikationen für Elektronik im Auto sind härter. Aber ich fände es sinnvoller, Mercedes würde sicher stärker auf die Bereitstellung von Daten konzentrieren und User Interface. Durch eine „gute Antenne“ und die Oberfläche, die einem Fahrerbedarf entspricht, so daß höchste Benutzerfreundlichkeit gewahrt ist. Dazwischen liefern Elektronikfirmen, sagen wir mal Apple, deutlich mehr Know-How bei Betriebssystem und Hardware. Warum hier nicht den Fortschritt anderer nutzen, statt alles selbst nochmal zu machen? Die Entwicklung von e-mail Clients im Auto ist solange dummes Zeug, solange dass Auto nicht autonom fahren kann. Soll ich etwa mir eine Mail vorlesen lassen, die Antwort diktieren und dabei auf der Autobahn 200 fahren?!?! Völliger Wahnsinn, genauso beknackt wie die Fortschritte von Audi bei der Integration von Webbrowsern – für 500 Euro krieg ich ein deutlich zügigeres iPad und tethere dass mit meinem iPhone – das Userinterface wie Command wirkt altbacken dagegen, auch die Drehregler. Die Forscher von mercedes rechnen damit, daß es noch Jahre dauern soll? Das glaube ich niemals, mit Sicherheit keine 3 Jahre mehr, der Entwicklungszklus bei Elektronik ist ein anderer als im Maschinenbau. Ein kleiner Tipp für eine kleine Modifikation: Wenn ich meinen iPod im Auto anschliesse und durch meine 10.000 Titel große Bibliothek browse, dann wäre der Einbau einer Suchfunktion eine erhebliche Zeitersparnis – zur Zeit scrolle ich, bis mir der Finger lahmt, wenn ich mal zu „Zarathustra“ will…hier sollte man wirklich mal besser das Apple User Interface übernehmen und nicht selber rumpfuschen. Der Anspruch muß sein, dass beste Auto zu bauen – nicht infotainment nachbauen, die anderswo schon funktionaler ist.

Panther
13 Jahre zuvor

Kurz ausgedrückt 😉 Schuster bleib bei deinen Leisten.Apple find ich ebenfalls gut