Auf dem Automobilsalon in Genf präsentierte Mercedes‑Benz im Jahr 2004 erstmals ein viertüriges Coupé der damaligen neuen CLS‑Klasse. Die Baureihe C 219 basierte auf einem einzigartigen Fahrzeugkonzept, das erstmals die Eleganz und Dynamik eines Coupés mit dem Komfort und der Funktionalität einer Limousine verband.
Platzangebot, Kofferraumvolumen und Alltagstauglichkeit lagen im CLS Coupé auf dem Niveau einer Limousine, während die Linienführung durch den emotional geprägten Charakter eines Coupés faszinierte. Wegbereiter der neuen CLS‑Klasse war dabei die Studie Vision CLS, die Mercedes‑Benz anlässlich der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main im Herbst 2003 präsentiert hatte. Die Begeisterung des Publikums über den Viertürer bekräftigte die Stuttgarter Automobilmarke in dem Entschluss zur Serienproduktion.
Faszination auf den ersten Blick – das war das Ziel der Designer, als sie die CLS‑Klasse zeichneten und dabei den Freiraum ausnutzten, den die Linienführung eines Coupés bietet. Auf der Grundlage vertrauter Familienmerkmale präsentierte das Coupé eine Designlinie, die scheinbar widersprüchliche Merkmale wie Dynamik und Größe, Kraft und Eleganz sowie Ästhetik und Funktionalität in Einklang brachte. Die einzigartigen Proportionen der Karosserie waren es, die den faszinierenden Auftritt im Wesentlichen bestimmten: Dynamisch geformte Überhänge im Front- und Heckbereich streckten die Karosserie elegant und kontrastieren mit dem flachen, spannungsvoll gewölbten Dach eines reinrassigen Coupés. Ebenso bildeten in der Seitenansicht die großen, ruhigen Flächen der Türen und des Heckkotflügels einen formalen Gegenpol zu den coupétypischen, rahmenlosen Seitenscheiben und dem niedrigen Erscheinungsbild. Neuartig und gleichzeitig vertraut wirkte das Front-Design: Neu, weil die Scheinwerfer ein anderes, interessantes Mercedes-Benz-Gesicht formen; vertraut wegen der markentypischen Lamellenkühlermaske mit dem zentral positionierten Stern. Mit ihrer Hilfe und dank der ausgeprägten Pfeilung der Motorhaube und des Stoßfängers betonte das viertürige Coupé seine sportlichen Attribute – Vorwärtsdrang, Kraft und Leistungsbereitschaft – die durch muskulös gewölbte Kotflügel zusätzlich verstärkt wurden. Die lang gestreckten Lamellen der Kühlermaske ließen die Frontpartie breit und damit kraftvoll erscheinen. Noch ausgeprägter war die Dachlinie: Sie erstreckte sich in einem leichten, aber dennoch spannungsvollen Bogen über den kraftvollen Karosseriekörper und ging in eine formschöne C-Säulen-Konfiguration über, die sanft in den Heckbereich eintauchte und somit für einen weichen Linienfluss sorgte. Im Heck hob der nach unten gezogene Heckstoßfänger die Breite der Karosserie hervor und prägte im Zusammenspiel mit den beiden verchromten Auspuffblenden den kraftbetonten Auftritt.
Dank zahlreicher aerodynamischer Maßnahmen und des vollständig verkleideten Unterbodens erreichte die CLS‑Klasse den guten cW-Wert von 0,30. Auch der für den Kraftstoffverbrauch und die Fahrleistungen maßgebliche Luftwiderstand der Karosserie lag mit 0,66 Quadratmetern auf einem sehr günstigen Niveau.
Richtungsweisende technische Ausstattung
Die technische Ausstattung der CLS‑Klasse war damals richtungweisend: Neben adaptiven Frontairbags, Side- und Windowbags war das vorausschauende Insassenschutzsystem PRE-SAFE lieferbar. Der Abstandsregel-Tempomat DISTRONIC, die Sprachbedienung LINGUATRONIC, das Bedien- und Anzeigesystem COMAND APS mit europaweiter DVD-Navigation und das schlüssellose Zugangs- und Fahrberechtigungssystem KEYLESS-GO waren weitere Mercedes‑Benz-Innovationen, die auf Wunsch noch höheren Komfort und noch mehr Fahrspaß garantierten. Zum Serienstart bestand das Motorenprogramm aus zwei leistungsstarken Benzinern: Im CLS 350 arbeitete ein neu entwickelter V6‑Motor mit 200 kW (272 PS) und im CLS 500 ein kraftvoller Achtzylinder mit 225 kW (306 PS). Beide Motoren wurden serienmäßig mit dem neuen Siebengang-Automatikgetriebe 7G‑TRONIC ausgeliefert.
Der CLS 350 bot mit dem neu entwickelten Mercedes‑Benz-Sechszylindermotor (200 kW/272 PS) eine ideale Kombination aus sportlicher Fahrdynamik und hohem Komfort. Das Triebwerk zählte zu den leistungs- und drehmomentstärksten seiner Hubraumklasse; es bildete mit der serienmäßigen Siebengang-Automatik 7G‑TRONIC ein starkes Team, das Spitzenleistungen in punkto Beschleunigung und Kraftstoffverbrauch erzielte: 7,0 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h und 10,1 Liter Superbenzin je 100 Kilometer (NEFZ-Gesamtverbrauch) waren die entsprechenden Werte.
Achtzylinder-Komfort und sportwagentypische Fahrleistungen bot das Topmodell CLS 500. Sein V8-Triebwerk (225 kW/306 PS) bewährte sich auch in der Mercedes‑Benz S‑Klasse und im SL‑Roadster. Mit einem Drehmoment von 460 Newtonmetern beschleunigte es das viertürige Coupé aus dem Stand in nur 6,1 Sekunden auf 100 km/h und bewies dabei ein exzellentes Zusammenspiel mit der serienmäßigen Siebengang-Automatik. Das Fahrerlebnis steigerten auch die serienmäßige Luftfederung AIRMATIC DC, die Federung und Dämpfung stets der Fahrsituation anpasste, und die Vier-Zonen-Klimatisierung THERMOTRONIC.
Hochfester Stahl und Aluminium waren die wichtigsten Leichtbauwerkstoffe der CLS‑Karosserie. Aluminium kam dort zum Einsatz, wo es gegenüber Stahl die meisten Vorteile bot. Das waren die Motorhaube, die Hutablage, der Frontmodulträger und die Rückwand hinter der Fondsitzlehne. Alle anderen Komponenten der Rohbaukarosserie bestanden aus Stahlblech, wobei der Gewichtsanteil hochfester Legierungen 47,5 Prozent betrug. Dazu gehörte auch ein neuartiger Dualphasenstahl, der sich dank seiner besonderen zweiphasigen Mikro-Struktur durch hohe dynamische Festigkeit auszeichnete und deshalb extremen Belastungen standhielt. Verschiedene Teile des Unterbodens sowie die Verstärkungen im Bereich der Stoßfänger und der Federn bestanden aus diesem Hightech-Material. Einen weiteren Beitrag zur Gewichtseinsparung leistete die Reserveradmulde aus faserverstärktem Kunststoff.
Viertüriges Coupé-Konzept
Das viertürige Coupé-Konzept ermöglichte auch den Fondpassagieren ein bequemes Ein- und Aussteigen. Sie nahmen auf zwei komfortablen Einzelsitzen Platz und genossen ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit. Der Abstand zwischen den vorderen und hinteren Sitzplätzen betrug 829 Millimeter und übertraf damit ebenso wie Schulterraum und Ellenbogenfreiheit (im Fond 1422 bzw. 1464 Millimeter) die Werte vergleichbarer Limousinen. Für Fahrer und Beifahrer standen Sitze mit serienmäßiger elektrischer Einstellung zur Verfügung; sie konnten auf Wunsch mit aktiver Belüftung und als fahrdynamischer Multikontursitz ausgestattet werden. Mit bis zu 505 Litern (nach VDA-Messmethode) lag die CLS‑Klasse verglichen mit den Werten anderer Coupés und mancher Limousine auch in punkto Kofferraumvolumen deutlich vorn.
Die Gestaltung des Innenraums war von attraktiven Farben und hochwertige Materialien geprägt. Leder und Holz waren die wichtigsten Gestaltungselemente des Interieurs: Lenkrad und Automatik-Wählhebel waren serienmäßig mit Leder bezogen, die Sitze zierte eine Stoff-Leder-Kombination in Schwarz. Auf Wunsch standen drei Ledersorten zur Auswahl, die sich der jeweiligen Interieurfarbe anpassten: Schwarz, Basaltgrau, Sunsetrot und Kaschmirbeige. Ebenso wie Leder war auch Holz seit jeher ein wichtiger Werkstoff, der dem Interieur eines Mercedes-Benz besondere Eleganz und Hochwertigkeit verlieh.
In der CLS‑Klasse war es handwerklich verarbeitetes Wurzelnuss-Holz, das sich als großflächiges, aufwändig geformtes Zierteil fast über die gesamte Stirnseite der Instrumententafel erstreckte. Es sorgte für ein betont elegantes Ambiente, das durch die Seidenmatt-Lackierung verstärkt wurde. Alternativ stand das dunkle Edelholz „Laurel“ als Wunschausstattung zur Auswahl, hochglänzend oder in einer seidenmatten Ausführung. Die fließenden Linien der Instrumententafel bestimmten auch die Übergänge zu den Türen und zum Fond. So entstand ein sehr ausgewogener, harmonischer Raumeindruck. Mittelkonsole und Tunnelverkleidung verstärkten dieses Bild, denn auch sie bildeten eine formschöne Einheit, die sich in schwungvoller Linienführung bis nach hinten erstreckte und dort die beiden bequemen Einzelsitze trennte. Fächer unter der weichen, lederbezogenen Armauflage zwischen den vorderen Sitzen und in der Fondmittelkonsole dienten als Ablagen.
Mit einem damals neuartigen kratzfesteren Klarlack auf Basis der Nano-Technologie leistete Mercedes‑Benz einen wichtigen Beitrag für hohe Langzeitqualität und vorbildliche Wertbeständigkeit. Das innovative Lacksystem gehörte dabei zur Serienausstattung; es wurde sowohl bei Metallic- als auch bei Uni-Lackierungen verarbeitet.
Serienmäßig arbeiteten hinter den Kunststoffstreuscheiben in Klarglas-Optik H7-Halogenlampen für das Abblendlicht. Die Scheinwerfer basierten auf der damals modernen Projektionstechnik, die gegenüber herkömmlichen Reflektorsystemen weniger Platz in der Frontpartie beanspruchte, den Designern damit mehr Gestaltungsmöglichkeiten bot und sich zudem durch eine sichtbar höhere Lichtausbeute auszeichnete. Auf Wunsch waren Bi-Xenon-Scheinwerfer lieferbar, bei denen für das Fern- und Abblendlicht nur eine Lampe erforderlich war. In beiden Ausführungen – bei Halogen und Bi-Xenon-Technik – schaltete der serienmäßige Fahrlicht-Assistent das Licht automatisch bei Dunkelheit ein oder wenn das CLS‑Coupé in einen Tunnel oder eine Tiefgarage fuhr. Voraussetzung war, dass der Lichtschalter in der Position „Auto“ stand. Die Bi-Xenon-Scheinwerfer kombinierte Mercedes‑Benz mit einem neu entwickelten Abbiegelicht und einem aktiven Kurvenlicht.
Ausgezeichneter Abroll- und Schwingungskomfort, sicheres Fahrverhalten bis in den Grenzbereich, sportliche Agilität und präziser Geradeauslauf – an diesen fahrdynamischen Pluspunkten hatte neben der AIRMATIC DC auch eine weiterentwickelte Achstechnik maßgeblichen Anteil. An der Vorderachse setzte Mercedes‑Benz ein aufwändiges Vierlenkersystem ein, das in punkto Radführung, Lenkpräzision und Komfort vorbildlich war. Der CLS 350 war an der Vorderachse mit Schraubenfedern, Einrohr-Stoßdämpfern und Drehstab-Stabilisator ausgestattet – die Luftfederung AIRMATIC DC war auf Wunsch aber auch für das Sechszylindermodell lieferbar. An der Hinterachse sorgte das bewährte Raumlenkersystem für präzise Radführung, vorbildlichen Komfort und hohe Fahrsicherheit. Fuhr die CLS‑Klasse mit der Luftfederung AIRMATIC DC von der Montagelinie, bestanden alle fünf Lenker der Hinterachse aus geschmiedetem Aluminium, das eine Gewichtseinsparung von mehr als 30 Prozent ermöglichte. Beim stahlgefederten CLS 350 wurden vier der fünf Lenker aus Aluminium hergestellt.
Mit dem elektrohydraulischen Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBC) bot die CLS‑Klasse neben AIRMATIC DC, Elektronischem Stabilitäts-Programm ESP ® und Brems-Assistent BAS einen weiteren Meilenstein der Automobiltechnik – serienmäßig. Bei diesem System wurde der Bremswunsch des Autofahrers auf elektronischem Wege an einen Mikro-Computer übermittelt, der zugleich verschiedene Sensordaten über den aktuellen Fahrzustand verarbeitete und auf dieser Grundlage für jedes Rad den optimalen Bremsdruck berechnete und dosierte. Durch die noch schnelleren und noch feiner dosierten Brems-Impulse wurde auch die Funktionsweise des ESP® verbessert, um ein Fahrzeug, das auszubrechen droht, komfortabler zu stabilisieren.
Von Januar 2005 an war auch der 350 kW (476 PS) starke CLS 55 AMG lieferbar. Das Hochleistungs-Coupé mit AMG-5,5-Liter-V8-Kompressormotor bot neben einem maximalen Drehmoment von 700 Newtonmeter unter anderem serienmäßig AMG-Sportsitze mit Nappaleder-Polsterung, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit aktivem Kurvenlicht und Fünfgang-Automatikgetriebe mit SPEEDSHIFT-Funktion. Von 0 auf 100 km/h beschleunigte der CLS 55 AMG in 4,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit betrug 250 km/h (elektronisch begrenzt). Zur hohen Fahrdynamik trug auch die gewählte Rad-Reifen-Kombination bei. Auf 8,5 und 9,5 Zoll breiten 18-Zoll-AMG-Leichtmetallfelgen im Doppelspeichendesign waren Breitreifen der Dimension 255/40 und 285/35 montiert. Deren kraftvolle Optik ergänzte das AMG-Styling, das perfekt mit der anspruchsvollen Coupé-Ästhetik der CLS‑Klasse harmonierte. Zum AMG-Styling zählten eine ausdrucksvolle Frontschürze mit großen Lufteinlässen und runden Nebelscheinwerfern, Seitenschwellerverkleidungen sowie eine markante Heckschürze. Sowohl optische wie auch akustische Akzente setzten die zwei verchromten, ovalen Doppelendrohre der AMG-Sportabgasanlage. Der eigenständige Kühlergrill mit drei kraftvollen, silbern lackierten Lamellen sowie „V8-KOMPRESSOR“-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln sorgten für weitere Differenzierung; die AMG-Abrisskante am Kofferraumdeckel führte zu einer Erhöhung des Anpressdrucks an der Hinterachse.
Anlässlich der Kooperation mit der Schweizer Uhrenmanufaktur IWC Schaffhausen hatte Mercedes‑Benz das exklusive Modell CLS 55 AMG „IWC Ingenieur“ entwickelt, das im April 2005 präsentiert wurde. Das einzigartige, viertürige Coupé mit kraftvollem AMG 5,5‑Liter‑V8-Kompressormotor wurde nur 55 Mal produziert und bestach durch die Kombination der Ausstattungsdetails. Das Design des neu gestalteten AMG Kombi-Instruments orientierte sich an der Neuauflage der IWC-Uhrenfamilie „Ingenieur“, die bei der Genfer Uhrenmesse im April 2005 ihre Weltpremiere feierte. Die Individualisierung der 55 Exemplare des CLS 55 AMG „IWC Ingenieur“ erfolgte in der AMG Manufaktur in Affalterbach; die ersten Kunden bekamen ihre Fahrzeuge im Herbst 2005 ausgeliefert. Der CLS 55 AMG „ IWC Ingenieur“ präsentierte sich in einem exklusiver Metallic-Farbton in dunklem Titaniumgrau. Sämtliche Exterieur-Zierelemente wie Kühlergrill-Lamellen, Zierringe der Nebelscheinwerfer, Fenstereinfassungen der Seitenscheiben, Türgriffeinsätze und Abschlussleiste am Heck erschienen passend zur Lackierung in mattem Titan und stellten die optische Verbindung zu dem hochwertigen Titangehäuse der neuen IWC „Ingenieur AMG“ her.
Neu entwickelte NECK-PRO-Kopfstützen gehörten ab Mai 2005 zur Serienausstattung und leisteten einen weiteren wichtigen Beitrag zur Insassensicherheit. Die NECK-PRO-Kopfstützen waren mit einem elektronischen Steuergerät verbunden: Hatte die Sensorik eine Heckkollision mit definierter Aufprallschwere erkannt, gab sie vorgespannte Federn im Inneren der Kopfstützen frei, welche die Kopfstützen sekundenschnell um rund 40 Millimeter nach vorn und um 30 Millimeter nach schoben, um die Köpfe der Frontpassagiere frühzeitig abzustützen. So perfektionierte Mercedes‑Benz den Schutz der Insassen beim Heckaufprall und verminderte das Risiko eines Schleudertraumas. Nach einer NECK-PRO-Auslösung ließen sich die Kopfstützen mit einem mitgelieferten Werkzeug entriegeln und manuell in die Ausgangspositionen zurückschieben.
Ab August 2005 ergänzte ein neu entwickeltes V6-Dieseltriebwerk das Motorenangebot der CLS‑Klasse. Eine Leistung von 165 kW (224 PS) und ein maximales Drehmoment von 510 Newtonmeter, das schon ab 1600/min abrufbereit war und bis 2800/min konstant blieb, sorgten für kraftvolle Beschleunigung und vorbildliche Elastizität. So beschleunigte der CLS 320 CDI in 7,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 246 km/h. Ebenso beeindruckend war der Kraftstoffverbrauch von 7,6 bis 8,1 Liter je 100 Kilometer, der mit 80 Liter Tankfüllung eine Reichweite von bis zu 1050 Kilometer ermöglichte. Dank modernster Einspritztechnik und präziser Verbrennungssteuerung erfüllte der V6-Dieselmotor die strengen EU‑4 -Limits ohne Diesel-Partikelfilter. Zusätzlich stattete Mercedes‑B enz den CLS 320 CDI in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz serienmäßig mit Diesel-Partikelfilter aus, der die Ruß-Emissionen nochmals deutlich verringerte.
Auf dem Genfer Autosalon feierte im Jahr 2006 das Hochleistungsmodell CLS 63 AMG seine Weltpremiere, der den CLS 55 AMG ablöste. Angetrieben wurde das viertürige Coupé von dem vollständig bei AMG entwickelten 6,2‑Liter‑V8-Motor – die Typenbezeichnung ist eine Reminiszenz an frühere AMG-Fahrzeuge. Das Kraftpaket mit 378 kW (514 PS) war der spezifisch leistungs- und drehmomentstärkste serienmäßige Achtzylinder-Saugmotor der Welt. Von 0 auf 100 km/h beschleunigte das exquisite Coupé in 4,5 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit betrug 250 km/h (elektronisch begrenzt). Das Hochleistungstriebwerk ergänzte die AMG SPEEDSHIFT 7G‑TRONIC. Sie erlaubte dem Fahrer die Wahl zwischen vollautomatischen Gangwechseln und manuellen Schaltvorgängen, die entweder am Wählhebel oder – wie in der Formel 1 – an Schaltpaddles aus Aluminium vorgenommen werden konnten. Mit dem kräftigen Antriebspaket korrespondierten auch das neue AMG Sportfahrwerk auf Basis der semiaktiven Luftfederung AIRMATIC DC mit Adaptivem Dämpfungs-System ADS II und die neue AMG Hochleistungs-Bremsanlage des CLS 63 AMG. Sie sorgte mit Verbundtechnik an der Vorderachse, sowie rundum innen belüfteten und perforierten Bremsscheiben für adäquate Verzögerung. Das kraftvolle AMG Styling prägte die anspruchsvolle Coupé-Ästhetik. Die Ausstattung überzeugte durch ihre Kombination aus exklusiver Sportlichkeit, hochwertigen Materialien und perfekter Verarbeitungsqualität. Zum Serienumfang zählten AMG Sportsitze mit Nappalederpolsterung, das AMG Ergonomie-Sportlenkrad mit neuen AMG Schaltpaddles aus Aluminium sowie das neue AMG Kombi-Instrument mit 320‑km/h-Tachoskala und roten Zeigern.
Nach intensiver Entwicklungsarbeit präsentierte Mercedes‑Benz in der zweiten Jahreshälfte 2006 in der CLS‑Klasse den weltweit ersten Benzinmotor mit Piezo-Direkteinspritzung und strahlgeführtem Brennverfahren. Durch die neuartige Einspritztechnologie erzielte Mercedes‑Benz gegenüber dem hocheffizienten V6-Benzinmotor mit Kanaleinspritzung und vollvariabler Ventilsteuerung im europäischen Fahrzyklus nochmals eine Kraftstoffersparnis von 10 Prozent. Der 215 kW (292 PS) starke CLS 350 CGI verbrauchte 9,1 Liter je 100 Kilometer. Das zukunftsweisende Einspritzverfahren ermöglichte eine weitaus bessere Kraftstoffausnutzung und damit einen höheren thermodynamischen Wirkungsgrad als bei dem bisherigen wandgeführten Brennverfahren mit Direkteinspritzung. Das neue Konzept bildete die Basis für zukünftige Motoren-Entwicklungen in dieser Leistungsklasse. Den entscheidenden Vorteil bot der CGI-Motor (Stratified-Charged Gasoline Injection) im so genannten Schichtmodus, wenn das Triebwerk mit hohem Luftüberschuss und damit sehr verbrauchsgünstig arbeitete. Dank einer Mehrfach-Einspritzung war dieser „ Magerbetrieb“ erstmals auch in höheren Drehzahl- und Lastbereichen möglich: Bei jedem Arbeitstakt wurden die Brennräume binnen Sekundenbruchteilen mehrmals hintereinander mit Kraftstoff versorgt, um auf diese Weise Gemischbildung, Verbrennung und Verbrauch deutlich zu verbessern. Der vorteilhafte Schichtbetrieb war bisher nur im niedrigen Teillastbetrieb möglich; der Mercedes-Direkteinspritzer wurde hingegen noch bei Geschwindigkeiten von mehr als 120 km/h im „mageren“ Schichtmodus gefahren. Bei vorausschauender Fahrweise mit annähernd konstanter Geschwindigkeit unterbot der CGI-Motor den Kraftstoffverbrauch des Sechszylinders mit herkömmlicher Einspritztechnik auf Landstraßen und Autobahnen um bis zu 1,5 Liter je 100 Kilometer. Das entsprach einer Verbrauchseinsparung von bis zu 15 Prozent.
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Mit neue Motoren, nochmals verbesserter Sicherheit und umfangreicherer Serienausstattung startete die CLS‑Klasse ins Modelljahr 2007. Neben dem neuen CGI-Triebwerk des CLS 350 CGI und dem CLS 63 AMG mit seinem 378 kW (514 PS) starken V8-Saugmotor erfuhr auch der CLS 500 eine Neuerung: Unter der Haube arbeitete fortan das 285 kW (388 PS) starke V8-Triebwerk aus der S-Klasse, das den bisherigen Achtzylinder in der Leistung um 26 Prozent übertraf. Das maximale Drehmoment betrug 530 Newtonmeter und lag damit um rund 15 Prozent über dem Wert des Vorgängermotors. Den Spurt von 0 auf 100 km/h absolvierte der CLS 500 nun in nur 5,4 Sekunden und war damit 0,7 Sekunden schneller als bisher. Den CLS 320 CDI mit dem neu entwickelten V6-Dieselmotor (165 kW/224 PS) bot Mercedes‑Benz nun mit noch höherem Drehmoment an. Der Maximalwert stieg von 510 auf 540 Newtonmeter. Alle CLS-Motoren wurden serienmäßig mit dem Siebengang-Automatikgetriebe 7G‑TRONIC kombiniert. Neu gestaltete, griffgünstige Schaltpaddles am Lenkrad verbesserten auf Wunsch den manuellen Wechsel der Fahrstufen. Der Insassenschutz PRE‑S AFE® gehörte ab sofort zur Serienausstattung der CLS‑K lasse. Das System bereitete Insassen und Fahrzeug reflexartig auf einen drohenden Unfall vor: Es straffte vorsorglich die Gurte von Fahrer und Beifahrer, brachte den Beifahrersitz in eine günstige Position und schloss bei Schleudergefahr automatisch Seitenscheiben und Schiebedach. Durch diese präventiven Schutzmaßnahmen konnten Gurte und Airbags beim Unfall bestmöglich arbeiten. Zur Vermeidung von Auffahrunfällen stattete Mercedes‑Benz die CLS‑Klasse serienmäßig mit blinkenden Bremsleuchten aus. Sie warnten nachfolgende Autofahrer bei einer Notbremsung besser als herkömmliche Bremslichter. Dank schnellerer Bremsreaktionen verkürzte sich der Anhalteweg beispielsweise bei 100 km/h um rund 5,50 Meter. Zur Serienausstattung der CLS‑Klasse gehörte ab Mitte 2006 auch das für die S‑Klasse entwickelte Bremssystem ADAPTIVE BRAKE. Durch elektronische Steuerung der hydraulischen Bremsanlage ermöglichte das System Assistenzfunktionen, die in Notbremssituationen oder bei Nässe noch mehr Sicherheit boten. Zudem erleichterte ADAPTIVE BRAKE das Anfahren am Berg und verhinderte ein unbeabsichtigtes Anrollen des Autos beim Ampel-Stopp oder im Stop-and-go-Verkehr.
Vier Jahre nach der Markteinführung erlebten die Coupés der Baureihe C 219 im März 2008 eine Modellpflege. Die CLS-Klasse – Wegbereiter eines neuen automobilen Segments – wurde noch attraktiver.
Quelle/Bilder: Mercedes-Benz AG