Mit dem EQS stellt Mercedes-Benz seine erste vollelektrische Luxuslimousine vor und will das Segment damit neu definieren. Aber das Modell bietet noch mehr, zumal es erstmals auf einer eigenen E-Fahrzeug-Struktur basiert und somit von Grund auf dafür konstruiert wurde. Wir haben uns das Auto vorab angesehen und liefern dazu eigene Bilder.
Das EQS Serienmodell bringt mehrere Innovationen und ist nebenbei das aerodynamischste Serienmodell der Welt – mit einen neuen cW-Bestwert von 0,20, was sich besonders auf die Reichweite auswirken soll. Aber auch das Geräuschniveau profitiert erheblich dabei.
Mercedes-Benz verspricht für das EQS Modell der Submarke Mercedes-EQ eine Reichweite von 770 Kilometer nach WLTP sowie eine Leistung von bis zu 385 kW. Eine AMG-Variante mit bis zu 560 kW ist bereits in Vorbereitung. Alle Varianten haben dabei eines gemeinsam: einen elektrischen Antriebsstrang (eATS) an der Hinterachse, die 4MATIC Varianten erhalten einen zusätzlichen eATS an der Vorderachse.
Neue Fahrzeugupdates zukünftig über Over the Air Updates
Mit dem EQS bringen die Stuttgarter eine neue Batteriegeneration mit höherer Energiedichte an den Start. Das Modell erhält dazu zwei Batteriegrößen mit maximal 108,8 kWh nutzbaren Energieinhalt. Der Kobalt-Anteil der Kathoden wurde bei der Zellchemie auf zehn Prozent reduziert. Updates für das Batterie-Management ist über „over the Air“ (OTA) möglich. Auch neue Fahrzeugfunktionen sind nun erstmals „Over-The-Air“ via Update aktivierbar: den Start machen zwei spezielle Fahrprogramme (u.a. der Fahranfängermodus mit sanfterer Fahrcharakteristik) oder kleine Spiele. Auch das Freischalten der Hinterachslenkung mit 10 Grad wird hierzu nachträglich möglich sein. Geplant sind dazu aber auch erstmals auch Abonnements, temporäre Aktivierung und kostenlose Testphasen.
200 kW DC Ladefunktion
Geladen werden kann der EQS mit bis zu 200 kW an Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC), wobei man mit 15 Minuten Ladung bis zu 300 Kilometer (WLTP) nachladen kann. An Wechselstrom-Ladern (AC) hilft der Onboard-Lader mit bis zu 22 kW (ein- oder dreiphasige Ladung möglich). In Japan ist sogar bidirektionales Laden über den Ladestandard CHAdeMO möglich.
Der EQS besitzt dabei verschiedene Ladefunktionen: ECO Charging als Schonprogramm für die Batterie, wobei die maximale Ladeleistung reduziert wird, und die Ladung verzögert, wobei bei 80 % SoC die Ladung beendet wird. Die Funktion Ladeunterbrechung beachtet hingegen vorgegebene Zeitspannen, wo die AC-Ladung pausiert werden kann, um z.B. Stromkosten zu sparen.
Optisch spricht Mercedes-Benz beim EQS von einer One-Bow-Linienführung und dem Cab-Forward-Design Fließheck, was einen deutlichen Unterschied zu den Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor der Marke aufzeigt. Anhand der Designphilosophie von Gorden Wagener zeigen sich großzügig modellierte Fläche mit reduzierten Fugen und nachtlosen Übergängen „Seamless Design“.
Frontdesign
An der Front zeigt sich eine Black-Panel Einheit, oberhalb ein Leuchtband, welches die Scheinwerfer verbindet. Als Sonderausstattung gibt es die Kühlerverkleidung auch mit dreidimensionalen Stern-Muster – dem „Mercedes-Benz Pattern“, was mit der Ausstattung AMG Line Exterieur oder Electric Art Exterieur erhältlich ist. Das Muster greift dabei den Ur-Stern aus dem Jahr 1911 der Daimler-Motorengesellschaft auf. Die Lichter nehmen die drei Light-Dots auf, verbunden mit der typischen Augenbraue mit prägnanten Tagfahrlicht-Signet. Die LED-Scheinwerfer sind hier Serie, das DIGITAL LIGHT wird als Sonderausstattung erhältlich sein.
Die Front zeigt sich tief und flach, zusammen mit dem über das Greenhouse gespannten Bogen – dem „One Bow“ mit einer coupéhaften Silhouette. Die A-Säule ist dabei weit nach vorne gezogen, die C-Säule parallel nach hinten. Die Überhänge und der Vorbei sind kurz, das Heck ist fließend. Die außenbündig positionierten Räder – die es in den Dimensionen 19 bis 22 Zoll gibt – bilden mit der Schulterpartie einen durchaus sportlichen Charakter.
Die Silhouette besitzt rahmenlose, coupéhafte Türen mit einer hohen, geschwungenen Bordkante. Die B-Säule im Fahrzeug bleibt dabei erhalten. Flächenbündige Türgriffe sind in allen Modellen Serie, optional ist ein Panorama-Schiebedach mit zwei Modulen mit einer großen Glasfläche erhältlich.
Die kleine Klappe am Kotflügel auf der Fahrerseite dient als Serviceklappe für Wischwasser, da die Fronthaube nur durch die Fachwerkstatt für die Wartung geöffnet werden kann.
Heckdesign
Das Heckdesign zeigt sich rund und coupéartig. Als Kontrast zeigt sich ein Heckspoiler mit scharfer Abrisskante. Die Heckklappe ist flächenbündig und wurde nahezu nahtlos integriert. Unter dem Stern am Heck verbirgt sich die Heckkamera. Highlight am Heck sind die LED-Leuchten mit einer Form als geschwungene und beleuchtete 3D-Helix. Wie die Front besitzt der EQS auch am Heck ein durchgehendes Leuchtband, als klares Erkennungsmerkmal der Fahrzeuge von Mercedes-EQ.
Zur Wahl stehen im Exterieur – neben der Serienausstattung – die AMG Line sowie die Electric Line Exterieur mit unterschiedlichen Ausstattungen, optional auch mit Night-Paket.
Zwei Varianten: EQS 450+ sowie EQS 580 4MATIC
Mercedes-Benz wird den EQS zuerst in zwei Varianten anbieten: als EQS 450+ mit Hinterradantrieb und max. 245 kW / 568 NM (6,2 Sek.) sowie den EQS 580 4MATIC mit 385 kW / 855 Nm (4,3 Sek.). Beide Varianten besitzen einen 107,8 kWh Akku und jeweils einen PSM-E Antrieb, unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Rekuperationsleistung von max. 186 kW bzw. 290 kW. Der Serien-Lader AC umfasst 11 kW, optional ist ein 22 kW Lader wählbar. Der 200 kW Lader DC ist Serienumfang.
Beim Verbrauch gibt der Hersteller für die kleinere Variante einen kombinierten WLTP-Verbrauch von 20,4-15,7 kWh auf 100 km an (NEFZ: 19,1-16,0 kWh), für die größere Motorisierung mit Allradantrieb 4MATIC hingegen 21,8-17,4 kWh nach WLTP bzw. 20,0-16,9 kWh nach NEFZ.
Unterschiede gibt es beim EQS 450+ sowie EQS 580 4MATIC aber auch hinsichtlich der Zuladung mit 465-545 für den 450+ bzw. 475-550 kg beim 580 4MATIC, wobei das zulässige Gesamtgewicht bei 2.945-3.0256 kg beim EQS 450+ bzw. 3.060-3.135 kg beim EQS 580 4MATIC liegt. Das Kofferraumvolumen nach VDA liegt jeweils bei 610-1.770 Litern.
Das Fahrzeug selbst ist jeweils 5.216 mm lang, bzw. 1.926 mm breit sowie 1.512 mm hoch (USA: 5.265/1.926/1.513 mm). Die Spurweite liegt bei 1.667 mm vorne, bzw. 1.682 mm hinten, der Wendekreis mit der Serien-Hinterachslenkung bei 11,9 Metern, optional mit 10 Grad bei 10,9 Metern.
Als 4MATIC Modell erfolgt die Verteilung der Antriebsmomente zwischen Vorder- und Hinterachse intelligent und stufenlos. Das benötigte Antriebsmoment an den Rädern wird dabei 10.000-mal pro Minute geprüft und bei Bedarf gestellt – dabei ist die Redaktion viel schneller, als es mit einem mechanischen Allradantrieb möglich wäre.
Fahrwerk
Das Fahrwerk des EQS nutzt eine Vierlenker-Achse vorne sowie eine Raumlenkerachse hinten. Serie ist die Luftfederung AIRMATIC mit kontinuierlicher Verstelldämpfung ADS+ Ab 120 km/h wird das Fahrzeug automatisch um 10 mm abgesenkt. Bis 40 km/h kann die Karosserie um 25 mm angehoben werden, was ab 50 km/h wieder auf Normalniveau abgesenkt wird.
Serie ist die Hinterachslenkung von bis zu 4,5 Grad, optional sind 10 Grad möglich. Man nutzt dazu einen Elektromotor, der über einen Riemen eine Spindelmutter an der Hinterachse antreibt und die Spindel axial verstellt. Abhängig von der Geschwindigkeit (unter/über 60 km/h) und vom Lenkradwinkel werden die Räder dann in gleiche Richtung oder in die entgegengesetzte Richtung wie die Vorderräder eingeschlagen. Dabei nutzt man die Umgebungsdaten der Fahrsensoren (Radar, Kamera, Ultraschall), um den maximalen Lenkausschlag an die Situation anzupassen. Bei mehr als 60 km/h wird von gegen- auf gleichsinniges Lenken umgestellt.
Kühlung und Rekuperation im EQS
Gleichbleibend hohe Performance und mehrfache Beschleunigungen ohne Leistungsabfall kennzeichnen die Antriebsphilosophie des EQS. Dazu gehört ein ausgeklügeltes Thermokonzept mit einigen Besonderheiten. Eine sogenannte Wasserlanze in der Welle des Rotors kühlt diesen von innen. Weitere Kühlelemente im Kühlkreislauf sind Rippen am Stator, eine nadelförmige Pin-Fin-Struktur am Inverter und ein Getriebeölkühler. Dieser bringt auch mehr Effizienz bei Kaltfahrt, weil der Wärmetauscher dann zum Erwärmen des Getriebeöls dient und somit die Reibung im Getriebe vermindert.
Der EQS bietet mehrere Varianten der Energierückgewinnung mittels Rekuperation. Dabei wird die Hochvolt-Batterie geladen, indem im Schub- oder Bremsbetrieb die mechanische Drehbewegung in elektrische Energie gewandelt wird. Der Fahrer kann die Verzögerung in drei Stufen (D+, D, D-) sowie die Segelfunktion über Schaltwippen hinter dem Lenkrad manuell wählen. Hinzu kommt DAuto: Hier werden bis zu 5 m/s² Verzögerung erreicht, davon 3 m/s² durch Rekuperation (2 m/s² über die Radbremsen). Die Rekuperationsleistung der Versionen mit Allradantrieb beträgt bis zu 290 kW2, bei Fahrzeugen mit Hinterradantrieb ist die Traktion (und damit die Fahrstabilität) der begrenzende Faktor.
Der ECO Assistent bietet darüber hinaus eine situationsoptimierte Rekuperation – es wird so stark oder schwach verzögert, dass sich unter dem Strich die effizienteste Fahrweise ergibt. Möglichst rekuperativ verzögert wird auch auf erkannte vorausfahrende Fahrzeuge bis zu deren Stillstand, beispielsweise an einer Ampel. Der Fahrer braucht hierfür also nicht das Bremspedal zu betätigen – One-Pedal-Fahren pur.
Hoher Geräusch- und Vibrationskomfort
Schon die Konzeption der elektrischen Antriebsstränge (eATS) berücksichtigt den Geräusch- und Vibrationskomfort (NVH – Noise, Vibration, Harshness, deutsch: Geräusch, Vibrationen, Rauhigkeit). So sind die Magnete innerhalb der Rotoren im EQS NVH-optimiert angeordnet (sogenannter Blechschnitt). Dies verringert zugleich den Einsatz von Seltenen Erden. Auch die Form der Wicklung, die sogenannte Statorschrägung, unterstützt den Vibrationskomfort insbesondere bei niedrigen Geschwindigkeiten. In Relation zu den im Rotor befindlichen Permanentmagneten sind die Wicklungen im Stator schräg angeordnet. Dort könnten sonst sogenannte Rastmomente auftreten. Diese würden zu feinen, aber unangenehmen Schwingungen bei sehr langsamer Fahrt führen.
Außerdem besitzen die eATS als NVH-Cover eine spezielle Schaummatte rundum. Der Deckel des Inverters ist in Sandwich-Bauweise aus drei Metall- und Kunststoffschichten ausgeführt. Die eATS sind über Elastomerlager doppelt von der Karosserie entkoppelt: An der Vorderachse gegenüber einem Tragrahmen und dieser gegen die Karosserie, an der Hinterachse mit einem Fahrschemel.
Hochwirksame Feder-/Masse-Bauteile sorgen für eine durchgängige Schalldämmung vom Querträger unter der Frontscheibe bis zum Boden des Kofferraums. Schon im Rohbau werden Akustikschäume in viele Träger eingebracht. Weil der vollflächige Hauptboden unter der Hochvolt-Batterie ein Bauteil mit einem potenziell hohen Geräuschanteil ist, kommt dort ein neues Isolationsteil zum Einsatz. Ein in Folie eingeschweißter Schaum, umschlossen von der Dichtung des Batteriedeckels, wird zwischen Batterie und Boden geklemmt und verhindert Anregungen. Zudem ist der Hauptboden aus NVH-Gründen mit Sicken gestaltet. Diese verhindern eine Resonanz der Fläche und damit das Entstehen eines entsprechenden Körperschalls. Zwei Akustiktilger in der sehr großen Heckklappe verringern Wummergeräusche. Diese könnten durch Fahrbahnanregungen entstehen und werden vom großen Volumen der Fahrerkabine samt schottlosem Gepäckraum begünstigt. Zusätzlich kommen dazu die Maßnahmen zur Akustik hinzu, die nicht nur sichtbar sind. Einige Details der Entwicklung dazu:
- Aerodynamisch günstiges Maßkonzept und Reifen mit optimierter Geometrie
- Aerodynamisch optimierte Rädern in den Dimensionen 19, 20 und 21 Zoll
- Kühlluftregelsystem mit innovativer Querlamelle nutzt den zur Verfügung stehenden Bauraum äußerst effizient
- Durchgehende Dichtungen im Frontbereich u.a. zwischen Serviceklappe, Black Panel und Scheinwerfern
- Strömungsgünstige Gestaltung der A-Säule
- Radspoiler vorn und hinten. Der hintere, pfeilförmige Radspoiler wurde von einem Strömungsexperten direkt im Windkanal zugunsten höherer Reichweite entwickelt.
- Aufwändig abgestimmte Unterbodenverkleidung im Bereich der Hinterachse, um den Vorteil des glatten Unterbodens der Batterie noch stärker zu nutzen.
- Vom Heckspoiler profitieren zugleich der Auftrieb an der Hinterachse und der Luftwiderstand.
Wegen der fehlenden Trennwand zwischen Innen- und Kofferraum und an vielen anderen Stellen eingesetzten Alulegierungen wurden viele Hohlräume der Karosserie mit akustisch-wirksamen Schaum gefüllt. Zusätzlich wurden Arbeiten an den Fensterdichtungen vorgenommen, u.a. die Übergänge zwischen den sechs Seitenscheiben. Auch die Dichtungen an den Türgriffen, der Scheibenhalterung selbst und an den geständerten Außenspiegel sind geräuschoptimiert.
Ein Akustik-Komfort-Paket ist beim EQS bereits Serienumfang, u.a. mit Dämmmaßnahmen im Innenraum. Optional gibt es akustische Verbundglasscheiben an den Seiten und im Heck. Am optionalen Panoramadach sorgen verschiedene Windleitmaßnahmen für hohen Geräuschkomfort (u.a. mit Windabweiser, Abdeckungen und Dichtungen mit optimierter Geometrie).
Optional: automatische Komforttüren
Eines der Highlights beim EQS sind wohl die optionalen Komforttüren vorne und hinten, was bei unserer ersten Betrachtung sofort nachhaltig in Erinnerung blieb (jedoch erst nach Marktstart verfügbar sind). Geht der Fahrer auf das Auto zu, fahren so zunächst die Türgriffe aus. Bei einer weiteren Näherung öffnet sich die Fahrertür dann automatisch. Über das MBUX System können die anderen Türen geöffnet werden. Per One-Touch Bedienung lassen sich die Türen auch automatisch schließen. Zur Hinderniserkennung nutzt der EQS dazu die Sensoren der Parkassistenzsysteme sowie die Integration in den (optionalen) Totwinkel-Assistenten und die 360 Grad Kamera. Die Türen öffnen nur dann, wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer von hinten kommen. Die Öffnung erfolgt so weit, wie erkannte Hindernisse stören. Im Stand sind auch die Annäherungssensoren in den Türen aktiv, die das Umfeld auch während des Öffnens scannen.
Die Komforttüren im EQS gibt es in Kombination mit dem Premium-Plus-Paket. Die Steuerung der Türen ist dabei auf vielfältige Weise möglich: gewohnt über die Türgriffe, per Fahrzeugschlüssel, über das Zentral-Display oder über das optionale MBUX High-End Fond-Entertainmentsystem. Die Fahrertür schließt aber auch automatisch, sobald das Bremspedal getreten wird.
Die Öffnung selbst erfolgt über einen elektrischen Stellmotor am Fangband der Türen. Auf Kommando des Türsteuergeräts werden die Türen dann kontrolliert auf und zu geschwenkt.
Parksysteme und hochautomatisiertes Fahren
In Serie besitzt der EQS das Park-Paket mit Rückfahrkamera. Mit dem Remote Park Assistenten kann das Fahrzeug per Smartphone ein- oder Ausparken. Der Memory Park Assistent (SAE Level 2) kann sich Parkplätze merken (z.B. die heimische Garage und die An- und Abfahrt) und kann das Parken nach erfolgtem Einlernen automatisch. Mit der Vorrüstung des INTELLIGENT PARK PILOT ist der EQS auch für das Automated Valet Parking (AVP, SAE-Level 4) vorbereitet.
Mit dem DRIVE PILOT wird der EQS ab voraussichtlich der ersten Jahreshälfte 2022 auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland bis 60 km/h auch hochautomatisiert fahren können. Dazu nutzt man – neben den Fahrsensoren – einen LiDAR-Sensor und redundante Systeme (u.a. eine weitere Kamera in der Heckscheibe sowie Mikrofone). Mit der Sonderausstattung des DRIVE PILOT erhält der EQS aber auch redundante Lenk- und Bremssysteme sowie ein redundantes Bordnetz, um auch beim Ausfall eines dieser Systeme manövrierfähig zu bleiben.
Interieurdesign
Als eines der Highlights kommt der EQC optional mit dem MBUX Hyperscreen. Hier ist die komplette Instrumententafel ein einziger, ultimativer Widescreen– bis dato im Automobilbau einmalig. Unter dem gemeinsamen Deckglas gehen die drei hochauflösenden Bildschirme scheinbar nahtlos ineinander über. Nur ein feiner Rahmen in silver shadow, ein Düsenband und eine schmale Lederbank, als Reminiszenz an den unteren Volumenkörper klassischer Instrumententafeln, fassen den MBUX Hyperscreen ein. Das Düsenband erstreckt sich oben über die gesamte Breite und ist zugleich sehr flach. Die dominanten Außendüsen tragen ein Turbinen-Design.
Die Mittelkonsole schließt sich in ihrem vorderen Bereich an die Instrumententafel an und steht frei im Raum. Sie ist ein visueller Hinweis auf die neue Antriebsarchitektur – wegen des Elektroantriebs ist kein Kardantunnel nötig. Fließende Lederflächen mit aufwendigen Nahtkleidern erzeugen im Zusammenspiel mit einer großflächigen Abdeckung aus Echtholz viel Stauraum. Der optische Eindruck ist zugleich modern und luxuriös.
Das Basismodell ohne MBUX Hyperscreen besitzt eine etwas andere Mittelkonsole. Im hinteren Bereich befindet sich eine weiche Armauflage. Diese wird zunächst optisch unterbrochen, bevor sie in das schwebende Zentral-Display überführt wird.
Die Gestaltung der Türtafeln im EQS macht Anleihen bei der Innenarchitektur moderner Wohnräume. Türen und ihre Mittelfelder entwickeln sich raumumspannend hinter dem MBUX Hyperscreen heraus. Ein aufgesetzter Modulkörper steht schwebend wie ein Sideboard vor der Türtafel. Er nimmt alle notwendigen Türelemente wie Armauflage, Türmodul, Zuziehgriff und Kartentasche auf. Eine kreisförmige Ambientebeleuchtung vollendet bei Dunkelheit diese schwebende, avantgardistische Ästhetik.
Zur Ausstattungslinie Electric Art gehören die Komfortsitze. Erst in Kombination mit der AMG Line Interieur erhält der EQS die Sportsitze mit einer schlanken und monolithischen Form, wobei die Sitzflächen so herausgearbeitet sind, dass ein Eindruck von aufgelegten Lederdecken entsteht (sog. „Layering“). Gemeinsame Merkmale aller Ledersitze sind die dynamischen grafischen Muster mit höchst aufwändigen, platzierten Perforationen.
Beide Sitzformen werden durch einen Beleuchtungskeder in ihrer Form nachgezeichnet. Das erzeugt ein einzigartiges Nachtambiente. Zur Ästhetik im EQS tragen die innovativen Zierteile entscheidend bei. Zwei Beispiele: Die Zierelemente 3D Reliefoptik anthrazit besitzen feine Metallpigmente. Durch die unterschiedlichen Lichtsituationen im Fahrzeug verändert sich die Optik subtil und es entsteht eine feinsinnige Wertanmutung.
Die moderne Feinstruktur NEOTEX kombiniert die Anmutung von Nubukleder und Hightech-Neopren. Sie findet sich auf der Instrumententafel, der Armauflage und den Sitzen der Electric Art Line. Bei den Farbkombinationen stehen acht Varianten zur Verfügung, gemischt aus warmen und kühlten Tönen: z.B. balaobraun-nevagrau und spacegrau-macchiatobeige. Als Kontrastfarbe nutzt man roségold.
Für ein besonderes Ambiente sorgen ebenso die Zierelemente Lasercut hinterleuchtet mit Mercedes-Benz Pattern1. Das Sternenmuster ist hier in das Zierteil aus Kunststoff gelasert und wird adaptiv hinterleuchtet. Auch Zierteile aus Holz sind lieferbar, beispielsweise Holz Linde linestructure anthrazit offenporig oder Holz Nussbaum Schiffsdeck offenporig.
Verbesserte Navigation mit Electric Intelligence
Entgegen der bisherig bekannten Navigation mittels Electric Intelligence nutzt das System nun auch noch die voraussichtlichen Ladekosten für einen Ladestopp, wobei man vorab präferierte Ladestationen zusätzlich hinzufügen kann oder vorgeschlagene Ladestationen ausschließt. Bei der Berechnung der Route wird der Energiebedarf kalkuliert, wobei Streckenverlauf, Topografie, Temperatur sowie Geschwindigkeit, aber auch Heiz- und Kühlbedarf mitberücksichtigt werden. Weitere Kriterien sind die Verkehrssitatione sowie die verfügbaren Ladestationen mit Bezahlmöglichkeit. Die Berechnung erfolgt dazu in der Cloud und wird mit Onboard-Daten kombiniert.
Neu beim EQS ist eine Visualisierung in MBUX, ob die vorhandene Batteriekapazität ausreicht, um ohne Laden zum Startpunkt zurückzukehren. Manuell hinzugefügte Ladestationen entlang der Route werden bei der Routenberechnung präferiert. Vorgeschlagene Ladestationen können ausgeschlossen werden. Die voraussichtlichen Ladekosten pro Ladestopp werden berechnet.
Besteht das Risiko, das Ziel oder die Ladesäule mit den gesetzten Einstellungen nicht zu erreichen, gibt die Aktive Reichweiten-Überwachung den Hinweis, ECO-Fahrfunktionen zu aktivieren. Zudem wird die Fahrgeschwindigkeit errechnet und im Tacho dargestellt, mit der die nächste Ladestation oder das Ziel wie geplant erreichbar ist. Unter dem Menüpunkt „Reichweite“ kann der EQS Fahrer zur Erhöhung der Reichweite verschiedene Energieverbraucher ausschalten und die ECO-Fahrfunktionen zur Unterstützung einer effizienteren Fahrweise aktivieren.
MBUX 7.0 mit angepassten Inhalten
Die funktionalen Inhalte und die Bedienstruktur des Multimediasystems entsprechen der S-Klasse, wurden aber an das elektrische Fahren angepasst. Visuell sind alle Grafiken in einer durchgängig neuen Farbwelt blau/orange gestaltet. Die klassische Cockpit-Anzeige der zwei Tuben wurde mit einem digitalen Laserschwert in einer Glaslinse neu interpretiert. Alle fahrrelevanten Inhalte können zwischen den Tuben aufgerufen werden.
Die Anzeige „sportlich“ aus der S-Klasse wurde in eine räumliche Leistungsspange überführt und vermittelt emotional und eindrucksvoll den jeweiligen Fahrzustand (Drive, Beschleunigen, Charge). Zentrales Objekt ist hierbei ein „G-Force-Puck“, welcher sich gemäß der Beschleunigungskräfte dynamisch frei im Raum bewegt. Das Erscheinungsbild der Displays lässt sich mit drei Anzeigestilen (dezent, sportlich, klassisch) und drei Modi (Navigation, Assistenz, Service) individualisieren.
Für einen sehr beruhigten Interieureindruck wurde der aus der S-Klasse bekannte Dezent-Modus angepasst. Im EQS sind die Anzeigen inhaltlich so weit wie möglich reduziert und auf den Farbwechsel der Ambientebeleuchtung in sieben Screen-Farbwelten abgestimmt. Im Modus „Assistenz“ werden wichtige Ereignisse wie Fahrspurwechsel oder Sollabstandsregelung sowie die Infrastruktur und erkannte andere Verkehrsteilnehmer (Pkw, Motorräder, Lkw) angezeigt.
In zwei Größen stehen Head-up-Displays zur Verfügung. Sie tragen zum entspannten Fahren bei, denn der Fahrer braucht den Blick nicht von der Straße abzuwenden. Das große Augmented Head-up-Display ist hierbei das Highlight, denn es zeigt relevante Hinweise und Aktionen dreidimensional in der echten Fahrsituation und Umgebung an.
Das MBUX (Mercedes-Benz User Experience) nutzt künstliche Intelligenz und unterstützt so den Anwender, die richtigen Funktionen zur richtigen Zeit proaktiv zu zeigen. Das kontextsensitive Bewusstsein wird sowohl durch Umgebungsveränderungen wie auch das Anwenderverhalten permanent optimiert. Der sogenannte Zero-Layer bietet dem Benutzer auf der obersten Ebene der MBUX Informationsarchitektur dynamische, aggregierte Inhalte aus dem gesamten MBUX System und den damit verbundenen Diensten.
Über 20 weitere Funktionen – von ENERGIZING COMFORT über Geburtstags-Erinnerung bis zum Vorschlag für die To-do-Liste – werden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz automatisch angeboten, wenn sie für den Kunden relevant sind. „Magic Module“ haben die Entwickler diese Vorschlagsmodule, die auf der sogenannten Zero-Layer-Oberfläche angezeigt werden, intern getauft.
Serienmäßig ist der EQS mit einem 12,3 Zoll großen Fahrer- und einem 12,8 Zoll großen Zentral-Display im Hochformat ausgestattet. Erst als Option steht der MBUX Hyperscreen zur Wahl., womit auch der Beifahrer einen eigenen Bildschirm erhält.
High-End Fond Entertainment Plus im Fond
Das MBUX High-End Fond-Entertainment Plus im EQS umfasst zwei 11,6 Zoll große Displays mit Touch-Bedienung an der Lehne von Fahrer- und Beifahrersitz. Auf Wunsch kann zusätzlich das MBUX Fond-Tablet bestellt werden.
Mithilfe von Kameras in der Dachbedieneinheit und lernenden Algorithmen erkennt der MBUX Interieur-Assistent zahlreiche unterschiedliche Bedienwünsche. Dabei interpretiert er Kopfrichtung, Handbewegungen sowie Körpersprache und reagiert mit entsprechenden Fahrzeugfunktionen. Der MBUX Interieur-Assistent bietet nicht nur Bedienkomfort, sondern unterstützt auch in Sachen Sicherheit. Ist er eingeschaltet, erfolgt die Ausstiegswarnung des Totwinkel-Assistenten bereits, wenn sich die Hand dem Türgriff nähert. Er kann außerdem einen Kindersitz auf dem Beifahrersitz erkennen und einen Hinweis auf dem Zentral-Display geben, falls der Fahrzeuggurt nicht gesteckt ist. Ebenfalls erhältlich im EQS ist der MBUX Interieur-Assistent Fond.
Aktive Ambientebeleuchtung
In welchem Fahrmodus der EQS gerade elektrisch unterwegs ist, wird mit der Aktiven Ambientebeleuchtung (Sonderausstattung) im Innenraum erlebbar: Fahren, Boosten und Rekuperation werden mit Hilfe von rund 190 LED eindrucksvoll inszeniert. Darüber hinaus ist die Aktive Ambientebeleuchtung in die Fahrassistenzsysteme eingebunden und kann deren Warnungen optisch unterstützen. Farbliches Feedback ist auch bei der Bedienung der Klimatisierung oder des Sprachassistenten „Hey Mercedes“ möglich. Die ENERGIZING COMFORT Programme werden ebenso visuell unterstützt.
Sound Experiences im EQS
Wer das sonst geräuscharme Fahren im EQS akustisch untermalen möchte, kann das von Mercedes entwickelte ganzheitliche Sounderlebnis nutzen. Verschiedene Klangwelten erlauben ein individuelles akustisches Set-up. Ist das Burmester® Surround-Soundsystem an Bord, verfügt der EQS über die beiden Klangwelten Silver Waves und Vivid Flux. Silver Waves ist ein sinnlicher und cleaner Sound. Vivid Flux wendet sich an EV-Enthusiasten und ist kristallin synthetisch und dennoch menschlich warm. Als Sound Experiences können sie auf dem Zentral-Display ausgewählt und auch abgeschaltet werden. Die weitere Klangwelt Roaring Pulse kann mit Hilfe der Over-the-air-Technologie freigeschaltet werden. Diese Sound Experience erinnert an kraftvolle Maschinen, ist sonor und extrovertiert.
Bereits bei der Annäherung ans Fahrzeug und beim Einsteigen werden Fahrer und Passagiere akustisch begrüßt. Ein entsprechender Aura-Sound begleitet ebenso das Verlassen und Verriegeln des EQS. Innerhalb der jeweiligen Klangwelt bewegt sich auch der Fahrsound, der über die Lautsprecher des Soundsystems im Innenraum wiedergegeben wird. Er weckt Emotionen und inspiriert. Zugleich ist der Fahrsound interaktiv, reagiert also auf gut ein Dutzend verschiedener Parameter wie Stellung des Fahrpedals, Geschwindigkeit oder Rekuperation. Die Wahl des Fahrprogramms beeinflusst den Fahrsound ebenso, im Programm SPORT beispielsweise werden die Klänge dynamischer, und es werden weitere Effekte freigeschaltet. Mittels intelligenter Sounddesign-Algorithmen werden die Klänge auf dem Verstärker des Burmester® Surround-Soundsystems in Echtzeit berechnet und von den Lautsprechern wiedergegeben.
Das optionale Burmester® Surround-Soundsystem ist Voraussetzung, um die eigens designte Sound Experience mit den beiden Klangwelten Silver Waves und Vivid Flux erleben zu können. Die High-End-Audioanlage besteht aus 15 Lautsprechern, 15 separaten Verstärkerkanälen und einer Systemleistung von 710 Watt. Die beiden Tieftöner sind in den Rohbau in die Stirnwand auf der Fahrer- und Beifahrerseite integriert.
Das Burmester® Surround-Soundsystem verfügt über eine Geräuschkompensation (Vehicle Noise Compensation, VNC). Dadurch bleibt der Klangeindruck bei wechselnden Fahrgeräuschen – auf der Autobahn wie im Stadtverkehr – erhalten. Ein intelligenter Algorithmus entscheidet dazu kontinuierlich, ob ein gewünschtes Musiksignal oder ein Störgeräusch vorliegt, und regelt den Klang präzise nach.
ENERGIZING COMFORT
Beim EQS erreicht ENERGIZING COMFORT die nächste Stufe: Neu sind die drei ENERGIZING NATURE Programme Waldlichtung, Meeresrauschen und Sommerregen. Die beruhigenden Klänge entstanden in Kooperation mit dem Natur-Akustiker Gordon Hempton. Wie bei den anderen Programmen von ENERGIZING COMFORT werden mit Lichtstimmungen und Bildern weitere Sinne angesprochen. Neu beim Kurzschlaf-Programm während einer Pause ist die erweiterte Konditionierung des Innenraums: So werden das Rollo des Panorama-Schiebedachs (Sonderausstattung) geschlossen und der Fahrersitz in Ruheposition gebracht. Das sorgt für eine schlaffördernde Atmosphäre.
Während einer Fahrtunterbrechung z.B. an einer Raststätte oder Ladestation lässt sich das Programm Power Nap (Kurzschlaf) wählen. Das Programm hat drei Phasen – Einschlafen, Schlafen, Aufwachen. Neu beim Kurzschlaf-Programm während einer Pause ist die erweiterte Konditionierung des Innenraums: Für eine schlaffördernde Atmosphäre sorgt der EQS, indem der Fahrersitz in eine Ruheposition gebracht, Seitenscheiben und Rollos geschlossen, die Ionisierung der Zu- und Umluft aktiviert und die Ambientebeleuchtung entsprechend angepasst werden.
Für den EQS werden zwei ENERGIZING Pakete angeboten. Die Ausstattungsumfänge:
- Das ENERGIZING Paket vorne umfasst ENERGIZING COMFORT, ENERGIZING COACH, AIR-BALANCE Paket, Sitzklimatisierung Fahrer und Beifahrer, Lenkradheizung und Multikontursitz-Paket vorne.
- Das ENERGIZING Paket Fond erweitert die ENERGIZING Komfortsteuerung auf die hinteren Sitzplätze. Es umfasst das Sitzkomfort-Paket Fond, das Rücksitz-Paket und Fond-Entertainment Plus (setzt das ENERGIZING Paket vorne sowie weitere Sonderausstattungen voraus).
Klimatisierung
Serienumfang für den EQS ist die Klimatisierungsautoatmik THERMATIC mit zwei Klimazonen, optional ist die THERMOTRONIC mit vier Zonen erhältlich. Eine Wärmepumpe hat der EQS hingegen nicht.
Das intelligente Thermomanagement des EQS umfasst mehrere Kreisläufe:
- Der Antriebs-Kühlkreislauf dient zur Kühlung des elektrischen Antriebsstrangs, des DC/DC-Wandlers und der Ladekomponenten. Das ausgeklügelte Thermokonzept für hohe Belastbarkeit und mehrfache Beschleunigungen mit gleichbleibend hoher Performance umfasst auch die sogenannte Wasserlanze in der Welle des Rotors der E-Maschine. Weitere Kühlelemente im Kühlkreislauf sind Rippen am Stator und die nadelförmige Pin-Fin-Struktur am Inverter. Der Getriebeölkühler bringt auch mehr Effizienz bei Kaltfahrt: Das Getriebeöl übernimmt Wärme vom schneller aufgeheizten Gesamtsystem, wird somit dünnflüssiger, was die Reibung mindert.
- Mit dem Antriebs-Kühlkreislauf ist ein Heizkreislauf für den Innenraum gekoppelt. Sobald geheizt wird, wird der Heizungswärmetauscher durchströmt (kleiner Heizkreislauf, elektrisches Heizgerät). Ist Abwärme im Triebstrang vorhanden, wird auf den großen Kreislauf umgeschaltet. Nur wenn dessen Wärme nicht ausreicht, beispielsweise bei besonders tiefen Außentemperaturen, wird über den Hochvolt-PTC-Zuheizer zusätzliche Wärme erzeugt (sogenannte Register- oder Reihenschaltung). Durch diese effiziente Abwärmenutzung ist in dem besonders häufig auftretenden Temperaturbereich oberhalb von 5°C häufig keine Zuheizung mehr notwendig.
- Die Hochvolt-Batterie hat ihren eigenen Kühlkreislauf mit separatem Kühler und Chiller (Wärmeübertrager zwischen Kühl- und Kältekreislauf). Zugunsten einer hohen Dauerhaltbarkeit wird die Batterie im Normalbetrieb mit deutlich kälterem Kühlwasser gekühlt als der Antriebsstrang. Bei sehr hohen Außentemperaturen wird das Kühlwasser durch einen parallel zum Kühler verbundenen Chiller mit dem Kältemittel der Klimaanlage gekühlt. Diese Möglichkeit wird vor allem bei besonders hohen Schnellladeleistungen im Stand genutzt. In den Batterie-Kreislauf ist ein weiterer Hochvolt-PTC-Zuheizer integriert. Er hat die Aufgabe, die Batterie entweder auf ein zum Betrieb günstiges Temperaturniveau zu erwärmen (bei Temperaturen unter minus 25° C) oder sie für ein mögliches Schnellladen zu heizen (bei Temperaturen unter 10° C).
- Der Innenraum wird über einen Kältemittelkreislauf mit elektrischem Verdichter und Verdampfer gekühlt. Zur Wärmeabfuhr wird ein luftgekühlter Kondensator im Kühlmodul verwendet.
Eine Vorklimatisierung steht für den EQS zur Verfügung, wobei das Fahrzeug hierzu idealerweise gleichzeitig geladen werden sollte (aber nicht muss). Beim Vorwärmen durch die Vorklimatisierung werden neben der Innenraumluft – je nach Ausstattung – auch die Sitze beheizt. Beim Vorkühlen schaltet sich dagegen die elektrische Klimaanlage ein und senkt so die Innenraumtemperatur ab. Ausstattungsabhängig aktiviert sich zusätzlich die Sitzventilation.
Der integrierte Innenraumfilter auf Aktivkohlebasis arbeitet sehr effizient und kann in der einströmenden Luft neben Staub- und Rußpartikeln auch Pollen, Schadstoffe und unangenehme Gerüche reduzieren. Der EQS schaltet automatisch auf Umluftbetrieb, wenn das System über GPS eine Tunneldurchfahrt erkennt.
Neben der Komforteinstellung bietet die Klimatisierungsautomatik auch die Betriebsarten ECO und ECO+. Bei ECO ist die Bedienung der Klimatisierung bei verringerter Heiz- und Kühlleistung weiterhin uneingeschränkt möglich. Im Modus ECO+ werden nur das Gebläse und gegebenenfalls die Abwärme der eATS genutzt. Die HV-Komponenten Kompressor und Heizgerät bleiben dagegen ausgeschaltet. ECO und ECO+ reduzieren den Energieverbrauch der Klimatisierungsfunktionen und minimieren so Einbußen bei der Reichweite des Fahrzeugs.
Bestandteil der Sonderausstattung ENERGIZING AIR CONTROL Plus ist ein HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air). Er reinigt die einströmende Außenluft auf einem sehr hohen Niveau und filtert Feinstaub, Kleinstpartikel, Pollen und weitere Stoffe. Eine Aktivkohlebeschichtung reduziert Schwefeldioxid und Stickoxide sowie Gerüche.
Bilder: MBpassion.de / Philipp Deppe